Lucas allein zu Hause...... die Welt geht unter

  • Moin,


    so, nun hab ich den Salat, wie einige ja sicher gelsen haben, sind wir umgezogen und seit dem klappt nix mehr mit Alleine bleiben.


    Seit Ende März leben wir in Wildeshausen und seidem macht Lucas Terror - ja ja, ich weiß, allein bleiben muss langsam aufgebaut werden und auch neu, weil der Hund es mit dem Wohnort verknüpft. Allerdings sind die Gegebenheiten hier so, dass genau DAS nicht oder nur kaum geht.


    Ich hab noch keine funktionierenden Bäder und muss zum Duschen zu meinem Schwager rüber gehen, Lucas schaut mir nach - das Haus ist ziemlich hell und er kann ne Menge sehen und sobald ich hinter dem Busch bin - also außer Sicht - bellt er wie bescheuert. Ich höre ihn zwei Häuser weiter. Dusche so schnell als möglich und ergreife die Flucht Richtung Heimat. Meist liegt er dann irgendwo, sprint aber auf, sobald er mich hört.


    Er ist deutlich gestresst...... hechelt wie verrückt und braucht eine Weile, um wieder runter zu kommen.


    Ich bin momentan so viel als möglich zu Hause (ist auch genug zu tun), nehme den Hund oft mit und lasse ihn im Auto warten, aber auch hier beginnt er zu bellen..... sobald ich außer Sicht bin. Ich bemühe mich, immer nur zurück zu gehen, wenn er sich hingelegt hat und still ist. Aber oft höre ich, wenn ich zum Auto gehe "die ganze Zeit hat er gebellt, der arme Kerl." Und dabei hat das zumindest vorher supergut geklappt. Auto war für ihn ein ruhiger Ort. Ist aber sowieso keine Dauerlösung, der Sommer kommt. Er muss allein bleiben.


    Und nun kommt ein anderes Problem. Wenn mein Schwiegervater Lucas bellen hört - lässt er seine Dogge raus, die tobt dann in Riesensätzen ums unser Haus und bellt... und er stellt sich so, das Lucas ihn sehen kann und "redet" mit ihm. Ich hab ihn grad gebeten, das zu lassen, derweil Lucas ja lernt - ich belle = es passiert etwas. Aber verhindern kann ich das nicht.


    Ich bin ein bisschen Ratlos, wenn ich also nur mal raus gehe und Lucas drinnen lassen, ist er still..... lauscht gespannt, geht durchs Haus, verfolgt mich durch die Fenster, notfalls geht er die Treppe ein bisschen rauf, da kann er weiter sehen (kluges Tier immerhin), erst wenn ich außer Sicht bin oder aber das Auto starte - beginnt das Drama.


    Und nun noch eine Info, Lucas konnte, als er neu war, supergut allein bleiben, das machte ihm nichts aus - je länger er bei uns ist, je mehr er an mir hängt, desto mehr Drama. So sehr ich das schätze, einen mir zugewandten Hund zu haben - das halte ich schwer aus. Komischerweise, wenn ich im Garten bin - macht er sich auf und davon, das arme Tier, das kaum ins Auto krabbeln kann, springt dann aus dem Stand (nie im laufen - seltsam) über 1,20 mtr. höhe Zäune und ist dann mal eben weg...... kommt auch nicht, wenn ich ihn rufe - also, darf er draußen (er könnt es ja so schön haben) nicht allein laufen, oder sich bewegen. Drei Sekunden abgelenkt - Hund weg. Der kommt zwar wieder, aber mir ist doch an einem guten Verhältnis mit den Nachbarn gelegen.


    Habt ihr eine Idee? Ich wollte mich hier ehrenamtlich betätigen, Schwimmen gehen..... etwas für mich tun und ertappe mich dabei, das ich nur noch in Restaurants gehe, in die ich meinen Hund mitnehmen, morgens auf dem Spaziergang einkaufen fahren (weil er dann im Auto ist) und eben erst mal nichts mache - aber das ist keine Dauerlösung.


    Sundri :ka:

  • Ich bin ein bisschen Ratlos, wenn ich also nur mal raus gehe und Lucas drinnen lassen, ist er still..... lauscht gespannt, geht durchs Haus, verfolgt mich durch die Fenster, notfalls geht er die Treppe ein bisschen rauf, da kann er weiter sehen (kluges Tier immerhin), erst wenn ich außer Sicht bin oder aber das Auto starte - beginnt das Drama.

    Das Problem ist, glaube ich, dass er sich reinsteigern kann, weil er das Haus für sich hat. Er läuft rum, schnüffelt, sucht nach dir, hält Ausschau und wird immer nervöser.
    Ich würde ihn auf einen Raum begrenzen und dort die Rolläden runterlassen oder eine Trennwand vor die Fenster stellen und eine Anbindevorrichtung für ihn anbringen, an der du die Leine so aufhängen kannst, dass er sich damit nicht verheddern kann. Ein geräumiger Hauskäfig ginge auch.
    Und damit übst du das Alleinebleiben neu, indem du erstmal klein anfängst und ihn in dem Raum alleine lässt. Zuerst für ein paar Sekunden, dann Minuten, dann immer länger.

  • Ich denke auch, er hat zuviel Raum. Uns ging es anfangs ähnlich mit dem alleine bleiben. Wir wollten Eyla soviel Raum wie möglich geben, sie stand ständig unter Strom beim alleine bleiben. Uns wurde nahe gelegt ihr nicht soviel Raum zu geben, wir grenzten es dann auf den Flur ein und......es wurde wirklich besser. Inzwischen kann sie locker 6 Stunden allein bleiben ohne Terror zu machen und man merkt ihr auch an, dass sie entspannt ist wenn man heim kommt.

  • Ich würde auch den Freiraum während des Alleinbleibens drastisch begrenzen und zwar so, dass der Hund nicht nach draussen schauen kann. Vllt. habt ihr einen Raum in dem ihr den unteren Teil vom Fenster dichtmachen könnt oder ihr habt eh einen Raum, der kein bodentiefes Fenster hat.

  • Ts, das mir.... wo ich doch normalerweise immer ein Freund bin, von begrenzten Räumen, aber ja, auch wenn ich diesmal nicht drauf gekommen bin - natürlich - das ist eine Idee. Eingangsbereich, Flur und Wohnzimmer gehen quer übers ganze Haus ineinander über, da geht`s also nicht. Bliebe die Küche - die wäre für mich auch angemessen groß. Da steht auch das Wasser. Guter Ort.


    Das probiere ich nächstes Mal einfach aus. Obgleich ich durchaus glaube, das Problem liegt tiefer, denn das Drama hab ich ja auch im Auto und das ist ziemlich neu für mich.


    Wenn ich im Haus bin, ist allein bleiben kein Problem, ich kann auch ne Stunde in der Wanne liegen, das stört ihn nicht, er legt sich vor die Tür oder auch woanders hin und alles ist schön. Zum Üben muss ich also schon weg gehen. Auch wenn ich mal rauf oder runter gehe, folgt er nicht jedes Mal sofort.


    Käfige oder Boxen hab ich nicht, die lehne ich persönlich für mich auch ab, anleinen - erst mal begrenze ich den Raum und versuche es so.


    Sundri


    P.S. mir fällt auch auf, das er hier keinen "eigenen " Platz annimmt, außer im Schlafzimmer, ständig liegt er woanders uns seine Plätze werden ignoriert. Er lässt sich dort ablegen, aber sobald man ihm den Rücken dreht, liegt er woanders. Manchmal suche ich ihn sogar. Vielleicht sollte ich das liegen auf bestimmten Plätzen einfordern, damit er weiß, wo er hin gehört.

  • Das probiere ich nächstes Mal einfach aus. Obgleich ich durchaus glaube, das Problem liegt tiefer, denn das Drama hab ich ja auch im Auto und das ist ziemlich neu für mich.

    Auch, wenn du den Bereich, in dem er sitzt, von innen abdunkelst, so dass er nicht herausschauen kann?

  • Das geht nicht.... also, vom Auto her nicht, auch hier habe ich keine Box, Lucas liegt im Fußbodenbereich eines Vans bzw. sitzt auf seinem Sitz und ist angeschnallt.


    Auch im Haus habe ich weder Rolläden, noch Vorhänge oder Rollos - aber in der Küche sind die Fenster nicht bodentief, von daher sollte das was werden.


    Im Oktober habe ich ihn zwei Jahre, das Bellen im Auto begann in Schweden, im Urlaub und wir haben es dort mit Sightseeing, dutzende Male anhalten, aussteigen, weggehen, wieder kommen - hinbekommen. Zu Hause schaute er hinterher und legte sich hin, hier beginnt er ein Drama. Vielleicht sollte ich tatsächlich 25 Mal zum Einkaufen fahren und ihn im Auto allein lassen. :verzweifelt:


    Wobei es mir lieber wäre, er könnte zu Hause bleiben. Schaun wir mal, das er reale Verlassensängste hat ist deutlich, aber er muss einfach lernen, das ich immer wieder komme.


    Sundri

  • Ich denke mal, dein Hund hat momentan einfach Angst, dass du ihn an diesem "fremden" Ort zurücklassen könntest und diese "Trennungsangst" projeziert er halt dann aktuell auch aufs Auto. Ich denke, dass sich das mit der Zeit wieder gibt, wenn er sich richtig eingewöhnt hat und verstanden hat, dass das jetzt euer gemeinsames neues Zuhause ist und ihr immer wieder zurückkommt und ihn dort nicht vergesst.

  • oh bestimmt, er hat schreckloiche Angst, das macht es mir ja so schwer, weil diese wirklich heftig ist. Ich sehe ja, wenn ich heim komme, wie aufgelöst er ist.... wie stark er hechelt und wie lang er braucht, bis er wieder runter ist.


    Wenn ich ihn nicht beachte (und das fällt ir unglaublich schwer) geht`s tatsächlich schneller.....


    Und ja, ich hab auch das Gefühl, er steigert sich da rein. Manchmal werde ich aus ihm nicht schlau. Er darf abhauen und hört auch nicht auf mein rufen, aber wehe ich verschwinde mal.... neulich bin ich verschwunden, weil er aus dem Garten abgehauen ist - das hat ihm gar nicht gefallen und seitdem geht`s ein bisschen besser. Andererseits lernt er so aber eben auch, wenn ich die Chefin aus den Augen lasse, ist sie weg - auch nicht besonders gut.


    Sundri

  • Ob das hier jetzt die große Hilfe wird, weiß ich nicht ;) Aber der Lucas erinnert mich wirklich sehr an Pondi.


    Pondi, Jagdsau vor dem Herrn, war einer dieser Welpen, die schon keinen wirklichen Folgetrieb hatten. Jedenfalls nicht im Wald, wo es gut riecht und die Blätter fliegen. Und für einen guten Komposthaufen hat der mich auch jederzeit stehen lassen... er wußte ja, wo er wohnt und wie er dahin kommt.


    Aber alleine, ohne mich sein, war ansonsten das Schrecklichste was man ihm antun konnte. Den konnte ich die halbe Straße runter noch heulen hören. Und er wußte auch ganz genau, wenn ich noch irgendwo im Garten rumstand. Das hat ihn die Bohne nicht gescherrt.


    Ich bin jeden Morgen, wenn Mann und Kinder aus dem Haus waren, zur selben Zeit zum Bäcker gegangen. Wirklich ganz penibel: selbe Zeit, selbes Ritual, selbe Wegbleibzeit. Und damit wurde es. Irgendwann hat er kapiert, dass ich tatsächlich wieder komme und das eigentlich nix dolles ist. Das ließ sich dann auch ausweiten auf mehr Zeit. Allerdings nicht mehr auf eine andere Tageszeit.

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