Ich glaube, ich habe wieder einmal eine Mäkelphase. Nach dem Abbruch gestern habe ich es mit 'die Seelenfischer' von Hanni Münzer versucht. Das war nicht zu ertragen. So schade, das Thema des Thrillers (bzw. der Reihe, die ich hier natürlich komplett stehen habe...) gibt bestimmt viel her und wird spannend, aber soweit kam ich leider nicht. Den Schreibstil empfand ich als eine Zumutung- oberflächlich, keine Bilder oder zweite Ebene, keine Tiefe. Sehr simpel, Charaktere wie Abziehbilder. Kurze, (zu) einfache Sätze ohne jegliche Raffinesse. Taugt für mich höchstens als Liegestuhl- Literatur, aber auch da kenne ich inzwischen Thriller, die da in einer ganz anderen Liga spielen (wie die von Bernard Minier).
Ich musste abbrechen, ich hatte das Gefühl ich lese den Aufsatz eines Drittklässlers. Sowas ist für mich inzwischen nicht mehr erträglich.
Da hatte ich dann genug und habe mir 'Patria' von Fernando Aramburu genommen- wissend, dass das kein leichtes, fluffiges Thema wird wie ich eigentlich wollte, dafür sprachlich wahrscheinlich viel besser (wurde bei Druckfrisch empfohlen). Und was soll ich sagen, das ist überhaupt nicht vergleichbar. Eine wahre Wohltat, die Protagonisten waren sofort ganz nahe und der Erzählstil ist wirklich etwas Besonderes. Über die Handlung kann ich noch nichts sagen, aber ich freue mich wieder auf's Lesen.
Irre, wie unterschiedlich Romane sein können. Und wie sich Vorlieben entwickeln.
... und doof, dass ich jetzt mit der Reihe nichts mehr anfangen kann.