Wie wird mein Hund erzogen und warum genau so?

  • Dann versuche ich es einfach mal, also Hudson als unkastrierter rüde, hat natürlich starkes Interesse an läufigen Hündinnen. Ich wollte ihn nicht kastrieren lassen (evtl. Einsatz deckrüde) und arbeitete daran. Viele Freunde hatten und haben intakte Hündinnen und so konnte ich üben mit ihm. Am Anfang jedes abwenden von der läufigen Hündin mit Click und Keks, das brachte auch nach Monaten genau keine Veränderung. Er nahm die Kekse irgendwann nicht mal mehr.

    Ich stieg nach viel Frust und Durchfall bei ihm vor lauter Stress, auf eine wasserspritzflasche um. Jede Annäherung an die läufige Hündin brach ich damit sofort ab. Nach kurzer Zeit, wurde es entspannter, er konnte wieder zuhören und konnte wieder Kekse nehmen, wenn er sich auf mein "lass es!" Abwande. Anspritzen musste ich ihn bald nicht mehr, alleine das zeigen der Flasche reichte. Es dauerte Ca. 1/2 Jahr, dann war die Flasche gar nicht mehr nötig. Er entspannte immer mehr. Mittlerweile ist er 7 Jahre alt und völlig entspannt, wenn eine Hündin läufig ist. In den stehtagen etwas angespannt, aber absolut kontrollierbar, jammert nicht, kein Durchfall, frisst, trinkt und lässt sich abrufen, selbst wenn die Hündin sich anbietet.

    Wenn er nun auf mein "lass es" zu mir kommt, die Läufigkeit ignoriert, gibt es Kekse, ich spiele mit ihm, powere ihn aus und loben ihn viel. Und das wichtigste, er kann weiter frei laufen, stellt keine Gefahr da, weil er ausbüchst um einer läufigen Hündin zu folgen und er hat kaum noch Stress damit.

    Lg

  • Man kann doch auch über Fehler diskutieren und herausfinden, warum dieses oder jenes nicht funktioniert hat. Genau so kann man über unkonventinelle Wege diskutieren, die funktioniert haben und warum es so war. Erfahrungsaustausch beinhaltet immer Praxis. Erfahrung ist nie reine Theorie. Deshalb entwickeln wir uns doch weiter. Durch Theorie und Praxis.Und wenn mir jemand sagt, das es Fehlerfreies Lernen gibt, dann würde ich mich über ein Beispiel aus der Praxis freuen, eigene Erfahrungen dazu hören und nicht den Verweis auf Studie xy. Ich habe schon oft genug erklärt wie ich z.b. Bei meinem Hund den RR erarbeitet habe oder (nicht)Jagen über Hemmung trainiert habe. Ich habe erwähnt, dass mein Hund seit 3Jahren nicht mehr jagt, das der RR immer funktioniert und das ich z.b das Problem Hundebegegnungen rein positiv trainiert habe, weil aversive Methoden sein Verhalten forciert haben.
    Was passiert: es interessiert gewisse User Null. Es wird wieder nur auf Strafe=Blöd und man hat halt keine Ahnung wie mans richtig trainiert rumgeklebt. Interesse sehe ich da nicht, nur stures beharren auf Meinungen. Das ist Schade, die gängigen Theorien sind nämlich sehr interessant und mich persönlich interessiert auch, inwieweit sie in die Praxis passen und was funktional oder weniger gut ist.

  • Schön wenn ihr das tut.
    Ich werde mich da raushalten, kann gar nicht zählen wie oft mir schon gesagt wurde, welche User es doch alle besser könnten mit meinem Hund bzw. was ich mir ja anhören durfte, weil ich so arg böse mit ihm war (grad letztens erst wieder, da lässt man lieber den Hund mal den Kinderwagen hypothetisch umreißen) Ne, das gebe ich mir nicht mehr.
    Die noch sehr erfolgreiche Trainerin, die ihn damals am Mauli ne halbe Stunde lang über den Hundeplatz geschleift hat, bis er genau gar nicht mehr reagierte und ihm danach noch immer unterstellte, er würde dennoch weiter pöbeln, die wird weiterhin akzeptiert. Vermutlich, weil die niemals so blöde war und sowas im Internet beschrieben hätte.

    Und mein Canistrainer, hat die ewige Leinenaggression meines Hundes mit genau einer Stunde abgestellt bzw. mir einen Weg gezeigt, wonach wir innerhalb von 14 Tagen von 50m und dann ging nichts mehr auf "1m am Hund vorbeigehen ohne Ziehen oder Pöbeln, Hund dabei ruhig" gekommen sind.

    Sowas ist Trainersache und sollte es auch bleiben und die Leute, die so arbeiten wollen, werden es auch weiterhin tun.

  • Fehler kommen zwangsläufig vor.
    Ich habe bei Mogli am Anfang versucht ihn so zu erziehen wie ich es bei Zera getan habe.
    Das war schlicht zuviel Druck für ihn, obwohl es für Zera genau angemessen war.
    Jeder Hund stellt andere Herauforderungen an seinen Besitzer. Wichtig ist, dass man die Arbeitsweise zum HUnd findet.

    Der eine braucht eine klare Führung mit sehr sehr deutlichn Grenzen.
    Die braucht der andere auch, aber man muss sie mit viel mehr Ruhe/Geduld und Freundlichkeit erklären. Eine Nachsicht die Zera schamlos ausnutzen würde ist bei Mogli schlicht ein muss.

    Finde das Beispiel von Quebec sehr gut: Gerade so Dinge wie an der Leine laufen etc...bei einem Dackel ist es meinetwegen noch Geschmackssache und nicht zwingend nötig das ziehen abzugewöhnen. Aber wenn man mehrere große Hunde hat MÜSSEN manche Dinge einfach sitzen Und das BEVOR der Hund zu groß/schwer wird dass es nicht mehr händelbar ist.
    Da fehlt einfach die Zeit alles haarklein und gemäß der neuesten Forschung aufzubauen.
    Vielleicht ist der lange Weg auf dem Papier der "schönere" aber in der Praxis spielen andere Dinge mit rein, die ein Abwandeln einer Methode erfordern oder diese komplett sinnlos machen.

    Mein Schema ist, dass ich kein Schema habe. Es spielt viel Bauchgefühl mit rein. Und auch Emotionen, die ich nicht verstecken will.
    Ich bin fair und einschätzbar für meine Hunde. Sie wissen vor dem Übertreten einer Grenze dass dies unangenehme Folgen hat...tun sie es dennoch hält sich das Mitleid in Grenzen. Auch wenn der Hund dann zB wie ein begossener Pudel hinter mir herläuft...wer wegläuft darf nicht ohne Leine laufen...Pech.

    ich überlege nicht ob das was ich tue nun von der Mehrheit der "Experten" gutgeheißen würde..ich mache das was bei MEINEN Hunden funktioniert.

  • Man sollte nie vergessen dass es auch noch einen RIESEN Unterschied macht ob jemand 1,2 oder mehr Hunde führt, wie groß diese Hunde sind und deren Charakter.

    Ich glaube Mehrhundehalter (und langjährige Einzelhundehalter) sind in ihren Vorstellungen von "erfolgreichem Training" etwas.. pragmatischer und deutlicher als "Hundeanfänger". Zweitere haben die Muße und die Geduld sich Jahrelang einem Problemchen zu widmen.

    Ich führe bis zu 4 Hunde. Ich habe weder die Zeit noch den Nerv noch die Möglichkeit (2 Augen, 2 Ohren, 2 Hände!) jedem Hund einzeln kleinstschrittig zu erklären dass man nicht pöbelt. Alleine wäre es ja auch nie ein Problem- die Biester haben nur zusammen gepöbelt wie Sau. Eher unerfreulich wenn 3 Hunde vorwärts in die Leine gehen (knapp 18kg) während weitere 5kg einen nicht besonders geordneten Rückzug antreten wollen.
    Und nein, ich habe auch nicht die Zeit (und auch einfach nicht die Lust) getrennt Gassi zu gehen, zumal das das eigentliche Problem nicht behebt.


    Jeder hat eine andere Schmerzgrenze. Manche stören sich nicht daran wenn der Hund eine "lebenslange Dauerbaustelle" ist in Puncto Erziehung, andere wollen die Erziehung anhaken und das Leben mit Hund eben "ohne herumerziehen" genießen. Manche sehen in Leinenziehen eine Baustelle, andere finden das nicht allzu tragisch.


    Ich persönlich glaube nicht dass Hunde in einer rosaroten Wattewölkchenwelt leben und von Strafe oder Hemmung umfallen. Genauso verteufele ich Meideverhalten per se nicht (dazu ist mir das lernen über Meideverhalten zu natürlich). Meine Hunde lernen sehr viel positiv. Aber wenn sie es immer und immer wieder wissen wollen bzw das positive nicht den gewünschten Erfolg bringt setze ich auch Strafe, Hemmung und Meideverhalten ein.

    Beispiel? Abbey meinte der Tisch ist nur dazu da dass sie darauf herumstiefeln kann. Ich habe 3! Jahre damit verschwendet sie immer wieder runterzusetzen, "nein" zu hauchen, sie dafür zu belohnen wenn sie sich doch vom Tisch weggedreht hat. Das Fazit war: sie kletterte "nur" mehr auf den Tisch wenn ichs nicht gesehen habe.

    Irgendwann hats mir gereicht, ich hab den Tisch mit Doppelseitigem Klebeband präperiert und mich auf die Lauer gelegt. Als sie draufstand gabs ein RICHTIGES Donnerwetter, sie ist mal richtig kleben geblieben (was unangenehm war) und seit dem hab ich nie wieder nen Chihuahua aufm Tisch gehabt.


    Ürigens würde ich auf "so macht man es in der Theorie" vollkommen pfeifen wenn mir dann ein Hund der annähernd mein Körpergewicht hat auf der Nase herumzutanzen droht. Ich will keinen Mollosser oder ne Dogge oder nen irischen Wolfshund in der Leine hängen haben. Aus Sicherheit für mich, für den Hund und für meine Umwelt.
    Denn mit einem solchen Kaliber hat man nicht nur eine Verantwortung dem Hund gegenüber sondern auch seinen Mitmenschen. Da geht es einfach nicht dass sich der Hund benimmt wie offene Hose. Da interessiert es auch die angesprungene Omi nicht dass man den Hund nun schon auf 20m distanz abrufen kann. Fakt ist dass der Hund sich das gar nicht anzugewöhnen hat.

  • Naja ehrlich gesagt wurde hier sich über Leute lustig gemacht die ihren Hund rein positiv erziehen ,das ist ja ok für mache, aber man darf sich nicht über Leute aufregen die strafen?
    Bevor Shiro hier was geschrieben hatte
    Gab es doch schon keinen normalen Austausch mehr, da wurde ja schon gesagt das Leute in einer Regenbogenwelt leben weil sie mit ihren Hund Fortschritte machen obwohl sie positiv trainieren.
    Warum schreiben den soviele hier nicht mehr mit?
    Hier stellen sich viele da als ob sie perfekt sind.
    Ich finde es auch schade hier kein normaler Austausch statt finde.
    Vllt sollte man ein anderen Thread auf machen wo es um Strafe geht wenn es den nicht schon gibt.

  • Ich habe eine Frage an dich..

    Mal angenommen dein Hund hätte statt ihrem jetzigen Gewicht so an die 50kg.. würdest du immer noch jeglichen Weg über Strafe oder Hemmung ausschließen? Auch wenn der Hund ein Sensibelchen ist?
    Oder würdest du nicht auch sagen "ich kann den Hund kaum halten, irgendwann tun wir uns so beide weh, da MUSS nun mal ein RICHTIGER Fortschritt her"?

  • Wer schreiben will solls tun (und die Antworten vertragen) und wer es nicht tun will solls lassen. Ist doch okay...vermisst habe ich hier expiziet noch keinen

    Wer rein positiv erzieht und damit für sich zufriedenstellende Erfolge erzielt solls doch tun...ist nicht mein Weg..aber ist mir schlicht egal. Bzw es freut mich für diejenigen wenn sie einen Hund haben mit dem sie zufrieden sind.
    Ich brauche mich nicht über die Methoden anderer lustig zu machen...außer ich werde persönlich angegriffen.

  • Vllt sollte man ein anderen Thread auf machen wo es um Strafe geht wenn es den nicht schon gibt.

    Und dann? Tauschen die Leute, die ab und an strafen, sich darüber aus, wie geil es ist ihren Hund zu strafen? Es geht hier allgemein um Erziehung und da finde ich schon die "Wattebauschler"-Abspaltung schade...
    Niemand straft gerne, würde ich meinen. Und auch ich versuche, die Strafe auf ein Minimum zu reduzieren. Klappt hier auch. Ich muss wirklich nicht oft strafen. Ich sehe jetzt keinen Sinn dahinter, mich darüber mit anderen auszutauschen WIE sie strafen. Es interessiert mich schlichtweg nicht, solange es nicht tierschutzwidrig ist. Denn strafen ist für mich kein Weg, keine in sich geschlossene Methode. Ich sage ja nicht "Ich erziehe meine Hunde über Strafe", sondern, ich erziehe zu 90% positiv und strafe da, wo mir etwas richtig auf den Sack geht und wo es gefährlich werden kann für mich und meine Hunde. Meine Hunde wiegen zusammen fast 50 Kilo und gehören einer Rasse an, die nicht immer "nett" ist und verdammt durchsetzungsfähig ist, wenn gewollt. Vielleicht bin ich deshalb etwas pragmatischer veranlagt in der Erziehung und will nicht ewig an einem Problem herum erziehen, dass sich mit wenigen, deutlichen Strafen, die der Hund versteht, in kürzerer Zeit lösen lässt. Meine Aussies sind auch nicht solche schreckhaften Hascherl, dass sie sofort gehemmt sind. Ganz im Gegenteil. Die realisieren "Oh..okay..nicht cool...lass ich besser" und gut isses.
    Und mir geht es auf den Senkel, dass ich, als zu einem Großteil positiv erziehende HH, hier teilweise auch in eine Ecke stellen lassen muss, weil ich offen zugebe, dass ich in gewissen Situationen strafe. Mir wird hier grundsätzlich zu viel über einen Kamm geschert und das macht einen fairen Austausch nicht möglich. Das ist auch der Grund, warum ich mich nur noch wenig an der Diskussion beteilige. Besonders, seit es über Seiten hinweg einfach mühsam und weltfremd und zu theoretisch wurde.

  • @Lendril
    Also erstmal sind 22 Kilo schon nicht schön wenn Amy tobt muss ich ganz klar auch einen festen Stand haben.
    Bei 50 Kilo (Die hier niemals einziehen würden) würde ich erstmal schauen, wie ich meinen Hund gut halten kann, was sehr wichtig wäre das die Leinenführigkeit sitzt die kann man ja positiv aufbauen ;).
    Dann wäre es wichtig das die Kommandos sitzen die ich auch positiv beibringen würde.
    Ich würde nicht viel anders vor gehen wie bei meinen Hund jetzt.

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