"Problemhunde" und die täglichen Gassigänge...
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doglovinging -
15. Juli 2015 um 10:18
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Hallöchen ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage ganz explizit an die Problemhundehalter (dh Leinenaggression, Aggressionen gegenüber Menschen, unglaublich hibbelige Hunde und solche, die viel Angst vor allem haben).
Mittlerweile lebt unsere Hündin 1,5 Jahre bei uns und wir lieben sie jeden Tag mehr
Sie ist ein DSH-Mix, mittlerweile 6 Jahre alt und etwas zu pummelig (so 2kg, weil Problemhund - viele Leckerlies - anscheinend sind wir zu doof abzuschätzen wie viel weniger barf sie bekommen sollte...*hüstl*) ...Nun machten wir es bisher immer so: morgens 30-45 min raus, nachmittags kurz mal pinkeln im Garten (meistens will sie nicht in den Garten) und abends nochmal 30min-1h.
An sich hatte ich hier mal den Tipp bekommen, auf mein Bauchgefühl zu hören. Es schien ihr zu reichen, sie ist daheim extrem ausgeglichen und ruhig, Kondition ist auch gut (wir wandern ab und zu 10-20 km). Kopfarbeit machen wir auch, allerdings nicht unbedingt täglich. Wir spielen oft auch mal Ball, machen Fährtenspiele im Feld oder neue Kunststücke.
Bisher haben wir schon viele Probleme gelöst durch viel Arbeit:
Jagdtrieb ist zwar da, aber nahezu pefekt kontrollierbar
Bei Autos, Traktoren, Fahrrädern bleibt sie ruhig sitzen und schaut zu mir
Menschen werden nicht mehr angebellt, sondern wir können einen gemütlichen Bogen laufen
Sie läuft meistens ordentlich an der Leine
Kommandos klappen zu 99% sehr gut (Fuß, abrufen, auf Entfernung in Sitz oder Platz, halt etc)Das Problem ist aber weiterhin:
Wenn wir länger draußen sind, wird sie nervös und fahrig. Spätestens nach einer Mensch- oder Tierbegegnung ist sie extrem unruhig und nervös, läuft nicht mehr ordentlich an der Leine, versucht eher mal zu jagen. Dass sie im Freilauf mal normal an Menschen bei mir im Fuß vorbeigeht, daran ist nicht zu denken. Dafür vertraut sie mir offensichtlich noch zu wenig...Sie war ja mal mit im Büro, fühlte sich dort aber sehr unwohl (Gassi mittags führte ein wenig durch die Stadt, das war zu viel). Mittlerweile bleibt sie 6-7 h daheim. Morgens sind wir 3h da, nachmittags dann ca. 6 Stunden (nachts schlafen wir ja...). Also hätten wir schon gut Zeit, mehr mit ihr zu machen.
Ich lese so viel über Hunde, Ausbildung, Erziehung... und immer wieder sehe und lese ich, dass Leute mal mindestens 3-4h am Tag rausgehen und dabei bis zu 15 km zurücklegen. Ich frage mich zwar immer, ob die alle woanders wohnen, weil ich fast nie jemandem begegne beim Gassi, aber naja

Also überlege und grüble ich ständig... daher wollte ich mal direkt Erfahrungen von Problemhundebesitzern anfragen: Wie macht ihr das mit eurem großen bis mittelgroßen Problemhund? Einfach dann weitergehen und den Hund nervös sein lassen? Oder eher öfters kurz raus? Oder Gassizeiten, so wie ich das mache, reduzieren und mehr für den Kopf?
Ich bin mittlerweile wirklich extrem verunsichert und habe keine Ahnung, inwiefern ich meinen Problemhund mit einem "normalen" Hund vergleichen kann. Klar, hätte ich einen lieben Labrador oÄ wäre ich viel länger unterwegs, auch mal im Dorf, würde ihn mitnehmen zur Arbeit, zu Terminen etc. Aber das ist extremer Stress für meine Kleine.
Wie wir daran arbeiten:
Hundebegegnungen werden geklickert. Wird besser braucht aber noch extrem viel Arbeit. War schon mal sehr gut, dann kam irgendwann ein kleiner schwarzer aggressiver Hund auf sie bellend zu, sie an der Leine, mein Freund musste den kleinen verscheuchen, bekam das aber kaum hin. Seitdem ist sie fremden Hunden gegenüber wieder eher aggressiv...*seufz*
Menschenbegegnungen, da versuchen wir drumrum zu laufen. Ist ihr aber jemand zu nah oder gruselig, lasse ich sie setzen und stelle mich vor sie. Da gibt es eigentlich keine Probleme, sie bellt nur noch ganz selten.
Beim Nervositäts-Problem bin ich ratlos: Hier wurden mir mal Tipps gegeben, dass sie im Laufe der Zeit ruhiger wird, ich sie immer mehr da ran führen soll etc. Es ist aber nicht so, dass sie rausgeht und nervös ist- nö. Es ist eher so, dass sie sehr freudig ist draußen, umherrennt, schnüffelt, aber sobald wir eine Begegnung haben ist sie halt sehr nervös. Das war und blieb leider auch so, als wir die Leinenaggression unter Kontrolle hatten: wir kamen gut vorbei, aber danach war sie echt nervös.
Mittlerweile jogge ich morgens wieder mit ihr, also sie darf ca. 30min frei laufen und 30 min mit mir joggend an der Leine. Dabei legen wir insgesamt so um die 6-7 km zurück. Nachmittags geht mein Freund mit ihr dann nochmal 30-45 min, mit Ballspielen, Schnüffelspielen und ca. 2km. Ich grüble aber immernoch: zu wenig? zu viel? Im Verhalten lässt sich keine Änderung erkennen, weder ruhiger noch nervöser.
Ich hoffe auf eure positiven Tipps und Ratschläge; leider wohnen in meiner Nähe nur Menschen, die ihren Hund seit Welpenalter haben und die haben halt kaum Probleme außer vielleicht mal 'ne kleine Leinenaggression

Beim Hundetraining sind wir, da wird's aber auch nicht besser oder schlechter....
Viele liebe Grüße
dling - Vor einem Moment
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Hi,
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Ich finde es passend von der "Menge". Nur das Ballspielen würde ich weglassen, puscht viele Hunde nur unnötig hoch. Dafür würde ich eher was machen, was die Nase und den Grips noch mal fordert. Fächensuche, Spurensuche... irgendso was. Damit bedienst Du dann auch auf sinnvolle Art den Jagdinstinkt.
Dass sie nach den Begegnungen Stress loswerden muss, wundert mich nicht. Für solche Hunde ist diese Beherrschung enorm und ich finde es super, dass Du geschafft hast ihr beizubringen sich so lange zusammenzunehmen bis es vorbei ist. Vielleicht wäre da als Stressabbauritual so was wie eine Leckerchensuche sinnvoll?
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Hallo,
wir haben auch so einen Stresskopp mit ordentlich (leider immer noch so gut wie unkontrollierbaren) Jagdtrieb, Pöbelambitionen und Hypernervosität. Zurück zu führen ist das darauf, dass sie als Welpe (ca ab der 7.Woche) und Junghund völlig allein gelassen worden ist.
Es hat ihr niemand erklärt "das ist wichtig - das nicht! Das ist gefährlich - das nicht!" und so ist für sie leider jeder noch so kleine Reiz wichtig und gefährlich geworden.Dass so ein Hund manchmal schon nach einer Viertelstunde draußen frei dreht, ist ja nachvollziehbar und dementsprechend passen wir die Gassigänge an. Letztes Jahr haben wir sie sogar eine Weile jeden Tag nur eine halbe Stunde, eng am Körper, die immer gleiche Strecke auf und ab geführt und sie ansonsten mit ganz ruhiger Kopfarbeit in der Wohnung beschäftigt. Das war wie Urlaub für sie! Und da haben uns auch viele reingeredet und uns erzählt, wir würden sie quälen.
Mittlerweile sind wir so bei einer bis anderthalb Stunden am Tag, immer eine große Sache und ansonsten nur Pipirunden.
Zwei- bis dreimal die Woche gucken wir, dass wir sie artgerecht auslasten (da sie ein Retriever ist, machen wir mit ihr Dummyarbeit) und an den anderen Tagen wählen wir meist Strecken aus, die möglichst wenig Reiz auf sie ausüben. Manchmal gehen wir auch nur eine halbe Stunde auf und ab.
Und das reicht ihr völlig! Zuhause gibt es meist noch Suchspiele, Clickertraining oder andere Übungen und ansonsten liegt sie rum und döst oder guckt oder schläft - also wie es sein soll!
Ich finde, ihr habt schon eine ganze Menge mit eurer Stressnase geschafft und ja auch zwangsläufig ein gutes Gefühl für sie entwickelt. Da würde ich mich voll drauf verlassen und die Dauer und Art der jeweiligen Beschäftigung punktgenau an das aktuelle Stimmungsbild anpassen (als z.B. wenn ihr merkt, dass sie die erste Begegnung nicht gut weggesteckt hat, besser umdrehen und es nicht drauf ankommen lassen, dass die Zweite eskaliert.) Als Tipp kann ich vielleicht noch anmerken, dass es unserer Hündin geholfen hat, die Beschäftigung draußen nicht mehr zu stückeln sondern wie gesagt, ganz verlässlich eine größere Sache am Tag und sonst nur Pipi, dadurch fährt das Erregungsniveau nur einmal hoch und nicht alle paar Stunden (und außerdem ist ja für so einen Nervösling sowieso alles Strukturgebende ein wahrer Segen). Ein ruhiges Hobby bei dem sie konzentriert arbeiten kann, wäre bestimmt auch gut, ich kenne mich mit Schäferhunden nicht so aus, aber z.B. Nasenarbeit geht ja immer.
Ansonsten finde ich, liest sich das was du so schreibst, ziemlich gut! Mach dir keine Sorgen wegen dem kleinen schwarzen Pöbler, Rückschläge und Verunsicherungen wird es immer geben, aber solange die generelle Richtung stimmt, ist alles gut!

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Mist, zu spät zum editieren:
Haha! Das Problem mit der Futterbelohnung und der Barfration hatten wir auch! Wir haben lange hochwertiges Trockenfutter genommen, aber es war einfach viel zu schwer, da ihr Gewicht zu kontrollieren. Mittlerweile bekommt sie einen Teil der Fleischration gekocht und in Stücke geschnitten als Leckerchen. Bewährt haben sich da Hühnerherzen und -mägen, die lassen sich einigermaßen gut anfassen und der Hund steht sehr drauf! Ich koche die immer so fünf Minuten in ein bisschen Gemüsebrühe. Seitdem haben wir kein Gewichtsproblem mehr!
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....... immer wieder sehe und lese ich, dass Leute mal mindestens 3-4h am Tag rausgehen und dabei bis zu 15 km zurücklegen. Ich frage mich zwar immer, ob die alle woanders wohnen, weil ich fast nie jemandem begegne beim Gassi, aber naja

....Hähä.... getroffen..... Und was schließen wir daraus? :-) In Internetforen kann man viiiiel erzählen.....
Wenns für Deinen Hund reicht, dann reicht das so. Mehr würde ihn unnötig unter Streß setzen und dann gar nimmer runterkommen lassen. So - jetzt les ich erstmal weiter. Mußte nur diese Stelle kommentieren, weil mir das auch immer wieder auffällt.... Ügg
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Sind gute Ansätez, was Du bisher machst, finde ich :-)
Was ich noch machen würde: sie gezielt an Streßsituationen ranführen - aber auf erträglichem Abstand. Z.B. mal in die Stadt gehen, und (net gleich ganz im Zentrum am Einkaufs-Samstagvormittag!) irgendwo hinsetzen und einfach mal Leute gucken. Das wird anfangs total spannend sein - und irgendwann wird Hundi anfangen, sich zu entspannen, weil sie merkt, keiner kommt zu ihr, keiner tut ihr was, es passiert nichts. Außedem strahlst Du ja in dem Moment auch Ruhe und Entspannung aus (hoffe ich wenigstens *gg), das ist ansteckend und zeigt, daß es keinen Grund zur Aufregung gibt, Du hast alles im Griff.
Genauso mit fremden Hunden. Gibts irgendwo nen Hundeverein, dann könntest in der Nähe Gassi gehen und Hundi könnte aus der Entfernung feststellen, daß gar nix passiert, wenn fremde Hunde in der Nähe sind.
Und beim Begegnen würde ich sie einfach auf die andere Seite nehmen, wo Du zwischen Passant und Deinem Hund läufst, sodaß da optisch was dazwischen ist zwischen ihm und Passant/Fremdhund, und er sieht, daß Du Begegnungen allein zu regeln in der Lage bist, und er entspannen kann.
Ansonsten: Entspannungssignal einüben. Ich brauchs nur bei den Terris: bei Frieda ist es einfach meine Hand, die ich flach auf ihre Brust lege, bei Bossi ein langgezogenes beruhigendes "schschschsch"..... Da kann man zusehen, wie die Spannung ausm Hund geht und er von "aufgemantelt" (Terrier halt *gg) wieder zu Normalgröße "schrumpft" *gg Hat sich durch Zufall bei ihm eingeschlichen, weil ich beim Trimmen öfter mal den Hund, der genervt nach dem Trimmesser greifen wollte (er schnappt net, er greift echt nur ganz vorsichtig, eher spielerisch-unsicher, weil ers net toll findet), ganz ruhig mit "schschsch" beruhigt hab, und dabei gekrault hab :-) Das funktioniert erstaunlicherweise auch draußen bei größerer Ablenkung, z.B. wenn er durch Wildspuren hochgefahren ist. Er wird umgehend ruhiger, geht auch langsamer, ist wieder "bei mir" im Kopf und damit aufnahmefähig - verblüffend, echt!
Bei Frieda hab ich einfach ausprobiert, was unterwegs hilft und ihr Sicherheit gibt bei Hundebegegnungen, und das war eben die Hand vor der Brust, dann fühlt sie sich scheinbar beschützt.
Gassigehn würd ich echt net länger, als der Hund dann entspannt ertragen kann, zumindest, bis das Entspannungssignal wirkt. Man kann auch, wenn er hochgedreht ist, einfach mal stehenbleiben/sich setzen auf ner Bank im Wald, und einfach warten, bis der Hund sich wieder runtergefahren hat, wenn er aufgeregt ist nach einer Begegnung. Sobald er entspannt ist, auf stehen und ganz "gechillt" die Situation verlassen (das gilt auch für die Situation in der Stadt).
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......(als z.B. wenn ihr merkt, dass sie die erste Begegnung nicht gut weggesteckt hat, besser umdrehen und es nicht drauf ankommen lassen, dass die Zweite eskaliert.) ....
Ich stimme Dir komplett zu - bis auf den zitierten Teil. Im Gegenteil, hier würde ich versuchen, den Hund runterzufahren (Entspannungssignal, oder einfach Sitzpause, bis er ruhig ist, wie eben beschrieben), und eine weitere Begegnung gezielt zu suchen und besser zu managen, mit mehr Abstand und einem erfolgreichen (!) Abschluß für den Hund.
Ne schlecht verlaufene Begegnung so stehen zu lassen, ist doof - das merken die sich!
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Super interessantes Thema, wo ich vom PC was schreiben werde

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Ich stimme Dir komplett zu - bis auf den zitierten Teil. Im Gegenteil, hier würde ich versuchen, den Hund runterzufahren (Entspannungssignal, oder einfach Sitzpause, bis er ruhig ist, wie eben beschrieben), und eine weitere Begegnung gezielt zu suchen und besser zu managen, mit mehr Abstand und einem erfolgreichen (!) Abschluß für den Hund.
Ne schlecht verlaufene Begegnung so stehen zu lassen, ist doof - das merken die sich!Da hast Du recht, es kommt aber zumindest bei Nosy darauf an, ob sie die erste Begegnung mit Hängen und Würgen aber ohne Eskalation über die Bühne gebracht hat, oder ob sie direkt alle Beherrschung verloren hat. Im ersten Fall ist sie wesentlich angegriffener und ich halte es da schon für richtig, sie dann nach Hause zu bringen.
Im zweiten Fall finde ich das, was Du schreibst aber passender als meinen Vorschlag!Was ich noch machen würde: sie gezielt an Streßsituationen ranführen - aber auf erträglichem Abstand. Z.B. mal in die Stadt gehen, und (net gleich ganz im Zentrum am Einkaufs-Samstagvormittag!) irgendwo hinsetzen und einfach mal Leute gucken. Das wird anfangs total spannend sein - und irgendwann wird Hundi anfangen, sich zu entspannen, weil sie merkt, keiner kommt zu ihr, keiner tut ihr was, es passiert nichts. Außedem strahlst Du ja in dem Moment auch Ruhe und Entspannung aus (hoffe ich wenigstens *gg), das ist ansteckend und zeigt, daß es keinen Grund zur Aufregung gibt, Du hast alles im Griff.
Oh, da kann ich nen guten Tipp geben! Und zwar mit dem Hund auf einen einigermaßen gut besuchten (Supermarkt-)Parkplatz fahren. Wir setzen uns dann mit ihr in den Kofferraun und beobachten die Szenen, die sich da abspielen. Das hat sie gleich richtig gut angenommen, weil ihr der geschützte Rahmen "ihres" Kofferraums ganz viel Sicherheit gegeben hat.
Schön ist auch, dass man Menschen mit ganz vielen unterschiedlichen Formen beobachten kann: mal hängt ein Einkaufswagen dran, mal ein paar Tüten, mal so ein Ziehwägelchen oder ein Kind und alle gehen einfach vorbei und ziehen ihren Stiefel durch ohne den Hund zu beachten. Wir haben das letztes Jahr wirklich oft gemacht und sind genau ein mal angequatscht worden, was kein Problem war, weil ich den begrenzten Raum ja super und für Nosy spürbar kontrollieren konnte.
Manchmal legt sie sich, wenn es ihr zu viel wird hinter meinem Rücken hin und kommt wieder hervor, wenn sie wieder neugierig genug ist.
Man kann das Ausmaß des Trubels ja auch ganz gut mit Tageszeit und Stellplatz steuern und den Reiz so immer perfekt anpassen.
Natürlich wird sie immer mit einer Leine und einer Hand (locker) am Geschirr gesichert, damit nichts passieren kann, aber bisher hat sie noch nicht einmal den Versuch unternommen, das Auto zu verlassen. -
Hallöchen

Gut zu lesen, dass es andere Hibbel-Hunde-Halter gibt die ähnlich verfahren wie ich

@flyingpaws: Das klingt an sich ganz gut, allerdings ist egal, was ich nach diesen stressigen Begegnungen mache: sie bleibt angespannt und hibbelig. Egal ob ich sie Leckerchen suchen lasse, Übungen mit ihr mache oder einfach ein Stück renne, danach ist sie irgendwie immernoch....tensed
Als ob ihr nach diesen Begegnungen einfallen würde, dass sie ja eigentlich ein Wachhund ist und das auch voll toll kann und so. *seufz* Aber ich probiere es einfach weiter. Und wenn sie irgendwann alt ist und einfach nur keinen Bock mehr hat - ich habe 'nen langen Atem.Hehe, ja, ich glaube auch dass manche da etwas übertreiben oder ihre Armbanduhr nicht so ganz gut lesen können... in unserem Kaff hat gefühlt jeder 2. einen Hund. Auf dem Feld direkt angrenzend sehe ich vielleicht 20 verschiedene Hunde. Da ich immer zu verschiedenen Zeiten unterwegs bin (meist zwischen 5.30 und 9 Uhr, manchmal mittags zwischen 11 und 14 Uhr, dann wieder abends zwischen 17 und 22 Uhr), denke ich, ich habe einen ganz guten "Schnitt" gesehen und bin immer wieder schockiert, dass ich manche Nachbarshunde nie draußen sehe...
Ich meine, da wohnen 6000 Leute und allein in unserer Nachbarschaft haben von 11 Häusern 6 Hunde... und nur einen sehe ich ab und zu mal draußen, noch ein Welpe..:-/Das mit den in stressige Situationen führen haben wir probiert. Am Anfang ganz falsch - mitten durch die Marktstraße am Markttag. Zwar nur 5 min, aber danach war unsere Kleine platt. Irgendwann später habe ich es dann so versucht: Direkt vor meinem Institut ist eine Radfahrerstraße, wo auch viele Studis langgehen. Dort saßen wir bei wenig Verkehr mal 10 min. Dabei war Anka aber so krass verschreckt, dass sie den ganzen Tag nicht mehr runtergekommen ist.
Das ist schon schlimm, wenn ich mit ihr mal durch das Dorf laufe und es kommt jemand und holt die Mülltonne von vorne, oder Kinder schreien, oder irgendwo geht ein Katzenschreck an... ich habe das ca. 4 Monate mit ihr durchgezogen: Morgens gegen 6 Uhr 500 m durch das Dorf, dann joggen auf dem Feld, dann auf dem Rückweg durch das Dorf joggen. Bei jeder kleinsten Sache ist sie wieder aufgehibbelt, hat gezogen wie eine Blöde und war eher mal aggressiv zu Hunden oder Menschen. Ich habe in diesen Monaten keinerlei Besserung gesehen
Seitdem sind wir wieder mit Auto auf das Feld gefahren.
Es war sooo frustrierend, da keinerlei Fortschritte zu sehen... naja, fast keine: Irgendwann hat sie bei Lieferwägen immerhin nicht mehr das Gefühl gehabt, der Wagen würde sie gleich fressen....
Neulich sind wir dann auch auf einen Mittelaltermarkt. Da hatte ich manchmal das Gefühl, es ist besser dort, aber sie war danach wieder 2 Tage total platt. Wir wollten das mal probieren, weil ein extrem souveränder Rüde dabei war und wir schauen wollten, wie sie darauf reagiert. Es schien tatsächlich etwas besser... aber wir haben uns dann gegen den Tierheimrüden entschieden, weil Listi und wir wussten nicht, dass wir mit ihm nicht mal nach Bayern oder Norwegen ziehen dürften... beides aber auf unserer Favoritenliste ganz weit oben
Bei dem Vorbeigehen an Menschen habe ich immer große Probleme, sie wirklich neben mir zuhalten. Sie ist recht stark, zieht dann bei Passanten immer extrem nach vorne. Sie läuft so also schon ein Stück weiter vorne als ich. Und manchmal passiert es, dass sie sozusagen dann, wenn ich denke alles ist vorbei, wieder zurückrennt und dem Passanten oder Hund nachbellt. Da weiß ich auch nie, wie ich reagieren soll. Das kommt so aus dem Nichts - manchmal macht sie es, manchmal nicht.
Dass sie auf der Seite des Passanten vorbeigeht, ist noch unvorstellbar.
Und die Passanten sind halt immer extrem geschockt, weil sie anfängt zu ziehen, ich muss sie am Halsband haben (am Geschirr hätte sie viel zu viel Freiheit), und sie fängt voll stark an zu röcheln weil sie keine Luft mehr bekommt. Ich glaube, die meisten denken, ich mishandle meinen Hund....Es ist irgendwie schon sehr anstrengend, weil sie nicht so der "statische" Kläffer ist - wenn sie austickt, dann mit vollem Schwung und innerhalb einer Milisekunde, sodass ich extrem schnell reagieren muss. Das nervt mich oft zu Tode und entsprechend ist meine Laune unten, wenn wir mal wieder so einen Fall haben. Ich glaube ich bin schon in vielen Situationen viel ruhiger geworden, aber innerlich rege ich mich wohl noch zu stark auf... über mich, über meinen Hund, über unverschämte Menschen die weder Distanz zu Mensch noch Tier kennen... das bekommt sie sicherlich mit. Ich weiß aber auch nicht, wie ich das bei mir selbst wegtrainieren kann. Warschon bei der Hypnose um ruhiger zu werden. Aber den Hund juckt das null dass ich jetzt etwas cooler bin...
Was unsere Kleine auch angefangen hat, nachdem der kleine besagte schwarze Kläffer mal am Auto komplett hochgesprungen ist, als sie schon drin war: Sie tickt im Kofferraum bei Hundesichtungen jetzt immer extrem aus. Was kann ich denn da machen? Ich muss ja fahren und im Kombi ist sie so weit hinten, dass ich da nix machen kann... am Anfang hatte sie das auch, wir haben trainiert indem ich sie mit Worten und hoher Stimme immer gaaaanz toll gelobt habe wenn wir an Hunden vorbei sind. Aber seit dem Kläffer-Vorfall hilft das null. Sie tickt einfach IMMER aus...

Ein großes DANKE für eure Hilfe

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