Selbstverteidigung beim Spaziergang

  • Sorry, Doppelpost.


    Aus Erfahrung kann ich euch sagen, dass man auch als Frau plötzlich Kräfte an den Tag legen kann, welche die meisten unterschätzen. Wenn man sein eigenes Leben in Gefahr sieht, dann hat Frau ungeahnte Kräfte zur Selbstverteidigung. Ich war überascht von mir selbst, wie heftig ich zuschlagen und treten kann, als mein besoffener Nachbar mir an die Kehle wollte. Zwei Daumen am Kehlkopf die zudrücken sind kein Spaß. Da spielt es kräftemäßig fast keine Rolle ob Mann oder Frau sich verteidigen muss. Und mir wAr es in der Situation egal wo oder wie ich den Typen treffe, solange er nur ablässt und nicht noch weiter drauf los geht.
    Die Verhältnismäßigkeit ist jedenfalls solang gegeben, bis man nicht noch nachtritt oder weiter prügelt, wenn der Gegner schon am Boden liegt.

  • Ich bin bisher eigentlich immer völlig unbesorgt durch den Wald gestiefelt - nicht mitten in den Nacht, dann seh ich ja im Dunkeln auch nix mehr und ich hab keine Lust mich da mitten in ne Pfütze langzumachen. Aber tagsüber schon.

    Ist auch nie irgendwas gewesen.

    Manchmal hab ich ein Messer mit, aber mehr so als Allzweckwerkzeug und zum Pilze suchen, ist auch nur so ein kleines Taschenmesser mit nicht feststellbarer Klinge - könnte zwar auch wehtun, aber bis ich das draußen und ausgeklappt hätte, wäre wohl im Zweifel schon alles gelaufen.
    Pfefferspray... naja, ich bin froh, wenn ich an die Hundepfeife und Kotbeutel denke und hab ich keine Lust noch zig anderes Geraffe mitzuschleppen.


    Aber nachdem ich Freitag diese eher unangenehme Begegnung im Wald hatte, denke ich schon drüber nach, ob was in Richtung Selbstverteidigung nicht mal angebracht wäre.

    Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass der Typ versuchen würde, mich körperlich festzuhalten, auch wenn er damit gedroht hat, und wenn er es versucht hätte, dann hätte ich das ganz sicher nicht so hingenommen, sondern geschrien wie am Spieß und versucht ihm irgendwie wehzutun, aber ist sicher besser, wenn man das mal fundiert lernt.


    Meine Hunde... naja. Mein alter Greyhound ist mal richtig böse geworden, als an ner Autobahnraststätte einer ins Auto glotzte, während ich grade nen Nickerchen machte. So kannte ich ihn gar nicht, das war sonst ein absolut harmloser Hund, aber bei der Gelegenheit hätte man denken können, der kommt gleich durch die Scheibe. Dabei hat er sonst nie irgenwas bewacht, auch nicht das Auto, der hat kaum jemals auch nur gebellt. Der Typ hat auch nen ganz schönen Satz rückwärts gemacht. :D

    Mein jetziger Greyhoundsenior - glaube nicht, dass der was machen würde, aber es ist halt ein großer Hund.

    Meine Salukis... die Hündin ist eigentlich ein Schisser, aber halt im Zweifelsfall ein lauter Schisser. Bei ihr bin ich mir sicher, dass sie zumindest verbellen und so Scheinattacken mit von hinten zwicken und dann wieder abhauen machen würde. Das hat sie nämlich schonmal gemacht, als ich mit einem Kumpel von mir (ein Bär von Mann), den sie nicht wirklich kannte, rumgebalgt hab.
    Erst hat sie nur gebellt, wir haben uns nix dabei gedacht. Auf ein Mal schrie er "AUA!!!" und hielt sich die eine Arschbacke. :lol: :tropf:
    Zum Glück ist er selber Hundebesitzer und hat's mit Humor genommen. War durch die Jeans durch ein ganz schöner Bluterguss und ne kleine Abschürfung.

    Der junge Salukirüde ist grundfreundlich und erwartet von niemandem was böses. Aber wer weiß, wie der reagiert, wenn es mal ernst sein sollte. Salukis sind an sich von der Rasse her schon dafür bekannt, dass sie ein bisschen Schutztrieb haben können.


    Bei der blöden Sache am Freitag haben die Hunde aber alle drei brav neben/hinter mir gestanden wie die Lämmchen und keinen Ton gesagt. :herzen1:
    Aber ich denk schon, dass es abschreckend wirkt, wenn man links und rechts 70 und 72 cm Hund am Halsband festhält und nochmal 60 cm hinter einem stehen.

  • Ich habe ehrlich gesagt nichts dabei und finde es auch teils erschreckend zu lesen wie viele Hundehalter hier beim Gassi Pfefferspray dabei haben. :shocked: Ganz ehrlich, das Risiko sich selbst einzunebeln ist doch viel größer als die tatsächliche Chance den Richtigen zu erwischen.

    Ich mag die Nacht und habe da auch keine Angst, egal ob ich nachts Zug fahre, vom Bahnhof aus laufe oder sonst wo unterwegs bin. Dunkle Feldwege gibts hier eh nicht, da ich in der Stadt wohne. :D Wenn ich mich mal unwohl fühle, mich aber auch nicht dauernd umdrehen mag, behalte ich meinen Schatten im Blick, so kann ich notfalls sehen, falls sich da jemand dazugesellt. Ich hatte aber bisher das Glück nie so unangenehme Situationen zu haben, als dass ich mich nicht mit Worten wehren konnte. Ich frage mich öfters, wie man sich einigermaßen selbstverteidigen kann - wenn ich mich erschrecke zB, dann springe ich automatisch auf den Schreckreiz zu, anstatt wegzulaufen - auf die Nase boxen, die Finger in die Augen rammen wären wenn auch meine Ideen. Ich habe mal gehört, dass man, wenn man jemandem die Nase brechen möchte, sich vorstellen soll in die Luft zu boxen, weil man sonst automatisch bremst und nicht durchzieht. Obs stimmt, keine Ahnung, konnte ich noch nicht testen. :lol:

    Wenn ich mit Loki unterwegs bin, gehe ich auch mal durch den dunklen Park oder so, aber mit ihm fühle ich mich immer sicher. Großer schwarzer Hund schreckt im Dunkeln doch ab und er macht auf jeden Fall Radau, wenn nicht noch Schlimmeres. Es ist schon "mutig" mich tagsüber anzusprechen, nachts lässt sich Loki nicht so leicht absetzen und blocken. Durch einen "Freiwilligen" weiß ich auch, dass er nicht nur rumprollt und abschnappt, von daher.

  • Meinen ersten eigenen Schäferhund habe ich mit 13 Jahren bekommen, eben weil ich so gerne des Nächtens durch die Wallapampa gestreift bin und meine Eltern Angst hatten.
    Wenn die gewusst hätten, was für ein Schisser der Hund war....

  • LG
    Bine mit Puschkin

  • wow, ich haette nicht gedacht, dass soviele etwas dabei haben und vorallem, dass sich nichtmal eine Hand voll aengstlichere Menschen melden (um diese zu lesen, hab ich wirklich den ganzen Thread durchgelesen).

    Ich habe nix ausser Hund(e), Leine(n), Handy und Haustuerschluessel dabei, ab und an Leckerlis, aber nichts zum verteidigen!

    Dann oute ich mich. Ich habe schreckliche Angst Nachts alleine mit den Hunden im Feld zu gehen (Wald gibt es hier eher weniger). Ich habe dann vor jeder Menschenaehnlichen Silouette, sobald sich der Hund anspannt, usw Angst (oftmals Todesangst). Ich denke, ich wuesste mich zu wehren, jedoch weiss ich nicht, ob ich es anwenden kann (war schon mehrmals Opfer von Gewalttaten). So...und nun bin ich nicht viel weiter... Aber ins Feld gehe ich alleine nur sehr selten (und dann im Todesangsttempo), meistens geht eine Hundebekannte mit mir oder ich gehe halt nur in den Park/laufe auf ziemlich beleuchteten Wegen :)

    ABER und das ist der Grund, warum ich nachts ueberhaupt ins Feld gehe ;)
    2/3 wuerden mich sicher beschuetzen und 1/3 wuerde auch sicher beissen bzw 'alles geben'. Mit Nr. 1 fuehle ich mich meist ziemlich sicher :)
    Jedoch gehe ich meistens nur mit 2&3 ins Feld, weil eben auch andere Kriterien eine Rolle spielen.

    LG Anna

  • Dann oute ich mich. Ich habe schreckliche Angst Nachts alleine mit den Hunden im Feld zu gehen (Wald gibt es hier eher weniger). Ich habe dann vor jeder Menschenaehnlichen Silouette, sobald sich der Hund anspannt, usw Angst (oftmals Todesangst). Ich denke, ich wuesste mich zu wehren, jedoch weiss ich nicht, ob ich es anwenden kann (war schon mehrmals Opfer von Gewalttaten). So...und nun bin ich nicht viel weiter... Aber ins Feld gehe ich alleine nur sehr selten (und dann im Todesangsttempo), meistens geht eine Hundebekannte mit mir oder ich gehe halt nur in den Park/laufe auf ziemlich beleuchteten Wegen :)

    Wo mir sehr wohl sehr unwohl ist, ist Abends am Bahnhof. War während des Studiums auf Öffis angewiesen da ich kein Auto hatte und hab an Bahnhöfen und in der Deutschen Bahn einige sehr unangenehme Situationen gehabt - nix direkt gefährliches, aber schon mulmig.

    Betrunkene Asis, randalierende (und meistens ebenfalls besoffene) Fußballfans und einmal saßen in einem sonst leeren Zug, wo sich auch kein Zugbegleiter blicken ließ, zwei so Typen vor mir, die sich drüber unterhielten, wie lange ihre Bewährung noch geht, wegen was sie reingekommen wären (Körperverletzung und Einbruch sowie Drogenbesitz) und der eine, dass seine Alte ihn immer so aggressiv machen würde mit ihrem dummen Gelaber.

    Ich bin heilfroh, dass ich nichtmehr mit der Bahn fahren muss.

    Auch an Autobahnraststätten fühle ich mich Nachts nicht sicher wenn ich allein unterwegs bin. Wenn es irgendwie geht, versuche ich da immer nur an großen Raststätten bzw Autohöfen zu halten und immer ganz vorn, wo beleuchtet ist. Einmal musste ich so dringend und hab auf einem ziemlich dunklen Parkplatz gehalten, da hab ich dann Dee mit auf die Toilette genommen, schon allein, weil die eher merkt, wenn jemand kommt.


    Draußen in der Natur dagegen oder auch hier auf dem Hof (Gehöft in Alleinlage außerhalb des Dorfes) fühle ich mich ziemlich sicher. Hier ist ja keiner.

  • W Draußen in der Natur dagegen oder auch hier auf dem Hof (Gehöft in Alleinlage außerhalb des Dorfes) fühle ich mich ziemlich sicher. Hier ist ja keiner.

    ich wuenschte, dass ich taeglich fuer 90min so denken koennte, kann ich aber bisher nicht und genau da liegt der Haken.

    Das mit den betrunkenen Menschen usw macht mir im geringsten weniger aus, solange ich ihnen nicht im komplett dunklen begegnen muss...

    LG Anna
    Edit. Sorry, dass das Zitat so komisch zitiert ist :D

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