Hündin (4) draußen extrem wild
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Hallo!
Wir - das sind mein Verlobter und ich - haben jetzt seit einem Monat die etwa 4-jährige Shiba-Mischlingshündin Coco (unkastriert) bei uns - sie wurde vom Vorbesitzer ausgesetzt und dann ins Tierheim gebracht.
Generell hat sie sich sehr gut entwickelt - ihre anfänglichen Ängste sind so gut wie abgelegt und zu uns scheint sie eine sehr innige Beziehung aufgebaut zu haben. Mit dem Clicker haben wir ihr relativ schnell "Sitz" beigebracht und "Hopp" (nach einem Leckerlie in die Höhe springen - das macht ihr großen Spaß) - jetzt sind wir gerade beim "Hier her", was in den Trainingseinheiten zuhause schon relativ gut funktioniert (allerdings nur wenn sie merkt, dass ich Leckerlies in der Hand hab).
Auch sonst ist sie zuhause seeehr ruhig und brav.
Aber kaum wenn sie merkt, dass wir uns anziehen oder unsere Schlüssel nehmen etc geht der Terror los. Das Brustgeschirr lässt sie sich ja noch anlegen, aber kaum mache ich die Wohnungstür auf, rast sie auf den Gang, rennt wie wild herum und jammert, wenn ich nicht so schnell komme, wie sie es gerne hätte. Ich hole dann den Aufzug, da geht sie mir auch hinterher und stellt sich zu mir - dann wird die Leine angelegt (inzwischen eine kurze Leine, die erste Woche hatten wir eine Flexi).
Und kaum sind wir draußen, geht es auch schon los: es wird gezogen, was das Zeug hält, zum Glück hat sie nur 5 Kilo, sonst könnte ich sie nie halten. Am Schlimmsten ist es, wenn andere Hunde da sind, da will sie IMMER spielen, und wenn ich es ihr einmal nicht erlaube, dann versucht sie mich auszutricksen, indem sie vorläuft und auf einmal mit einem großen Ruck wieder nach hinten Richtung Hund. Ich muss dazu sagen, sie ist extrem wild bei anderen Hunden - und es gibt welche, die das nicht mögen, dann lass ich sie auch nicht hin.
Jedenfalls ist sie völlig wahnsinnig, rennt herum und zieht uns sozusagen hinterher. Sie hört dabei nicht auf ihren Namen und reagiert überhaupt nicht, egal was wir machen. Auch Leckerlies und Spielzeug interesseren sie nicht. Nur manchmal, wenn ich mit ihr zb über kleine Hindernisse springe (sie neben mir an der Leine) dann achtet sie auf mich und kriegt Leckerlies, wenn grad niemand in der Nähe ist führt sie sogar Befehle aus. Aber eben nur für ein paar Minuten.
Wir haben wirklich schon einiges versucht, aber nichts funktioniert. Sie achtet einfach null auf uns! Und aufgrund des Ziehens ist sie immer voll außer Atem und röchelt was das Zeug hält, ihr Herz rast - das kann ja auch nicht gut für sie sein!
Ich hoffe, ihr könnt helfen.....danke!! - Vor einem Moment
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Hi,
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Wie sieht denn ein täglicher Spaziergang aus?
Ausser, dass sie an der Leine zieht. -
hmmm, erst mal durchatmen... auch der Mensch.
Wie kann das sein, dass ein 5 Kilo Hund dich hinterherzieht? Das wär mal das erste. Nicht ziehen lassen.
Leine sie schon in der Wohnung an, geh vor die Tür, wenn sie anfängt zu toben, wieder umdrehen, wieder rein. Immer erst weiter, wenn sie ruhig(er) ist.
Usw.
Du musst sehr sehr geduldig (Wochen!) sein und selbst ganz und gar ruhig bleiben. Wenn sie flippt, setz dich einfach ruhig hin, starre ins Leere und warte, bis sie sich beruhigt.da will sie IMMER spielen, und wenn ich es ihr einmal nicht erlaube,
Das geht nicht. Bring ne klare Linie rein. An der Leine kein Kontakt wäre meine Empfehlung. Ableinen nur nach Blickkontakt zu dir.Geh mit anderen Hunden längere Strecken gemeinsam spazieren, erst an der Leine, dann ohne Leine. aber keine hektischen, kurzen Begegnungen mehr! Das wilde Spiel ist vermutlich Unsicherheit! Such regelmässige Kontakte, keine Fremdhund-Zufallskontakte.
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Ich denke, hier fehlt es vor allem an Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und Bindung. Diese Dinge würde ich mir ihr üben. Gleichzeitig würde ich sehr auf Ruhe bestehen. Gute Dinge passieren nur, wenn sie sich absolut ruhig verhält.
Für mich hört sich die Beschreibung an wie Klein-Newton mit 8 Wochen, der alles das noch nicht gelernt hatte.

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hmmm, erst mal durchatmen... auch der Mensch.
Wie kann das sein, dass ein 5 Kilo Hund dich hinterherzieht? Das wär mal das erste. Nicht ziehen lassen.
Also es ist jetzt nicht so, dass ich im Schlamm sitze und sie zieht mich hinter her oder so
aber sie hat schon eine ganz schöne Kraft.Wir haben es bis jetzt so gemacht: sie hat gezogen, ich hab gesagt "Nein Coco" und bin stehen geblieben. Dann geht sie nach einer Zeit ein paar Schritte zurück und jammert, schaut mich aber nicht an. Wenn ich dann mit ihr weitergehe, geht's genauso mit dem Ziehen weiter, das ist halt frustrierend. Und ich kann ja nicht alle zwei Meter stehen bleiben, schließlich soll sie auch ihr Geschäft verrichten und sich austoben...
Ok - also nicht mehr an der Leine mit anderen Hunden spielen lassen. Dann bleibts in Zukunft beim Hundepark (das ist auch die einzige Stelle, wo ich sie ableine).
Das Problem ist halt, dadurch, dass sie echt gar nicht hört draußen, trau ich mich noch nicht, sie ohne Leine laufen zu lassen...auch im Hundepark dauerts ewig, bis wir sie eingefangen haben
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Scheinbar seid ihr da schon in einer Spirale gefangen, in der der Hund immer höher und höher dreht.
Der Hund hat ab Haustür schon eine zu hohe Erwartungshaltung. Je mehr sie quengelt, desto schneller werdet ihr.
Genau da würde ich erst mal ansetzen, Ruhe in den Hund zu bringen bzw. den Hund die Lernerfahrung machen zu lassen, dass es mit Hektik und Gequäke nicht weiter geht. Nur ruhiges Verhalten wird bestätigt.
Warum übt ihr "Sitz" und "Hopp", wenn die Baustellen ganz woanders sind?
Geht doch erst mal an die Dinge, die ihr für den Alltag braucht. Den Namen, Leinenführigkeit, Frust aushalten lernen, etwas mal NICHT zu dürfen usw. Das könnt ihr alles prima zuhause auch üben.
Ihr müsst auf jeden Fall erst mal diese Spirale durchbrechen bzw. diese von Anfang an verändern, damit der Hund nicht immer höher und höher schraubt.
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Lass es doch mal bleiben mit dem Hundepark. Ich glaube nicht, dass das gut ist für die Kleine.
Ich würde ein Geschirr!!! und eine Schleppleine dranmachen und irgendwo gehen, wo keine Hunde sind. Nimm nur das Ende der Schlepp in die Hand und geh einfach.
Schau den Hund nicht an, sprich nicht, mach gar nix. Geh einfach in deinem Tempo deinen Weg. Völlig egal, was dein Hund macht. Ja, kann sein, dass da mal Zug auf die Leine kommt. Wichtig ist, dass du das ignorierst und einfach weiter gehst. So lernt sie, dass SIE auf die Leine reagieren muss. bisher gebt ihr ja anschenend immer nach. Und an der kurzen Leine hat sie zuviel Stress, da ist ja immer sofort wieder Zug, dem sie entkommen will. Deswegen zieht sie.
Die Stehenbleib - Methode kapieren viele Hunde nicht, vor allem, wenn sie aufgeregt sind.Mit einem halben auge beobachtest du den Hund und immer kurz bevor (BEVOR, wichtig), die Leine auf Zug kommt, wechselst du zackig und deutlich die Richtung. So lernt sie, dich zu beobachten und sich an dir zu orientieren.
Erst, wenn das klappt, kannst du die Leine nach und nach verkürzen.
Ich würde mit dem Hund möglichste einmal am Tag im Auto raus fahren, wo wenig Ablenkung ist, und wenig Stress.
Ihr habt den Hund erst einen Monat, das ist gar nix. Und Shibas sind ja nun auch keine einfach Rasse. Gebt euch Zeit.
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Erstmal würde ich sie nicht als Erste aus der Tür schießen lassen. Ich würde sie schon in der Wohnung anleinen, absitzen lassen und erst raus gehen, wenn sie sich beruhigt hat. Dabei würde ICH zuerst durch die Tür gehen. Bis zum Aufzug ginge sie bei mir an kurzer Leine, vor dem Aufzug das gleiche Spiel wie in der Wohnung.
Dann würde ich zunächst reizarm Gassi gehen: Keine Bespassung, keine Hunde und hierbei immer wieder Augenkontakt belohnen und Rückruf trainieren.
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Danke erstmal für eure ausführlichen Antworten!!
Lass es doch mal bleiben mit dem Hundepark. Ich glaube nicht, dass das gut ist für die Kleine.
Ich würde ein Geschirr!!! und eine Schleppleine dranmachen und irgendwo gehen, wo keine Hunde sind. Nimm nur das Ende der Schlepp in die Hand und geh einfach.
Ich dachte halt, sie braucht auch Auslauf...Geschirr hat sie von Anfang an schon :)
Ich hab mit Schleppleinen noch keine Erfahrung: welches Material würdet ihr empfehlen? Coco hat eine Schulterhöhe von 35 cm und wiegt wie gesagt etwa 5 kg. Wie lang und breit sollte sie sein...?
Und soll ich dann nur noch mit der spazieren gehen? Morgens und abends hab ich nicht immer unbedingt die Zeit, irgendwo hinzufahren, aber wir wohnen sehr sehr ruhig und am Feld sind wenn dann nur sehr wenige Hunde.
Vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Tipps geben...bin wie gesagt Anfänger

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Auslauf ist gut, hysterisches Aufregen ist schlecht.
Ich weiß ja nicht wo du wohnst und wie euer Tagesablauf ist. Da, wo es eher aufregend ist, würde ich nur kurze Runden zum Geschäfte erledigen machen. Längere Spaziergänge dort, wo wenig los ist.
Hundekontakt an Schleppleine ist nicht besonders toll, lieber erst mal vermeiden.
Gut wären gemeinsame Leinenspaziergänge mit anderen Hunden, aber ohne Kontakt erst mal. Wenn das gut klappt, ohne Aufregung, kann man die Hunde dann nach ner Weile auch mal gemeinsam ableinen (wo es sicher ist halt).Zum Absichern (es sei denn sie prügelt rein wie irre) reicht ne leichte dünne Nylonleine wie diese:
Besser in der Hand liegt Biothane, ist aber schwerer:
Was für euch passt, musst du ausprobieren. Mindestens 5 Meter, besser 10 Meter.
- Vor einem Moment
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