6Jähriger Rüde verteidigt extrem

  • Da meine Mutter leicht verzweifelt ist und es in Rumänien an Hundetrainern die mehr können als nur mit Stachler, Teletak und co. Hunde in den Gehorsam "prügeln" mangelt wende ich mich mal ans Forum.
    Es geht um unseren Familienhund, Snoopy, sehr gross geratener Cocker Spaniel. er ist mit ca 6 Wochen zu uns gekommen, wurde bei den Nachbarn paar Häuser weiter geboren.
    Er war schon immer etwas verwöhnter weil er als Baby zu den anderen zwei (Hannah und Maxy - 8 und 7,5 Jahre) kam.
    Die ersten Jahre war alles super, Maxy war der Chef im Hof. Naja, mit der Zeit wurde Snoopy größer und stärker und erste Käbbeleien zwischen den Rüden entstanden. Meist ging es um Hannah. Zu dem Punkt waren beide Rüden noch intakt. Hannah wurde mit 1Jahr kastriert.
    Man muss auch sagen dass Snoopy von Anfang an bisschen "komisch" war - er hat mit knapp 1 Jahr meinen Ex mit Bissabsicht angefahren als dieser (für den Hund bedrohlich) sich über ihn beugte. Wenn man Fremde aber "richtig" vorstellte war er ein Schmuser schlechthin. Er mag es nicht wenn fremde Leute im Hof sind und wenn diese ohne meine Eltern oder anderen Familienmitgliedern reinkommen würde er auf Angriff gehen. Das ist in der Situation meiner Eltern aber auch kein Problem - in Rumänien, Hunde sind im Hof und es ist unter anderem Job der Hunde das Haus vor Eindringlingen zu bewachen.
    Snoopy hat auch nie wirklich viel vorgewarnt. bei ihm kippt die Stimmung schon immer sehr schnell. Hannah war immer sein Ein und Alles - er hat sie vor Allem nach ihrer OP (Wobbler) soo stark bedrängt, ist aufgeritten, hat Ohren Wund geschleckt, dass meine Eltern nach Rücksprache mit dem Arzt Snoopy kastriert haben. Dies passierte Anfang Mai. seitdem hat das dauernde Abschlabbern und Bewachen von Hannah aufgehört. und sich leider auf meine Mutter gerichtet.
    Snoopy war schon immer extrem auf Mama fixiert. Wenn sie mit den Hunden im Hof sass setzte er sich schon immer auf ihren Schoss. und knurrte die anderen weg. das war die letzten 7Jahre mit einem Nein! und runterschubsen händelbar. Nun ist es seit der Kastra so dass ihn Hannah überhaupt nicht mehr interessiert und er jeden der sich Mama nur irgendwie nähert angreift. Er ist auf Hannah drauf nur weil sie hinter der Bank ein Blatt beshcnupperte. Mit Maxy hat er sich geprügelt weil er an der Bank vorbeilief und Papa darf garnicht in den Hof wenn Mama draussen ist. Wenn Papa und Mama gemeinsam auf der Terasse sitzen tut er dauernd drohen und geht - wie meine Eltern dieses We leider feststellen mussten - auch nach vorne.
    Mein Papa ist kein Hundemensch, aber Snoopy mochte ihn (bis er von ihm eine Spritze bekam vor Kurzem). dennoch richtet sich die Agression nur gegen Papa wenn Mama dabei ist. geht er alleine in den Hof und werkelt rum oder so geht Snoopy hin und will gestreichelt werden/ bringt ihm sein Spieltau usw.
    Die Hunde wohnen draussen, haben einen Zwinger und jeder ein eigenes Haus. Es ist nun so weit gekommen dass meine Mutter Snoopy manchmal mit ins Haus nehmen muss wenn sie oben auf dem Balkon Blumen richtet oder so weil er sonst draussen im Hof am Rad dreht und sich dauernd mit Maxy prügelt.

    Erzogen sind die Hunde. sie kennen alle 3 ihre Namen - Hannah paar Tricks, die Jungs Sitz und auf Freigabe für's Futter warten. Alltagskommandos zum in den Zwinger schicken oder anleinen oder so kennen sie auch. aber sonst nicht viel.

    Hat hier jemand Erfahrungen diesbezüglich?

    Meine Mama hat schon durch
    - wegschicken
    - blocken
    - anleinen
    - wegsperren (löst das Problem ja nicht wirklich)
    - als er letztens meinen Vater auf der Terasse anging hat sie ihn mit der Flasche Wasser die sie gerade in der Hand hatte angespritzt (Spontanreaktion denn damit hatte wirklich keiner gerechnet)

    Es kommt irgendwie der Eindruck auf, dass sich nach der Kastra alles verschlimmert hat... Mama liebt Snoopy sehr hat aber schon Angst um die anderen zwei Hunde und dass er mal Papa richtig beisst...

  • er kommt dazu. also sitzt Mama im Hof auf der Bank und Papa kommt in den Hof.
    ich habe es nicht gesehen, meine Mama hat mich nur angerufen und mir die Situation beschrieben.

    am Samstag war es so. Mama saß mit Oma auf der Terasse und haben Kaffee getrunken. Snoopy lag auf den Stufen vor der Terasse, Papa ist aus der Küche auf die Terasse raus. dabei ist Snoopy aufgesprungen und nach vorne gegangen.

  • Für mich liest sich das so, dass dieser Hund sehr viele Ressourcen für sich beansprucht und sich immer wieder durchsetzt.

    Deine Mutter müsste dem Hund gegenüber deutlicher werden, klarer in den Hausregeln und ihm keine Sonderrechte einräumen.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein anderer Hund oder ein Familienmitglied zum Opfer wird, ist tatsächlich sehr hoch.

    Der Hund muss dringend Grenzen kennen lernen und zwar müssen da alle Familienmitglieder dran arbeiten. Deine Mutter darf so ein "Kontrollieren" nicht zulassen und der Papa muss seine "Stellung" gegenüber dem Hund verbessern, dem Hund deutlich machen, dass er nicht das Recht hat, hier irgendwas (Mutter) zu verteidigen.

    Ganz ehrlich: Ich würde dem Hund einen Maulkorb aufziehen, um erst einmal die anderen Hunde zu sichern. Die Gefahr, dass er irgendwann einen Hund totbeißt ist groß. Vor allem, wenn er plötzlich nicht mehr alles darf und die Mutter sich durchsetzen würde. Da könnte es passieren, dass er seine Mithunde zum Frustabbau benutzt.

    Deshalb mein Rat: Er bekommt einen Maulkorb drauf und wird endlich erzogen.

  • ihm mal klare Grenzen zu zeigen war auch mein erster Tipp - nur schafft das meine Mutter (warum auch immer nach 30Jahren Hundehaltung) nicht wirklich. Snoopy akzeptiert ein Nein zum Fressen, ein Nein für Spielzeug, usw. aber ein Nein zum "Bedrängen" nicht. für mich persönich ist dieses dauernd im 20cm Radius von meiner Mutter zu sein ein Bedrängen seinerseits. das versucht er komischerweise auch bei mir und meiner Oma. Oma findet das toll. bei mir kracht es dann kurz und er hat verstanden dass er bitte nix über mich zu entscheiden hat.

    ich habe auch Bange dass es mal richtig dolle kracht denn er kontrolliert im Moment auch sehr das Verhalten der anderen zwei. Was Fressen und Spielen angelangt gar nicht so dolle wie zb das Haustor, die Treppen zur Terasse, usw.

    ich war auch der Meinung, dass den Snoopy ins Haus zu holen weil er so gerne rein mag und sonst Terz macht ihn auch nur bestärkt in seinem Kontrollwahn. weil die anderen zwei ja ausser in die Küche nicht ins Haus dürfen (bleiben sie eh nicht drinnen wie wir leider nach Hannahs OP feststellen mussten. sie stehen dann vor der Haustür und Jaulen und Kratzen).

    hat vielleicht noch jemand Tipps wie genau man das anstellen könnte? Maulkorb drauf und Zugang zu Ressource Mama "verbieten" - aber wie das?
    ich möchte meiner Mama gerne die Tipps von hier vorlesen...

    einen Trainer zu bekommen ist wirklich fast unmöglich. bin durch Facebook und dem Züchter von Hector auf vielen Trainerseiten gewesen und ich kenne es noch von Hannahs Junghundezeit - und wenn man so mit Snoopy umgeht ist die Hand schnell mal getackert. leider wird nur über Dominanz und sich mit allen Mitteln dem Hund ggü. durchsetzen gearbeitet...

  • Also, ich hatte mal eine Situation mit meinem Hunde-Opa und einer seiner wenigen Hundefreundinnen, die zu uns zu Besuch war. Diese kam zu mir, wollte Kontakt aufnehmen, dann kam auch schon gleich mein Kleiner dazu und hat sie angeknurrt. :gelbekarte: Futternapf und alles andere ist ihm egal, doch scheinbar bin ich sein bester Knochen im Haus... Ich habe dann unserer Hundetrainerin davon erzählt und sie meinte, das wäre dann der Moment, wo ich aufstehe und weggehe. Negative Bestrafung also. Er wollte mich für sich alleine haben, bekommt er nicht.

    Vielleicht hilft euch dieser Ansatz.

  • Maulkorb auf jedem Fall anziehen, damit Mensch und andere Tiere gesichert sind.

    Das ist ganz schwierig zu erklären. Ich versuch es mal so: Deine Mutter muss alle Aktionen die von Seiten des Hundes ausgehen ignorieren oder so umwandeln, dass sie der Akteur in der Handlung ist und nicht der Hund.

    Beispiel: der Hund kommt will gestreichelt werden (Aktion/Wunsch zum Streicheln geht vom Hund aus), Deine Mutter ignoriert und erst wenn der Hund aufgibt und weggeht, ruft sie den Hund zu sich und vergibt Streicheleinheiten (Aktion/Wunsch zum Streicheln geht vom Menschen aus). Damit bestätigt Deine Mutter ihre Position als Chef.

    Verstehst Du was ich meine? Der Hund soll seine Dinge die von ihm gewünscht sind, nicht mehr uneingeschränkt erhalten, sondern muss warten bis er diese erhält.

    Was glaubst Du würde Dein Arbeitgeber sagen, wenn Du auf Schritt und Tritt hinter ihm herläufst? Würde ein Chef sich das gefallen lassen?

    Ein weiterer Punkt ist, dass alle Aktionen die unerwünscht sind, auch entsprechend sanktioniert werden. Das könnte z:B. der Ausschluß von den Menschen sein. Hund wird weggeführt und muss auf seinem Platz verharren.

    Maulkorb auf jedem Fall. Eventuell wäre eine kurze Leine, die am Halsband des Hundes baumelt sinnvoll. So kann er, ohne körperlich angegangen zu werden, aus einer Situation rausgeholt werden und auf seinen Platz gelegt werden.

    Es ist sehr schwer zu so einem "dicken" Probelm aus der Ferne einen Rat zu geben.

  • @Ellen2014 wenn sie das macht versucht er es dennoch dauernd und wenn er gefrustet ist müssen die anderen dran glauben.

    @Grinsekatze1 obwohl ich jetzt kein Freund von Rudelführertheorien bin - genau den Ansatz habe ich auch im Kopf. leider bin ich ja seit meinem Auszug vor 5Jahren nur kurz daheim und das nur alle paar Monate. ich kann lediglich die Tipps weitergeben.

    ich sehe das Problem halt darin dass das Verhalten immer bestärkt wurde. Snoopy war immer das Baby und da Hannah und auch Maxy beides Hunde sind die keine/wenige körperliche Nähe wollen wurde sich halt über Snoopy der das alles kompensierte sehr gefreut.

    das komische ist halt dass er durch die Kastra das so extrem entwickelt hat. Ansätze gab es ja schon immer - der Hund warnt genau 1x vor und packt in der nächsten Millisekunde zu...

    @Annegretel

    ich habe Mama geraten bei jedem Ansatz von solchem Verhalten ihn kommentarlos in den Zwinger zu bringen und einzusperren (am Platz bleiben kennt er nicht) und sich weiter mit den anderen zu beschäftigen. dann tobt er aber und sobald die Tür aufgeht muss Maxy dran glauben und die Jungs prügeln sich. auch wenn man wirklich wartet bis er ruhig ist.

    dass es aus der Ferne schwer ist weiss ich, das Thema nimmt mich sehr mit. vor Allem seit er grundlos gegen Hannah die eh krank ist und nicht voll besnsprucht werden darf geht...

  • Ich würde es nicht so weit kommen lassen, dass er gegen die anderen Hunde gehen kann, und prügeln geht schon mal gar nicht. Dann muss er mit Maulkorb und Leine gesichert werden und ihn direkt blocken, wenn er wieder solch aggressives Verhalten zeigt.

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