Lucas allein zu Hause...... die Welt geht unter

  • Und wenn Du das weggehen & wiederkommen mit einem Kommando oder Ritual aufbaust?


    Damit meine ich: Wir wollen für unseren Hund ja eine zuverlässige Person sein. Daher sollte das Gehen dem Hund auch signalisiert werden, d.h. er weiß, sie geht jetzt weg, kommt aber sicher wieder, egal wie lange sie weg ist.


    Bei uns heißt es "ich bin gleich wieder da", bei anderen gibt es das Ritual eines Kauknochens an einem bestimmten Platz. D.h. der Hund hat gelernt, jetzt geht Frauchen aus dem Haus, kommt aber wieder. Wenn ich nur zum Briefkasten, in den Keller etc. gehe gibt es das Kommando nicht, nur wenn ich ihn länger alleine lasse. Das ganze natürlich auch kleinschrittig aufgebaut, wie eben das alleinbleiben, nur zusätzlich MIT Kommando/Ritual.

  • Moin Ihr Beiden,


    @ mittendrin - ja, so ähnlich empfinde ich das bei Lucas auch, er hört - wenn er will..... es gibt Tage, da ist er sehr führig und kommt mit Spaß und Freude und es gibt die anderen Tage, da ist`s schnuppe was ich am anderen Ende der Leine für Tänzchen mache - es gibt auch kein Leckerchen, das ihn bewegen könnte - etws zu tun, worauf er keinen Bock hat. Und ja, im alten zu Hause war ohne Leine nicht denkbar, er wusst ja wo er wohnt und kam dann nach Hause, wenn er meinte, es sei an der Zeit. Hier mache ich ihn nicht los, es ist ziemlich wildreich, Kaninchen.... kennst Du bestimmt, spanische Hunde und Kaninchen, eine Leidenschaft. Er hängt öfters kreischend in der Leine. Fasanen sind okay, Rehe, wenn sie nicht davon laufen auch, aber Kaninchen - alles setzt aus. Und ich muss hier raus fahren, also immer ein Stück im Auto, da ist`s mit dem von selbst heim kommen eher nichts, dazu kommt, wir lebten früher am Ortsrand, jeder kannge jeden, Lucas ohne Leine - das kam mal vor. Hier ist es eher städtisch, Vorgärten, Leute mit Hunden, viel Verkehr - muss ich nicht haben.


    Ich will ja auch nur, das er sich besser fühlt mir der großen Veränderung.


    @ Sockendieb - so ein kommando gibt`s schon. Ziemlich Dramenlos (also ohne große Verabschiedung) sage ich schlicht - seit er bei mir ist - "ich komme wieder!" und manchmal noch dazu "Du bleibst!" und dann gehe ich. Es gibt einen Liebste-Kauknochen (8in1delight mit Hühnchenfleisch gefüllt) und weg bin ich.


    In der alten Wohnung hat er den Knochen gefressen, hier nicht.... er ist so gestresst, das er nicht fressen kann, wenn ich weg bin. Daran sehe ich auch seine Angst, er ist wirkjlich arg gestresst.


    Selbst wenn ich im Haus bin, ihn füttere und mich woanders aufhalte muss er zwischendurch kommen, nachsehen "ah sie ist noch da" und dann geht er weiter fressen. Der Leidensdruck ist groß.


    Meine Hoffnung ist tasächlich, das er eines schönen Tages begreift, das ich wieder komme.... aber ich kann das nicht so ganz erklären, ist eher so intuitiv, als würde das bei ihm eher nichts nutzen.


    Sundri

  • Manchmal werde ich aus ihm nicht schlau. Er darf abhauen und hört auch nicht auf mein rufen, aber wehe ich verschwinde mal....

    Wie ungerecht. :D


    Hat er denn einen "Vorteil", wenn du zurückkehrst (außer, dass du wieder da bist)? Bekommt er dann Futter, Aufmerksamkeit, Spielsachen? Hast du ihn in letzter Zeit vom Alleinesein entwöhnt? Warst du zu oft da? Hast du ihn irgendwo abgegeben (Hundesitter)?


    Nimmt er dich ansonsten auch ernst? Bist du im allgemeinen konsequent und zuverlässig ihm gegenüber?

  • Ziemlich Dramenlos (also ohne große Verabschiedung) sage ich schlicht - seit er bei mir ist - "ich komme wieder!" und manchmal noch dazu "Du bleibst!" und dann gehe ich. Es gibt einen Liebste-Kauknochen (8in1delight mit Hühnchenfleisch gefüllt) und weg bin ich.

    Genau das meinte ich, so funktioniert das auch bei uns.


    Aber wenn er dann nicht mal noch an dem Kauknochen knabbert, ist sein Stress wirklich riesig. Das tut mir echt leid für ihn - und auch für Dich.


    Das mit dem räumlich einschränken - auch wenn Du daheim bist - wäre ein Überlegen wert, wie Du es für Eure Situation nutzen kannst. Dass er eben nicht immer nach Dir schauen KANN, aber Dich hören kann. Leider hab ich keinen weiteren Tipp für Dich.

  • Na das ist die klassische Situation, Du rufst Deinen Hund natürlich trotzdem - notfalls, wenn er auf Dich zuläuft - um das Verhalten (zu mir zu kommen) zu verstärken und freust Dich obgleich Du am liebsten einen Muff aus dem bösen Tier fertigen würdest. :hust: Ich kann nicht voraus sagen, ob er kommt, wenn ich rufe oder ob nicht, also rufe ich.


    Futter gibt`s wenn er sofort kommt, meist etwas besonders Gutes. Spielsachen sind kein Thema, Lucas spielt nicht, wenn dann extrem selten und nie mit Dingen.


    Vom Allein sein entwöhnt. Ich würde meinen, Nein - aber was er daraus gemacht hat kann ich nicht sagen. Ich bin halt sehr viel zu Hause und wenn ich, so wie hier, raus fahre - dann halte ich gern auf dem Rückweg ohne noch mal los zu müssen, an und kaufe gleich ein. Liegt hier alles auf dem Weg.


    In dem alten zu Hause hab ich mir keine Gedanken gemacht, da hat er zwar mal gejammert, wenn ich ging, aber eben auch aufgehört und sich hingelegt. Hier sehe ich das Problem eben auch darin, das Schwiegervater "nachsehen" geht, warum denn mein Hund so bellt. Ich könnt ja in der Wohnung liegen, sagte er gestern und ich "ach, wenn mein Auto weg ist, ist das doch eher unwahrscheinlich, gell?" Er findet mich blöd.... und so steigert sich das hoch. Lucas lernt eben auch, wenn ich belle - passiert was. Und wenn nur das Doggentier ums Haus rast und bellt.


    Nimmt er mich ernst? Gute Frage, ich bin konsquent, was verboten ist, bleibt es auch und es gibt Regeln. Die Sache ist die, er ist im Haus einfach unauffällig gefällig, es gibt nichts, was ich einfordern müsste.... ich muss einfach nur sagen, was ich will und es passiert. Leises "Nein" reicht völlig. Aber ob er nun auf seinem Platz liegt oder sich in die Sonne legt, auf dem Flur oder im offenen Wohnbereich - ist mir schnuppe solange er aufsteht, wenn ich da lang muss. Wenn ich das so betrachte, nimmt er mich ernst - nur nicht, wenn es ans "Kommen" geht und da haben wir bereits alles ausprobiert außer Handfütterung und nur Futter wenn wir unterwegs sind. Da denke ich noch drüber nach ob es jetzt ein guter Zeitpunkt ist noch mehr zu ändern, da er so oder so an der Leine gehen muss bei all dem Wild hier.


    Sundri

  • So, ich hab lange über alles nachgedacht, in Zukunft wird Lucas, wenn ich raus gehe, in der Küche bleiben müssen..... und ich werde, mindestens einmal am Tag irgendwohin fahren..... und wenn ich mir einfach nur ein Brötchen hole.


    Zu unterschiedlichen Zeiten und nie lange. Heute wird`s der Wertstoffhof. Der ist so klein nd niedlich und um die Ecke, das dauert nicht lang.


    Zudem kann er dann Vatern nicht sehen, wenn der Faxen macht und die Dogge auch nicht - nur hören. Die wird zunehmend zum Problem, er beginnt sie zu meiden, zu wild, zu tobig, zu grob. Schade eigentlich, aber selbst ich hab Angst vor dem Tier, das wird er spüren. Anderes Thema.


    Mal sehen, ob das klappt.


    Sundri

  • So, ich hab lange über alles nachgedacht, in Zukunft wird Lucas, wenn ich raus gehe, in der Küche bleiben müssen..... und ich werde, mindestens einmal am Tag irgendwohin fahren..... und wenn ich mir einfach nur ein Brötchen hole.

    Das klingt für mich nach einem vernünftigen Ansatz. Viel Erfolg!

  • Hmh, ich weiß nicht..... gestern war ja nun der zweite Übungstag, sozusagen.


    Spannenderweise waren wir das Wochenende über unterwegs und Lucas musste einige Male ein Weilchen im Auto warten - und? Nix, als würde er im Auto leben, legte er sich ab, schlief unf wartete ohne Flausen.


    Aber hier zu Hause passieren zwei Dinge, a. er will nicht mehr in die Küche, außer ich sitze bzw. arbeite darinnen..... und b. er versucht durch die Tür zum Hauswirtschaftsraum mit zu gehen und muss da wirklich doll geblockt werden. Ist ihm auch grad egal ob ich Anstalten mache, das Haus zu verlassen oder nicht, ich könnte ja......


    Das zweite ist, wenn er in der Küche warten muss, ist er wohl ruhig und beginnt erst zu jammern wenn er mich wieder kommen hört - aber er ist immer noch total aufgelöst, hechelt, läuft mir vor die Füße und tut sich schwer, runter zu kommen, kann weder fressen noch trinken.


    Und, im Auto macht er Theater..... ich werde einfach mal weiter üben und schauen, ob sich etwas verändert.


    Sundri *entmutigt*

  • Na, das klingt ja "durchwachsen". Prima, wenn Ihr unterwegs seid weiß er, dass er wieder mit nach Hause genommen wird und kann enstpannen.


    Wenn er die Küche meidet, versuche doch, ihm heute dann mal wieder die ganze Wohnung zu überlassen. Irgendwie musst Du ja verschiedenes austesten, denn er tut mir schon leid, wenn er so massiven Stress hat.


    Kopf hoch, Du findest sicher die richtige Methode für ihn.

  • Ich würde jetzt nicht ständig wechseln mit "mal die Küche" und "mal die ganze Wohnung" - das verunsichert nur zusätzlich. Entscheide Dich für eine Variante (vorzugsweise die Küche), und bleib bei der für ein paar Wochen.


    In die Küche sperren und dabei im Haus bleiben. Dann halt wie bei nem Welpen mal in den Garten, Müll raus, Briefkasten leeren etc. Wenn das klappt, auch mal einmal ums Haus gehen, wieder reinkommen. Dann mal weider einfach nur in die Küche sperren, aufs Klo gehen, wieder rausholen.


    Allein, daß der Hund sich keinen festen Platz im Haus gesucht hat bislang, zeigt, daß er nicht weiß, wo er hin soll oder wo er sicher ist. Um sich sicher zu fühlen, braucht es etwas Gewöhnung. Daher würde ich ihm, wenn ich im Haus bin (und ein Auge drauf haben kann) einen festen Platz zuweisen, und darauf achten, daß er dort bleibt, bis er Freigabe erhält. Ab und an reingehen, Leckerli/Knochen geben.


    Irgendwann wieder freigeben, dafür aber abholen am Körbchen. Da brauchts dann kein Leckerli, Freigabe ist genug Belohnung.


    Evtl. auch ne Box (auch wenn Du sie nicht magst), halt ohne Türe drin, hinstellen und als Platz zuweisen (evtl. 1-2 Seiten bedeckt als optischer Schutz) vielleicht ist Hundi ein heimlicher Höhlenhund und fühlt sich in einer Höhe geschützter :-) und gibt dann eher Ruhe. Einführen wie immer: Interesse daran bestätigen, nur da drin füttern, Kuscheldecken reinlegen, etc. Als Kompromiß kannst ihm auch ne Höhle unterm Eßtisch bauen.)


    Und wenn der Hund die Box als Platz akzeptiert (z.B. auch mal freiwillig reingeht nach nem anstrengenden Spaziergang), dann auch mal tagsüber für 5-10 Minuten reinschicken, während Du daheim bist. Erst wenn das klappt, würd ich den Hund wieder mal alleinlassen für kurze Zeit, wie oben beschrieben.


    Laß den Kerle doch erstmal ankommen im neuen Haus, sich "einrichten" (platztechnisch), ich denke, dann übt sich das Alleinsein danach entspannter. Denn wenn er schon Streß durch die veränderte Umgebung hat, ist das Alleinlassen ja ein zusätzlicher Streß und kann nix werden. Wenn er aber eine "gechillte" Ausgangssituation hat, wird ihm das Alleinsein leichter fallen.

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