Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • Darf ich mal lachen? Wir haben 6 Retrieverrassen unterm DRC und schon da klappt es nicht ansatzweise, alle Rassen zu berücksichtigen in dem tollen Wesenstest. Wie soll das bitte für auch nur die 150 bekanntesten Rassen klappen?

    Hab ich gesagt einen Wesenstest für alle Rassen? Ich hab doch nicht mal für die Retriever gesprochen sondern als Beispiel die Gesellschaftshunde genommen. Es gibt sehr viele Kriterien wie sie auszusehen haben aber keine wie sie vom Wesen sein sollen? Keine Überprüfung oder objektive Kriterien? Das bleibt den Züchtern selber überlassen, aber wie sie zum Aussehen haben ist reglementiert. Warum geht nicht Beides? Wie wird die Rasse vom Wesen her verbessert, wenn es keine objektiven Kriterien für das Wesen gibt?

    Und ich sage ja nicht, dass VDH böse ist oder die Dachverbände, ich sage nur, was ich Besser finden würde.

  • Wie viele verschiedene Begleithunde gibt es denn, aus welchen Ländern und natürlich gibt es da Vorgaben zum Wesen, aber die lassen sich eben etwas schwerer finden als bei anderen Rassen (bin da selber auch drüber gestolpert, wollte mal bei ein paar anderen Rassen gucken und irgendwie bin ich da echt verwöhnt, was den DRC angeht...) aber es gibt genügend.
    Ich nahm die Retriever nur als Beispiel, denn eigentlich sollte man doch meinen, für 6 Rassen (gut, sind von 2 verschiedenen Kontinenten und aus 3 verschiedenen Ländern) kann man was einheitliches finden, zumal alle noch irgendwie denselben Zweck haben (Jagdhund, Apportierhund). Aber selbst das funktioniert nicht bzw. nur leidlich, weil ein Labradormensch eine vollkommen andere Vorstellung von normalen Hundeverhalten hat als einer, der einen Chesapeake hält und schätzt.
    Da stelle ich mir das für die 31 Rassen der FCI Gruppe 9, die eben total verschieden sind (ua. Terrier als Vorfahren vs. Bullenbeißer) schlichtweg sehr schwer vor.

  • @Nebula

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Es wurde von allgemeinen Tests zur Überprüfung des Wesens und der Gesundheit gesprochen. Dass man bei letzterem verschiedene Schwerpunkte je nach Rasse setzt, versteht sich doch von selbst. Da könnte man evtl. Untersuchungen einfach in rassespezifische und rasseübergreifende unterteilen. Warum man sich da jetzt so wahnsinnig an zusätzlichen Kosten stört, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wäre ich Züchter, würde ich in diesem Fall lieber auf die Anmeldung für die ein oder andere Ausstellung verzichten, je nach Entfernung gehen die auch ganz schön ins Geld. Zu deiner Frage, was wesensschwach ist - ein Hund, der durch die Wesensüberprüfung fällt. ;) Kurz gesagt: Testkonstruktionen sind aufwendig, bedürfen exakter Definitionen und eines sehr genauen, analytischen Vorgehens, deine Frage ist daher so mal eben nicht beantwortbar.

    Vorgeschriebene Untersuchungen gibt es doch schon und zwar an die Rassen angepasst. Es gibt zig Gentests, Augenuntersuchungen, HD, ED und was man nicht alles machen muss...und bestimmte Krankheiten (PRA, Epilepsie, HD, ...) welche zuchtausschließend sind. Ein RZV kontrolliert doch die Hunde, die in die Zucht gehen, deshalb muss er gesundheitlich bestimmte Kriterien erfüllen. Warum das bei Qualzuchten nicht funktioniert weiß ich auch nicht, die wollen das wohl einfach nicht. Und wenn ich dort nicht Mitglied bin, dann kann ich da auch nichts gegen machen.

    Wenn man einen gesunden Hund will dann würde ich mal ein Zeichen setzen und so einen Hund einfach nicht kaufen sondern eine andere Rasse (oder auch bei einem anderen Verein, wenn es den gibt), bei der mehr Wert drauf gelegt wird. Wenn die ihre Hunde nicht mehr los kriegen findet vllt endlich mal ein Umdenken statt, nicht indem mal von oben irgendwelche pauschalen Test auf alle überträgt. Ich mein du hast einen Ausdauertest für ALLE Hunde verlangt, "nur" weil es eine handvoll Rassen gibt, für die es dringend nötig wäre. Für alle anderen ist das unnötiger Mumpitz genauso wie ich keinen Mops auf Haarlänge testen muss :flucht:

  • Den Wesenstest für gefährliche Hunde als Beispiel für einen funktionierenden Wesenstest zu nennen, ist recht bizarr.
    Jedes Bundesland, eher noch jede Gemeinde kocht bei diesem Test ihr eigenes Süppchen. Es wird weder einheitlich getestet, noch bewertet.
    Ein Hund, der in Stadt ABC besteht, könnte in Stadt XYZ gnadenlos durchfallen.

  • Ich rede auch nicht von einem Test für alle Rassen der Gruppe 9. Mir geht es nur darum, dass die Zucht bedeutet, dass man die Rasse verbessern will und vorantreiben, aber es keine objektiven Beurteilungen gibt, wie man das anhand des Wesens machen will. Für die Arbeitsrassen finde ich das nachvollziehbarer, weil es ja Arbeitsprüfungen gibt.

  • Ich rede auch nicht von einem Test für alle Rassen der Gruppe 9. Mir geht es nur darum, dass die Zucht bedeutet, dass man die Rasse verbessern will und vorantreiben, aber es keine objektiven Beurteilungen gibt, wie man das anhand des Wesens machen will. Für die Arbeitsrassen finde ich das nachvollziehbarer, weil es ja Arbeitsprüfungen gibt.

    Wenn diese Prüfungen dann auch dem entsprechen, was die Rasse ausmacht ist das ua. sinnvoll. Sinnlos wird es nur, wenn a) das Ausland gar nichts überprüft und man die Hunde so einsetzt, und b) die Prüfungen eben den Genpool noch mehr einschränken und mehr oder weniger nur Schikane sind.
    Beim DSH muss ja selbst der größte Showhund noch ne IPO 1 abgelegt haben, um decken zu dürfen und davon können sich mal ganz viele Rassen ne Scheibe abschneiden.

  • Mir geht es nur darum, dass die Zucht bedeutet, dass man die Rasse verbessern will und vorantreiben, aber es keine objektiven Beurteilungen gibt, wie man das anhand des Wesens machen will.

    In unserem Verein gibt es auch Verhaltenstests. Der ist allerdings freiwillig. Ob der Hund den Verhaltenstest gemacht und erfolgreich abgelegt hat, wird mit dem Kürzel "VT" hinter seinem Namen deutlich gemacht. Wie genau der Test aussieht, weiß ich leider nicht, aber es wird eben verlangt, dass der Hund sich wesensstark und rassetypisch zeigt. Ich finde eigentlich, dass das eine gute Idee ist. Arbeitsprüfungen gibt es bei uns zwar nicht, dafür aber eben "Sporttitel", die Aufschluss darüber geben, in welchem Bereich der Hund arbeitet und wie erfolgreich er darin ist, was wiederum auch Rückschlüsse auf das Wesen der Zuchttiere liefert. Diese Sporttitel müssen beim Verein nach erbrachter Leistung beantragt werden und so gut wie jeder Züchter macht das auch.

    Ich finde das sehr übersichtlich und auch gut. So kann man als Welpeninteressent schon am Namen der Zuchthunde erkennen, wie mit den Hunden gearbeitet wird und welche Leistungsspannen sie abdecken. Ich würde zB keinen Aussie kaufen, der aus Eltern stammt, die beide nicht in irgendeiner Form gearbeitet wurden.

  • Vorgeschriebene Untersuchungen gibt es doch schon und zwar an die Rassen angepasst. Es gibt zig Gentests, Augenuntersuchungen, HD, ED und was man nicht alles machen muss...und bestimmte Krankheiten (PRA, Epilepsie, HD, ...) welche zuchtausschließend sind. Ein RZV kontrolliert doch die Hunde, die in die Zucht gehen, deshalb muss er gesundheitlich bestimmte Kriterien erfüllen. Warum das bei Qualzuchten nicht funktioniert weiß ich auch nicht, die wollen das wohl einfach nicht. Und wenn ich dort nicht Mitglied bin, dann kann ich da auch nichts gegen machen.
    Wenn man einen gesunden Hund will dann würde ich mal ein Zeichen setzen und so einen Hund einfach nicht kaufen sondern eine andere Rasse (oder auch bei einem anderen Verein, wenn es den gibt), bei der mehr Wert drauf gelegt wird. Wenn die ihre Hunde nicht mehr los kriegen findet vllt endlich mal ein Umdenken statt, nicht indem mal von oben irgendwelche pauschalen Test auf alle überträgt. Ich mein du hast einen Ausdauertest für ALLE Hunde verlangt, "nur" weil es eine handvoll Rassen gibt, für die es dringend nötig wäre. Für alle anderen ist das unnötiger Mumpitz genauso wie ich keinen Mops auf Haarlänge testen muss :flucht:

    Jep, aus meiner Sicht sollte ein Test auf Funktionalität und Beweglichkeit (von einem reinen Ausdauertest habe ICH ganz sicher nicht gesprochen) für alle Rassen verbindlich werden, nicht nur für Gebrauchs- sondern auch für die nur als Familienhund gezüchteten Rassen. Wenn das für dich unnötiger Mumpitz ist, ok, kann ich nicht ändern. Dein Text oben impliziert, dass du die Verantwortung vor allem bei den Käufern siehst, die sich eben einfach einen "gesunden" Hund kaufen sollen. Aus meiner Sicht ist das genau der falsche Ansatz. Für jemanden, der sich nicht seit Jahren intensiv mit der Thematik befasst und einfach "nur" einen Hund kaufen will, ist es schwierig bis unmöglich, sich ein umfassendes Bild darüber zu machen, welche Rasse denn überhaupt als gesund einzustufen ist und welche nicht. HH sind im Allgemeinen weder Mediziner noch Genetiker - woher sollen die also wissen, dass Brachycephalie für den Hund mit körperlichen Einschränkungen verbunden ist? Selbst bei Rassen, die äußerlich vital und robust wirken, ist die Zucht z.T. als doch sehr fragwürdig einzustufen (Beispiel Dalmatiner). Man macht es sich da schon ein wenig einfach, alles auf den Hundekäufer zu schieben.

  • Als Halter einer Rasse mit Arbeitsprüfung (naja, einer der Partner muss mind. die IPO1 haben und bei der ZTP wird auch "Mini-Schutzdienst" gemacht) sage ich mal, dass ist jetzt nicht so die größste Hürde....
    Ist wie überall, gerichtet wird von Menschen. Die interpretieren die Richtlinien zur Bewertung manchmal recht frei.

    Um eine gute Prüfung, ZTP o.ä. abzulegen muss man wissen, was hat man für einen Hund und welchem Richter könnte der Hund gefallen. Zu dem fährt man dann halt hin.

    Ich kenne Zuchthunde die nicht mal ansatzweise für die IPO taugen (knabbern, aus dem Ärmel fallen, sehr weich usw.) und trotzdem irgendwo ihre IPO1 gemacht haben und auch eine akzeptable ZTP. Die Züchter und Käufer der Hunde sind zufrieden. Mir wäre das nichts.


    Ist wie immer und überall. Richtlinien sind ganz schön, fangen vielleicht ein paar Spitzen ab, aber informieren muss man sich immer noch selbst.

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