Schäferhund oder Hovawart?

  • Ich denke der RSV2000 versucht zumindest einen Hund zu züchten (was daraus auf lange Sicht hin wird, ist eine andere Sache) , der nicht unbedingt als "sportlicher Familienhund" geeignet ist.


    Die Gesundheit des DSH ist nicht so schlecht wie es gerne geredet wird und es gibt Rassen, die sind sich ähnlicher als die Unterschiede die es hier innerhalb einer Rasse gibt.

    Von Werbeversprechen in Richtung von DDR Linie etc würde ich Abstand nehmen, genauso wie die meisten VDH/SV Züchter nicht unbedingt mit HD Freiheit werben, weil die Auswertung durch einen Gutachter eh normal ist und man die Ergebnisse ganz einfach abfragen kann.


    Beim Hovawart hat man wohl durch recht rigorose Zuchtpolitik in manchen Verbänden (es gibt ja mehrere allein in Deutschland...) nahezu HD Freiheit erreicht, sich dafür aber wohl Probleme wie Epilepsie ins Boot geholt. Kann man sich jetzt fragen was "besser" ist.

    Wir hatten eine Zeit lang ein paar Hovis am Platz und in der Umgebung und dort sind die Hunde die überhaupt noch sportlich arbeiten können eher in der Unterzahl. Selbst die, die bei uns waren und wohl über dem Durchschnitt ihrer Rasse lagen, wären meiner Einschätzung nach nicht unbedingt unglücklich oder unleidlich geworden, wenn sie nicht regelmäßig auf dem Platz gestanden hätten. Ich denke ein großer Teil der Rasse wäre für das geeignet, was ihr euch vorstellt. Für den Anfang würde ich vielleicht noch eher eine Hündin wählen..

    Trotzdem muss man sich natürlich bewusst machen, dass auch das irgendwo noch Gebrauchshunde sind, mit ihren gewissen Kerneigenschaften, die sie von dem was heute gerne gewünscht wird unterscheiden. Nicht unbedingt uneingeschränkte Verträglichkeit mit Artgenossen im Erwachsenenalter, Reserviertheit gegenüber Fremden, Wachen, etc.


    Beim DSH gibt es eben Linien/ Hunde, die absolut in das passen könnten was ihr sucht und welche, da werden alle Beteiligten absolut unglücklich werden. Langstockhaar fallen häufig auch aus Stockhaar Würfen. ist Natürlich aber vorher nicht unbedingt Planbar und ihr müsstet nach schon gefallenen Würfen schauen.

  • Ich hatte 13 Jahre eine Deutsche Schäfermaus und sie war der unkomplizierteste und tollste Familienhund den ich je hatte. Gut Schutzhundesportler haben die Hände über den Köpfen zusammengeschlagen, aber ihr wäre es nie in den Sinn gekommen in irgendeinen Schutzarm zu beissen. Sie war extrem freundlich zu Menschen, fast ein Labbi im Schäfikostüm. Sie liebte andere Hunde und spielte sehr gerne mit ihnen, im Alter war sie etwas zickig, aber eher aufgrund von schlechten Erfahrungen.
    Will to please hatte sie leider überhaupt nicht, in der Hundeschule war ihr liebstes Hobby einfach zuschauen :hust: Aber da sie recht einfach im Umgang war, war das kein Problem. Bällchen fand sie blöde, man konnte sie gut mit ein wenig Nasenarbeit und abwechslungsreichen Spaziergängen auslasten. Sie war immer und überall dabei, war sehr beliebt bei allen Menschen. Gut sie war ein wenig stur, hatte mega Jagdtrieb. Mmmh viele meinte sie wäre eher Rasseuntypisch, aber sie war einfach perfekt. Ach sie war extrem Geräuschempfindlich, das war schon manchmal ein Problem.
    Gesundheitlich hatte sie Hautprobleme und im Alter Gelenkprobleme, nichts dramatisches.
    Also es gibt sie auch die gemütlichen Schaefis und außerhalb der Hundeplätze haben wir auch viele tolle Familienhunde unter ihnen kennengelernt. Mir sind sie inzwischen zu groß und auch gesundheitlich zu sehr belastet. Das mag sich in den letzten 5 Jahren aber verändert haben.

    Hovawarte sind tolle Hunde, nur sehr viel wachsamer als ein Schäferhund.

  • Eine Kollegin von mir (Hundeanfängerin) hat einen Hovawart aus sehr guter Zucht. Die Hündin ist mittlerweile 3 Jahe und sehr gut in die Familie integriert. Ausser Welpen- und Junghundekurs wurde nichts sportlich gemacht. Sie wird aber konsequent und liebevoll von der ganzen Familie, auch den Teenie-Töchtern geführt und beschäftigt. Die Familie und ihr Hund scheinen sehr glücklich miteinander zu sein.

  • Hovawarte sind tolle Hunde, nur sehr viel wachsamer als ein Schäferhund.

    Das lässt sich so aber auch nicht verallgemeinern. Hovis sind wachsam, ja - Schäferhunde aber auch.

    Von deiner Hündin würde ich auch nicht auf "die Rasse DSH" schließen, klingt schon wirklich sehr rasseuntypisch.

  • Mag sein das sie untypisch war, das waren dann aber alle Schäferhunde in unserem Bekanntenkreis die als Familienhunde gehalten werden . Die anderen habe ich eher auf den typischen Hundeplätzchen kennengerlernt, aber das waren mehr Hofhunde oder Arbeitshunde. Schäferhunde sind eher schissbuxen und schlagen deshalb an, gut sozialisiert lassen sie sich super lenken. Leider sieht man die Rasse inzwischen hier kaum noch, deshalb kann ich nur sagen wie es vor 6 Jahren war, in den richtigen Händen eine tolle Rasse. Der Hovi aber genauso.

  • Ich denke die Hovis sind ein bisschen weniger leichtführig als die Schäferhunde, zumindest von den Exemplaren, die ich hier sehe. Gleich nebenan ist eine Hovi-Zucht, wo alle Hunde zumindest IPO 1 ablegen müssen - aber einige lassen ihren HH schon ziemlich verhungern in der Arbeit. Der Großteil der gezüchteten Hunde werden Familienhunde ohne viel Programm und das klappt gut. Schutztrieb haben sie aber alle, den muss man händeln.

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    Das ist Hutch, ein Puschel aus SV-Zucht, gefallen in einem Wurf stockhaariger Eltern. Ich glaube so wie er ist, wäre er perfekt für euch. Er ist freundliche zu Hund und Mensch, aber Menschen nur, wenn er merkt, dass ich mit ihnen etwas zu tun habe, andere werden ignoriert. Hutch ist ein DSH, der zwar Hundesport macht, und das auch nicht zu schlecht, aber er wäre auch ohne glücklich. Für ihn ist dabei sein alles.
    Ich kann euch absolut zum DSH raten, aber guckt euch die Linien ein wenig an. Wir haben bei uns auf dem Platz noch einen Hund, der nach ähnlicher Linie gezogen wurde und er ist vom Wesen und der Ausgeglichenheit ähnlich wie meiner.

  • dass nur mit HD/ED freien Tieren gezüchtet wird (also die Problematik wurde zumindest angesprochen) usw....

    Das wird im SV ind er Regel nicht angesprochen, weil es selbstverständlich ist und alle anderen Hunde Zuchtverbot haben, das ist nichts womit man noch wirbt.

    Der DDR Schäferhund ist ein Mythos zumindest in der gesundheitlichen Variante wie er gerne beworben wird. Bei Interesse kann ich dir gern die Krankenakte meines Ostblut DSH vorlegen...
    Gleiches gilt für die "Altdeutschen"
    Der "Altdeutsche" DSH gründet sich im Grunde genommen auf (früher)zuchtuntauglichen SV Hunden... also nichts mit ursprünglicher und gesünder.

    Gerade bei Gebrauchshundrassen sollte man IMMER in den Verbänden kaufen in denen die Arbeitsprüfung unabdingbar zur Zuchtzulassung gehört, alles andere ist sehr heikel,

  • Wir hatten leider großes Pech mit unseren Schäferhunden, obwohl sie alle aus VDH-Zucht waren.
    Die erste Hündin wurde nur 2 Jahre alt, weil sie nach einer Notkastra verstorben ist - was natürlich nichts mit der Rasse zu tun hat.
    Die 2. Hündin wurde kerngesund alt, musste allerdings mit 12 Jahren noch wegen Gebärmuttervereiterung kastriert werden und wurde fast 14 Jahre alt.
    Der Rüde hatte mittlere HD, obwohl beide Elterntiere HD-frei waren, er musste mit 7,5 Jahren wegen einem Tumor an der Milz eingeschläfert werden.
    Und die letzte Hündin hatte es am schlimmsten erwischt. Sie war zwar HD-frei, musste dann aber mit 5 Jahren 2x wegen ED operiert werden, anschließend musste sie wegen CECS (an der Wirbelsäule) operiert werden und dann bekam sie auch noch Analfisteln. Sie hat leider einige "schäferhundtypische" Krankheiten gehabt. Die Tierarztbesuche und die Klinikaufenthalte zogen sich über 3 Jahre hin, bis wir sie schließlich mit 8 Jahren einschläfern ließen.

  • Ich würde zum Hovawart tendieren, gebe allerdings zu dass ich kein Schäferhund Freund bin. Rein optisch schon ist der Hovi ein Traum, vor allem in schwarzmarken. Ich hatte einen schwarzen Rüden, würde aber als Anfänger eher eine Hündin aus guter Zucht vorschlagen.

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