Das schwierige Pferd - eine Gewissensfrage

  • Mh, ich versteh ehrlich gesagt diese doch fast unverschämten Anschuldigungen nicht...


    Das ein Pferd nach der Eingewöhnungsphase sich anders verhält als beim Kauf ist nichts ungewöhnliches, schon gar nicht bei jungen Pferden (auch Pferde werden im Kopf reifer und zeigen erst dann ihren Charakter).


    Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber "fit spritzen" bei potenziellen Käufern ist immer noch gang und gebe.


    Ich finde auch nichts verwerflich dran, wenn man fest stellt, dass dieses Pferd doch nicht passt.
    Pferdekauf ist immer so eine Sache. Man kann nicht erwarten, dass das Pferd unter einem perfekt läuft wenn man es nur ein paar Mal vor dem Kauf reitet. Dann muss man abwägen ob der Rest noch kommt oder eben nicht.


    Allerdings enpfinde ich es auch nicht unbedingt fair das Pferd einfach zum Händler zu geben. Wobei es auch da gute gibt! Durch Kontakte hat man halt eine größere Chance einen passenden Käufer zu finden...

  • Deswegen nimmt man sich für solche Pferde in der Preisklasse auch immer jemanden mit, der guckt, ob das Pferd wirklich das kann, was es können soll. ;) Ein Probereiten, was nur ein vorsichtiges Testreiten einer zaghaften Reiterin ist, ist eigentlich keins. Ich glaube, daß die Kombi Mensch/Pferd nie gepasst hat und nie passen wird. Das passiert immer mal wieder- es ist dann aber wirklich besser, einen Schlußstrich zu ziehen. Ich wünsche beiden alles Gute und hoffe, daß jeder den passenden Partner findet.

  • Ich hab jetzt nicht mehr alles an Infos aus dem Thread im Blick - hat die Stute eine normale Rosse oder gibt es da irgendwas, was auf Ovarialzysten schliessen liesse?
    Das wäre nämlich auch noch ein Ansatzpunkt, der grad so Sachen wie Probleme in der Herde und auch dieses "arrogante" Auftreten erklären könnte.


    Nur so als Brainstorming noch. Die gynäkologischen Geschichten werden bei tierärztlichen Untersuchungen in solchen Fällen nämlich gern mal vergessen.


    Ich drück die Daumen für eine gute Lösung.


    LG, Chris

  • Unabhängig davon, wer das Pferd jetzt verdorben hat, kann man nur hoffen, dass sich erstmal kein Käufer findet und das Pferd in diese große Herde kommt und sich alle mal etwas aklimatisieren können. Ist meiner Erfahrung nach immer eine sehr gute Lösung, wenn alle Nerven zum Zerreißen gespannt sind.
    Dass sie in ihrer Herde mit ihren 4 Jahren alle unterbuttert, das ist schon ziemlich extrem. Allerdings bedeutet es für die Stute dann auf der Weide aber allerdings auch enorm Stress, wenn sie da die Kontrolle behalten muss und der Weidegang stellt dann auch keine Entspannung da. Ein Pferd in dem Alter hat in dieser Position nichts verloren, die meisten sind damit nämlich restlos überfordert und sehr unausgeglichen. Auch das sollte man bedenken.


    Ob Pferde jetzt wirklich von Natur aus böse sind.... darüber maße ich mir kein Urteil an. Aber hier hat ein Pferd offenbar wohl gelernt, wie es sich gezielt gegen menschliche Einflüsse zur Wehr setzen kann, weil Arbeit anstrengend ist, keinen Spaß macht und Menschen auch nicht gerade der Hit sind.


    Ab auf die Koppel und dann einen Menschen für dieses Pferd finden.


    Es gibt ja durchaus viele nicht so einfache Pferde oder sehr spezielle, aber für die muss man eben einen Menschen finden. Es ist eben nur ein bisschen schwieriger und langwieriger, genau diesen Menschen zu finden.


    Edit: Finde übrigens diesen Ansatz von Chris nochmal gut. Mein Wallach hat auch exakt solch ein Herdenverhalten gezeigt, als ihm noch zuviel Testosteron durch den Körper schoss...

  • Deswegen nimmt man sich für solche Pferde in der Preisklasse auch immer jemanden mit, der guckt, ob das Pferd wirklich das kann, was es können soll. ;) Ein Probereiten, was nur ein vorsichtiges Testreiten einer zaghaften Reiterin ist, ist eigentlich keins. Ich glaube, daß die Kombi Mensch/Pferd nie gepasst hat und nie passen wird. Das passiert immer mal wieder- es ist dann aber wirklich besser, einen Schlußstrich zu ziehen. Ich wünsche beiden alles Gute und hoffe, daß jeder den passenden Partner findet.

    Genau das ist der Punkt.
    Und Danke für die guten Wünsche und die konstruktiven Beiträge an Chris und Tigerlara. Vor allem der Aspekt mit dem Koppelgang. Das Pferd wollte übrigens immer öfter lieber im Stall bleiben. Vielleicht ja deswegen.

  • Was mir spontan einfällt: Wenn sie rossig war hat sie alle Männer irre gemacht. Auch die Wallache, die sich sonst nicht für rossige Stuten interessiert haben sind zu ihr durch den Zaun gestiegen. Ich frag da noch mal genauer nach.

  • Das ist ziemlich interessant. Ich kenne mich zu wenig aus mit solchen Hormongeschichten bei Pferden, aber das Herdenverhalten und eine ungewöhnlich starke Rosse sprechen ja durchaus für einen unausgeglichen Hormonstatus... den ich mal erstellen lassen würde.
    Vielleicht eine Zyste, durch die zuviel Testosteron gebildet wird...


    Wie sieht denn ihr Exterieur aus?
    Und wie läuft sie in der Rosse? Klemmig?

  • Naja, von wegen "versauen" muss man aber auch mal die Kirche in Dorf lassen.
    Wenn jemand 20 Jahre reitet und gern mal ein junges Pferd ausbilden möchte, mit Hilfe und unter Aufsicht eines Reitlehrers, dann ist das für mich nicht unverantwortlich.
    Dass jemand bei einem vierjährigen, gerade frisch angerittenen Pferd beim Probereiten nicht in die Vollen geht ist eigentlich auch normal.
    Und dass ein Pferd erst nach einer Eingewöhnungszeit den eigenen Charakter zeigt ist auch nicht ungewöhnlich.
    Ich kann da kein leichtsinniges oder überhebliches Verhalten erkennen.


    Ich bin eigentlich auch eher der Meinung, dass ein Pferd, das nicht passt, eine zu grosse zeitliche, emotionale und finanzielle Belastung ist, um es aufzuheben und jahrelang rumzuprobieren. Ich persönlich würde z.B. beim Steigen meine Grenze ziehen. Drum finde ich es gut, dass Deine Schwester eine Entscheidung getroffen und einen Plan gemacht hat.


    Ich hoffe, dass die gesundheitlichen Faktoren abgeklärt werden, und ansonsten dass das Pferd ein kompetentes neues Zuhause findet.

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