Hund krank - "blau machen"?

  • Tjo. Das dauert auf jeden Fall weniger lang als 10h auf der Arbeit zu sein.
    Man muss auch nicht alles ins Extreme rücken. Ich glaube in dem fiktiven Fall geht's auch nicht darum, dass Mensch meint der Hund könne/dürfe keine 5 Sekunden ohne Betreuung sein.

    zum Arzt kann man ja auch abends gehen, wenn dann inzwischen eine Pflege gefunden ist, der Freund von der Arbeit kommt, etc. Das finde ich jetzt auch nicht das Ding schlechthin. Ich finde auch, daß iwann immer alles in den Diskussionen ins Extreme gerüclkt wird

  • Ganz einfach. Ziel der Frage war ja nicht wie es in eurer jetzigen Firma ist. Man soll sich ja mal in eine andere Ausgangslage begeben, Perspektive wechseln.

    Sorry aber gerade das Beispiel mit dem Blutspenden fällt für mich wieder unter "selber schuld".

    ich weiß um die Risiken einer Spende, werde darauf hingewiesen, dass es danach Kreislaufprobleme geben kann. Ich setze meine Arbeitsfähigkeit bewusst aufs Spiel für diesen Tag.
    Es ist ja schön, wenn man etwas Gutes tun will, aber man sollte eben nicht immer mit Tunnelblick auf die eine Sache schauen, sondern sich auch der möglichen Konsequenzen für das Drumherum bewusst sein.

    Und wenn das Auto nicht anspringt... jeder mit einem Arbeitsweg von mehr als zehn Minuten weiß, dass man einen Puffer braucht, einfach weil auf der Straße immer etwas sein kann... und dieser Puffer dürfte bequem reichen sich ein Taxi zu rufen, wenn alle anderen Möglichkeiten zeitlich nicht hinhauen.

  • Ich denke man kann es ja im Endeffekt alles nicht pauschalisieren.

    AN sind faul und AG gierige Heuschrecken.... ist doch Quatsch.
    Als es die große Finanzkrise gab waren mein Mann und ich es die bei Ebay alle möglichen privaten Sachen verkauft haben um uns privat zu finanzieren und das Geld im Geschäft belassen zu können, damit wir die Löhne zahlen können. Das macht sicher nicht jeder AG so. Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber wir sind nicht die anderen und deshalb stört es mich auch so, dass die AG hier so runter gemacht werden. Unsere Branche ist sehr Lohnintensiv und oft ist es so das Mitarbeiter die schon 35 Jahre im Betrieb sind am Monatsende mehr mit nach Hause nehmen als wir. Das ist nun mal so. Und das ist okay.
    Nur damit das keiner vergisst: Der Gewinn eines Unternehmens ist nicht gleichzeitig das Gehalt der AG. Damit halten wir unser Gebäude instand, investieren in neue Maschinen um auch in vielen Jahren noch mithalten zu können. Wir sind es die abends zu Hause sitzen und sich informieren was/wann/wo und wie. Für (zum Teil) weniger Geld als einer der seine 35 Std. ableistet und dann Feierabend hat.

    Ich kann bei einem miesen AG durchaus verstehen wenn man eine Notlüge benutzt um sich um sein Tier zu kümmern. Allerdings eben nicht bei Kinkerlitzchen wie Durchfall. Bekomme ich null Verständnis für eine Notsituation (Hund muss schnell in die Klinik) würde ich es nicht anders machen. Klar ist aber auch dass man seinen Arbeitsplatz riskiert. Und dafür muss die Sch...e schon richtig bergauf laufen bevor ich den auf's Spiel setzte. Also eben deutlich mehr als Durchfall beim Haustier. Wo zieht man die Grenze??? Was ist irgendwie gerade noch okay und was nicht. Muss ja am Ende jeder für sich selber beantworten. Nur darf man im Zweifelsfall nicht auf den bösen AG schimpfen wenn der evtl. echt harte Konsequenzen zieht.

  • zum Arzt kann man ja auch abends gehen, wenn dann inzwischen eine Pflege gefunden ist, der Freund von der Arbeit kommt, etc. Das finde ich jetzt auch nicht das Ding schlechthin. Ich finde auch, daß iwann immer alles in den Diskussionen ins Extreme gerüclkt wird

    Als ich noch gesetzlich versichert war, war es auch oft so, dass ich schlicht und ergreifend keinen Termin für denselben Tag bekommen habe. Ich hatte während des Studiums einmal ganz schlimm Grippe. Zum Arzt konnte ich erst zwei Tage später.

    Seit ich privat versichert bin, ist das irgendwie kein Problem mehr...

  • Als ich noch gesetzlich versichert war, war es auch oft so, dass ich schlicht und ergreifend keinen Termin für denselben Tag bekommen habe. Ich hatte während des Studiums einmal ganz schlimm Grippe. Zum Arzt konnte ich erst zwei Tage später.
    Seit ich privat versichert bin, ist das irgendwie kein Problem mehr...

    Kenen ich auch. Wenn ich eine ganz schlimme Grippe habe, mag ich eh erst am nächsten Tag zum Arzt, weil ich Anfangs immer hohes Fieber habe

  • Ja nun... Dir ist der Hund so wichtig, dass Du Dich wegen seines Durchfalls krankschreiben läßt.Einer Kollegin ist vielleicht der Shopping -Tag mit einer Freundin, die nur an diesem Tag in der Stadt ist, immens wichtig, so dass sie ihrem Arzt plausibel erklären kann, dass sie auf der Arbeit eh zu unkonzentriert wäre, weil ihr die Freundin so leid tut, weil die jetzt alleine shoppen muss.

    Auch hier: Verhältnismäßigkeit. Ich denke auf allen Ebenen ist das kein Vergleich.

    Mittlerweile habe ich das Glück, dass ich mich nicht in einer so blöden Arbeitssituation befinde und das anders regeln kann.

    Vor Jahren hatte ich einen anderen AG, ein kleiner Betrieb. Meine Katze war sehr krank und meine Chefs haben die Situation über Tage mitbekommen und Verständnis geheuchelt. Ich habe nie deswegen gefehlt.
    Dann erzählte ich, dass ich am nächsten Tag um 8 einen Termin zur Euthanasie habe. Da hieß es: dann kommst du eine Stunde später?
    Ich war so unheimlich sauer. Wäre ich noch dort angestellt und stünde noch mal vor dieser Situation: ich würde kein Wort über das Tier verlieren und mich krankmelden. Weil das für mich so ist.
    Jeder andere kann dann gerne wieder in den Laden fahren und Kunden abwickeln. Ich hätte mich am liebsten vergraben.

  • Wenn meine Hunde krank sind (z.B. Durchfall) dann gehe ich morgens vor dem Dienst 2 Runden und zum Frühstück gibt es nichts. Bisher hat es immer geklappt, dass sie dann die paar Stunden einhalten konnten.

    Deswegen würde ich mich niemals krankmelden, einfach so Urlaubstag nehmen geht in meinem Job nicht - das Einzige was möglich wäre, ich gehe zum Dienst und gehe dann eventuell ein paar Stunden früher. Klappt aber nur wenn man nette Vorgesetzte hat.

  • Vor Jahren hatte ich einen anderen AG, ein kleiner Betrieb. Meine Katze war sehr krank und meine Chefs haben die Situation über Tage mitbekommen und Verständnis geheuchelt. Ich habe nie deswegen gefehlt.
    Dann erzählte ich, dass ich am nächsten Tag um 8 einen Termin zur Euthanasie habe. Da hieß es: dann kommst du eine Stunde später?
    Ich war so unheimlich sauer. Wäre ich noch dort angestellt und stünde noch mal vor dieser Situation: ich würde kein Wort über das Tier verlieren und mich krankmelden. Weil das für mich so ist.
    Jeder andere kann dann gerne wieder in den Laden fahren und Kunden abwickeln. Ich hätte mich am liebsten vergraben.

    das z.B. kann ich total gut verstehen. Als wir unseren Hund haben einschläfern lassen müssen war ich am nächsten Tag wieder im Betrieb und hab im Büro erst mal bitter geweint und mein Mann hat gleich mitgeweint. Mein Schwiegervater kam rein und fragte warum wir weinen. Der wusste das mit unserm Hund natürlich. Aber auf die Idee das man deshalb todtraurig ist und sich total elend fühlt kam er nicht. Es gibt diese kalten und emotionslosen Menschen. Und in so einer Situation ist ein gelber Schein ja auch legitim und nicht gleichzusetzen mit blau machen.

  • Grundsätzlich reiche ich Urlaub ein. Gerade da ich immer Hunde hatte/habe, verplane ich meinen Jahresurlaub eigentlich nie bis auf den letzten Tag, sondern halte mir immer 1-2Tage Notfallurlaub frei. Das hat bisher immer gereicht um einen extrem ätzenden Tag zu überbrücken und etwas anderes zu organisieren. Wir können auch halbe Tage einreichen. Das reichte bisher für anderweitige Organisation.

    In einem wirklichen Notfall kann ich im Büro anrufen, das so erläutern, und einen unbezahlten Urlaubstag/-e nehmen.

    Ich habe aber Verständnis für Hundehalter die - in Notfällen - keine andere Wahl sehen als einen Tag "blau" zu machen, deren Arbeitgeber keinerlei Entgegenkommen für einen solchen Fall zeigen würden, und kurzfristiger Urlaub aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist. Ich fände es aber extrem ätzend wenn dies ausgereizt wird.

  • wenn es ein absoluter Notfall ist, würde ich auch nicht zur Arbeit gehen (damit meine ich nicht, hund hat gepupst oder bisschen durchfall o.ä.). aber wenn ich sehe, hund geht es schlecht, niemand kann sich drum kümmern, hund muss zum Tierarzt – dann wäre ich bei meinem Hund ohne Angabe von gründen beim Arbeitgeber. würde da "einfach" krank "feiern"...

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