Passt ein Hund in mein Leben, was spricht dagegen?

  • Ich liebe Hunde. Und zwar schon immer, seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich mir immer einen Hund gewünscht.

    Jetzt bin ich groß und Realist und frage mich, ob die Zeit gekommen ist, mir diesen Wunsch zu erfüllen.

    Mal zu den Grundinformationen:
    Ich bin 25 Jahre alt, mein Freund ist 27.
    Ich arbeite 40 Stunden die Woche, mein Freund etwa 50. (allerdings zu unterschiedlichen Zeiten)
    Ich bin Festangestellt, mein Freund Selbstständig.
    Ich wünsche mir einen Hund, mein Freund nicht. Er ist aber nicht dagegen.
    Wir fahren jedes Jahr im September für 1 Woche in den Urlaub, das ist fest, ansonsten sind wir immer daheim.

    Geld für einen Hund habe ich.

    Wir wohnen in einer 90qm großen Wohnung in der Stadt, wobei ein großer Stadtpark mit kleinem Bachlauf in unmittelbarer Nähe ist. Mit uns in der Wohnung wohnen zwei 2-Jährige Kater aus dem Tierschutz, wobei einer eine Getreideallergie hat. Beide benötigen sehr viel Aufmerksamkeit, zudem habe ich ein 6-Jähriges Pferd. Das bedeutet, es ist sehr wahrscheinlich, dass sowohl die Katzen, als auch das Pferd das gesamte Leben des Hundes bestehen werden.

    Aktuell sieht unser Tagesablauf folgendermaßen aus:

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    gegen 7 Uhr morgens stehe ich auf, erst mal Klo und Zähneputzen und so (was man morgens halt macht) dann füttere ich die Katzen und verlasse das haus
    gehe zum Pferd hoch (10 min Fußweg) bin da etwa 5min (er is leider ein Montagspferd, der täglich mehrfache Gesundheitspflege benötigt... ausserdem vergewissere ich mich gerne, bevor ich arbeiten gehe, dass es ihm gut geht) und gehe wieder heim (wieder 10 min). Hätte ich einen Hund, würde ich den natürlich mitnehmen.

    Dann beginnt mein Arbeitsalltag. Meine Arbeitsstelle ist etwa 10 min von meinem Zuhause entfernt, heisst ich könnte mittags nach hause gehen. (und da beispielsweise noch ne Runde mit dem Hund drehen, teilweise muss ich mittags auch zum Pferd, wie gesagt... pflegeintensives Montagspferd) da könnte er dann natürlich mit.

    Mein Freund schläft bis etwa 11 Uhr morgens, kuschelt dann mindestens 2 Stunden intensiv mit den Katzen und steht so gegen 13:00 Uhr auf. Bis auf Freitag ist er dann erst mal ein paar stunden daheim und erledigt telefonisch Geschäfte.

    Gegen 17 Uhr hab ich dann wieder frei und verbring dann im Sommer - 18:00 und im Winter bis 20:00Uhr meine Zeit mit meinem Freund. Meist ist die Zeit mit kochen oder so recht schnell vorbei. Oft müssen wir in der Zeit auch noch in die Stadt rüber gehen und was am Laden vorbereiten oder so. das sind je 15min Fußweg (wie ihr merkt, ich hab kein Auto und geh alles zu Fuß :lol: )

    Dann ist die Hauptzeit für alle meine Tiere und das wäre auch die Hauptzeit für den Hund. Ich bin dann meist 2-3 Stunden am Stall. Gehe eigentlich jeden Tag mit meinem Pferd ne Stadtparkrunde (30min) zu Fuß gassi und mach dann noch irgendwas nettes (ne kleine runde ausreiten, oder was in der Halle, oder so). Bei uns am Hof dürfen Hunde frei laufen. Dürfen auch in die Halle etc. Er dürfte die Zeit also komplett bei mir sein. Mein Pferd kennt und liebt Hunde. Abends hätte ich auch immer Zeit für den Hund selbst, also Dinge wie Spielen, apportieren, Hundeschule (auch in gehreichweite :D ), etc.

    Danach verbringe ich viel Zeit mit den Katzen. Sie werden jeden Tag von mir gepflegt. (leider Kurzhaarkatzen, früher hatte ich einen Main Coon, die Fellpflege fehlt mir schon etwas). Gegen Mitternacht geh ich meist zu Bett (intensivkuschelzeit mit den Katzen). Zwischen 4 und 5 Uhr morgens kommt mein Freund nach Hause. Er geht dann oft noch ne Runde draussen rum um ein bisschen runter zu kommen. Da würde er dann den Hund natürlich mitnehmen.

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    Was stelle ich mir für einen Hund vor?

    Ich habe viel Hundeerfahrung, hatte zwar nie einen eigenen, war aber Jahrelang ehrenamtlich mit Hunden unterwegs und später auch Privater Gassigänger. Ich hätte wenn dann gerne einen jungen Hund, einfach weil ich glaube für die Katzen und meinen Freund ist das leichter. Ein erwachsener Hund müsste breits an Pferd und Katzen gewöhnt sein und diese zu 100% lieben. Der Hund muss sozialverträglich, mit wenig Jagdtrieb und recht unkompliziert sein. ER darf auch nicht furchterregend aussehen (einfach weil wir eine Gastronomie besitzen). Er muss groß und sportlich genug sein um am Pferd gehen zu können aber soll auch mal zur Ruhe kommen und entspannen können.

    Gedacht hätte ich an einen ordentlich gezogenen Golden Retriever oder Flat Coated Retriever Welpen vom Züchter. Da hab ich ein bisschen was zum Bürsten :D Sie sind Everybodys Darlings und keiner hat Angst vor Ihnen. Sie sind leicht zu erziehen, sind keine Sichtjäger, sind beliebte Reitbegleithunde und ich und mein Freund finden sie auch noch äusserlich schön.

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    Was spricht dagegen?

    - ich weiß nicht, ob das wie ich lebe und vor allem auch die Räumlichkeit (ohne Garten) für einen jungen Hund reicht.
    - Ich mache mir extrem viele Gedanken bezüglich des Geruchs. Manche Hunde riechen mehr, manche weniger, einige stinken regelrecht. Natürlich wäre es ungünstig, wenn mein Freund, der ja eine Gastronomie führt, nach Hund stinken würde
    - was mache ich, wenn meine Kater nicht mit dem Hund zurecht kommen? Sie haben ihr Leben lang noch nie einen Hund gesehen, haben aber absolute Priorität in meinem Leben.

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    Was wünsche ich mir vom Forum?

    Ich würde gerne hören, was Hundebesitzer zu meinen Plänen sagen. Gerne auch Gründe, warum ich lieber noch ein paar Jahre warten sollte, oder wo es euch jetzt beim lesen die Nackenhaare schon aufstellt ;)

  • Wow. Das klingt nach einem strammen Programm, was Du jetzt schon jeden Tag hast. Im Grunde gehört all Deine freie Zeit Deinen Tieren, oder?

    Da Du ja schon einige Tiere hast und es gewohnt bist, Verantwortung zu tragen, gehe ich davon aus, dass Du Dich auch um einen Hund ausreichend kümmern würdest - aaaber: Die Zeit musst Du auch irgendwo hernehmen. Die fehlt dann womöglich bei den anderen Tieren - oder bei der gemeinsamen Zeit mit Deinem Freund. Es ist total okay, den Hund morgens und abends mit zum Stall zu nehmen und ihn größtenteils einfach im Alltag mitlaufen zu lassen. Aber zum einen klappt das nicht von heute auf morgen, und zum anderen braucht der Hund auch jeden Tag ein bisschen eigene Zeit - ganz sicher zumindest in den ersten 1-2 Jahren, bis die Erziehung sitzt.

    Nun zu Deinen eigenen Bedenken:
    - Eure Wohnung reicht für einen Hund aus, das ist kein Problem.
    - Sogar, wenn der Hund stinken sollte, heißt das nicht, dass Dein Freund dann auch nach Hund riecht. Jedenfalls nicht für menschliche Nasen. Die meisten Hunde, die vernünftig gehalten und vernünftig gefüttert werden, stinken übrigens nicht besonders. Feine Nasen riechen den Hund vielleicht in der Wohnung und sicherlich im Auto, aber der Hundegeruch hängt nicht in den Klamotten wie beispielsweise Pferdegeruch. Ein Goldie kann allerdings durchaus mal etwas strenger riechen - all das dicke Fell und dauernd in jede Pfütze zu hüpfen begünstigt bei dem einen oder anderen doch einen etwas stärkeren Geruch.
    - Zu den Katern habe ich keine fundierte Erfahrung. Speziell einem jungen Hund kann man allerdings durchaus vermitteln, dass die zur Familie gehören und nicht gescheucht werden dürfen. In der ersten Zeit bringt der Neuzugang aber sicher auch Stress für die Katzen. Wie man aber Katzen beibringt, den Hund zu tolerieren - keine Ahnung, Katzenexperten fragen.

  • Editieren ging nicht mehr, aber ich wollte noch einen besseren Abschluss an meinen Text:

    Deine Situation wird in ein paar Jahren ja vermutlich genauso aussehen wie heute: Du willst einen Vollzeitjob haben, ein Pferd und Katzen. Und einen Hund. Es gibt Leute, die kriegen das alles unter einen Hut. Mir persönlich wäre es zu viel, aber das muss ja nichts heißen. Wenn Du Dir sicher bist, das alles zu schaffen, dann kannst Du auch jetzt schon einen Hund halten.

  • Ja das stimmt schon, mein Leben dreht sich schon sehr ummeine Tiere, allerdings ist das auch so ziemlich mein einziges Hobby, in dasich die Zeit auch gern und freiwillig stecke. Meine Katzen sind wahrscheinlichdie Verwöhntesten Tiere im ganzen Umkreis ;) Allein im Schnitt bestimmt 4Stunden intensivkuscheln am Tag muss erst mal einer nachmachen. Natürlich würdesich mit einem Hund deren Zeit durch mich etwas einschränken. Auch die Zeit vomPferd (der steht in Vollpension, daher muss ich theoretisch eigentlich nichtjeden Tag hin) ist flexibel. Die Zeit mit meinem Partner ist fest, da will ichnicht dran schrauben.

    Im Herbst ziehen wir ein Stockwerk weiter hoch, dann habenwir statt 3qm Terasse 15qm Terasse, für die Katzen wird das ein Traum. Zudemhaben wir dann 10qm mehr Wohnraum. Auf Laufe nächstes Jahr würde ich dann gerneden Wurf Planen, aus dem der Hund kommen soll (wenn es sich dann noch um einhalbes Jahr oder so verschiebt, is das natürlich auch ned tragisch).

    Rassetechnisch sind mein Partner und ich nach gestrigenRecherchen aktuell auf Labrador Retriever, der soll ja an sich etwasausgeglichener sein als der Flat (ausserdem gefällt er ihm besser, mirallerdings nicht, naja). Also wohl eher für Wohnungshaltung geeignet. Ichinformiere mich diesbezüglich aktuell über Züchter in meiner Umgebung. FürFlats hätte ich ja einen Traumzüchter (zumindest der Beschreibung nach) in 2Std Entfernung gefunden. Bei den Labbies scheint es mir, als wären hierdeutlich mehr Vermehrer als ordentliche Züchter unterwegs.

  • Was spricht dagegen, wenn Du Dir sicher bist alles zu schaffen! Wichtig ist, das Du Dir sicher bist - und zwar ganz sicher! Ansonsten leiden die Tiere und das will wohl keiner.

    Also Let`s go.

  • Hast du dir vielleicht schon mal den Irish soft coated wheaten Terrier angeschaut? Lass dich nicht von dem Wort Terrier abschrecken. Es sind sehr ruhige genossen. Also im Haus entspannt und draußen haben sie Power. Am Pferd laufen ist eigentlich kein Problem. Sie riechen gar nicht nach Hund, sondern eher nach dem Shampoo, mit dem sie gebadet werden. Aufgrund ihres Fells müssen sie regelmäßig gebadet und mindestens einmal in der Woche gründlich gebürstet werden.

    Ich arbeite auch Vollzeit und meine Hunde leben tagsüber bei meinen Eltern. Ist für die zwei Damen gar kein Problem. Die sind auch nicht böse drum, wenn man einen Tag mal nur ein bisschen zu Hause spielt und nicht Gassi geht :-)

  • Der Irish soft coated wheaten Terrier, aber auch der Riesenschnauzer (den ich ja zwecks persönlicher Erfahrung liebe) fallen leider wegen dem Fell raus :( Locken und Drahthaar sind ein NoGo für meinen Partner.

    Was für mich ganz klar ist, wenn ich mir ein Tier angeschafft habe, dann bleibt das Tier für immer. Deswegen versuch ich alles genau zu planen und Problemfaktoren zu erkennen, damit ich weiß, worauf ich mich einlass :)

  • Wow, was ein Programm! :D

    Ich finde das nichts gegen einen Hund spricht bis auf eins. Ein Welpe kann nicht gleich alleine bleiben. Habt ihr eine Möglichkeit ihn unterzubringen bis er es gelernt hat? Wenn ja wünsche ich euch gaaaaaaanz viel Spaß bei der Suche nach einem Züchter! =)

  • Das habe ich meinem Partner auch schon gesagt, dass gelockte Hunde nicht haaren xD Ihm ist das egal, schließlich haben wir ne Putzfrau ;)

    Anfangs müsste er auch nicht alleine bleiben. Da kann ich mich mit meinen Arbeitszeiten und mein Partner so arrangieren, dass gar keine Alleinbleibezeiten entstehen und auch später wäre der Regelfall des Alleinbleibens normal nicht mehr als 2, maximal 4 Stunden (Freitags). müsste man halt mit ein paar minuten anfangen und langsam steigern.

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