Diskussion zu Hundetrainern im TV und ihren Methoden
-
-
Hallo,
ich rede nicht von Futtermodellen. Meine Aussage bezog sich auf Herrn Rütter und die Hunde dort werden meisten ganz simpel mit TroFu gefüttert.
Und ich persönlich darf es doch "fies" finden, einen Hund hungern zu lassen, um ihn zur Mitarbeit zu bewegen. Dann lass mein Brett ein schmales sein, kann ich mit leben. Aber meine Meinung hab ich dennoch.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Diskussion zu Hundetrainern im TV und ihren Methoden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Sehe aber auch keinen Sinn dahinter einen Hund 2 Tage nichts zu geben . Ich bin ein Mensch, gehe zum Kühlschrank wenn ich Hunger habe und mein Hund soll auch täglich sein essen bekommen . Und auch bei Durchfall oder sonstigen sehe ich keinen Sinn dahinter den Hund so lange ohne essen zu lassen . Aber das ist ein anderes Thema .
-
Es geht nicht darum, das manche User das nicht machen oder so. Es geht darum, dass auch ein MR schon gesagt hat 'Dann hungert er eben, bis er mitmacht!'. Und das ist Zwang.
Das kann manchmal u.U. sinnvoll sein. Aber dann sollte man das auch allen anderen Zwängen zugestehen und nicht nur solchen, die nett/netter wirken
Es ist das bekannte Phänomen. Etwas sieht nett aus, also ist es nicht schlimm (Futter nur gegen Arbeit, Retrieverleine in 5 mm Stärke, Schnürli) - es sieht böse aus, also ist es abgrundtief schlecht (Kralle, Tack)..
Verstehen werde ich dieses Denken wohl nie.. -
Da wird man wohl nicht auf einen Nenner kommen: Dinge die dem Hund nicht passen sind Zwang...perse..ja. Dinge die dem Hund köperliche Schmerzen zufügen (auch wenn man über die Intensität dieser Schmerzen von mir wegen streiten kann) sind für mich Starkzwang und außer in absoluten Ausnahmesituationen unnötig..meine Meinung.
Ich bediene mich in gewissem Maße Zwang. Meine Hunde müssen an der Leine gehen, obwohl sie lieber einen Hasen jagen, einer läufigen Hündin hinterher oder am 20m entfernten Blümchen schnuffeln wollen.
Ja und ich habe meinen Straßenhund, den es draußen null interessiert hat wo ich bin..was ich mache..oder was ich wann ihm will mit Fütterung unterwegs klar gemacht: Du..ich weiß du bist es gewohnt unabhängig zu sein..aber hier leben wir nach anderen regeln. Da er Leckerlies draußen vollkommen ignoriert hat und generell keinerlei Spielzeug nimmt, gabs dann mal ein paar Tage nichts. Wir haben erst 2 Tage versucht...da hat er mich mit meinem Käsewürfel immernoch kaltlächelnd stehen lassen. Warum? Weil er es offenbar gewohnt war mal ne Weile nichts zu fressen. Der hatte Ausdauer. Als ich schon dachte es bringt nichts machte es auf einmal "klick" im Hundehirn und er merkte dass es für ihn wichtig und lohnenswert ist mit mir zu arbeiten.
Da ich vorher 1 Jahr lang alles "nette" versucht hatte, hätte es nur eine andere Möglichkeit gegeben: Hund in den Flieger packen und wieder auf den Straßem von Russland aussetzen...netter als in mit Futter an mich zu binden und zu "zwingen" mit mir zu kooperieren? Ich glaube nicht.
Es ging mir aber zugegeben nicht nur ums draußen ignorieren (das hätte ich auch mit zb Leine lösen können) sondern es ging darum dass er in vielen Alltagssituationen absolute Aussetzer hatte und Panik bekam. Da er aber nun gelernt hat dass es besser ist bei mir zu sein als einfach auf Abstand zu gehen und die Sache auszusitzen (solange ich von dem Objekt meiner Angst mindestens 10m entfernt sitzen kann ist es okay..aber wehe es kommt näher..dann bin ich weg) kann ich mit ihm gemeinsam diese Situationen meistern. Er gibt mir die Chance Dinge für ihn zu regeln und ihn zu beschützen anstatt wie früher auf der Straße einfach abzuhauen.
Er ist selbstsicherer geworden...wenn ich da bin hat er auch mal Zeit die Seele baumeln zu lassen und sich mit neuen Dingen zu beschäftigen anstatt immer gleich panisch bei jedem ungewohnten Geräusch/Bewegung das Weite zu suchen. Er sondiert nicht mehr alles..ist nicht mehr ständig fluchtbereit.
Anders wären wir nicht an diesen Punkt gekommen...wir mussten die Nuss eben einmal knacken,,auch wenns vielleicht im ersten Moment betrachtet "fies" war -
Naja wenn mans so dreht ist eine Leine auch Zwang...ein Gartenzaun ist Zwang...es zwingt den Hund bei mir zu bleiben und hindert ihn daran zu gehen wohin er möchte und zu tun was er möchte....man kann auf dieser Ebene diskutieren..muss man aber nicht
Ich finde es nicht besonders schwer, all diese Dinge nicht in einem Topf zu werfen.
Es gibt (zum Glück für Mensch und Tier) Unterschiede zwischen Zwang und Gewalt und es gibt auch Abstufungen von Zwang. Das Argument oben ist jetzt wirklich schwarz-weiß-Malerei.
Ein Teletakt in der traditionellen Nutzung ist Starkzwang, da sagt das Wort doch schon worum es geht. Einen Hund zu schlagen, zu würgen, zu treten etc. ist Gewalt. Einen Hund sein Futter ausschließlich "erarbeiten" zu lassen, bringt ihn in eine existenzielle Notlage und nimmt ihm Sicherheit. Das ist schon etwas anderes als ein Gartenzaun, der einen Hund begrenzt aber (in Abwesenheit anderer Faktoren) einem Hund nicht die Angst einflößt, zu verhungern.Ich fand den Hinweis (von ich glaube Murmelchen war es) super, dass der Rütter da schon recht hart vorgeht.
Ebenso (Achtung: Meinung) finde ich einen starken Entzug von Aufmerksamkeit grenzwertig, denn auch das hat m. E. eine existenzielle Komponente, da der Hund auf seine Menschen angewiesen ist. Und bevor das gleich im nächsten Post kommt: ich verstehe durchaus, dass es einem Zweck dient oder dienen kann und dennoch finde ich es nicht gut. Ob im Einzelfall der Zweck die Mittel heiligt ist offenbar eine persönliche Entscheidung.
Dauerhaft wäre es wohl nichts für mich...aber an den Tagen wenn wir zum Training fahren gibts auch vorher nix..können meine Hunde beide abslut mit leben...dafür wird dann auf dem Platz ausgiebig belohnt und gefüttert...auch für den Hund finde ich das spannender als nur aus dem Napf zu fressen.
Aber das ist doch ohnehin etwas völlig anderes, als den Hund nur über den Futterbeutel zu ernähren und ihn so zur Kooperation zu zwingen.Nochmal: Meine Hunde kennen sowas und ich habe kein Thema damit.
Sich aber einzubilden, es sei eine ganz nette Methode (wenn der Hund erstmal hungern muss!), ist etwas...seltsam...Wie gesagt, finde ich super, dass du das hier geschrieben hast.
Nett ist es wohl nicht das stimmt schon..aber es KANN manchmal nötig zu sein um zu dem Hund überhaupt erstmal durchzudringen.
Ja, und?
Nur weil etwas nötig ist, ist es doch noch lange nicht gut. Eine Amputation kann nötig sein, wird dadurch aber nicht zu einer tollen Sache. Man wählt im besten Fall das kleinere Übel, aber das macht das kleinere Übel doch nicht besser.Der zweite Punkt ist dass du hier Zeug verurteilst, das du gar nicht abschätzen kannst. Ich möchte dich mal sehen wenn du einen Hund hast der auf dich draußen nicht reagiert, wo die Umwelt um Längen interessanter ist als du und der das Konzept der Zusammenarbeit nicht kennt.
Ich glaube, so etwas nennt man argumentum ad hominem. Es darf selbstverständlich jeder eine Meinung haben, auch wenn er/sie möglicherweise keine direkte Erfahung mit der Sache hat. Weißt du denn in diesem Fall überhaupt, dass die derart angegriffene Person nicht schon einmal in so einer Lage war?
Es gibt von allen Hunden Exemplare und wenn nur so halbwegs das Konzept "Zusammenarbeit" begrifflich gemacht werden kann dann warum nicht. Sicher wird es nicht das erste sondern das letztere Mittel der Wahl sein.
Das sind alles Einzelfallentscheidungen die man nicht mal so entscheidet sondern man muss den ganzen Hund kennen.
Übrigens sind die Alternativen zu sowas meist sehr unangenehm - Mensch mit Gummiarmen, Frust auf allen Seiten, Hund der vor lauter Umwelt erregt ist etc etc.Aber wie gesagt, nur weil etwas nötig ist, ist es doch nicht gut. Es gibt Situationen, in denen man sich gezwungen sieht, auf eine Art zu handeln, die man eigentlich nicht gut findet. Aber das kann man dann doch auch so sagen, anstatt das dann selbst gutheißen zu müssen.
Verstehst du, was ich sagen will? Ich will nicht abstreiten, dass diese Vorgehensweise in eurem Fall nötig war (wenn du das sagst) und ich freue mich wirklich, wenn sie von Erfolg gekrönt war. Aber deshalb muss ich es doch trotzdem nicht gutfinden und du musst es auch nicht (darfst es aber, toll, oder?). -
-
Hallo,
mir wurde erst in den letzten Tagen an anderer Stelle (nicht hier im Forum) meine Kompetenz abgesprochen in Bezug auf Rudelverhalten und Mehrhundehaltung, weil ich selbst nur einen Hund halte. Also keine Sorge, alles gut.
"argumentum ad hominem" kenne ich also nur zu gut...
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
-
Nochmal - und zwar WERTFREI:
2 Tage Hunger - das ist schon eine existentielle Not für den Hund in meinen Augen. Dann mit dieser "Grundlage": Futter nur noch gegen Zusammenarbeit. Wenn der Hund nicht zusammenarbeitet, muss er weiter hungern. - Und diese "Zusammenarbeit" ist die Befolgung von "Tricks" wie "Sitz, Platz", Komm"... so erlebe ich Martin Rütter oft. - Und das ist imA defintivi Zwang. Einer, der den Hund über eine lange Zeit in große Not stürzt.
Nun kam das Argument "Manchmal muss es sein, um einmal durchzudringen."
Okay... ja - da ich auch manchmal Dinge brauche, um "einmal durchzudringen" verstehe ich das auch noch. Man nimmt ein "Ungemach" in Kauf, damit der Hund kooperiert. Denn es ist zu SEINEM Nutzen.
Nur an einer Stelle hängt es dann bei mir aus. Warum ist das "netter" als dem Hund stattdessen einen Knuff, Patsch oder ein scharfes "Hey" an den Kopf zu hauen. Eine Aktion von weniger als einer Sekunde. Einen Moment der Verunsicherung - ein angebotenes alternatives Verhalten kommt dann und schon kann ich alles wieder super finden, was der Hund macht.
Natürlich ist Futterentzug gerade wenn Futter das höchste Ziel ist (Bsp in der Ausbildung im Sport) da effektiver. Stelle ich nicht in Frage und im Bewusstsein, dass Futter der Antrieb ist, hat auch Hilde schon Tage erlebt, wo das Futter für die Arbeit kam. (Aber ich behaupte nicht, dass das von mir nett war!) Aber wenn man mal auf den Alltag schaut, finde ich da eine direkte Einwirkung viel eindeutiger, fairer und vor allem: es geht viel schneller und der Hund hängt nicht so ewig im schlechten Gefühl.
Und da habe ich persönlich sowohl was Futter angeht, als auch diese dauernde soziale Isolation, bei M Rütter ein echt schlechtes Gefühl. Das wäre jetzt zum Beispiel nie mein Weg.
-
Hallo,
da muß ich Hummel zustimmen.
Auch die Ansage, man solle nicht mit dem Hund reden, ihn nicht anfassen und das über längeren Zeitraum, ist für den Hund extrem heftig. Ignoranz ist eine der höchsten Strafformen und für ein soziales Wesen eine Qual. Daß er dann nach mehreren Tagen enorm kooperativ ist, wenn er Zuwendung erfährt, ist dann kein Wunder.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
-
Es ist in keinster Weise netter.
Ich habe gar nicht den Anspruch immer nett zu sein.
Ich schaue wo ich in welcher Situation bei welchem Hund am besten klar komme. In manchen Situationen macht Futter-/Aufmerksamkeitsentzug weit mehr Sinn als ein Knuff...auch wenn beides gleich wenig "nett" ist.
Wenn ein Hund unsicher ist kommt man aber mit einem Knuff nicht weit..mit Futter hingegen schon...also wäre ihn durch Knuffe oder Anmotzen tranieren zu wollen in diesem Fall eben "nicht angebracht"...ich versuche immer so nett wie möglich, aber auch so streng wie nötig zu sein.Ignorieren kommt bei Rütter oft als "Allheilmittel" rüber...das sehe ich allerdings auch kritisch. Einen gestressten Hund kann das noch weit mehr stressen.
-
Wenn ein Hund unsicher ist kommt man aber mit einem Knuff nicht weit..mit Futter hingegen schon...also wäre ihn durch Knuffe oder Anmotzen tranieren zu wollen in diesem Fall eben "nicht angebracht"...
Ich finde, es kommt immer auf die Situation an, ob man bei einem unsicheren Hund mit Futter oder einem "Knuff" weiterkommt.
Viele unsichere Hunde wollen in gewissen Situationen kein Futter, auch keine Leberwurst oder sonst eine Leckerei. -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!