Eben aus genau diesem Grund denke ich, dass negative Verknüpfung keineswegs sicherer sind.
Der Hund hat die Wahl, jagen gehen oder sich mit seinem Mensch beschäftigen.
Die Jagd ist "direktverdratet".
Die Mitarbeit mit dem Mensch kann positiv verknüpft sein, negativ oder eine Mischung aus beidem.
Ich denke, dass, wenn die Mitarbeit rein Positiv verknüpft ist, aus diesem Punkt zumindest kein Intressenkonflikt für den Hund entstehen kann.
Weiterhin denke ich, dass "positive" Hunde gelernt haben, mehr ihr "Einstein-Hirn" zu benutzen, denn haben durch die positiven Erziehungsmethoden (besonderst beim Freeshapen) gelernt, Aufgaben selbständig zu lösen. Und nicht nur das, sie haben gelernt, dass sie durch ihr Verhalten Einfluß auf die Konsequenzen haben.
Jagd spricht aber mehr das "Eidechsen-Hirn" an. Strafen sprechen auch genau dieses "Eidechsen-Hirn" an, da Bestrafung definitionsgemäß mit negativen Gefühlen verknüpft sind (Angst, Frust, Wut...).
Vereinfacht gesagt, reagiert das Eidechsengehirn impulsiv auf Reize (da es ausschließlich gefühlsgesteuert ist) - das Einstein-Hirn dagegen trifft bewußte Entscheidungen - für oder gegen lospreschen, in diesem Fall.
Ich denke, es ist einfacher auf einen "bewußten" Denkprozess Einfluß zu nehmen, als auf eine angewölfelte Verhaltenskette.
Ich stelle mir das ganze vor, wie eine Reihe Dominosteine: hat der Hund die Übung in diesem Fall negativ verknüpft, kann der erste Stein in die falsche (Hund geht trotzdem jagen) oder die richtige (Hund fällt ins Platz) Richtung umkippen.
Hat der Hund die Übung positiv verknüpft ist der erste Stein gar kein Dominostein, sondern ein Kiesel, und die liegen flach...