Eddy´s Dauerbrenner - stark ausgeprägter Jagdtrieb
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Hallo,
bestimmt gibt es schon viele Threads zu diesem Thema aber bei der Suchfunktion habe ich nicht das passende gefunden.
Vorweg: Ich war mir von Anfang an im im klaren darüber welche Eigenschaften ein Parson Terrier besitzen würde und dass dazu sicher auch der Jagdtrieb gehören würde, dachte aber auch, dass man, wenn man daran arbeitet, es zumindest weitestgehend kontrollieren kann.
Das ist bei mir und Eddy leider nicht so.Sobald Eddy einen Geruch wittert, hat er alles um sich herum vergessen, es ist unheimlich schwer, dann überhaupt noch zu ihm durchzukommen. Wenn ich schnell bin und es sofort bemerke, kann ich es inzwischen meistens schaffen, ihn abzulenken (Futterbeutel)
Wenn er jedoch ein Tier sieht (egal welches, hauptsache Wild) ist es vorbei, dann kann ich ihn überhaupt nicht mehr erreichen. Auf unseren Spaziergängen scanne ich immer alles ab (bin inzwischen richtig gut darin
) und wenn ich das Tier vor ihm sehe hab ich die Situation im Griff, dann tue ich alles, aber wirklich alles damit er es nicht sieht. Sieht er es jedoch vor mir ( wie zB heute - unvermittelt stand keine 10m vor uns auf dem Feldweg ein Fuchs) flippt er völlig aus. Er schreit und schreit und schreit und er ist so sehr in seinem Trieb drinnen, dass er um sich herum wirklich nichts mehr wahrnimmt. Ihn interessiert nichts mehr und er hat nur noch das eine Ziel vor Augen.Ich wohne auch sehr ländlich und es gibt viel Wald, ich meide Strecken bei denen ich mir sicher bin, dass dort viel Wild ist, aber auch auf anderen Strecken lassen sich Begegnungen nicht vermeiden.
Gibt es hier noch Hunde die so extrem sind?
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? - Vor einem Moment
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Mein Tipp: Hund an die Leine und ab in die wildreiche Umgebung.
Zu lernen damit umzugehen wird dir mehr bringen als ihm tot zu schweigen und ihm eben nicht die Möglichkeit zu geben, damit umgehen zu lernen.
Es ist ein langer Prozess, den ich mit meiner Hündin jetzt schon seit 2 Jahren oder so durchlaufe. Aber ich merke den Erfolg.
Meine Methode, die nicht auch zwingend bei deinem Hund helfen muss, ist folgende:
Sichtkontakt zum Wildtier wird hergestellt (man kann es auch ansagen. Siehe das Thema "Zeigen und Benennen"). Sobald Hund das Tier entdeckt, stehen bleiben und es mit ihm zusammen anschauen. In diesem Moment bringt es nichts, aber wirklich auch nichts, irgendwie auf den Hund einwirken zu wollen. Ansprache, Mitziehen etc. wird nichts bringen. Es kommt "oben" im Hirn nicht an. Hund hat Tunnelblick und schaltet alles andere aus. So. Nun steht man da teilweise bis zu einer halben Stunde (je nach Reizstärke, individuellen Hund) und wartet so lange, bis der Hund wieder in der Lage ist, seine Umgebung wahr zu nehmen. Je nach Hund orientiert er sich dann wieder an den Halter zurück, oder er kann angesprochen werden. Dann gibt es bitte LOOOOB ohne Ende. Wie auch immer das für den Hund aussieht (in unserem Fall Keksregen). Und das wird jedes Mal so durch gezogen, wenn Wildkontakt ist. Irgendwann werden die Abstände zwischen "WILD!" und "Oh, Mensch ist auch da" immer kürzer.
Bei mir ist es mittlerweile so, dass mein Hund sich bei Wildkontakt zu mir umdreht und den Leckerlieregen erwartet. Genau das möchte ich. Ich persönlich möchte nichts mehr.
Zusätzlich dazu habe ich den Rückruf neu Aufgebaut. Der Pfiff. Der bedeutet sofortiges Zurückkommen lohnt sich IMMER.
Ich bin ein wenig schwerfällig im beschreiben heute, weil ich sehr müde bin. Aber schau doch auch mal in diesen Thread: ANTI JAGD TRAINING oder Dr Jackyll und Mr Hyde Da findest du noch mehr Herangehensweisen und kannst dich direkt mit Hundehaltern deren Hunde jagen austauschen, wenn du möchtest.
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Danke für deine Antwort !!
An Rückruf etc ist (momentan) überhaupt nicht zu denken. Eddy hat immer die (Schlepp)Leine dran.Mein 1. Ziel wäre es, dass Eddy bei Sichtkontakt mit Wild nicht mehr derart ausflippt und schreit. Er schreit wirklich ausdauernd, auch wenn dass Tier schon längst weg ist. Wenn wir das besser in den Griff kriegen würden, sprich, dass er mich wieder wahrnimmt, wäre es aus heutiger Sicht für mich schon wie ein 6er im Lotto.
Zu lernen damit umzugehen wird dir mehr bringen als ihm tot zu schweigen und ihm eben nicht die Möglichkeit zu geben, damit umgehen zu lernen.
Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe ihm (und mir) vermutlich nie die Chance gegeben zu lernen mit diesen Situationen umzugehen sondern habe versucht sie zu vermeiden oder wenn sie sich nicht vermeiden lassen, sofort raus zu flüchten, was ihn vielleicht sogar noch mehr anheizt.
Ich werde das was du beschrieben hast versuchen umzusetzen, ich weiss dass es ein langer Weg ist und ich denke von einer halben Stunde warten sind wir weit entfernt, aber ich habe (wenn ich will) auch ein gutes Durchhaltevermögen, da wird Eddy sich noch umgucken

Ich werde berichten. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und deswegen bin ich dir wirklich dankbar für deine Antwort.
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Sie getrost, du bist nicht alleine !
Meine Lotte zeigt, zumindest in Kombination mit Emma, das selbe Verhalten.
Wir sind eigentlich 99% aller Gassigänge wirklich in Wald und Feld unterwegs & so begegnen uns bei 2Stunden Gassigang jedes mal massenhaft Wildtiere.
Bei uns ist das Problem leider auch vorhanden wenn es um frische Spuren geht. Lotte gibt richtigen Spurlaut von sich und hängt wirklich kreischend in der Leine. Sie wiegt eigentlich nur 16kg, aber in so einer Situation ist das Zugverhalten identisch mit dem vom Husky meiner Freundin und der wiegt ganze 24kg.Bei uns hilft eigentlich nur umdrehen und in eine andere Richtung gehen. Wenn vor uns Wild sichtbar wurde, im Moment hauptsächlich Feldhasen, aber genauso bei Rehen oder Eichhörnchen, dann habe ich solange wie die Hunde das Wild sehen und dann noch die frische Spur in der Nase haben kreischende Hunde an der Leine. Ich habs schon mit einfach stehen bleiben und warten versucht bis die Hunde sich beruhigen, keine Chance, ich saß 40min auf der Stelle, kaum habe ich den 1. Schritt in Richtung des vor 40min verschwundenen Wildes gemacht ging es weiter als wäre das Wild gerade erst aufgesprungen. Dann haben wir versucht umzudrehen, so lange in eine andere Richtung zu gehen bis die Hunde sich beruhigt haben . . .(das geht dann sehr schnell, keine 20m und sie sind wieder ruhig) keine Chance, kaum drehe ich um um wieder in die andere Richtung zu gehen geht das selbe Spiel wieder los.
Bei uns ist es ganz klar die Kombination aus zwei so jagdlich ambitionierten Hunden die das Problem verschlimmert. Gehe ich mit Beiden Hunden getrennt dann sind sie Beide sehr viel ruhiger und sehr viel kontrollierbarer. Gerade Lotte interessiert sich dann eigentlich schon mal garnicht für Katzen, oder zumindest gibt sie deshalb dann keinen Laut von sich oder hängt in der Leine (interessant findet sie sie auch alleine noch).
Da ich nicht die Zeit habe neben einer 40Stunden Arbeitswoche noch mit beiden Hunden getrennt zu gehen fehlt mir im Moment wirklich jeder Trainingsansatz, deshalb lese ich hier mal mit und schaue was für Tipps du bekommst.
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@SweetEmma nicht dass ich es jemandem Wünsche, aber es tut gut nicht alleine zu sein

Eddy schreit auch und hängt sich in die Leine, das sind nur 7kg und ich hab schon zu tun, 16 sind da nochmal eine andere Nummer.
Das mit dem anstacheln ist bei meinen Beiden ja auch so. Malou ist alleine jagdlich kaum ambitioniert, aber wenn wir zusammen unterwegs sind ist sie voll und ganz in Eddys Auftrag unterwegs.
Bei uns gibt´s bisher nichts neues zu berichten, nachdem ich dieses Thema eröffnet habe, haben wir kein Wild mehr gesehen

Heute, aber das war ja eher harmlos, ist Eddy mit der Schleppleine ins Gebüsch und kam ganz stolz mit einem Igel im Maul raus.
Eddy blutverschmiert , was ihm aber völlig egal war.
Habs dann irgendwann geschafft , dass er ihn loslässt...der Igel hat es unverletzt überstanden.. -
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Eddy macht auch vor Igeln keinen Halt!? Dafür sind meine Zwei wohl zu wehleidig, Igel sind hier nie in Gefahr, die sind ihnen eher suspekt! Sie entdecken sie zwar Nachts beim Gassigehen, aber dann werden sie umrundet, früher noch unsicher angewufft weil sie ja nicht weglaufen sondern sich einrollen. Aber nie hat Eine versucht einen Igel zu packen, zum Glück, das hätte uns sonst vermutlich schon den Ein oder Anderen TA Besuch eingebracht. Aber ich glaube wir haben uns von denen schon mal Flöhe eingefangen :/ Nachts sehe ich die Igel einfach nicht sofort und dann schnüffeln die Zwei doch kurz dran und schwupp sind die Flöhe bei uns! :|
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...Heute, aber das war ja eher harmlos, ist Eddy mit der Schleppleine ins Gebüsch...
Meine Hunde sind zwar keine extremen Jäger, dennoch ist unser Grundsatz schon: Niemals die Wege verlassen. Kein Stöbern im Gebüsch, gar nie nie nie.
Ich hab nämlich das Glück das dort IMMER Hasen liegen wenn ich mal nachlässig bin.. Wieso darf er das denn? Oder ist das bei der Intensität des Jagdtriebs irrelevant? -
Naja, meine zwei dürfen die Wege auch nicht verlassen. In 95% der Fälle klappt das auch und wenn ich sehe dass sie doch ansetzen wollen dann reicht ein "Nein" um sie zu stoppen. Und dann gibt es halt die 5% wenn sie wirklich etwas wittern, eine frische Spur oder Wild das sich in weniger als 20m aufhält. Dann hilft auch kein NEIN sondern nur die Sicherung durch die Leine. Wenn meine Hunde in so einer Situation kontrollierbar wären dann hätten wir ja kein Jagdproblem.
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Eddy darf das auch nicht. Aber er war schneller im Gebüsch als ich die Schleppleine einwickeln konnte. Und auf ein "nein" reagiert er nicht, wenn er Beute wittert.
Hab mich natürlich auch geärgert, dass ich nicht schneller war.Es waren bei Eddy nur oberflächliche Zahnfleischverletzungen, mein Mitleid hielt sich auch in Grenzen
nach Flöhen hab ich ihn auch schon abgesucht
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Caspar ist genauso. Wir sitzen Wildbegegnungen derzeit einfach aus, mit ihm fest im Arm. Er versucht nämlich, die Leine durchzubeissen oder aus dem Geschirr zu kommen. Rehe lauern hier dann auch noch echt an jeder Ecke.
Bin kommendes Wochenende auf einem Seminar zum Antijagdtraining, vielleicht kommt da guter Input, den ich mit Dir teilen kann. :) - Vor einem Moment
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