Was ist ein Rassehund?

Eine Freundin ist öfter in der Schweiz bei Bekannten auf der Alm. Da werden beispielsweise Entlebucher Sennenhunde untereinander verpaart nach dem Motto "Hey meiner arbeitet gut lass mal deinen auf meine Hündin rauf", raus kommen dabei Hunde die das erfüllen was man sich unter der Rasse vorstellt und dazu auch so aussehen. Klar sie sind ohne Papiere und wer weiß ob da nicht doch zwischendurch etwas anderes mitgemischt hat, deswegen auch nicht reinrassig Aber trotzdem kann man sie doch unter Entlebucher Sennenhunde ordnen, oder nicht?
Definiert ein einziges Stück Papier eine Rasse?

Ist mir ehrlich gesagt wurscht ob ein Rassehund nun wirklich einer ist wenn ein Schäferhund zu 100% wie einer aussieht, aber keine Papiere hat ist es trotzdem einer für mich. Mein Hund hat keine Papiere, er ist ein Havaneser. Ob da irgendwann nochmal was anderes mitgemischt hat kann ich nicht sagen. Er sieht aus wie einer, daher sage ich auch wenn ich gefragt werde: Havaneser. Habe mir aber noch nie Gedanken darüber gemacht ob er nun ein echter Rassehund ist. Klar, Papiere sind gut um die Gesundheit zu überprüfen, aber alles andere wäre mir egal.

Zitat

Und wenn einige Welpen aus einem Wurf Papiere erhalten und einige andere nicht (nur mal angenommen), sind dann die einen reinrassige Hunde und die anderen Mischlinge, obwohl es Wurfgeschwister sind?

So etwas wird und kann in einem seriösen Verband schlicht und ergreifend nicht passieren.
Zuchtpapiere werden nicht ausgelost oder nur bis Welpe 5 vergeben. Ein Wurf hat Papiere oder hat keine, dazwischen gibt es nichts beim Welpen.

Zitat von streifenpanda

Definiert ein einziges Stück Papier eine Rasse?

Nein, dadurch wird die Rassenzugehörigkeit nicht definiert, aber im Sinne der Reinzüchtung eben bewiesen.

Rasse hat nichts mit Reinrassig zu tun.
Natürlich ist ein Schäferhund ohne Papiere ein Schäferhund.

Reinrassig wird er aber erst durch die Ahnentafel, ansonsten ist er Reinerbig.

Zitat

Evtl. hat dieser ja auch einen Makel.. Knick im Ohr, Rute zu kurz, Fehlfärbung

Deswegen bekommt der Hund in einem seriösen Verband trotzdem Papiere (in denen im Zweifel ein Zuchtverbot eingetragen ist)

Zitat

Anderes Beispiel: ich hole mir einen Hund aus dem TH. Dieser stammt ursprünglich aus einer edlen Zucht und hatte alle Papiere. Nur: der ehem. Besitzer hat vergessen, diese Papiere dem TH zu übergeben.
Dann hab ich auch nen reinrassigen Hund ohne Papiere.

Ein Hund aus edler Zucht mit ursprünglich allen Papieren ist tätowiert oder gechipt.
Anhand der Täto.Nr. oder der Chipnummer kann ich mir vom Rassehundezuchtverein Ersatz-Ahnentafeln ausstellen lassen.

Wenn ich das denn will

Und nochmal, obwohl hier schon mehrfach erwähnt.

In einem seriösen Zuchtverein bekommen alle Welpen eine Ahnentafel, egal, ob bei der Wurfabnahme zuchtausschließende Fehler festgestellt wurden. Die Ahnentafeln werden "Z" wie zuchtuntauglich gestempelt, gehören aber zu den Hunden.

Quatsch wäre es auch, wenn ein Züchter für den übrig gebliebenen Welpen zwei Preise aufruft. Einen mit und einen ohne Ahnentafel, denn wie oben geschrieben, kann ich mir eine Ersatz-Ahnentafel ausstellen lassen. Ein seröser Züchter weiß das auch.

Zitat

Offensichtlich aber doch, wie mehrere Beispiele hier zeigen. Und ich unterstelle den Züchtern keinerlei Unseriosität. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie einfach einen guten Platz für den Welpen finden wollen.
Evtl. hat dieser ja auch einen Makel.. Knick im Ohr, Rute zu kurz, Fehlfärbung. Den Hunden isses übrigens egal, ob sie Papiere haben. Hauptsache, der HH meint es gut mit ihnen.

Auch Hunde mit Fehlern bekommen eine Ahnentafel (VDH)
Im LCD gab es mal den Fall,dass die Zuchthündin von einem Rüden der Züchterin gedeckt wurde,der zu jung war für eine ZZL. Es konnte aber über die DNA bewiesen werden,dass er der Vater war und der Wurf bekam eine Ahnentafel mit einem Vermerk.
Den genauen Wortlaut weiß ich leider nicht mehr,aber sinngemäß dass nicht nach der Zuchtordnung des LCD
gezüchtet wurde.

LG Tina