Warum der Hund der Zukunft vegan isst...

  • Allein der Vorstoß, einen vegetarischen Tag in Mensen und Kantinen einzuführen, ist derart durch den Kakao gezogen worden, dass eigentlich keiner zufrieden sein kann. Da ging es immerhin um die Möglichkeit, sich als Mensch mal eine Mittagsmahlzeit fleischfrei ernähren zu sollen, sofern man an diesem Tag in der Mensa / Kantine essen will - wenn das schon einen derartigen Aufruhr zur Folge hat, sehe ich eine vegane Hundeernährung maximal auf Einzeltiere zukommen.


    Fand ich aber ehrlich gesagt auch lächerlich.
    Ich werde nichts an der Einstellung der Menschen ändern, wenn ich ihnen jeden Mittwoch das Schnitzel und die Fleischbeilage von der Speisekarte streiche.

    Und dieser Vorstoß zeigt auch das große Problem auf: Man versucht eine Veränderung von oben über Verordnungen zu erzwingen. Auf diesen Druck wird Gegendruck kommen, das war klar.
    Es zeugt ebenso von Rücksichtslosigkeit und mangelndem Respekt den anderen Gegenüber, wie das komplette Fehlen von vegetarischen Alternativen (und damit meine ich nicht den kleinen gemischten Salat, den man dann halt ohne Schweinebraten bestellen kann).

    Aber da sehen viele - auf beiden Seiten - eben nur wieder ihr Bedürfnis und wollen dies mit den besten Absichten den anderen aufdrängen. Das wird nicht funktionieren, weder in die eine, noch die andere Richtung.

    Und zum veganen Hundefutter... die artgerechte Ernährung ist im Tierschutzgesetz geschützt. Dieses Recht gilt auch für die Tiere, die vom Körperbau immer noch auf die fleischhaltige Ernährung ausgelegt sind. Wie bereits mehrfach gesagt, ich kann den Gedanken dahinter nachvollziehen, sehe aber auch das gesetzlich verankerte Recht des Hundes und das steht für mich immer noch über der eigenen ethischen Überzeugung.
    Die Katze ist hier noch deutlich betroffener, als der Hund.

  • wir waren in der 5. oder 6. Klasse tatsächlich mal in einer fleischproduzierenden Schweine-Landwirtschaft. Die Tiere sahen ganz ok aus, war wohl auch ein recht guter Hof. Bei den Ferkeln waren die Mamas natürlich in diesen komischen Kästen, damit sie die Babys nicht überrollen können. die Schwänze der Schweine waren nicht kupiert. Wir durften die Ferkel auch streicheln. Beim Schlachtprozess waren wir nicht dabei (und da bin ich auch froh drüber). Nach dem Besuch haben wir auf dem Hof Brotzeit gemacht, mit Wurst natürlich, die aus den Brüdern und Schwestern der Schweine dort produziert worden war. Ich fand den Ausflug nicht schlecht, auch wenn mir immer bewusst war, wo Fleisch herkommt.

    Das Thema Tierethik war eine mehrstündige Exkursion in der Ausbildung (Informatik). Hier wurde viel und lange diskutiert, ich war damals eine von 2 Vegetariern in der Klasse, mir hat die Diskussion Spaß gemacht.

  • Ich habe das Thema nicht komplett gelesen - jedoch fände ich persönlich einen Themenbereich zur Massentierhaltung im Lehrplan sehr begrüßenswert. Mit Fakten, Zahlen und Bildern - ohne Stimmungsmache. Kombiniert mit einem Besuch im Schlachthof und/oder bei einem klassischen Landwirt wäre es perfekt.

    Ich habe als Tiermedizinstudent (und gleichzeitig Vegetarier) stundenlang in diesen Ställen gestanden und mir emotionslose Belehrungen über Belegungdichte, Hygienemanagement und maximalen Produktionserfolg anhören müssen. Denn Tiere sind schließlich keine Tiere mehr, sondern nur noch "Produkte" mit dem verbrauchergerechten Fett- und Proteinanteil ....

    Da nur noch sehr wenige Menschen einen Bezug von ihrem Stück Fleisch auf dem Teller zum Tier herstellen können, fände ich da eine gewisse Aufklärung - auch im Bereich der Schule - wirklich toll. Wer Fleisch essen will, muss eben töten. Und es wäre nicht schlecht, wenn sich das jeder mal so live und in Farbe klarmachen müsste, einfach um den Respekt und die Wertschätzung zurückzuerlangen. Ich spreche auch nicht von Missionierung, oder davon, dass jeder Vegetarier werden sollte.

    Aber wie soll man sich eine Meinung machen, wenn man eigentlich gar nichts darüber weiß? Ich glaube schon, dass so etwas etwas bewirken könnte. Und es ist nun mal ganz klar ein Bestandteil unserer Gesellschaft. Wenn man Zeit hat über Kaffeebohnen auf der anderen Halbkugel zu diskutieren, dann könnte man sicherlich auch die deutsche Massentierhaltung in den Lehrplan integrieren.

  • Das ist der springende Punkt. Sollen.
    Ich laße mich nicht zwingen, ich esse was ich möchte und nicht, was mir irgendjemand vorschreibt.

    Bei mir wird so oft vegetarisch gegessen, weil wir einfach keine Lust auf Fleisch haben, gerne Gemüse essen, oft auch nur die schnöde Pellkartoffel, allerdings mit Butter.

    Das machen wir aber weil wir es wollen und nicht weil wir es sollen.

    Du wirst in vielerlei Hinsicht gezwungen, das zu essen, was clevere Menschen wollen, das du ist. Das fängt mit Mogelgerüchen im Supermarkt an, hört bei Etikettenschwindel nicht auf. Du wirst beschissen, weil die Inhaltsstoffe nicht deklariert werden und du sogar belogen wirst, was die Quellen deiner Nahrungsmittel angeht.

    Und auch wenn man nicht vegan leben möchte, die Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, das Hinterfragen der von Großkonzernen suggerierten Ernährungsgrundsätze ist der einzige Weg, nicht zu sollen sondern zu wollen.

    Veganer interessieren sich m.E. nach immer für Hintergründe und gelangen oft genau deshalb zum Veganismus, weil die Wahrheiten zu ekelhaft sind.

  • In manchen Teilen der Welt, haben die Menschen nichts zu essen - und wenn hier mal einmal in der Woche nur fleischlos serviert werden soll, rasten die Menschen komplett aus. Das finde ICH ziemlich lächerlich.

    Was fehlt einem denn, wenn man einen Tag in der Woche Fleisch verzichtet? Wem tut das weh? Niemanden. Konnte da diesen Aufstand null verstehen.


    Als hätte man Angst, dass einem was weggenommen wird.

  • Der Meinung bin ich nicht. Töten soll der, der es gelernt hat und kann.
    Ich esse auch Salat, den ich nicht selber ernte, da ich keinen anbauen kann.

    Bevor ich aber Fleisch esse, muss das Tier aber erstmal getötet werden und in einen Zustand gebracht werden, wo man es essen kann.
    WER das nun macht, sei mal dahin gestellt. Aber wenn ich Fleisch esse, dann muss ich mir bewusst sein, dass FÜR MICH ein Lebewesen getötet wurde, damit ICH Fleisch essen kann.

    Und deshalb sollte meiner Meinung nach jeder, der Fleisch konsumiert, auch mal bei einer Schlachtung dabei gewesen sein.

  • Das Problem ist halt, dass der Mensch ("hier") immer das haben können möchte, was er will. Ist das nicht auch Teil des Kapitalismus? Egal, was es ist, es spiegelt sich ganz enorm im Fleischkonsum wieder.

    Tja, das Thema "Massentierhaltung etc." neutral in der Schule zu behandeln ist extrem (!) schwierig, denn egal wie "realistisch" das Anschauungsmaterial ist, es wird dem gerne Manipulation und Übertreibung vorgeworfen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!