Nehm' ich deinen, nimmst du meinen...

Hallo, ich bin's schon wieder.... :wink:

Ich hätte da zu oben genanntem Thema einige Fragen.

Ich bin in der meiner Meinung nach glücklichen Situation, eine sehr liebe Arbeitskollegin zu haben, die ebenfalls Hundebesitzerin ist. Schon bevor Joey (oder Hund überhaupt) bei uns eingezogen ist, habe ich mich mit ihr kurzgeschlossen, dass wir uns in "Notfällen" gerne nach dem "Nehm' ich deinen, nimmst du meinen"-Prinzip gegenseitig unterstützen können.

Bisher sind wir einige male zusammen spazieren gewesen und ihre Hündin und Joey kommen im Prinzip gut miteinander aus. Gestern musste ich länger arbeiten und so hat sie Joey bei mir an der Arbeit abgeholt, ist mit beiden Hunden 2 Stunden Gassi gewesen und hat ihn dann zu mir nach hause gebracht (ich hatte ihr meinen Schlüssel gegeben). Es hat wohl alles prima funktioniert und Joey ist ohne zu zögern mit ihr mitgegangen.

So, morgen spielen wir das Spiel andersherum... . Erst gehen wir vier zusammen Gassi, dann soll ihre Hündin den Nachmittag bei mir zu hause verbringen....
Bisher war sie einmal bei uns zu Besuch, mit Frauchen. Soweit im Haus war es okay, nur in meinem Zimmer - ausdrücklich Joeys Revier - war er ausgesprochen zickig und hat sie, sobald sie sich bewegt hat, mit mächtiger Bürste böse angeknurrt. Ein lautes Aus meinerseits hat ihn zwar jedes mal beruhigt, so ganz koscher war die Sache allerdings nicht.

Meine Frage ist jetzt, wie ich mich den beiden Hunden gegenüber verhalte, wenn die Hündin morgen hier bleibt.
Einerseits hat Joey ja recht - mein Haus, mein Platz etc. - aber wieweit dürfen seine Besitzansprüche gehen?
Oder geht es einfach darum, ich bin der Boss und bestimme, wer hier was zu suchen hat und wer nicht?
Wo soll ich ihm seine Grenzen setzen?
Mit welcher positiven Bestärkung gebe ich ihm das Gefühl, es ist immer noch sein zuhause, er bleibt immer noch mein Hund, quasi die Nr. 1, aber hündische Besucher müssen geduldet werden?
Oder sollte ich die Hündin besser außerhalb "seines" Zimmers lassen?

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben, damit ich mein mulmiges Gefühl bis morgen loswerde :freude: . Nicht, dass sich das noch überträgt, das wäre wohl fatal, wenn Joey merkt, dass ich selbst unsicher bin....

Danke!

Naja, ich würde sie ja schon gerne irgendwie "integrieren". Eigentlich wäre, die beiden zu trennen, nur meine Notlösung gewesen.
Oder wäre es genau richtig?
Habe ich meinem Hund gegenüber die Verpflichtung, fremde Hunde von seinem Revier fernzuhalten?
Zeigt er mir durch sein Verhalten (Knurren, Bürste) "Frauchen, schaff das Weib hier raus, ich will das nicht"? Ja, schon, aber...
... gestehe ich ihm das zu, oder boxe ich meine Meinung durch "Hey, beruhig dich, Besuch darf hier sein?"

Wie werde ich ihm gerecht?

Wie gesagt, dieses Revierverhalten hat er bisher nur in "seinem" Zimmer gezeigt. Damit ist übrigens mein Wohnzimmer gemeint (Ist ein wenig kompliziert, wir wohnen zu fünft in einer Haus-WG). Dort hat er eben seinen Platz und hält sich die meiste Zeit des Tages dort auf. Ich könnte mir vorstellen, dass es in meinem Schlafzimmer ähnlich ist, da er dort seinen Schlafplatz hat und die Nacht verbringt. Das sind auch die einzigen beiden Räume, in denen er mal bellt (aber selten), wenn draußen jemand vorbei läuft oder Krach macht.

Vielleicht sollten wir morgen die beiden Räume einfach meiden und uns im Gemeinschaftswohnzimmer und in der Küche aufhalten. Oh je, wie langweilig...

(kein PC, kein TV, keine Zigaretten... :wink: )

Zitat

Er verteidigt sein Revier...oder würdest du es direkt als agressives verhalten deuten?

Naja, vielleicht aggressives Verteidigen... :wink: . Er war halt ziemlich angespannt und hat die Hündin die ganze Zeit fixiert.

Interessant finde ich, wie das abläuft, wenn Hündin mit Frauchen zu uns kommt.
Joey steht hinter der Haustüre, schwanzwedelnd und freudig, die Hündin davor, ebenso (Glastüre). Kaum öffnet sich die Tür und die Hündin tritt über die Schwelle, wirft sie sich "unaufgefordert" auf den Rücken. (Ist schon recht ulkig, denn Joey misst 59cm, die Hündin 85cm.... :freude: ) Ich denke, sie hat's kapiert, nur bei ihm bin ich mir da nicht so sicher.
Ihm fehlt ja ein wenig Sozialisation durch die vorherige "Haltung". Draußen funktioniert's ja auch, solange kein Hund was von ihm will, bzw. ihn irgendwie angeht, ist ihm jeder wurscht.... und selbst dann dreht er lieber ab...