Tierheim und Kastration bei Junghunden

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    Warum die dann überhaupt anderen Menschen Hunde anvertrauen, bleibt mir ein ewiges Rätsel.

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    Ja, der Gedanke liegt nah.... *gg Wenn ein Hund mal schon kastriert gefunden wird und dann weitervermittelt - ok, da können die ja nix dafür, könnens ja schlecht rückgängig machen. Aber jeden kastrieren..... ne...

    Den Bossi hab ich ja ausm Tierheim geholt, der war unkastriert. Mir wurde dann angeboten, ihn dort noch kastrieren zu lassen, aber als freiwillige Option, ohne Auflage im Vertrag oder so, wenn ichs nicht hätte machen lassen. Ich hab mich damals nur dazu entschieden, weil Biene ja nicht kastriert war, und mein erster Hund war - ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Unfälle wirklich verhindern können würde, wenn ich mal in der Arbeit bin oder so, während Hündin läufig, und da auch meine Tochter erst 14 war, die in meiner Abwesenheit mit den Hunden unterwegs war.

    Heute würde ich das sicher auch nicht mehr machen, weil ich mir zutraue, gut genug drauf schauen zu können bzw. trennen zu können während der Läufigkeiten, und meine Tochter das auch heute zuverlässig tun würde. Damals hatte ich mich mit dem Thema einfach noch nicht so auseinandergesetzt.... Wie´s halt so ist als Anfänger..... *gg

  • Ich habe eine kastrierte Hündin aus dem Auslandstierschutz - soweit ich weiß, werden dort nicht alle Hunde kastriert, sondern so zusammengesetzt, dass Nachwuchs ausgeschlossen ist, z.B, indem man kastrierte Hündinnen zu intakten, aber verträglichen Rüden setzt. Ob das funktioniert, ist eine andere Frage.

    Meine Hündin ist sehr selbstbewusst, in keinerlei Hinsicht ängstlich und nicht wesentlich verspielter als andere Hunde in ihrem Alter. Sie markiert genauso wie unkastrierte Hündinnen und riecht offenbar für Rüden weiterhin sehr verführerisch. Sie wurde mit circa 10 Monaten kastriert. Wenn ich das hier so lese, scheint Smilla die absolute Ausnahme zu sein - mir wurde sogar schon des Öfteren unterstellt, sie sei gar nicht kastriert.

  • Ich habe im Laufe der Jahre ca. 30 jung kastrierte Pflegehunde hier gehabt, die sich alle ganz normal entwickelt haben ... dann habe ich wohl nur Ausnahmen hier :hust:

    2 Hunde waren Panikhunde, aber auch schon vor der Kastration. Wer meinen Rüden kannte als er zu mir kam, ein Bündel voller Angst und ihn jetzt sieht, weiss wie toll sich jung kastrierte Hunde entwickeln können. Mehr erwachsenen werden geht nicht, mit anderen Hunden ist er souverän und ausgeglichen.

    Ich weiss nicht, manchmal denke ich die Kastration ist eine schöne Ausrede warum ein Hund Probleme zeigt. Genauso wenig wie eine Kastration alle Probleme löst. Ich kenne pöbelnde unkastrierte und kastrierte Hunde, da gibt es für mich kaum Unterschiede. Einzig allein bei ängstlichen Hunden warten wir mit der Kastration inzwischen wirklich so lange bis sie erwachsen sind ... wenn möglich.
    Natürlich könnte man auch sterilisieren, aber bei Gruppenhaltung ist das einfach nicht ratsam. Selbst wann man die Geschlechter trennt, was meint ihr was los ist wenn im Zwinger nebenan mehrere läufige Hündinnen sind ... glaubt Ihr die Rüden merken das nicht ? Kämpfe sind vorprogrammiert. Abgesehen davon das nicht immer bemerkt wird das eine Hündin läufig ist, die Hunde sind den ganzen Tag sich selbst überlassen. Das sagt sich immer so einfach. Außerdem vermitteln wir auch vor Ort in Spanien und es ist nicht so toll wenn wir jedes Jahr den Nachwuchs der vermittelten Hunde ins Tierheim bekommen ... alles schon passiert.

    Und natürlich kann man auch unkastriert vermittelt. Das macht unser örtliches Tierheim und leider kenne ich da schon allein 2 Fälle wo die Hunde Nachwuchs bekommen haben.
    Wobei das hier nicht das Thema ist. Wenn hier ein erwachsener kastrierter Hund adoptiert wird, kann man ihn kennenlernen und es gibt keine Überraschungen. Ich sehe da kein Problem.

  • Darf ich Fragen wann es eine Frühkastration ist?
    Mein Hund wurde mit ein bisschen über einem Jahr vom Tierschutz kastriert ehe sie zu mir kam.

    In meinen Augen ist sie ein normaler Hund. Sie markiert ihre Umwelt normal, ist nicht besonders kindisch (nur ab und an mal albern)
    Und die Problemchen die wir habe z.B Artgenossenunverträglichkeit hat andere Ursachen als die Kastra.
    Also sie ist ein ganz normaler Schäfer-Husky Sturkopf die gerne mal ihre Grenzen austestet und ein starkes Frauchen braucht das sich nicht so schnell um den Finger wickeln lässt wie jeder Hund der viel Schäfer und Husky-Blut hat :)

  • Meinen Rüden habe ich mit 14 Monaten auch aus dem TS geholt und er ist unkastriert. Das ist allerdings leider wirklich eher die Ausnahme. ich jedenfalls finde das ganz toll von dem Tierheim, dass sie auf eine Kastration verzichtet haben, da er viel zu unsicher in seinem Verhalten war.

  • Ich kann mir wirklich garnicht vorstellen, das diese Annahme, der Hund würde damit nicht erwachsen, objektiv ist. Bei Katzen ist es auch nicht so, die müssen einfach kastriert werden.
    Menschen mit Hormonhaushaltsabweichungen werden auch erwachsen , genauso wird es beim Hund nicht DEN Testowert oder Östrowert geben, den es braucht, um erwachsen zu werden.

  • Ja, wenn es keine dauerhaften und extremen Abweichungen sind, schon, aber es gibt auch Störungen des Hormonhaushalts, die das Wachstum verhindern und sich negativ auf die Entwicklung des Gehirns auswirken - das ist allerdings bei Sexualhormonen nicht der Fall.

  • Eben. Und im Hoden/den Eierstöcken werden die Sexualhormone gebildet. Die sind für das Fortpflanzungsverhalten zuständig.

  • Hier in den Staaten herrscht ein richtig heftiger Kastrationswahn, es ist quasi unmöglich vom Tierschutz einen unkastrierten Hund zu bekommen - egal wie alt- sobald er in die Obhut einer Rescue oder eines Shelters kommt, wird er/sie beschnippelt. Zumindest in meiner Region ist das so.

    Hardy wurde demnach mit ca 6 Monaten kastriert. Ich hab ihn trotzdem genommen. ich finde das nicht super und absolut daneben, aber es war kein Grund für mich, deswegen den Hund nicht zu nehmen.

    Die andere Option wäre Züchter gewesen, da haben mir aber der Käuferumgang noch weniger zugesagt (und viele haben dazu auch noch Kastrationsklauseln im Vertrag!), und kontrollierte Zucht wie in Deutschland gibts hier sowieso kaum, ergo einen wirklich guten Züchter zu finden ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

    Da geht man mit seinen Ansprüchen schnell runter. Wie sich das Ganze jetzt auf seine Entwicklung auswirkt (er ist jetzt ist knapp 1 Jahr) kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich empfinde ihn "normal" entwickelt, weder ist er ängstlich noch übertrieben unsicher.

    Ich berichte nochmal in 3-4 Jahren :D

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