Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • @pardalisa
    Man muss doch nicht alles an seinen Hund anwenden ,um zu wissen ob es jetzt hilft oder nicht.
    Was ist daran schlimm, wenn jemand sagt ich möchte nicht über positive Strafe arbeiten weil es mir zu riskant ist?
    Tut mir leid wenn ich dich falsch verstehe ,aber für mich kommt es so rüber das du nicht versteht ,warum man nicht über positive Strafe arbeiten möchte.

    Das ist doch gar nicht der Punkt. Jeder muss so arbeiten wie er es für richtig hält.
    Schlicht falsch ist in den meisten Fällen jedoch dass man nach dieser oder jener Methode mit einem Hund nicht arbeiten KANN

  • @Labradora
    Und was ist wenn man den Hund nicht ändern kann?
    Heisst doch nicht ,das wenn ich über positive Verstärkung arbeiten und es klappt nicht das ich dann mit Strafe Erfolg habe.
    Wenn ein Hund ein Verhalten lange gezeigt hat, wird er das nicht von jetzt auf gleich nicht mehr zeigen.
    Bei manchen Hunde braucht man einfach Geduld egal mit welcher Methode man arbeitet.

  • wenn mans mal wertefrei betrachtet ist sogar die Erziehung rein über Strafe möglich und wirkt. Ansonsten hätten nicht so viele SVs darüber gearbeitet. Ob dies nun richtig und gut ist muss jeder für sich entscheiden.

    Aber es ist Fakt dass auch Hunde vor 20 Jahren sehr gute UO gelaufen sind, und das ohne Clicker und positiver Verstärkungen.

    Es stimmt also nicht dass man einen Hund nur positiv erziehen KANN. Ob man es WILL ist die andere Frage.


    Und zum Thema deckeln... zumindest bei mir haben die Hunde mehr Freieheiten als ihnen gut tut. Allerdings möchte ich mein Leben entspannt mit ihnen leben, ohne Stress und ohne dass es in pures Management ausartet. Und wenn ich merke ich komme mit Methode A nicht weiter oder die Fortschritte sind dermaßen Minimal dass ich in 4 Jahren noch Nachts durch Büsche schleichen muss weil der Hund sonst alles zusammenbrüllt.. ja dann versuche ich auch was anderes.
    Per se finde ich den Gedanken "es geht schneller" nicht schlecht, immerhin bringt es nicht nur dem Hundehalter Entspannung sondern auch dem Hund ein leichteres Leben. Solange das "es geht schneller" nicht auf kosten des Hundes geht und auch nachhaltig wirkt (deshalb sind Teletakt und Stachler auch sinnlos. 99% der Hunde merken ja genau ob die Dinger um sind und wenn nicht... dann klappt auch nix mehr).

    Hundehaltung sollte doch auch Spaß machen, nicht nur ne lebenslange, stressige Mammutaufgabe sein...

  • Aber es ist Fakt dass auch Hunde vor 20 Jahren sehr gute UO gelaufen sind, und das ohne Clicker und positiver Verstärkungen.


    Es stimmt also nicht dass man einen Hund nur positiv erziehen KANN. Ob man es WILL ist die andere Frage.

    Das sind aber doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Dressur und Erziehung.
    Ich kann auch heute noch mein Springpferd barren und es wird gute Leistung im Sport zeigen. Auch wenn es im Alltag nie die Sonne sieht und grundsätzlich von mir im Umgang nur "hart angefasst" wird.

    Hundehaltung sollte doch auch Spaß machen, nicht nur ne lebenslange, stressige Mammutaufgabe sein...

    Da bin ich wieder ganz bei dir. Sehe ich genauso.

  • @Labradora
    Und was ist wenn man den Hund nicht ändern kann?
    Heisst doch nicht ,das wenn ich über positive Verstärkung arbeiten und es klappt nicht das ich dann mit Strafe Erfolg habe.
    Wenn ein Hund ein Verhalten lange gezeigt hat, wird er das nicht von jetzt auf gleich nicht mehr zeigen.
    Bei manchen Hunde braucht man einfach Geduld egal mit welcher Methode man arbeitet.

    Geduld ist das wichtigste in der Hundeerziehung. Ohne habe ich schon verloren, bevor ich anfange.
    Und nein, man muss mit Strafe keinen Erfolg haben. Das würde ich auch nie behaupten. Wäre ziemlich anmassend, oder. Aber genau so wenig darf man davon ausgehen, dass Strafe immer nur schlimm ist und dem Hund schadet. Bei manchen Hunden hilft es, bei anderen nicht. Auch positiv hilft einigen Hunden, anderen schadet es auf Dauer. Mir geht es eigentlich mehr darum, dass man sich nicht immer komplett für alles sperrt und an nur einer Sache festhält, weil man als Mensch seine Vorstellung von guter Hundeerziehung hat.
    Es ist doch o.k. wenn du deinen Weg gehst, weil er für dich und deinen Hund richtig ist. Es gibt keine Norm wie, wann und warum ein Problem beseitigt wird.
    Aber auch als Positivler muss ich über den Tellerrand gucken können und zumindest mal drüber nachdenken und mich genau informieren bevor ich pauschal verurteile.

  • Tut mir leid wenn ich dich falsch verstehe ,aber für mich kommt es so rüber das du nicht versteht ,warum man nicht über positive Strafe arbeiten möchte.

    Da verstehst du mich tatsächlich falsch. Ich kann sehr gut verstehen, wenn jemand (im Einzelfall) nicht über positive Strafe erziehen möchte. Ich habe hier z.B. einen Hund, beim dem das schlicht unnötig ist – er macht von sich aus viel richtig, hinterfragt Kommandos, die mithilfe positiver Verstärkung beigebracht wurden, selten bis nie, und lässt sich durch sehr, sehr leichte verbale Ermahnungen korrigieren. Warum sollte ich den für irgendwas strafen? (Bei meinem anderen Hund sieht das u.U. schon ganz anders aus.)

    Wenn mir aber jemand erzählt, er würde grundsätzlich und immer ohne Strafe arbeiten, und das bei ausnahmslos jedem Hund, dann interessieren mich die Gründe dafür schon. Und ja, "weil is' einfach so" finde ich da als Grund für eine Diskussion nicht ausreichend.

    Nicht falsch verstehen – im Alltag ist mir das herzhaft egal: wenn mir da jemand sagt, er erziehe grundsätzlich nur positiv, dann soll er das tun; ist ja auch irgendwie ein löblicher Ansatz, immer hin hat man sich Gedanken gemacht. Aber hier – in einem Diskussionsthread, wo es um ein bisschen mehr als nur die eigenen Erfahrungen mit dem eigenen Hund geht –, erfordert die Aussage "ich lehne Strafe grundsätzlich ab" eine etwas differenziertere Begründung, finde ich. Wie soll sich denn sonst eine produktive Diskussion entwickeln?

  • Diese Frage hab ich für mich nach ein paar Jahren rein positiver Erziehung ganz pragmatisch beantwortet:

    Wenn man von der Lerntheorie ausgeht, gibt es vier Quadranten, die wissenschaftlich bewiesen sind, dass sie wirken - ich wäre dumm, wenn ich nicht alle bedienen würde, wenn ich möchte, dass mein Hund lernt.

    Und der zweite Punkt, den ich für mich verinnerlicht habe: Ein Hund ist keine "Black Box" - ich geb nix rein, damit was rauskommt... Hunde sind hoch-soziale Wesen, ein Fakt, der in der klassischen behavioristischen Vorgehensweise keine Beachtung findet.

  • Ich denke man kann jeden Hund auch nur positiv erziehen, ohne Strafen, aber das ist in manchen Fällen nicht möglich. Ich hab einen Vortrag von jemanden gesehen, der sehr aggressive Tiere rein mit positiver Erziehung erzogen hat. Da steckte aber sehr viel Managment dahinter, sie ist zu jedem Spaziergang in ein menschenleeres Gebiet gefahren, der Hund war auf dem leeren Trainingsplatz und in der ersten Zeit nur im Zwinger.
    Ein Hund darf das nicht gewünschte Verhalten ja nicht oder sehr selten zeigen können, bzw. damit erfolg haben. Wenn mein Hund 3x am Tag zum jagen wegrennen kann, dann nützt es auch nichts, wenn ich die 10 andere male den Rückruf positiv aufbaue. Oder wenn der Hund andere verbellt und man entfernt sich, dann hat er ja so gesehen auch Erfolg. Daher werden die Situationen vermieden, in der der Hund nicht dazu bereit ist, das gelernte Verhalten zu zeigen.

  • Also ich habe jetzt nur den Eingangstext gelesen und weiß auch nicht worum genau gerade diskutiert wird :pfeif:

    Bei uns ist es so das viel über Belohnung aufegbaut wird. Clicker, spielzeug, lob.

    Wenn Luna ihre Nase zu tief vergräbt und einfach nichts hört und es kam damals ein Auto habe ich ihr eine LEine zu geworfen, nicht treffen! Das war ne Art Wegruf wenn Stimme nicht ging. Dann sah sie auf und ich konnte wieder rufen. Heute reicht es wenn ich einen der Füße über Schotter schleife wenn sie auf durchzug ist. Ansonsten übe ich es immer wieder einfach mal schweigend stehen zu bleiben und wenn sie aufschaut und umkehrt zu mir gibts was. Das hatte zu folge das sie immer wieder zurück schaut im freilauf wo ich bin und nicht durchstartet etc.

    Auf diesen stillen Rückruf kann ich bauen wenn ich mal wieder erkältet bin :ill: Oder ich pfeife. Der Pfiff ist bald besser und schneller angenommen wie ein Hier oder komm.

    Aufgebaut habe ich das über Futter belohnung und schleppleine aber Luna lief recht früh sehr viel frei. Daher ist usnere Baustelle das an der Leine gehen in der Freizeit. Da läuft sie natürlich ganz anders wie in der UO.

    Die sache ist auch die. ich mag es ja selber nicht. NAja. Sie ist halt nörgelich an der LEine wenn es Morgens das erste mal los geht.

    Das ist okay. Meistens bleibe ich stehen und gebe ein "Zurück " als befehl (kennt sie aus tricks wo der BEfehl vor kommt) damit sie mal wieder merkt das man Frauchen nicht die Arme ausreißt weil 20cm weiter ein hund pipi gemacht hat :ugly: Manchmal startet sie kopflos durch. Oder ich drehe um. das bringt sie oft auch zurück ins hier und jetzt.

    gerade jetzt wo sie läufig ist muss man sie daran erinnern das da noch einer dran hängt. Im freilauf ist sie aber sehr viel sensibler und achtet auch in den Stehtagen auf mich.

    Strafe. Wann arbeite ich damit... hm. Wenn die Dame in der Uo wegschaut gibt es einen sanften leinen schubser und "Fuß" befehl. schaut sie auf futter rein. Daher mache ich nur noch selten gebrauch davon. Es reicht oft schon ein räuspern. Denn die verknüpfung ist da. Weggucken doof. Hoch gucken Klasse. Ist für mich eine art Strafe der schubser/kurzer zug aber ich erschrecke damit den hund nicht , es tut nicht weh (da minimal) es ist mehr so ein "HEy! zuhören!" Wie wenn man seinen träumenden Sitznachbarn anschubst.

    Und träumen trifft auf unsere zu xD

    Das ist aber auch das einizige. Sie ist sehr pflegeleicht und macht einfach spaß.

    Ich habe alles über Clicker, Futter Spiel und Spaß aufgebaut. Alles was sie kann, hat sie gelernt weil es sich lohnte. Es gab immer einen positiven Anreiz oder bei ungewollten aufregen an der LEine eine Ersatzbeschäftigung oder Ablenkung. Ging sie gesittet vorbei erhielt sie das Objekt der begierde. Wenn nicht. dann nicht.

    Sicher. Sie hat gerade in der Vergangenheit wo die Erziehung noch nicht so saß schon mal echt den Vogel abgeschossen und dann gabs auch mal ne Ansage. aber verbal. Sie mag es nämlich gar nicht wenn Frauchen doch mal laut wird. :hust:

    Tja das ist es eigentlich schon.

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