Auszug/Hund bei Eltern...

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bitte um eine ehrliche Meinung. Ich werde zu 90% in ca. 3 Monaten von zu Hause ausziehen. Die Gründe möchte ich nicht erläutern, es lässt sich nur leider nicht umgehen. Akita, meine 5-jährige Mischlingshündin ist eig. ein Familienhund. Die meiste Zeit verbringe ich allerdings mit ihr... Alphatier ist trotzdem gaz klar mein Vater. Mutter ist viel zum Kuscheln und vor allem als Futterlieferant gut :hust: Die Maus hat es hier gut... Direkt am Wald und ein riesen Garten ist auch vorhanden. Trotzdem stellt sich mir die Frage - wie sehr vermissen Hunde? Wird sie leiden? Ich werde in der Nähe wohnen und so mindestens einmal wöchentlich da sein. Der Bezug zu meinen Eltern ist ganz klar da... wie mache ich es ihr am leichtesten? Oder dramatisiere ich vielleicht viel zu viel, da sie ja in gewohnter Umgebung bleibt und auch zwei Bezugspersonen (Mutter ist Hausfrau und demnach ist Akita so gut wie nie alleine...) weiterhin da sind? Tut mir leid, dass das etwas durcheinander ist. Ich habe da unglaublich dran zu knacken...


    Ganz liebe Grüße!

  • ich bin mit 19 zuhause ausgezogen. gino war da 7 jahre. er ist bei meiner mutter geblieben. ich hab am anderen ende der stadt in ca. 28km entfernung und 1,5 stunden fahrt mit bus und bahn. damals habe ich mit ihm noch hundesport gemacht. ich bin also fast jeden mittwoch, donnerstag um alle 2 wochen ab freitag nachmittag zu meiner mutter gefahren. vor meiner zwischenprüfung bin ich 2 wochen nicht hin, das war schon schwer. gino hat es eigentlich nicht gestört, obwohl ich seine bezugsperson war. ich hab fast meine gesamte freizeit in den 7 jahren mit ihm verbracht.
    manchmal hab ich ihn auch mit zu mir genommen aber das war sehr nervig. er wohnt in einem großen haus mit oma, meiner mutter und damals mir. bei jedem geräusch im treppenhaus hat er gebellt.


    mittlerweile wohne ich luftlinie 300m zu meiner mutter. hab seit 1,5 jahren einen eigenen hund und gino ist öfter für einige stunden bei mir. er ist jetzt 12,5jahre .

  • ist Mitnehmen eine Alternative? Also hast du genug, Zeit, Geld und Kraft um alleine für sie zu sorgen und wären deine Eltern einverstanden damit wenn sie mit dir zusammen auszieht?
    Oder anders rum, haben deine Eltern diese Kapazitäten die Hündin ohne dich zu halten?


    Sie hätte sicher kein Problem damit wenn du ausziehst. sie würde sich arrangieren, sich freuen wenn du mal kommst und gut ist.

  • Meiner Meinung nach gehört ein Familienhund zur Familie. Er müsste seine gewohnte Umgebung und den Großteil seiner Bezugspersonen aufgeben, wenn du ihn mitnehmen würdest (in eine Wohnung, in der er dann vermutlich viel alleine wäre). Also mitnehmen wäre für mich gar keine Option. Unser alter Familienhund (und natürlich war er MEIN Hund für mich) ist auch bei meinen Eltern geblieben. Er hat sich immer gefreut, wenn ich zu Besuch war, das wars aber auch schon. Er kannte das ja bereits, dass ich auch mal mehrere Tage weg war. Und da ich mehrmals in der Woche bei meinen Eltern war (und immer noch bin :ops: ), war mein Auszug für ihn wohl keine so große Umstellung. Vor acht Jahren ist er (mit 14) in den Armen meiner Mutter eingeschlafen und ich bin mir sicher, er hatte ein schönes Leben. Mach dir nicht so viele Gedanken. Deinem Hund ging es bisher gut daheim, es wird ihm auch weiterhin gut daheim gehen!

  • Tut mir leid, dass das etwas durcheinander ist. Ich habe da unglaublich dran zu knacken...

    Ich denke, da hast du als Mensch mehr dran zu knacken als sie als Hund.
    Für sie ändert sich wenig. Ihre Hauptbezugspersonen sind da und du kommst auch mal vorbei.


    Nun musst du nur schauen, dass sie DIR nicht zu sehr fehlt :)

  • genauso ging es mir mit meinem Herzenshund Hannah. was habe ich mit meinen Eltern rumgestritten um Hannah nach Wien zu holen. letztendlich siegte die Vernunft. sie fühlt sich wohl und geborgen in ihrer Bekannten Umgebung mit ihren anderen hündischen Mitbewohnern. ein Umzug in die Stadt wäre für den Hund die Katastrofe.
    Sie freut sich wenn ich meine Eltern besuche, ich bringe den Hunden IMMER etwas mit aber aus ihrem gewohnten Umfeld reissen wäre keine Lösung.


    Hunde sind sehr anpassungsfähig. auch wenn ich nur 2-3x im Jahr daheim bin erkennen sie mich und freuen sich einen ab.


    wahrscheinlich wird deine Mama dann ihre Bezugsperson werden :)

  • Ich bin vor 3 Jahren auch von zuhause weggezogen (300km). Sepp war damals 1,5 Jahre alt. Zwar war er mein Hund (ich übernahm Kosten, Erzieghung, Ausbildung) aber auch meine Mama liebt er abgöttisch. Trotzdem nahm ich ihn mit. Er ist mein Ein und Alles und auch unsere Bindung ist sehr sehr stark.
    Ich glaube für meine Eltern war es -fast- schlimmer, als der Hund weg war, als dass nur ich ausziehen würde. :D


    Ich würde es immer wieder so machen, zumindest bei dieser Entfernung.

  • Danke für eure Antworten! Gefühlsmäßig würde ich sie gerne mitnehmen, aber es wird eben das gemacht, was für den Hund das Beste ist. Und das ist wohl einfach die gewohnte Umgebung mit meinen Eltern, der Garten, der Nachbarshund, Oma, die täglich vorbei kommt... Meine Eltern sagen, dass es natürlich sehr anstregend wird, aber wir sind uns alle einig, dass man vorher wusste, was auf einen zukommt und man einen Hund nicht einfach abgibt. Dementsprechend sagen beide, dass sie das meistern werden. Irgendwie bleibt einfach oft im Hinterkopf ein Männchen sitzen, dass sagt "nur du selbst kannst dich richtig um den Hund kümmern...", auch wenn ich weiß, dass das nicht stimmt. (Und ich durch die Nähe zum alten Wohnort ja eh oft mit ihr raus gehen werde...)


    Ich habe nur Angst, dass sie es nciht versteht, wenn ich zu Besuch bin. Warum ich dann wieder gehe etc. Mir ist aber gerade noch eine Sache eingefallen. Nach der Trennung von meinem Exfreund (den sie seit Welpenalter an zwei Jahre täglich gesehen hat), hat sie vielleicht eine Woche lang abends gewartet, wo er denn bleibt. Aber dann war auch gut...


    Danke nochmal! Mit dem Gedanken, dass sie wohl gar nicht so leiden wird, wie ich es mir vorstelle, geht es schon besser. Komisch... Hundeleid ist schlimmer als eigenes Leid. :fear:

  • Ich denke sie wird sich daran gewöhnen. Mein Mann ist oft auf Montage. Das juckt meine Hunde gar nicht. Ist er da, freuen sie sich. Ist er nicht da, ist er halt nicht da ^^


    Wichtig ist, dass du oder deine Familie den Hund nicht bemitleiden.


    Aber Hut ab, ich hätte das mit Sepp nicht gekonnt, wobei es ja wirklich ein Unterschied ist ob man noch in der gleichen Stadt wohnt und den Hund sehen kann wann man möchte oder 300km entfernt wohnt und es sich auf wenige Male im Jahr beschränkt.

  • Ich finde es in der Tat entscheindend, wer die "Haupt"-Bezugsperson ist und ob der Hund in Zukunft vom Familienhund zum Einzelpartner gemacht wird. In eurem Fall, hört sich das wirklich optimal an. Der Hund bleibt bei seinen Bezugspersonen, 1 davon muss gehen. Jedoch bleibt für den Hund sonst alles beim alten.
    Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sich euer Hund nach einiger Zeit (hängt vom Hund ab) komplett daran gewöhnt.


    Als Beispiel:
    Für meinen Rüden war ich immer die Hauptbezugsperson. Mein Vater war ein Bespaßer, den man nicht ernst zu nehmen brauchte, meine Mutter auch der Dauer-Leckerlie-Geber. Mein Freund entwickelte sich immer mehr zur 2. Hauptperson. Ich zog mit meinen Freund zusammen, der Hund kam mit. Nicht 1 Minute hat er sich an dieser Situation gestört. Meine Eltern kennt und liebt er immer noch, auf seine Weise.Ich besuche meine Eltern bis zu 2x Mal im Monat und unser Rüde verhält sich dort, als wäre er nie ausgezogen :). Aber wenn ich zum Auto gehe, weis er wo sein Platz ist ;)


    Hunde sind sehr, sehr anpassungsfähig.

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