Neuer, großer Hund zieht extrem an der Leine. Wie abgewöhnen ? Alles hat bis jetzt noch nichts gebracht...

  • @Rotbunte finde auch, dass es besser ist Zuviel als Zuwenig zu fragen, danke :)



    Apropros fragen , da bin ich mit der nächsten :D uns ist aufgefallen, dass Demon früh morgens und spät abends (wo nichts los ist auf der Straße was Hunde angeht) absolut gar nicht zieht und total lieb und brav ist. Haben mal drüber nachgedacht, woran das liegen könnte und uns ist eingefallen: vormittags/mittags/abends sind sehr viele Hunde bei uns unterwegs. Demon ist nicht kastriert. Kann es sein, dass er dann zieht weil er Weibchen riecht? Er schnuppert um diese Tageszeiten nämlich durchgehend und zieht dabei und schaut sich sehr viel um.. Eine andere Erklärung fällt uns dazu nicht ein.. Evtl würde eine kastration etwas helfen? Habe nu viele Berichte dazu durchgelesen und viele sagten, dass ihre Rüden nach der kastration nicht mehr so gezogen haben.. bin gespannt auf eure Meinungen dazu :)
    Nochmal vielen vielen Dank an alle, die uns so fleißig mithelfen! Ihr seit klasse, ein besseres Forum hätte ich nicht finden können :D

    Bitte bitte nicht kastrieren. Dein Hund ist noch jung, mitten in der Pubertät! Natürlich ist er aufgeregt wenn er andere Hunde riecht. Da muß nicht mal ne läufige Hündin dabei sein.
    Mit ca 1Jahr hat Ted zunehmend der Besuch auf dem eingezäunten Hundefreilauf gestresst, obwohl er die meisten Hunde kannte, da immer um dieselbe Zeit haupsächlich dieselben Leute da waren. Die Besuche wurden unter anderem deshalb seltener und obwohl Ted ein lieber und entspannter Hund war, kann er seit ca seinem 14. Lebensmonat keine intakten Rüden mehr ab. Er zeigt mir die schon aus 10m Entfernung an. Das Leben in der Stadt mit vielen anderen Hunden ist deshalb nicht schöner geworden. :ugly:
    Bisher konnte ich einen Beisvorfall vermeiden (auf Holz klopf), mal tickt er mehr aus, mal weniger. Aber deshalb kastrieren? Nee, muss nicht sein. Meine Tä hab ich dennoch in der Anfangszeit mal nach einem Kastrationschip gefragt, weil sein Bruder mit Chip wieder total verträglich war. Auch davon riet sie mir ab und meinte wortwörtlich "da müssen sie jetzt die nächsten 2, 3 Jahre durch".
    Ich will natürlich mit meinem bunten Mix nicht vermehren, aber ich finde es persönlich besser, meinen Hund intakt zu belassen. Kastration käme für mich nur in Frage wenn Herr Hund "hypersexuell" wäre oder organisches zugrunde liegen würde.
    Für alles andere gibt es Maulkorb, Leine und Hundetrainer.

  • Sorry für Doppelpost. Aber konnte nicht mehr editieren.
    @Demonx3 Nicht das wir uns mißverstehen, ich gehe nicht davon aus das dein Hund noch unverträglich wird. Nur war es bei Ted (und seinen Wurfbruder) so und das hat mich eiskalt erwischt. Von meinem ersten Hund kannte ich das gar nicht. Bei dem ist die Pubertät still und heimlich abgelaufen.
    Teds Schwestern (zumindest die beiden mit denen ich Kontakt hatte, wurden mit einem Jahr nach ihrer Läufigkeit kastriert auf Anraten der jeweiligen TA´s,weil sie während der ersten Läufigkeit so gelitten haben.


    Wie gesagt, lass dir und deinem Hund wirklich Zeit das die Erziehungsmassnahmen fruchten können, ehe du über eine Kastration entscheidest.

  • Viele Köche verderben bekanntlich auch den Brei.... der Beste Tipp ist nach wie vor, dass man sich an einen kompetenten Trainer wendet. Das Forum selbst, ist mbMn in den Beiträgen nur soweit kompetent, dass man den Besitzern bestimmte Ängste nehmen kann, bsw. auf mögliche Missstände hinweisen kann, oder aber um einfach das Horizont zu erweitern und Erfahrungen auszutauschen.
    Ich hole mir zwar Hilfe in Foren was Reparieren, How-to-do, etc. angeht, aber in Punkto Kommunikation, sei es Zwischenmenschlich oder aber zwischen Tier und Mensch würde ich nie groß auf ein Forum setzen. Warum? Weil einfach, man immer zu sehr von sich auf andere schließt, d.h. man kennt das "Problem" nur aus den Schilderungen einer Person, aber dies ist nie ein Gesamtbild!!! Daher ist ein Dritter, welcher daneben steht und es von außen betrachten kann unabdingbar, wenn man selber nicht weiter kommt.


    Wie machst du es? Redest du auf den Hund ein bis er reagiert? Die Intensität ist eine Berührung nicht mehr und nicht weniger, das selbe könnte ich auch mit Hand machen, aber ich habe halt ein Shih Tzu, darüber hinaus würde das "Runterbeugen" ihn vermutlich mehr verunsichern.


    Zu Millan kann ich nur sagen - er macht nicht alles schlecht, insbesondere weil er sich mit Tieren beschäftigt und versucht den Menschen ein Verständnis für Hunde zu vermitteln. Ob seine Ansätze nun vertretbar sind, ist eine anderes Blatt und natürlich sieht er dank dem amerikanischen Fernseher aus wie ein Wunderheiler, was er vermutlich ja nicht ist, denn jeder der einen Hund hat weiß, dass man einen Hund nicht in 5 Minuten dauerhaft prägen kann.
    Und ja das mit Berühren habe ich von ihm übernommen, und auch den Hund hinlegen und halten bis dieser wieder entspannt atmet... und nein, ich benutze es nicht zur Unterwerfung, sondern um den Hund zu beruhigen. Mein Kleiner hat extreme Angst vor Böllern und lässt uns auch dann stehen um geradeaus nach Hause zu laufen um sich dort unter dem Bett zu verstecken. Versucht man ihn dort raus zu holen, dann beisst er (nicht schnappen, sondern richtiges beissen) und ist sehr aufgebracht, dieses Verhalten hat er sonst nie!!! Also nehme ich ihm seine Angst, hole ihn unter dem Bett, lege ihn hin und halte ihn fest bis er tief durchatmet.... und schon ist er ein anderer Hund!
    Und das ist nicht mal weit hergeholt, der Mensch reagiert ebenso, d.h. wenn man einen panischen fest umarmt, wird er zwar anfangs sich stark wehren, aber dann sich abrupt beruhigen, es gibt für Menschen mit Autismus Umarmmaschinen.

  • Sieh es mal so:


    Du hast ganz "taufrisch" einen "gebrauchten" Hund (also einen mit "Vorleben"), die Rassenkombi ist gewagt, aber sicher händelbar, aber logischerweise verstehst Du nicht, warum er sich wann wie verhält und was Du tun sollt, damit er dieses Verhalten abstellt und ein anderes zeigt.


    Du kennst ihn (noch) nicht.


    Deinem Hund geht es ganz genau so!


    Du bist ein völlig neuer Mensch, die Umgebung ist neu und aufregend, neue Gerüche, Eindrücke.... Du reagierst ganz anders auf sein Verhalten als die Vorbesitzer es taten. Du hast ganz andere Erwartungen und eine ganz andere Art des Umganges.
    Er versteht nicht, warum Du Dich wann wie verhältst und was er dann tun soll ;)


    Er kennt Dich nicht!


    Arbeite in kleinen Schritten, gib ihm erstmal zu Hause das Gefühl von Sicherheit, damit er das Bedürfnis verliert, immer und überall in Deiner direkten Nähe zu sein.


    Beim Spazierengehen mach Dich wichtig für ihn, albere mit ihm rum, lass ihn über Baumstämme balancieren....
    Denn bis die Leinenführigkeit sitzt, können Monate vergehen. Monate in denen er Dich durch die Gegend zieht...
    Wenn DU aber nun total lustig, interessant und wichtig bist, dann braucht er gar nicht ständig nach anderen Dingen zu suchen.


    Und, wie schon gesagt: Trainer / Hundeschule!

  • Ich habe einen ganz ähnlichen Hund wie Du, bei ihm kommt noch ein sehr starker Schutztrieb dazu. Trotz Hundeerfahrung habe ich mir, nachdem ich in den ersten Tagen sehr schnell gemerkt habe, dass uns da kein lieber Familienhund, sondern ein pubertäres, unerzogenes Kraftpaket vermittelt wurde, eine Hundetrainerin dazu geholt. Und ich kann Dir wirklich nur empfehlen, dies auch zu tun, auch wenn es ein paar Euro kostet. Es ist wirklich gut angelegtes Geld, das ich lieber woanders spare.


    Wir haben heute mit Leinenführigkeit angefangen und es ist viel besser, wenn da jemand von draußen drauf schaut, als wenn man versucht, angelesene Tipps aus dem Internet selbst umzusetzen. Üben muss man natürlich alleine, aber einmal die Woche ein echtes Feedback zu bekommen, hilft sehr viel. Es können sich nicht so leicht Fehler einschleichen und ich kann alle meine Fragen loswerden, die sie gut und kompetent beantworten kann, weil sie meinen Hund und mich kennt.

  • Ich kann dir gerade für die Anfangszeit das Buch von Patricia McConnell empfehlen: "Die Hundegrundschule: Ein Sechs-Wochen-Lernprogramm"


    Dort sind die paar wichtigsten "Tricks" wie Sitz und Platz beschrieben, und wie man sie dem Hund beibringen kann. Die zwei jedoch wichtigsten Dinge, die man für sich als Hundehalter lernt sind, betreffen vor allem die innere Einstellung zum Hund:
    1. "Guter Hund"
    2. Geduld


    Was die heikle Besuchersituation betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man noch so viele Kommandos ausprobieren kann, letztendlich hängt es davon ab, ob der Hund sich entspannen kann. Mein Hund hat es dadurch gelernt, als er merkte, dass der Besuch ihn nichts angeht, bzw. der Besuch nicht seinetwegen da ist. Zunächst habe ich ihn vom Flur verbannt (mit einem freundlichen "zurück" und fettem Lob, wenn er gegangen ist) und als nächstes hatte der Besuch ein Hunde-ignorier-Gebot :smile: Erstaunlicherweise kapierte er recht schnell, dass er sich nicht mehr um den Besuch kümmern muss (vielleicht war er sogar froh) und blieb meist liegen, wenn ich zur Tür ging.


    Und was das Entspannen angeht kann ich auch empfehlen, dem Hund sein Körbchen positiv aufzutrainieren. Das kann man in vielen Situationen gebrauchen. Sei es, wenn Besuch kommt, oder der Hund einen ständig stalked, oder wenn er gerade was tut was er nicht soll (zB. im Garten rumpöbeln). Wenn er es gelernt hat, kann er einfach in sein Körbchen gehen und du kannst ihn dafür loben... Guter Hund! :smile:

  • Hey also ich hab ja auch einen Leinenzieher und ich trainiere auch zur Zeit sehr viel mit ihm. Ich habe zuerst Mal das Geschirr gegen ein Halsband ausgetauscht. Seitdem zieht er schonmal nicht mehr so extrem. Und dann kombiere ich die Blockiermethode mit der Umkehrmethode, es funktioniert aber manchmal hat er kleine Aussetzer, dann fängt er wieder mega an zu ziehen. Aber ich geb nicht auf, es dauert halt etwas länger und man muss Geduld haben.
    :)

  • Ich bin ja der Meinung, jedes mal, wenn der Hund am lHalsband zieht stumpft er etwas mehr ab.
    Deshalb finde ich für den Anfang ein Geschirr zum ziehen und das Halsban ausschliesslich zum Leinenführigkeitstraininge viel schöner.


    Is sicher Geschmackssache.


    Über blockieren würde ich so einen Hund auch nicht trainieren.


    Man muss mal verstehen, dass der Hund auch beigebracht bekam, sich so zu benehmen. Der versteht ja erstmal gar nicht, was jetzt von ihm velangt wird.


  • Warum nicht über blockieren? Ist pures Interesse, wir haben bei unserem schon einiges durch und blockieren war sozusagen unser Durchbruch. Bei uns funktioniert das sehr gut, da hatte ich das erste mal das Gefühl dass er kapiert was ich von ihm eigentlich will. Wir werden auch weiter so trainieren, aber mich interessiert was dagegen spricht?

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