Fast erstickt - Glück gehabt

  • Hallo zusammen!

    Samstag Abend haben die Hunde ganz normal ihr Futter bekommen. Nach dem Fressen ging Bert direkt in sein Körbchen und fing furchtbar an zu schreien. Er lag auf der Seite und hat einfach nur geschrien. Ich hab ihn gleich rausgenommen, der Bauch riesengroß und dick und knüppelhart. Er schrie nicht mehr - nächster Schock, der Hund atmet nicht mehr... Ich hab ihn kopfüber gehalten und geschüttelt, ihn angepustet und angeschrien, aber er hat einfach nicht geatmet. Mein Freund hat ihm dann geistesgegenwärtig den Finger in den Hals gesteckt, woraufhin er rauswürgen konnte, was ihm querlag, es kam eine Menge Futter wieder raus. Ich kann nicht sagen, ob er es in der Speise- oder in der Luftröhre stecken hatte. Fakt ist, ich hab noch nie derartige Panik in den Augen eines Hundes gesehen. Fakt ist auch, dass wenn wir das nicht rausbekommen hätten, er erstickt wäre.
    Nachdem das Futter raus war, ging es ihm schlagartig wieder gut. Der Bauch war normal und weich und er wieder quietschfidel. Dafür hat's dann mich aus den Latschen gehauen. :ops:

    Was macht man, wenn der Hund nicht atmet, man den Fremdkörper aber nicht entfernt bekommt? Die nächste Tierklinik ist ca. 20 Minuten Fahrzeit entfernt und selbst wenn es bei uns eine Tierrettung gäbe, wären die auch nicht schneller da.

    Mir hängt das Geschehene fürchterlich nach und vor allem sein Blick und das Schreien hab ich immer wieder vor Augen bzw. im Ohr.

    Danke für's Zulesen, das musste ich mir jetzt mal von der Seele schreiben...

  • In der Humanmedizin gibt es eine Notfallmaßnahme, den Heimlich-Handgriff - den kann man auch auf kleinere Vierbeiner umgemodelt anwenden. Schau Dir den mal bei Tante Google an und lass ihn Dir ggf. mal bei einem EH-Kurs für Hunde oder vom TA zeigen.

    LG, Chris

  • Und Du - schnauf Du erst mal durch. Jetzt ist alles gut. Bert gehts gut, Ihr habt nicht nur Glück gehabt, sondern Dein Freund hat gut und richtig reagiert.
    Sicherheitshalber solltet Ihr in den nächsten Tagen auf Husten/Fieber achten, manchmal rutschen ein paar Partikel in die Lunge und führen dort zu einer Entzündung, das muss aber nicht passieren.

    LG, Chris

  • Danke Euch beiden.

    Und vielen Dank Chris für den Hinweis mit dem Heimlich-Manöver. Hab dazu schon was gefunden und abgespeichert.
    Nach Terminen für Erste Hilfe-Kurse hab ich mich schon umgesehen und meine Hundeschule bietet im November einen an und da werde ich auch teilnehmen.

    Ja, Du hast recht, mein Freund hat einen kühlen Kopf bewahrt und Bert damit vermutlich das Leben gerettet. Ich war gar nicht fähig, klar zu denken.

  • Du hattest doch auch schon gut und richtig angefangen - dass man bei sowas den Flattermann bekommt, ist doch nur menschlich. Je mehr Vorwissen man hat, desto besser sitzen EH-Maßnahmen, und wenn Ihr nun so einen Kurs belegt, ist das doch super. Danach braucht man ihn nie wieder, das ist umgedrehtes Muphys law.

    LG, Chris

  • Hab mich gerade spontan umentschieden und beim Arbeiter-Samariter-Bund mich angemeldet für einen Kurs am 09.10. Das ist dann nicht mehr ganz so lang hin. ;)

    Danach braucht man ihn nie wieder, das ist umgedrehtes Muphys law.


    Ich hoffe, Du hast recht. :D

  • Huiiii...wie gruselig...

    Ich finde, das hört sich nach einer beginnenden Magendrehung an.
    Ist meine Vermutung. Ich würde den TA fragen, was man machen kann.

    Evt. weiterführende Diagnostik?
    Oder am Fressen was ändern?


  • Oder am Fressen was ändern?


    So im Nachhinein vermuten wir, dass er wie ein Irrer geschlungen hat, weil er Angst hatte, dass Kalle ihm was weg nimmt. Wir trennen künftig also beim Fressen alle drei räumlich voneinander. Gestern hat er auch wesentlich entspannter und viel langsamer gefressen.

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