Unglücklicher Jack Russell? (nicht meiner ;) )

  • Morgen,

    ich dachte mir, ich frag euch mal kurz um Rat.
    Meine Kollegin hat einen 3 Jahre alten Jackie, kastrierter Rüde.
    Sie hat ihn als Welpe vom Züchter gekauft, er hatte eine schöne Welpenzeit und ist gut sozialisiert. (hat sie erzählt, er ist ihr dritter Hund)

    Ich kenn ihn erst seit Mai, er ist ein quirliges und schlaues Kerlchen.

    Naja, jedenfalls hat sie mir letztens ihr Leid geklagt.
    Sie hat das Gefühl, der Hund "schei.ßt" total auf sie.
    Er hatte immer schon mal, junghundebedingt "Probleme mit den Ohren", hat sie schlecht wahrgenommen, einen eigenen Kopf und sie irgendwie links liegen lassen.
    Sie hat dann mit der Schleppleine gearbeitet, viel gespielt, positiv bestärkt und war wirklich bemüht, eine gute Bindung aufzubauen.
    Das hat laut ihr auch super geklappt und die beiden hatten viel Freude miteinander.
    Abgesehen davon darf er seitdem sie ihn hat, mit ins Büro, er muss also nicht viel alleine bleiben und sie hat ihn eigentlich immer dabei. Natürlich bleibt er auch alleine, stressfrei laut ihren Aussagen.

    Letzte Woche hat er ihr seine Geschäfte ins Bett auf den Polster verrichtet, während sie drinnen geschlafen hat. |) (Nein, es war kein Durchfall.. und er ist absolut stubenrein)
    Sie hat ihn komplett durchchecken lassen, er ist gesund und auch die SD ist in Ordnung.
    Mittlerweile kommt er gar nicht mehr, wenn sie ihn ruft, er sieht sie, registriert sie, zeigt ihr den Stinkefinger und macht dann sein Ding weiter. -> Schleppleine.
    Er lässt sich von ihr nicht mehr anfassen, läuft davon wenn sie sich ihm nähert und bricht ihr damit das Herz. Er kuschelt auch wohl nicht mehr so (bzw so viel) wie früher, sucht gar nicht ihre Nähe.

    Einer der Gründe dafür könnte sein: sie hatte übergangsweise eine Mitbewohnerin, die hat dann aber eine eigene Wohnung gefunden und die kommt ab und an auf Besuch. Laut ihr ist das halt so eine "good cop-bad cop" Geschichte, dass die Mitbewohnerin das non-plus ultra ist und sie eben absolut abgeschrieben ist. Ich kenn das stellenweise von meinem, wenn mein Sitter kommt, ist der Dicke auch Feuer und Flamme. Wenn es aber darum ginge, sich zu entscheiden, mit wem er mitgeht, wäre das in den meisten Fällen ich.

    Genau das ist bei ihr nicht der Fall. Der Kleine würde offensichtlich jeden den er kennt, ihr vorziehen. Letztens ist er aus dem Lift gedüst, weil er unbedingt mit mir mitwollte, obwohl sie im Lift stand. Ich sehe ihn 1-2x die Woche, er hat von mir aber nie besonders viele Kekse oder Streicheleinheiten oder so bekommen. Sie hat meistens was eingesteckt, damit sie sich ein bisschen "einkaufen" kann bei ihm.

    Ich kann nur sagen, ihr Umgang mit ihm ist absolut fair, er ist in guter Form und gut ausgelastet, aber was kann man quasi fürs Teambuilding noch machen?

    Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu konfus, hab diese Nacht zu wenig Schlaf bekommen :headbash:

  • Hm, also irgendwie scheint da beim Training was schief gelaufen zu sein. Wenn sie wirklich so viel trainiert hat, dann würde das Verhalten keinen Sinn machen. Vielleicht hat sie ihn zu viel entscheiden lassen? Also wenn er halt Bock hatte, hat sie trainiert und quasi immer nur auf ihn reagiert? Ansonsten würde mir noch einfallen, dass sie versuchen könnte, ihn nur noch aus der Hand zu füttern. Das soll ja auch die Bindung stärken. Bzw. das Futter halt erarbeiten lassen während des Trainings.

  • Leider hast du nichts Genaues geschrieben, wie der Bindungsaufbau vonstatten ging. Allein von gemeinsamem Spielen und Kuscheln kommt keine gute Bindung. Schildere doch da mal Details, wenn du welche weißt.

  • Klingt so als wäre sie jederzeit und überall für den Hund verfügbar... Der denkt wohl ihre Welt dreht sich um ihn :D (so wirkt die Beschreibung auch auf mich) Wie wärs wenn sie ihn mal links liegen lässt (in der Wohnung, auf der Arbeit) und nicht immer um ihn kreist :ka:

  • Meiner Meinung nach hat der Hund gerade auf Ignoranz umgestellt und stellt die Führung in Frage.

    Ich würde mit so einem Hund verstärkt Unterordnung (spielerisch - in den Alltag und in die Gassigänge einbauen) machen und auch mal darauf achten, wie oft der Hund - was auch immer - selbst Aktionen (wenn auch nur Streicheln) einfordert (Interaktionen gehen vom Hund aus) und wie oft die Freundin da nach gibt.

    Interaktionen vom Hund ausgehend ignorieren und stattdessen Aktionen selbst aktiv angehen!

    Nur durch Fütterung, Leckerchengabe wird auf Dauer keine Führungsposition stabil bleiben. Der Hund braucht Regeln an die er sich zu halten hat und ganz besonders auch Interaktionen die der Mensch bestimmt.

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