Hund abgeben- alle wollen ihn direkt mitnehmen?

  • Eine Nacht darüber schlafen?


    Was soll das bringen?


    Wenn ich mich entschieden habe einen Hund zu mir zu holen, dann habe ich viele Nächte darüber geschlafen. Das ist ein Prozess, der sich über mehrere Wochen hinzieht.


    Als ich mir damals Idefix aus dem Tierheim holte, gingen dieser Entscheidung lange Wochen voraus.
    Ich wußte noch nicht einmal was für einen Hund ich möchte. Klar war nur, wegen meines jungen, aber HD/ED schwer belasteten Neufundländer, mußte ein kleiner Hund ins Haus.


    Mit der Prämisse bin ich ins Tierheim, habe mir viele Hunde angesehen und Idefix mitgenommen.
    Gekauft habe ich einen Schnauzer-Mischling-Welpen, der sich als Jagdtterrier-Mischling herausstellte.
    Na und, gab es wieder etwas zu lernen für mich.


    Ein Hund sollte nie wie eine Streuselschnecke, auf die ich gerade Lust habe, gekauft werden. Darüber sind wir uns doch alle einig. Aber man kann diesen Prozess auch künstlich in die Länge ziehen.


    Entweder sage ich nein zum Hund, dann fahre ich ab oder ich sage ja und dann nehme ich ihn mit. Und zwar sofort. Alles andere käme für mich nicht in Frage.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Entweder sage ich nein zum Hund, dann fahre ich ab oder ich sage ja und dann nehme ich ihn mit. Und zwar sofort. Alles andere käme für mich nicht in Frage.

    So läuft eine Vermittlung aber nirgendwo?
    Zumindest nicht beim Welpen vom Züchter, die sind ja beim Erstbesuch fürs "sofort mitnehmen" idR noch viel zu jung.
    Aus dem Tierheim kenne ich das auch nicht.


    Gibt es echt Tierheime, die die Hunde sofort mitgeben, nach einem Spaziergang und dem Vertragsabschluss?


    Meine Hündin stammt auch aus einem Tierheim. Die haben damals einen "Erstbesuch" verlangt und wenn Interessent und Tierheim darin übereinkamen, dass Mensch und Hund zusammenpassen, konnte man den Hund beim zweiten Mal mitnehmen bzw. wurde meine Hündin mir damals gebracht. Von Gütersloh nach Lüneburg, sind auch mal eben drei Stunden Fahrzeit. Ich fand das vollkommen akzeptabel, hab dem netten Herrn nen Eistee angeboten und wir haben ne halbe Stunde gequatscht. Dann ist er ohne Hund wieder gefahren und hat bei mir auch nicht nachgeguckt, ob da Staub unterm Bett liegt oder sonstwas. Im Gegenteil, als ich dem die Wohnung zeigen wollte, meinte er nur: "Nee nee, ich bin nicht von der Hausverwaltung". Der wollte nur den Eindruck kriegen, dass mir das mit dem Hund ernst ist (bin ja auch Ersthundehalter). Wer weiß denn, was da im Tierheim sonst für Spontankäufer auftauchen.
    Nur weil man selber sich vor dem Kauf lange informiert und danach eine endgültige Entscheidung fällt, an die man sich auch gebunden fühlt, kann man das ja noch lange nicht für jeden Hans und Franz verallgemeinern. Ich finde es ist völlig im Sinne des Hundes, sich da abzusichern. Und eine kurze Wartezeit bzw. Bedenkzeit einzurichten ist doch zielführend, wenn man die Ernsthaftigkeit des Interesses ausloten will.

  • Ich habe zwei Hunde angeschaut und sofort mitgenommen. Meine Jules war 6h Fahrt, das wäre ich wahrscheinlich nicht nochmal gefahren. Die Hunde haben es gut hier und werden auch nicht wieder abgeschafft. Jules kommt übrigens vom Züchter, die verlangen nämlich nicht zwangsläufig, dass man mehrfach kommt. Gut, sie war auch kein Welpe mehr.


    Ich frage mich hier auch, mit welchem Recht man Bedingungen in dieser Art stellt. Auch das Vorkaufsrecht würde ich mir verkneifen. Der Hund ist ein Wanderpokal und man schlägt in die selbe Kerbe. Da nutzt es dann auch nichts, wenn man sich über die anderen stellt und solche Bedingungen erhebt.

  • So läuft eine Vermittlung aber nirgendwo?

    Ach ja?


    Ich habe meine beiden Neufundländerinnen nach 3 stündigem Aufenthalt im Tierheim mit nach Hause genommen. Bei Idefix war ich eine gute Stunde da und fuhr mit ihm nach Hause.


    Ich bin weder mit den beiden Hündinnen, noch mit dem Welpen Idefix spazieren gegangen. Es gab keine Zweitbesuche und es gab keine Lieferung der Hunde.


    Das ich einen Welpen beim Erstbesuch, der in der Regel 4 Wochen nach der Geburt statt findet, nicht mit nehmen kann, mußt Du mir nicht erzählen. Nach 9 Neufundländer Welpen, die hier einzogen, weiß ich wie das läuft.

    Und eine kurze Wartezeit bzw. Bedenkzeit einzurichten ist doch zielführend, wenn man die Ernsthaftigkeit des Interesses ausloten will.

    Sicher und nach dieser Warte- und Bedenkzeit weißt Du natürlich genau, der Hund wird es dort gut haben und nie wieder weiter gereicht werden.


    Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Sicher und nach dieser Warte- und Bedenkzeit weißt Du natürlich genau, der Hund wird es dort gut haben und nie wieder weiter gereicht werden.

    Nein, das weiß man nie. Im Leben gibts keine Garantien.


    Aber die Leute, denen schon eine Nacht drüber schlafen zu viel ist, springen ja direkt selber ab. Ist dann vielleicht besser so, dann hat man die besonders ungeduldigen Charaktere schonmal aussortiert. Die können sich dann ja dort bedienen, wo es Hunde gibt wie im DriveIn bei McDonald's.

  • Das finde ich auch interessant. Gibt der Züchter den Welpen beim ersten Besuch gleich mit ist bei vielen der Aufschrei groß.

    Sollte man nicht erst die Gegebenheiten kennen bevor man aufschreit? Nicht jeder wohnt beim Züchter um die Ecke. Oftmals sind hunderte Kilometer Entfernung dazwischen, nicht selten geht´s durch halb Europa, vereinzelt wechseln Welpen den Kontinent.


    Wie sollen da mehrmalige Besuche statt finden.


    Welpeninteressenten bauen Kontakt zum Züchter auf, stellen sich vor, schildern warum und wieso sie sich für diese Rasse entschieden haben, erzählen von sich und ihren Plänen mit dem Hund. Beschreiben wahrscheinlich ihre Wohnsituation oder werden bei bestimmten Rassen danach gefragt.


    Sie sehen sich Fotos der Welpen im Internet an, nennen vielleicht schon ihren Favoriten oder überlassen die Wahl ganz dem Züchter.


    Es gehört schon ein bißchen Menschenkenntnis und Vertrauen dazu. Auf beiden Seiten.


    Ich bin jeweils genau einmal, als die Welpen 4 - 5 Wochen alt waren zu den jeweiligen Züchtern geflogen, gefahren. Habe mir meinen Welpen ausgesucht und bin dann erst wieder zur Abholung hin.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Das finde ich auch interessant. Gibt der Züchter den Welpen beim ersten Besuch gleich mit ist bei vielen der Aufschrei groß.

    Welche Aufschrei....?


    In den seltensten Fällen wohnt man super nah beim Züchter.


    Wenn ich beim Züchter kaufe, interessiert mich die Verpaarung und die Aufzucht des Züchters.
    "Meine" Züchter lernte ich am Telefon kennen.


    Zu diesem Wanderpokalhund:


    Warum geht eine Tagespflege nicht?

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