Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • Nun würde ich gerne noch einen löslichen Faserstoff (z.B. gequollene Chiasamen) auf den Speiseplan bringen,

    Was meinst du denn mit Faserstoffen? Meinst du unlösliche Ballaststoffe?

    Die sind ja für eine verbesserte Darmmotilität verantwortlich und unterstützen somit auch die Ausscheidung schädlicher Substanzen. Das ist wohl richtig. Ballaststoffe ( lösliche und unlösliche) gehören zur Hundeernährung unbedingt dazu und lassen sich eigentlich auch ohne Probleme mit den entsprechenden Nahrungsmitteln in die Ernährung integrieren.
    Wertvolle Lieferanten sind Vollwertgetreide, aber auch ungeschältes Obst und Gemüse.

    Wenn du unlösliche Ballaststoffe gezielt einsetzen willst, kann das unter Umständen auch das Kotvolumen erhöhen. Ich habe mal Flohsamenschalen gefüttert (vorher unbedingt quellen lassen!) und fand das Ergebnis nicht befriedigend. ;)
    Ich füttere viel Obst und Gemüse und die Ballaststoffzufuhr ist somit auch ausgeglichen. Finde ich persönlich besser, als zu supplementieren.

    Flohsamenschalen sind ja praktisch nur Ballaststoffe.


    Nicht "nur" :smile:
    Ballaststoffe sind kein Ballast ( blöde Definition). Sie sind wichtig für eine gesunde Verdauung, denn sie regen die natürliche Bewegung des Darms an und dienen außerdem als Nährstoff für die Darmschleimhaut...... sprich Präbiotika ( Futter für die "freundlichen" Bakterien).

  • Was meinst du denn mit Faserstoffen? Meinst du unlösliche Ballaststoffe?

    Ich rede von löslichen (z.B. Flohsamen, Pektin u.ä.) und unlöslichen (z.B. Cellulose, Chitin) Ballaststoffen, wobei für mich die löslichen interessant sind (unlösliche bekommt er ja in Form des Gemüse-Obst-Mixes schon zugeführt).

    Wenn du unlösliche Ballaststoffe gezielt einsetzen willst, kann das unter Umständen auch das Kotvolumen erhöhen. Ich habe mal Flohsamenschalen gefüttert (vorher unbedingt quellen lassen!) und fand das Ergebnis nicht befriedigend.
    Ich füttere viel Obst und Gemüse und die Ballaststoffzufuhr ist somit auch ausgeglichen. Finde ich persönlich besser, als zu supplementieren.

    Es geht mir eben um die Einbeziehung von unlöslichen und löslichen Ballaststoffen. Flohsamenschalen sind lösliche Ballaststoffe. Warum ich beides einbeziehen will, habe ich ja schon geschrieben. Ich finde supplementieren auch nicht so toll. Braucht man auch sicherlich nicht in der Form, wenn man einen "gesunden Hund" hat. Hat man aber einen Hund, der organische Probleme hat und zwar in der Form, dass bestimmte Dinge eben nicht zugeführt werden dürfen/sollen, muss man einen Ausgleich schaffen. Und wenn es dann noch Dinge gibt, die zur Entlastung des betroffenen Organes beitragen und ggf. die Regeneration unterstützen - warum sollte man dann darauf verzichten?

    Nicht "nur"
    Ballaststoffe sind kein Ballast ( blöde Definition). Sie sind wichtig für eine gesunde Verdauung, denn sie regen die natürliche Bewegung des Darms an und dienen außerdem als Nährstoff für die Darmschleimhaut...... sprich Präbiotika ( Futter für die "freundlichen" Bakterien).

    Das "nur Ballaststoffe" bezog sich darauf, dass man kalorientechnisch für einen halben Teelöffel von etwas, das zu knapp 80% unverdaulich ist, nichts von der normalen Tagesration in Abzug bringen muss :smile:

  • Flohsamenschalen sind lösliche Ballaststoffe.

    Genau genommen enthalten Flohsamenschalen lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Von den löslichen aber mehr. Da gebe ich dir Recht. Der unlösliche Anteil verlässt unter Umständen den Verdauungstrakt in unveränderter Form. ;)
    Ich persönlich füttere pektinhaltige Ballaststoffe in Form von gedünstetem Apfel....und das täglich. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
    Ich habe dich jetzt so verstanden, dass dein Hund eine Leberdiät benötigt?

  • Ich habe dich jetzt so verstanden, dass dein Hund eine Leberdiät benötigt?

    Genau, sein Futter ist - in Absprache mit unserer TÄ - nun auf eine (leichte) Leberdiät umgestellt. Seine Leberwerte waren mittelgradig erhöht, die Leber beim US aber unauffällig. In 3 Monaten haben wir Nachkontrolle (gr. Blutbild + Leberprofil), um zu sehen, ob sich etwas an den Werten verändert hat.

  • Hi,

    wenn ich mich mit anderen Hundebesitzern unterhalte, stelle ich mit großer Bestürzung fest, bei wie vielen Tieren Ernährungs und Verdauungsprobleme bestehen, die zunächst völlig unerklärlich sind. Auch schon bei jungen Tieren. Viele HH geben viel Geld für eine Diagnostik aus, um ihrem Vierbeiner helfen zu können. Es gibt Nahrungsverweigerungen, Schlappheit, wiederkehrenden Durchfall, Kratzen, Ohrprobleme, die ganze Pallette voll. Ich frage mich wie das überhaupt so kommen kann, die Tiere sind doch sicherlich nicht anfälliger geworden als vor 30 oder 35 Jahren.
    Aktuelle gesicherte diagnostische Erkenntnisse sind eher seltener zumeist findet man Mischungen von Unverträglichkeiten, Medikamentengaben mit möglichen Nebenwirkungen, überstandenen Krankheiten ( Würmer, Giardien usw) .

    Ich hab manchmal den Eindruck, je mehr wir versuchen für den Hund Optimales zu erreichen, desto schlimmer wirds.

    Mich würde interessieren ob es hier im DF HH gibt, die das Glück hatten, dass die Probleme des Hundes tatsächlich identifiziert werden konnten, und dann nach Umstellung verschwanden. Ich versuche Ansätze zu entwickeln wie man aus der Kenntnis welche Ursachen Symptome bei empfindlichen Hunden hervorrufen auch Rückschlüsse für die bessere Versorgung normaler Hunde ziehen kann.

    Viele Betroffene probieren da eher isoliert vor sich hin mit nicht absehbarem Erfolg.
    Ich versuchs hier zu systematisieren, da auch unser Hund betroffen war. Ich weiss wie belastend das sein kann. Mittlerweile gehts ihm aber dauerhaft gut, wir haben für ihn die richtigen Ernährungsparameter gefunden. Aber eben auch mit Hilfe des DF und kundigen hilfsbereiten Fachleuten, denn manchmal ist man selber nicht mal in der Lage die Fragen richtig zu formulieren...

    Ich muss gestehen, dass ich eher skeptisch bin, ob das hier funktionieren kann, aber versuchen möchte ich das auf alle Fälle.

    Gibts hier HH deren Tiere auf Farbstoffe, Aromen, sonstige Inhaltsstoffe, Dosenbeschichtungen, Milben, betimmte Eiweisse oder was auch immer reagieren, wie sind die Symptome, und wie wurde die Ursache diagnostiziert und abgestellt??
    1000 Fragen und noch bestimmt viel mehr Fragen aber wenige Antworten. Systenatische schon mal gar nicht.

    Aber irgendwie ists im Internetzeitalter auch blöd, wenn ein Tier auf eine bestimmte Weise geheilt werden kann und der nächste HH fängt wieder ganz von vorne an.

    Nur für den der hier noch nicht rumgestöbert hat: Ich persönlich verfolge hier keinerlei Interessen, und will auch niemandem irgend etwas andrehen, schon gar keine Fütterungsphilosphie ( nur Barf, nur vegetarisch, nur Menschenessen nur ich weis nicht was ). All das gibts hier nicht, nur gute Tips für unserere Sensibleren...

    LG

    Mikkki

  • Ich weis nicht wodurch Linos Unverträglichkeit gegen anfangs fast alles ausgelöst wurde.
    Tatsache ist er wurde als Welpe gemischt aufgezogen TF war Bosch
    Als ich ihn bekahm habe ich TF Dose und Barf gefüttert.
    Von einen Tag auf den Anderen bekahm er ca mit einem halben Jahr Durchfall und Erbrechen also TA Medis Spritze ...alles ok
    1 Mon später wieder dasselbe wieder Medis Spritze und diesmal Spezialfutter.
    Die Abstände wurden massiv kürzer ....Blutabnahme
    Immer wieder Durchfall und Erbrechen Flöhe von der Nachbarin inkl Bankwurm
    Entwurmen
    Und als der Abstand zwischen Gesundheit und Krankheit einfach zu eng wurde hab ich mir nen alternativen TA gesucht der zweigleisig arbeitet.
    Alternativ hat er mir empfohlen eine ASD mit Kaninchen und Kürbis zu beginnen.
    Ab dem ersten mal blieb der Durchfall und das Erbrechen aus die Nux Vomica waren sicher a hilfreich er ist stabil.
    Heute darf Lino vieles wieder fressen trotzdem ist zuviel oder das falsche immer noch mit einer Reaktion verbunden wenn a njcht mehr so dramatisch.
    Heute wird er wieder gemischt gefüttert (nur halt nicht mit allem).
    Lg PicoLinouAlexandra

  • Hi,

    dann kenn ich jetzt schon mehrere, deren Probleme bereits kurz nach der Welpenphase begonnen haben, wo man also völlig ausschließen kann, das irgend ein Organ altersbedingt nicht mehr gut funktioniert.
    Ich meine aus Deinem Posting aber auch herauslesen zu können, dass durchaus eine Stabilisierung eintreten kann,d.h. der Körper des Hundes hat gelernt mit bestimmten Nahrungsbestandteilen besser umzugehen.
    Dies würde bedeuten das Unverträglichkeiten nicht in Stein gemeisselt sind, sondern Veränderungen auch zum Positiven unterliegen können.
    Vielleicht hat dies damit zu tun, dass Du ihn mit der erfolgreichen Ausschlussdiät erstmal " rausnehmen" konntest , d.h. die Verdauungsorgane konnten sich regenerieren. Und dann reagieren sie nicht mehr auf alles so negativ.
    Auf den Menschen übertragen kan ichs vielleicht besser erklären: Ein akut verdauungempfindlicher Mensch wird bestimmt auf Tabasco, Cheyennepfeffer oder sonstige Gewürze reagieren, wenn die Schleimhaut gerade angegriffen ist. Ist er gesundet macht alles weniger aus.

    Etwas ähnliches mag beim Hund passieren. Vielleicht muss das Verdauungssystem auch erst lernen. Dann wäre zu überlegen ob man einem heranwachsenden Hund zunächst nur betimmtes Futter zur Verfügung stellt und eben insbesondere nicht mischt. Und erst nach und nach erweitert. Da müssten eigentlich auch Züchter, die auf festes Futter umstellen, was zu sagen können, obs da Erfahrungen gibt. Eigentlich kenn ich solche Eingewöhnungsphasen nicht so, spätestens ab der 10. Woche werden die Tiere abgegeben, was sie dann zu fressen bekommen ist individuell vom neuen HH abhängig.

    Hmmm.

    Wirds doch was??

    LG

    Mikkki

  • Mich würde interessieren ob es hier im DF HH gibt, die das Glück hatten, dass die Probleme des Hundes tatsächlich identifiziert werden konnten, und dann nach Umstellung verschwanden.

    Hi :smile:

    Ja.....ich konnte gute Erfolge erzielen.

    Ich habe einen Hund aus Spanien und durch entsprechende tragische Umstände mit einem desolaten Immunsystem ausgestattet.
    Schon bei der Ankunft durch Stress, Kastratration und Impfungen mit Demodexmilben bestückt, die sich ja bekanntlich sehr gerne ausbreiten, wenn der Hund schutzlos ist.

    Dazu die bekannten Symptome wie unregelmäßiger Durchfall, Sodbrennenanfälle, nächtliches Schmatzen, Erbrechen, Juckreiz.....später Clostridien, Gewichtsabnahme und Schlappheit.

    Nun bin ich ein Mensch, der in der Diagnostik systematisch vorgeht. Folgende Untersuchen habe ich gemacht:

    Blutuntersuchungen ( Pankreas, B12 u.a.)
    Allergen-Screening ( Flohspeichel, Milben, Gräser u.a.)
    unterschiedliche Kotuntersuchungen ( mikrobiologisch, bakteriologisch, parasitologisch, Giardien u.a.)
    Stuhlausnutzung ( Enzymtätigkeit)

    Letztlich noch den Sensi-Test bezüglich Futtermittel ( IgE/IgG)

    Ergebnisse:
    Amylase-Mangel
    B 12 Mangel ( Ursache unbekannt)
    Rind-Unverträglichkeit

    Damit konnte ich als selbstverantwortlicher Ernährer meines Hundes viel anfangen :smile: Es wurde verändert:

    Stärke wird in moderaten Mengen gefüttert. Nicht nach Bedarfswerten, sondern nach Verträglichkeit. Zudem werden alternative Energiequellen gesucht und eingesetzt.

    Regelmäßige B12 Injektionen, weil es nicht über die Nahrung aufgenommen werden kann (B12 hat eine Schlüsselfunktion bei der Nährstoffaufnahme)

    Verzicht auf Rindfleisch und Kuhmilchprodukte

    Konzentration auf eine natürliche Darmpflege

    Verzicht auf Medikamente, wie Säureblocker/Magenschutz o.ä.


    Fokus meiner Ernährung ist das Immunsystem......sprich der Darm. Am Darm kommt keine Nahrung, kein Medikament und kein Zusatzstoff vorbei. Ihn gilt es zu unterstützen.

    Das Darm meines Hundes ist immer noch eine Schwachstelle, aber ich kann ihn inzwischen besser deuten. Hunde zeigen Signale, wenn da etwas nicht stimmt. Physisch wie psychisch. Man muss sie nur erkennen. :smile:

  • Glücklicher Weise bin ich selbst in der Lage, entsprechenden Untersuchungen durchzuführen, so dass sich die Kosten bei mir/uns in Grenzen halten (würden, wenn ich das noch machen würde). Und bei meinen ersten Hunden habe ich das dann auch brav gemacht. Bin seit vielen Jahren aber davon weg, da sich für mich eigentlich nur 3 Faktoren als Auslöser herausgebildet haben, die man verhältnismäßig einfach bestimmen kann.

    1. Eine allgemeine "Verdauungsschwäche", die rassebedingt und durch Überzüchtung vorliegt (Hier hilft meist ein Blick in entsprechende Fachliteratur.)
    2. Ein Problem mit der Zusammensetzung bestimmter Futtersorten, evtl. begleitet durch eine Unverträglichkeit, bzw. Intolleranz. (Trifft für 1. zwar auch zu, wird aber eher hundespezifisch und abhängig von der Futtersorte ausgelöst.)
    3. Eine durch eine Krankheit bedingte und vielleicht chronische Veränderung der Darmflora.z.B. Giardien.

    Punkt 1 und 3 sind recht einfach zu klären, Punkt 2 schon weniger. Aber bisher konnte ich (wenn durch Punkt 3 nicht zwingend eine medizinische Indikation notwendig war) alles durch eine zwar etwas langwierige aber eher einfache Ausschlussdiät in den Griff bekommen. Wovon ICH nichts halte sind vorschnelle Umstellungen auf teures "Spezialfutter", ohne die tatsächliche Ursache zu kennen. Den eigentlich bekommt man solche Probleme MEIST ( ja es gibt auch richtige Problemfälle) mit einfachen und natürlichen Mitteln in den Griff.

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