Hund das "angebunden werden und ruhig bleiben" beibringen

  • Ich finde es nicht so schlau, dass du ihn hast laufen lassen am Kinderspielplatz. Er lernt ja so, dass sich das Verhalten lohnt - du hast es positiv verstärkt. Ich würde sowas nicht mehr machen.


    Ein Leinenspaziergang bedeutet für einen reaktiven Hund Impulskontrolle, Impulskontrolle, Impulskontrolle.
    Impulskontrolle steht dem Hund aber nur in begrenztem Maße zur Verfügung, sie ist endlich. Irgendwann ist das Maß voll. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das hier der Fall war.


    Ich hab deshalb auch schon oben drauf verwiesen, dass du wirklich genau darauf achten musst, WAS könnte jetzt hier anstrengend für den Hund sein, was sind Reize, die er zu verarbeiten hat - und dann eben die Runde rechtzeitig beenden.


    Evtl. wäre ein Entspannungssignal was für euch.

  • Es passiert selten das er so ein Verhalten zeigt und noch seltener das ich ihn nicht stoppen kann. Wenn ich der Meinung bin, er kommt jetzt nicht unter die Räder oder belästigt keine anderen Menschen, dann lass ich die Leine lieber los wenns zu anstrengend wird als das ich mir den Arm auskugel *bildlich gesprochen*


    Wir waren ja auch schon auf den Rückweg. Aber ich kann mich ja schlecht nach Hause beamen.

  • Bei mir hat's auch gedauert, bis ich verinnerlicht hab, die Gutzitasche IMMER zu montieren. Ohne gehe ich gar nicht mehr raus inzwischen :smile:
    Den Kotbeutel montiere ich immer gleich an ort und Stelle an meine "Vorrichtung" so dass ich IMMER beide Hände zur Verfügung habe.
    Passt für mich einfach besser, ich mag mich nicht von Kacke behindern lassen :lol:
    Vielleicht würde Dir das auch etwas helfen?
    Im stillen Stübchen habe ich über mich, und für mich herausgefunden, dass ich immer erst darauf achten muss, dass es für mich möglichst stimmt. Je wohler ich mich fühle, je angenehmer es ist für mich, um so besser kann ich auf meinen Hund eingehen und um so lockerer reagiere ich auf Situationen.


    Hey Du hast da einen Teenie an der Leine, die spinnen schon mal rum :smile:
    Flippen aus und wollen hier und da und dort und alles miteinander... ich sage mir in solchen Situationen immer mit einem Seufzer "wie der Herr so's G'scherr" :D das hilft mir, mich zu entspannen und alles bissel lockerer zu sehen. Ich war ein Sausack in jungen Jahren und jetzt ist es auch nicht viel besser - da darf Hundi auch ;) Hilft zwar nicht in der Hundeerziehung - aber es hilft mir und meinem Gemütszustand.


    Naama ist auch viel an der Leine, wir sind in der Stadt - auch wenn es ruhige Ecken hat hier, ich möchte nicht dass sie jemanden belästigt oder ihr was passiert. Letzten Samstag ist ein junger Dalmi aus unserem Hundekurs unters Auto gekommen :( : das hat mich ganz schön getroffen. Ich kann Dich da sehr gut verstehen. Leine ist zwar blöd, aber wenn man so wohnt wie wir, dann ist es einfach so.
    Ich gehe mit Naama regelmässig raus aufs Feld wo sie ohne Leine laufen darf und kann, so wie Du mit dem Hundeplatz :smile: sowas haben wir hier halt nicht.


    Ist er an der 3m-Leine hin- und her gehüpft? Kannst Du die nicht kürzer machen?
    Wenn ich merke dass mein Hundchen anfängt, unruhig zu werden oder nicht mehr so bei mir ist, wird die Leine zackig sehr kurz. Oder ich nehme eine kurze Leine mit und wechsle, da bin ich sehr egoistisch weil ich nicht will dass Hundchen mit viel Schwung und Anlauf in die Leine rennen kann. Das ist nicht gut für mich und auch nicht gut für den Hund.
    Wenn Dir sowas am frühen Morgen passiert wo ja eh keiner da ist, reg' Dich nicht auf. Guck dem Jungspund zu und freu' Dich über die Hüpfer die er macht - weil rumrennen tut er auch wenn Du Dich nervst ;) es hilft Dir nicht in der Situation.
    Ihr schaffst das schon noch Ihr Zwei!

  • So wie du das beschreibst ist das keine Motivation zum Spielen.Ball und Hund finde ich ja eh generell grenzwertig. Und ich glaube es gibt gerade im Bereich "SPIELEN mit Hund" sehr grosse Verständnisprobleme.

    Das sollte übrigens nur ein fiktives Beispiel sein. Nur der Verständnis halber :-)


    Ja, ich kugel auch lieber mit meinem Hund am Boden rum und raufe mit ihm, alsdass ich Spielzeug hernehme. Spielzeug ist für uns zum Trainieren da.


    BTT.... :D

  • Als Mutter wäre ich bestimmt auch so eine hysterische Übermutti geworden :D
    Na ja, den ersten Hund hab ich ja nicht gesucht, er hat mich gefunden. Ted hab ich gesucht und von Anfang an gewollt und natürlich will ich alles richtig machen und steh mir oftmals selbst im Weg. Meine Haltung ist einfach ne ganz andere- obwohl ich Toby genauso geliebt habe. Aber bei Ted geh ich bewußter ran, mach mir so viele Gedanken....strengt ganz schön an.

    ....extrem ehrgeizige Menschen neigen dazu sich selbst im Weg zu stehen (ich spreche aus Erfahrung und selbst aus Fehlern lernt man nicht immer 100 %...) Du hast gerade nen Bengel am Zügel und der ist wahrscheinlich auch kein Fliegengewicht. Kann nachvollziehen, dass da oft stressige Situationen gegeben sind, wenn er meint "hohlzudrehen" :D


    Durchatmen, weiter machen. Hat man solche Situationen mal durchlebt, kann man daran wachsen und wird sicherer.

  • Ich lese "dich" gerne.


    Fällt mir in letzter Zeit auf. :gut:

  • ....extrem ehrgeizige Menschen neigen dazu sich selbst im Weg zu stehen (ich spreche aus Erfahrung und selbst aus Fehlern lernt man nicht immer 100 %...) Du hast gerade nen Bengel am Zügel und der ist wahrscheinlich auch kein Fliegengewicht. Kann nachvollziehen, dass da oft stressige Situationen gegeben sind, wenn er meint "hohlzudrehen"


    Durchatmen, weiter machen. Hat man solche Situationen mal durchlebt, kann man daran wachsen und wird sicherer.


    So im Alltag kommn wir klar. Ted hat kapiert das er Sitz machen soll, statt (erwachsenen) Stiefsohn zu jagen. Nur mit dem Nachbarn klappt es nicht so ganz, liegt aber am Nachbarn.
    Was mich zur Zeit einfach nervt, ist dieses Stressrammeln. Da die richtige Balance zu finden zwischen zuwenig und zuviel ist verhältnissmäßig schwierig, weil ich beim ersten Hund nie drauf achten mußte. Außerdem will ich auch mit dem Hund was unternehmen und nicht nur zu Hause hocken oder nur kurze Spaziergänge.

  • Vielen Dank, @Liv



    Außerdem will ich auch mit dem Hund was unternehmen und nicht nur zu Hause hocken oder nur kurze Spaziergänge.

    Also davon würde ich mich mal ganz schnell freimachen....
    Das ist wirklich was worauf man achten muss. Wenn ich Milla am Wochenende mit zum nem Ausflug nehme, dann mache ich an diesem Tag sonst nichts, auch wenn sie auf Grund von vielen Terminen von meinen Eltern fremdbetreut wird. Da hat die so viel Input mit der ungewöhnlichen Situation, dass es langt für solche Tage.
    Außerdem gibt es, wenn es viel war, am nächsten Tag nen Ruhetag. Für Aktivitäten, bei denen du den Hund dabei haben willst, kann ich dir das Ruheprotokoll von Bina Lunzer ans Herz legen. Ich hab es oben schon mal erwähnt, du hast aber nichts dazu gesagt. Damit kannst du dem Hund helfen auf lange Sicht in allen möglichen Situationen zu entspannen.


    Du sagst, dass DICH dieses Stressgerammel nervt. Aber frag dich doch mal, wie es deinem Hund geht, dass er derartig nicht weiß wohin mit sich. Ich hatte das auch viel mit Milla und habs nicht kapiert. Aber als mir mal bewusst wurde, wie es ihr in diesen Momenten geht, hab ich mich einfach schlecht gefühlt und da muss man sich nun mal an den Hund anpassen. Nur weil ein anderer Hund nicht problematisch wird, heißt das im Übrigen nicht unbedingt, dass wir ihn nicht überfordern. Aber ehrlich: da musst du Verständnis für deinen Hund aufbringen und Rücksicht nehmen.
    Falls das für dich so gar nicht in Frage kommt und danach hört es sich grade an, würde ich dem Hund ein anderes Zuhause suchen. Denn Dauerstress macht auch einen Hund krank - und zwar wirklich krank. Wenn das also ein regelmäßiger Zustand ist, dann ist das echt nicht ohne.

  • Für Aktivitäten, bei denen du den Hund dabei haben willst, kann ich dir das Ruheprotokoll von Bina Lunzer ans Herz legen. Ich hab es oben schon mal erwähnt, du hast aber nichts dazu gesagt. Damit kannst du dem Hund helfen auf lange Sicht in allen möglichen Situationen zu entspannen.

    Ich habs mir durchgelesen und abgespeichert. Abgesehen davon das mir der Name "Löffeltheorie" nichts gesagt hat, hattest du das was da stand schon in etwa hier geschrieben. Ehrlich gesagt, hab ich mich auch ein bissel veralbert gefühlt, weil gefühlt 1000 Wörter wo 2 Sätze gereicht hätten um mir das klar zu machen. Weil im Prinzip ist es für jeden klar, das man wenn man z.b. richtig Stress auf Arbeit hat, das man dann nicht pünktlich zum Feierabend runterfahren kann. Außerdem ist mir das mit den 12 Löffeln zu pauschal. Jeder Hund ist anders.

    Falls das für dich so gar nicht in Frage kommt und danach hört es sich grade an, würde ich dem Hund ein anderes Zuhause suchen.

    Den Satz kannste mal getrost stecken lassen.

    Abgeben kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Nie und nimmer. Jemanden wie mir der kein ernsthaftes Problem mit dem Hund hat mit Abgabe zu kommen....ich glaub, ich werd gleich unfreundlich! Soll ich vielleicht noch mit meinem Freund Schluß machen weil Ted nach ner halben Stunde sein Kissen berammelt hat?! Und ja, er macht das regelmässig wenn wir hier ankommen.
    Natürlich haben wir unsere Baustellen, aber daran wird auch gearbeitet. Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet. Weil ich gern explizit Lösungswege für Ted suche. Erst wie ich ihn möglichst klar kommuniziere das es kein Weltuntergang ist wenn ich außerhalb der Wohnung mal zur Toilette muss, dann wie ich Ted beibringen kann mit Stress umzugehen bzw ihm helfen Stress abzubauen ohne Kissen und Deckn zu berammeln. Denn Stress wird sich für Ted nicht vermeiden lassen denn für Ted ist Freude auch = Stress.

  • Jemanden wie mir der kein ernsthaftes Problem mit dem Hund hat mit Abgabe zu kommen


    Schön, wie das mal wieder umgedreht wird in "Ich, ich, ich"
    Es ging nicht darum, ob DU ein Problem mit dem Hund hast, sondern darum, dass DER HUND ein Problem (mit dir/deinen Freizeitvorstellungen) hat.

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