Für die Leseratten- Der Bücherthread

  • Das ist mir auch schon so gegangen.
    Manchmal denke ich, Bücher haben im Leben ihres Lesers auch ihre Zeit.
    Kanns nicht besser ausdrücken.
    King, jedenfalls manches von ihm, konnte ich erst spät schätzen. Als da der Hype so groß war, konnte ich mit der Schreibe nichts anfangen.

    ich habe ungefähr 5 Bücher, die ich immer wieder lesen kann, die mich immer wieder fesseln, zum Weinen oder zum Kaputtlachen bringen...die lese ich alle paar Jahr wieder, und sie verlieren nichts an Reiz und Qualität. Na, vielleicht 10 ;)

    Manches an Lektüre bleibt schon mal liegen und findet erst später mein Interesse.

    Aber allzuviele Chancen- in Seitenzahlen gemessen- gebe ich Büchern nicht.
    Dazu reicht meine Lebenszeit nicht aus.
    Immer ist was Neues zu entdecken, ich muss das halt auch "verkaufen" können. Das tu ich am liebsten mit Schmackes. Mag ich es nicht, funktioniert das nicht.

    Von daher habe ich den Tolkien- Zug (nur als Beispiel) für mich zu einem verpassten erklärt.
    Vielleicht entgeht mir Großes, keine Ahnung.
    Tolkien musste man ja nie anpreisen, das war ein Selbstläufer.

    Insgesamt verstehe ich Deine Einschätzung, @Aza1on- das ist schon so.
    Für manches ist man eventuell noch zu jung gewesen, ich bin für Tolkien vielleicht zu alt.

    Macht aber nichts.

  • @israel Also Tolkien ist meiner Meinung nach eher für ältere Generationen. :???: Beim ersten Mal war ich wohl definitiv zu jung. Aber es kommt ja auch auf den Geschmack, der, wie du selbst immer schreibst, sehr verschieden ist. Der Hype hat doch erst so wirklich mit den Filmen angefangen, oder?
    Vielleicht magst ihm ja doch noch irgendwann eine Chance geben, könnte mir schon vorstellen, dass dir die Reihe zusagt so nach dem, was ich bisher von dir hier gelesen hab. Bzw. vielleicht hat Tolkien bei dir auch einfach erst irgendwann später noch seine Zeit. Man weiß ja nie. :smile:

  • @israel Also Tolkien ist meiner Meinung nach eher für ältere Generationen. :???: Beim ersten Mal war ich wohl definitiv zu jung. Aber es kommt ja auch auf den Geschmack, der, wie du selbst immer schreibst, sehr verschieden ist. Der Hype hat doch erst so wirklich mit den Filmen angefangen, oder?
    Vielleicht magst ihm ja doch noch irgendwann eine Chance geben, könnte mir schon vorstellen, dass dir die Reihe zusagt so nach dem, was ich bisher von dir hier gelesen hab. Bzw. vielleicht hat Tolkien bei dir auch einfach erst irgendwann später noch seine Zeit. Man weiß ja nie. :smile:

    Ähm, nein...was den Zeitpunkt angeht.
    Den ersten Hype (an den ich mich erinnere) gab es Anfang/Mitte der 80er. Die erste Übersetzung erschien schon 1969/70.
    Das mit den Filmen betraf dann fast schon die nächste Generation Leser.

    So gesehen hast Du recht- ist was für alte Leute.... :lol: , aber ich werds wohl nicht versuchen.
    Wie gesagt, da wartet schon immer was Neues auf mich. ;)

    Aber man weiß nie.

  • Ach ich weiß nicht. Ich finde Tolkiens Schreibstil einfach schrecklich. Langatmig, kommt vom hunderste ins tausendste, überfrachtet mit Details- seine Fans mögen genau das. Ich finde man merkt, dass er Wissenschaftler war. Er schreibt genauso, wie ich einen Versuchsbericht verfassen würde. Aber Spannung oder sowas kommt da nicht auf. Ich habe es mehrfach und in verschiedenen Altersstufen probiert, weil Idee und so mir sehr gefallen- aber nö. Ich finde die Schreibart schrecklich.

    Ganz davon abgesehen habe ich seit einem bestimmten Buch herausgefunden, dass manche Bücher erst auf den richtigen Zeitpunkt zu warten scheinen, dass sie von einem gelesen werden sollen/wollen - so scheint es zumindest. Ging mir nämlich bei The Dome von Stephen King so. Gekauft, ein paar wenige Seiten gelesen, wieder weggelegt. Bin überhaupt nicht reingekommen und hat mich überhaupt nicht interessiert (obwohl es noch so interessant geklungen hatte!). Ich hab es glaub ich noch einmal versucht: wieder nix. Aber ein Jahr, nachdem ich es gekauft hatte, hab ich es zufällig wieder im Regal entdeckt, aufgeschlagen und war diesmal komischerweise von Anfang an gefesselt.
    Ist euch sowas auch schon passiert?

    Ja, das kenne ich. Das hatte ich bei 'Sophies Welt'. Mit dreizehn war es damals zu früh, mir war das philosophische Geschwafel einfach zu hoch und auch zu viel. Mit zwanzig dann hatte ich die nötige Reife erlangt, um an dem Buch etwas zu finden. Inzwischen mag ich es sehr.

  • Hmm vielleicht sollte ich "Sophies Welt" dann auch noch mal eine Chance geben, da hatte ich vor bestimmt fast 10 Jahren mal reingelesen, es dann aber schnell weggelegt, weil ich es langweilig fand. Nicht von der Thematik her - ich liebe Philosophie! - sondern eher von der Geschichte und der Umsetzung der Grundidee. Aber vllt könnte ich ihm jetzt doch mehr abgewinnen...

  • Du fandest es langweilig, dass sie ihre Briefe von einem Labrador namens Hermes zugestellt bekommt? :D
    Gerade das fand ich so cool. Dass ihr Lehrer seinen Hund benutzt, um ihr die Lektionen zu bringen, ohne sich selbst zu zeigen. Wenn es wirklich nur daran lag, würde ich es an deiner Stelle nochmal versuchen. Ich mein klar, ein bißchen Interesse an Philisophie muss man schon haben, sonst gibt man schnell entnervt auf. Aber da du das ja hast, würd ich sagen, zweiter Versuch macht klug.

  • Ich habe in den letzten Tagen so viele Bücher gelesen wie das ganze letzte Jahr nicht. Da fiel es mir irgendwie sehr schwer lange und konzentriert zu lesen, ohne mich extrem dabei anstrengen zu müssen.
    Zum Glück bin ich aber wieder total im Lesefluss, also werde ich die nächsten Tage immer mal wieder ein paar kurze Reviews schreiben, nur jzt schnell vorab zu dem Buch das ich heute beendet habe...

    "Generation Beziehungsunfähig" von Michael Nast,
    interessante, sehr erhliche Analyse von Problemen in Beziehungen, Arbeitsstress und Kommunikation im Digitalen Zeitalter. Ich war sehr froh das es nicht direkt am Anfang um das Problem von Whatsapp und Co. und der damkt einhergehenden Isolierung des Einzelnen durch eine schein Realität im Internet geht. Das Thema wurde dann schon noch aufgegeriffen, aber eher so ab der Mitte des Buchs.
    weiterhin positiv war für mich der Schreibstil den man sehr flüssig und leichtgängig lesen konnte und der kreative Neologismus, musste ab und an echt grinsen.
    Was mir aber nach ca. einem Viertel sehr negativ auffiel waren die immer wiederkehrenden Motive/ Filmtitel/ Situation, die in den Kurzgeschichten, in genau der gleichen Art und Weise auftauchen, das ninnt bei der 5. oder 6. Wiederholung wirklich die Freude beim Lesen.
    Da das Buch eine Sammlung versch. Geschichten aus versch. Bereichen von Herrn Nasts Leben darstellen sollen, hätten weniger Geschichten mir definitiv auch gereicht.
    Was mich aber am allermeisten gestört hat war seine Wahrnehmung von Frauen, diese Überzogenen Erwartungen an eine potenzielle Partnerin (darf bloß nicht älter als Ende 20 sein, natürlich dünn und schön, sehr intellektuell, nicht aus einer Unterschicht, aus der Medienbramche, nicht faltig, nicht zu ehrlich, etc. etc.)
    Da wundert er sich oft das seine Beziehungen nicht lange gehalten haben, mich hat das nicht gewundert....
    Dazu nennt er oft die untere soziale Schicht und deren nicht vorhandenes Sprachniveau oder das Klischee das junge Mütter auch immer in diese soziale Schicht rutschen würden.
    Natürlich darf auch das schon fast schon zum Guten Ton gehörende Hipster Bashing nicht fehlen.
    Dazu ist er oft sexistisch, macht sich über Familien in Reihenhäusern lustig und lässt quasi nur seine Meinung als die einzig Wahre gelten, er kommt mir wirklich unsymphatisch vor.

    Ich habe überlegt es nach dem ersten Viertel gut sein zu lassen, wollte aber gern dem Buch noch eine Chance geben, die es dann leider nicht genutzt hat.

  • Du fandest es langweilig, dass sie ihre Briefe von einem Labrador namens Hermes zugestellt bekommt? :D
    Gerade das fand ich so cool. Dass ihr Lehrer seinen Hund benutzt, um ihr die Lektionen zu bringen, ohne sich selbst zu zeigen. Wenn es wirklich nur daran lag, würde ich es an deiner Stelle nochmal versuchen. Ich mein klar, ein bißchen Interesse an Philisophie muss man schon haben, sonst gibt man schnell entnervt auf. Aber da du das ja hast, würd ich sagen, zweiter Versuch macht klug.

    Ich hab auch keine Ahnung was genau mich dazu brachte das Buch so früh wieder wegzulegen :ka: Eigtl liebe ich philosphische Themen ja, und hab sogar in meiner Freizeit Wittgensteins "Tractatus" gelesen weil ich neugierig darauf war |) Also gegen anspruchsvolle phikosophische Lektüre hab ich nichts.
    Für Philosophie-Affine kann ich auch "Vom Nutzen und Nachteil des Denkens für das Leben" empfehlen =) Den Liessmann hab ich aber auch live, in der Vorlesung, gern zugehört. Finde sein "Einführungswerk" in die Philosophie echt gut gelungen, da etwas unkonventionell. Verbindet verschiedene große Themen der Philosophie auf sinnvolle Weise und ist noch dazu sehr informativ.

  • Ich hab auch keine Ahnung was genau mich dazu brachte das Buch so früh wieder wegzulegen :ka: Eigtl liebe ich philosphische Themen ja, und hab sogar in meiner Freizeit Wittgensteins "Tractatus" gelesen weil ich neugierig darauf war |) Also gegen anspruchsvolle phikosophische Lektüre hab ich nichts.Für Philosophie-Affine kann ich auch "Vom Nutzen und Nachteil des Denkens für das Leben" empfehlen =) Den Liessmann hab ich aber auch live, in der Vorlesung, gern zugehört. Finde sein "Einführungswerk" in die Philosophie echt gut gelungen, da etwas unkonventionell. Verbindet verschiedene große Themen der Philosophie auf sinnvolle Weise und ist noch dazu sehr informativ.

    Sofies Welt habe ich sehr gemocht.
    Als klugen Überflug über die Philosphiegeschichte find ich nach wie vor
    Precht, Wer bin ich und wenn ja, wieviele
    außerordentlich eingängig. Hat mir Spaß gemacht.
    Alles andere von ihm mochte ich nicht, er ist schon ein arger :klugscheisser: und dazu noch telegen...

    Aber das ist ein gutes Buch mMn.

    Danke für den Tipp bzgl. Liessmann, wird sofort geordert.

  • Ich habe sowohl den Hobbit als auch Herr der Ringe gelesen und würde grundsätzlich auch andere Tolkien-Bücher lesen, aber langatmig und zu detailreich fand ich es schon auch häufiger.

    Ein Buch, das ich beim ersten Versuch schrecklich fand, schnell weggelegt hatte und beim nächsten Versuch erst immer noch nicht meins war, mich dann aber so ab dem 3. Kapitel vollkommen gepackt hatte, ist "Wölfe von Hillary Mantel.

    Ansonsten ist es bei mir so, dass ich bei Reihen nicht zu viele Bücher hintereinander lesen mag, da brauche ich zwischendurch immer mal wieder Abwechslung.

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