Problem mit (fremdem) attackierendem Hund

  • Mir scheint alle drei Hunde haben nicht begriffen, dass das Gebiet, in dem Ihr Gassi geht nicht zu ihrem Revier gehört.


    Das müssten alle drei lernen. Auf die anderen HH hat man wenig Einfluss. Dennoch wäre ein Gespräch mit der Frau gut. Geht sie dort zu festen Zeiten, so dass Du mal ohne Hund nach ihr Ausschau halten kannst?


    In der Situation mit dem angreifenden Jacky, der seinerseits sicher glaubt sein Revier zu verteidigen, kommst Du notgedrungen in eine Situation, in der Du Deinen Hund noch gegen den anderen aufbringst. Denn Du musst ihn zurückhalten und gleichzeitig den Angreifer bekämpfen. Für Deinen Hund wird das so rüber kommen, als bekämpft ihr ihn gemeinsam. Zum Beruhigen der Lage kann es kaum kommen.


    Und mit jeder solcher Begegnung verstärkt sich bei Deinem Hund die Aggression gegen fremde Artgenossen.


    Wie man in so einer Stresssituation optimal reagiert? Das weis ich auch nicht wirklich. Ruhe reinbringen, den eigenen Hund am nächsten Laternenpfahl anbinden und den anderen Wortlos blocken. Ich hatte einmal so eine Situation. Da ist ein Spitz auf meinen los und hat sofort zugebissen. Ich bin dahin gesprungen und hab das Bein von meinem Hund mit der Hand geschützt. Und habe einen Biss abbekommen. Die Natur sei das halt, meinte die HH und ging weiter.


    Wir haben auf dem Hundeplatz seit Januar eine eher zierliche Frau mit einem sehr kräftigen 6 jährigen Rottweiler Rüden. Am Anfang haben die an der ganz anderen Seite vom Platz trainiert und wir haben mit unseren Hunden in der Gruppe großen Abstand gehalten. Dann kamen sie Woche für Woche näher. Heute läuft sie mit ihrem Rotti Schlangenlienien um unsere Hunde und kann ihn 3m neben anderen Hunden ablegen und abrufen.


    Und da würde ich ansetzen. Unterordnung trainieren, bis Du Deinen Hund in jeder Situation ablegen kannst und er die kleinen Kläffer ignorieren kann.


    Gibt es HH mit denen ihr gemeinsam Gassi geht? Auch das fände ich sehr wichtig. Sind Deine Hunde souverän gibt es auch viel weniger Stress mit anderen Hunden.

  • @Little

    Ich finde deinen Ansatz sehr gut, aber ich denke, das wird nicht funktionieren, dass sich ein Hund im Platz emotionslos verhält, wenn er aus wenigen Zentimetern Entfernung von einem anderen Hund "angefallen" wird - da wäre er ja schön doof. ;)

  • Ich finde deinen Ansatz sehr gut, aber ich denke, das wird nicht funktionieren, dass sich ein Hund im Platz emotionslos verhält, wenn er aus wenigen Zentimetern Entfernung von einem anderen Hund "angefallen" wird - da wäre er ja schön doof.


    Nein, nicht wenn er schon dicht dran ist. Aber wenn er von vielleicht 15m angerannt kommt. Und dann kann man dazwischen gehen. Das das zu trainieren ein sehr weiter Weg ist weis ich natürlich.


    Nur sind ja auch die Rotties hier mit Artgenossen unverträglich. Die Hunde signalisieren sich das schon auf Entfernung mit ihrer Körpersprache. Daher: Ist der große Hund souverän dreht auch der kleine nicht so weit hoch.

  • Einen kleinen Hund zu blocken ist wesentlich schwieriger als einen großen zu blocken.
    Die kleinen wuseln einfach um einen rum oder schlüpfen einem durch die Beine.
    Ich block eher eine Dogge ab als einen J.R.

    Und ich glaube kaum, daß man zwei große Hunde ruhig halten kann, wenn sie von einem, egal welcher Größe, attackiert werden. Das lernst du auch auf keinem Übungsplatz. ;) Vor allen Dingen wenn solche Attacken schon öfter passiert sind.
    Sowas schaukelt sich dermaßen hoch und irgendwann eskaliert es. Und wenn dann was passiert, sind es natürlich die bösen Rottweiler schuld.

  • Einen kleinen Hund zu blocken ist wesentlich schwieriger als einen großen zu blocken.
    Die kleinen wuseln einfach um einen rum oder schlüpfen einem durch die Beine.
    Ich block eher eine Dogge ab als einen J.R.

    Und ich glaube kaum, daß man zwei große Hunde ruhig halten kann, wenn sie von einem, egal welcher Größe, attackiert werden. Das lernst du auch auf keinem Übungsplatz. ;) Vor allen Dingen wenn solche Attacken schon öfter passiert sind.
    Sowas schaukelt sich dermaßen hoch und irgendwann eskaliert es. Und wenn dann was passiert, sind es natürlich die bösen Rottweiler schuld.

    Doch das geht. Meine bleiben ruhig, immer.

    Bandit hatte mal nen JRT an der Lefze hängen, und blieb dabei ruhig, hat ihn einfach abgeschüttelt und gut war.

    Aber die beiden um die es geht befinden sich ja scheinbar in einer völlig anderen Erregungslage, wenn die bei Stress aufeinander los gehen oder nach dem Menschen schnappen.

  • Mein Rüde hat einen sehr starken Deprivationsschaden und KANN in so einer Situation nicht ruhig bleiben. Auch bei weniger starken Reizen ist das schon ein Problem, er hat sich dann nicht unter Kontrolle, kann nichts gelerntes mehr abrufen. Das könnte man mit ihm trainieren bis zum umfallen, das funktioniert im Ernstfall nicht. Ich kann ihm beibringen sich auf mich zu fokussieren und einen großen Bogen laufen, wenn der Reiz nicht zu groß ist, aber das nützt nichts wenn ein Hund in uns rein rennt. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass ich meine Hündin so weit bekomme sich wie Aas zu verhalten, während ich und sie angegriffen werden, auch wenn die Vorstellung natürlich super ist. Das ist immernoch ein Hund und kein Plüschtier und ich bin leider keine Hundeflüsterin....
    Dort wo wir gehen gibts leider keine Laternenpfahle und selbst wenn, meine Hündin hat schon 3 Karabiner zerschmettert als sie an einem Baum angebunden war, sobald da nichts nachgibt (Mensch) hält auch die beste Leine nicht mehr. Anbinden fällt also eher raus.

    Mit anderen Gassi gehen können wir nicht wirklich. Meine Hunde sind ein Rudel und verhalten sich recht arschig gegenüber anderen Hunden. Wir sind zwar bei einer Hundetrainerin und auch bei einer Maulkorbgruppe dabei (ohne Leine, eingezäunt), aber das sind kontrollierte Bedingungen und durch eine Hundetrainerin geleitet.

    Ich warte jetzt mal ab was passiert und ich danke euch sehr für eure zahlreichen und hilfreichen Antworten!

  • Ich hatte genau die gleiche Situation bei uns im Gassiwald. Ein Mann lässt da seinen Welsh Terrier in Hunde reinrennen. Der Terrier kommt ebenso fletschend und schnappend auf Spuk los, lässt sich nicht verjagen und ich musste ihn sogar schon treten, um ihn vom Angriff abzuhalten.
    Ich musste zweimal beim OA anrufen, zum Glück kannte man den Herrn da von früher mit seinem alten Hund. Erst wollten sie nichts machen, dann haben sie den Herrn wohl doch angeschrieben, denn seit einiger Zeit wird der Terrier immer angeleint, wenn der Halter mich sieht. Auf andere Hunde geht er nach wie vor los, offenbar weiß er also, wer ihn gemeldet hat.
    Mein Hund und ich haben unsere Ruhe. Nun habe ich es wahrscheinlich leichter beim Abwehren als du, denn Spuk wird zwar richtig stinkig und schaltet auch den Schutztrieb ein, wenn so eine Kröte mich angeht (ich hatte ihn beim bloßen Blockversuch schon im Hosenbein hängen), aber er hat zu keiner Zeit echte Beschädigungsabsicht.
    An deiner Stelle würde ich beim Amt als erstes melden, dass dein joggender Freund angegriffen wurde, denn beim Angriff auf einen Menschen wird man da wohl eher hellhörig als wenn ein Hund attackiert wird, insbesondere ein Rottweiler. Wäre evtl. noch interessant zu wissen, ob deine Hunde in eurem Bundesland auf der Liste stehen.
    Hätte der Anruf beim Amt nicht dazu geführt, hätte ich mir übrigens auch anders geholfen: ich hatte mir eine Reiseflasche Sprühdeo gekauft und im Wald immer mitgenommen. Das Zeug zischt ordentlich, brennt bestimmt genug in Augen und Nase, um den Terrier anbzschrecken, und ist nicht gleich so fies wie Pfefferspray.
    Auch wenn ich immer dafür bin, den Halter zu treffrn und nicht den Hund, muss man sich im Fall eines unbelehrbaren Halters irgendwie zur Wehr setzen und sich selbst, die eigenen Hunde (die im Fall einer Verletzing beim Terrier die Doofen sind und ggf neben Auflagen auch noch erhöhte Steuern kosten) und nicht zuletzt den größenwahnsinnigen Angreifer vor sich selbst schützen.

  • @'Mücke
    'man kann aber auch nicht von dem eigenen Hund auf den anderen schließen. Jeder Hund reagiert anders und wenn Angriffe von ein und demselben Hund sich häufen, rastet irgendwann auch der Gutmütigste aus.

    Mein Hund hatte den Ausraster damals nach dem fünften Angriff vor unserer Haustüre, vorher blieb er auch ruhig.
    Aber dann gings richtig zur Sache. Und es ist nicht lustig, fast bis unmöglich, zwei große Hunde alleine zu trennen, bei dreien ist es noch aussichtsloser.
    Ich würde solchen Situationen auch lieber aus dem Weg gehen.

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