Sehr nervöser Hund

  • Hallo,

    2-3x die Woche führe ich eine junge Hündin aus. Sobald sie mich sieht, wird sie sehr nervös. Sie pinkelt sich ein, hüpft, quietscht, springt um mich herum und verschränkt ihre Pfoten mit meinen Beinen und meinen Armen. Bisher hat ihr immer der alte Eigentümer das Halsband umgelegt oder sie hatte es schon um.

    Das Halsband anlegen war für beide eine Qual. Sie hat sich hektisch benommen und er hat sie irgendwann angebrüllt. Daraufhin hat sie sich auf den Boden geworfen, ist herumgekullert und hat die Vorderpfoten an seine Hände gelegt und leicht gekratzt, um ihn trotzdem davon abzuhalten, ihr das Halsband umzulegen.

    Nun darf ich sie alleine aus dem Haus holen und stehe vor demselben Problem. Eigentlich hole ich sie stumm aus der Wohnung und führe sie vor die Haustür, damit sie ruhig bleibt und die Wohnung nicht einnässt. Allerdings kann ich sie dort schon kaum vom Quietschen und Rumpflippen abhalten. Auf dem Hof warte ich meist ein paar Minuten, bis sie keine Saltos mehr schlägt. Trotzdem wirft sie sich hin und wehrt mich mit den Pfoten ab, sobald ich ihr etwas um den Kopf legen will. Meine Freundin muss sie regelmäßig festhalten. Dann geht es und sie ist ruhig.

    Beim Spazieren haben wir ähnliche Probleme. Sie kommt brav zu mir, sobald ich sie rufe. Aber ich habe kaum eine Chance, ihr Halsband anzufassen. Sie pflippt sofort herum und jault. Allerdings wartet sie still und lieb, wenn ich einen Hund sehe und es schnell gehen muss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in solchen Momenten etwas ausstrahle, was sie beruhigt, oder ob sie den Ernst der Lage versteht.

    Wir haben Geschirr, aber auch das muss um den Hals und auch da fängt sie an zu kaspern.
    Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich mit ihr arbeiten kann?

    Wenn ich warte, dann wird es nur schlimmer. Sie regt sich furchtbar auf. Positiv bestärken kann ich sie nicht ,da es wirklich keine einzige Sekunde gibt, in der sie lieb ist und ich sie loben kann.
    Es ist erträglich, aber es nervt mich und ich würde wirklich gerne daran arbeiten.

    Und wenn wir schon dabei sind: Sie springt mich an und verschränkt ihre Vorderpfoten so, dass sie meine Beine umwickelt oder meinen Arm. Ich fühle mich leicht festgehalten. Was will sie mir dabei sagen? Das macht sie immer wieder zwischendurch.

  • Ich weiß nicht, aber wenn ein Hund so dermaßen rumschreit und rumflippt nur wegen des Halsbandes, würde ICH mich fragen, ob der Hund nicht eventuelle irgendwas am Hals hat, das durch die Berührung/Druck des Halsbandes starke Schmerzen auslöst.

    Gibt es sonst noch "komische" Situationen mit dem Hund?

  • Sie tickt nur herum, weil sie mich sieht. Bezüglich des Halsbandes reagiert sie halt nur nervös, versucht mich loszuwerden oder wirft sich hin und rudert so mit den Pfoten, dass ich nicht dran komme.

    Allerdings zieht sie beim Laufen und wirkt motiviert und glücklich. Schmerzen hat sie am Hals also definitiv nicht.

  • Also ich kenne eine Hund der so komplett abdreht wenn er das Halsband sieht weil er sich so wahnsinnig freut dass es raus geht. Der Hund gehört einer alten Dame die den Jungen Hund nicht auslasten kann, kaum kommt dann die Gassigeherin vorbei dreht der Hund vollkommen auf weil er weiß dass es jetzt raus geht. Die Hündin dreht dann total auf, springt, hüpft, fiept, bellt und es passiert auch dass sie Freudenpipi macht. Wenn der Hund natürlich auch noch unsicher ist und man wird dann laut dann kann ein Hund auch zur Beschwichtigung pinkeln.
    Bist du sicher dass das Halsband "negativ" verknüpft ist und es nicht wirklich "Aufregung/Vorfreude" ist?
    Ist es sicher dass der Hund keine Probleme am Hals hat?
    Was passiert z.b. bei einem Norwegergeschirr, das ja nicht direkt am Hals liegt sondern an der Brust. Vielleicht wäre dann ein Zugstopp oder eben ein Norwegergeschirr eine Lösung. Bei Beidem kann man langsam mittels Leckerlies üben dass der Hund den Kopf durchs Geschirr oder Halsband steckt? Dann muss man das Halsband nicht "um" den Hund legen sondern der Hund macht das selber, beim Norwegergeschirr hat man zusätzlich den Vorteil dass es nicht am Hals anliegt.

    Waren nur meine ersten Gedanken dazu.

  • Sie pinkelt sich ein, hüpft, quietscht, springt um mich herum und verschränkt ihre Pfoten mit meinen Beinen und meinen Armen.

    Das ist alles ein sehr eindeutiges Beschwichtigungsverhalten das aus Stress heraus resultiert. Entweder hat sie ein Problem mit dem Halsband, oder aber mit dem gesamten Ritual des Anziehens. Wenn der Besitzer sie jedes Mal dafür angefaucht hat, kann das bei einer sensiblen Hündin zu enormen Stress führen, der dazu führt das sie so austickt.

    Habt ihr mal versucht sie erstmal zu Ende austicken zu lassen, bis sie komplett wieder runter gefahren ist und dann ohne was zu sagen das Halsband anzulegen?

  • Also ich kenne eine Hund der so komplett abdreht wenn er das Halsband sieht weil er sich so wahnsinnig freut dass es raus geht. Der Hund gehört einer alten Dame die den Jungen Hund nicht auslasten kann, kaum kommt dann die Gassigeherin vorbei dreht der Hund vollkommen auf weil er weiß dass es jetzt raus geht. Die Hündin dreht dann total auf, springt, hüpft, fiept, bellt und es passiert auch dass sie Freudenpipi macht. Wenn der Hund natürlich auch noch unsicher ist und man wird dann laut dann kann ein Hund auch zur Beschwichtigung pinkeln.
    Bist du sicher dass das Halsband "negativ" verknüpft ist und es nicht wirklich "Aufregung/Vorfreude" ist?
    Ist es sicher dass der Hund keine Probleme am Hals hat?
    Was passiert z.b. bei einem Norwegergeschirr, das ja nicht direkt am Hals liegt sondern an der Brust. Oder liegt das Problem schon dran dass sie den Kopf nicht durchs Halsband strecken will um es umzuziehen? Vielleicht wäre dann ein Zugstopp Halsband etwas wo man mit dem Hund mittels Leckerlies langsam üben kann dass er den Kopf durchsteckt? Dann muss man das Halsband nicht "um" den Hund legen?

    Waren nur meine ersten Gedanken dazu.

    Sie kommt auch kaum raus. Deshalb nehme ich sie regelmäßig mit. Ich bin mir sicher, dass sie sich tierisch freut und deshalb so aufdreht. Sobald wir an ihrem Haus vorbeilaufen und sie merkt, dass wir nochmal eine Runde gehen, hüpft und springt sie mich an und quietscht dabei.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre Reaktion aus ihrer Aufregung und ein bisschen daraus resultiert, dass sie das Halsband nicht leiden kann. Sie ist ein ehemaliger Straßenhund. Vielleicht hat das damit zutun?
    Normalerweise beruhigen sich meine Hunde, wenn ich ruhig bleibe und nichts mache. Aber sie implodiert stattdessen.
    Sie hat ein normales Lederhalsband und Geschirr. Bei beidem kämpft sie, bis wir es um haben.
    Ich weiß nicht, was ein Zugstopp-Halsband bringen soll? Das zieht sich bis zu einem gewissen Grad um den Hals,oder?

  • Das ist alles ein sehr eindeutiges Beschwichtigungsverhalten das aus Stress heraus resultiert. Entweder hat sie ein Problem mit dem Halsband, oder aber mit dem gesamten Ritual des Anziehens. Wenn der Besitzer sie jedes Mal dafür angefaucht hat, kann das bei einer sensiblen Hündin zu enormen Stress führen, der dazu führt das sie so austickt.
    Habt ihr mal versucht sie erstmal zu Ende austicken zu lassen, bis sie komplett wieder runter gefahren ist und dann ohne was zu sagen das Halsband anzulegen?

    Sie ist sehr sensibel. Und der Eigentümer ist genau das Gegenteil. Gut möglich, dass sie eine gewisse Angst entwickelt hat.
    Ich habe sie heute noch 5 Minuten herumticken lassen. Sie beruhigt sich irgendwann und hüpft und quietscht nicht mehr. Aber sobald ich das Halsband umlegen will, wirft sie sich hin und rollt von links nach rechts, während sie mit ihren Pfoten vor ihrem Hals herumwedelt.
    Ich versuche sie zu beruhigen, aber das klappt nicht. Es kommt mir vor, als müsse ich ihr schnell eine Spritze geben, so benimmt sie sich. Sobald das Halsband um ist, springt sie hoch und quietscht und hüpft wieder glücklich um mich herum.

    Allerdings lege ich es auch schnell um, weil sie auch mit der Schnauze an meiner Hand ist. Ich kann sie noch nicht einschätzen und weiß nicht, ob sie irgendwann beißt.

  • An das Zugstopp halsband dachte ich nur weil man das halt, im Gegensatz zu anderen Halsbändern, nicht um den Hals legen muss und dannn schließt sondern es über den Kopf zieht,so dass man nichts so nahe am Hals sein muss mit den Händen. Aber wenn ihr auch ein Geschirr habt ist das ja ähnlich.
    Was passiert wenn das Halsband einfach erstmal immer am Hund bleibt? Viellt kann man dann ganz langsam mit einem 2. Halsband ein Training starten dass sie sich daran gewöhnt es sich umlegen zu lassen?

  • Ich denke, darauf wird sich der Eigentümer nicht einlassen. Ich brauche irgendwas, womit ich üben kann, während ich sie die 2 Std. am Tag habe.

  • Ich habe auch den Eindruck, dass dieser Hund in voller Erwartung ist und anfängt rumzuhippeln.

    Das Anlegen des Halsbandes ist sicherlich nie positiv belegt worden; dauert ihr viel zu lange und das hin und her rollen auf dem Boden, bis es endlich geschlossen ist, deutet doch sehr darauf hin. (Machen Welpen auch gerne!)

    Ich würde in der Tat ein Zugstopphalsband verwenden. Das ist schnell übergelegt. Wenn die Hündin draußen nach dem Spaziergang runtergefahren hat, würde ich anfangen mit ihr das Anlegen eines Halsbandes kleinschrittig zu trainieren. Dazu würde ich ein Zweithalsband verwenden, damit Dir der Fremdhund nicht ausbüxt.

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