Sporadische Probleme mit dem Alleinsein - Erkenne kein Muster...

  • Für mich gehören Hunde, die in reiner Wohnungshaltung leben, mindestens 3, besser 4 Stunden täglich raus, vor allem junge und Vertreter aktiver Rassen, dann hat man viele der hier und auch in anderen Foren genannten Probleme nicht.


    Caterina

    ok, und wann gehe ich arbeiten, einkaufen und koche essen?
    Wenn man sie Möglichkeit hat finde ich das gut, aber bei uns wäre das nicht umsetzbar... Wir gehen mit dem Hund maximal 2 Stunden an Tag raus. Den Rest ist er meistens mit mir auf Arbeit und döst/schläft dort oder ist eben einfach mit dabei. Das kann heißen, dass wir draußen im Garten sind oder auch drin in der Küche und Hund liegt dort rum... Trotzdem habe ich nicht das gefühl, dass Hund deswegen nicht ausgelastet ist. Wenn man sich in den 2 Stunden aktiv mit dem Hund beschäftigt kann das mehr auslasten als 4 Stunden schnödes "Gassi gehen"


    Edi: unser Hund ist 1 1/2 Jahre alt und Dogge-Labrador-Mix - also auch nicht grad träge oder faul

  • Genau wenn man sich in den 2 Stunden aktiv beschäftigt und genau das hab ich noch nicht verstanden, wird beim Gassi in den 45 Minuten was getan, oder eben wirklich "nur" gemeinsam durch die Gegend gebummelt.


    Und zur Arbeit geht er mit, bleibt aber im Auto, oder ist das nur ab und an so?
    Was erlebt er denn auf der Arbeit?


    Und dennoch scheint dem Hund ja irgendwas nicht zu schmecken, wenn er ab und an zerstört.
    Klar kann es viele Ursachen haben, die wir so eh nicht erkennen können, alledings scheint es ja ein Video zu geben, dass eher nach Langeweile riecht.

  • ich glaub das hat sie beantwortet...

    Also für mich ist eigentlich jeder Spaziergang mehr oder minder Training. Bei den 25-Minuten-Runden übe ich mit ihm Leinenführigkeit. Wenn wir den längeren Spaziergang an der Dreisam machen, darf er Stöckchen aus dem Wasser apportieren. Beim längeren Spaziergang auf der Freilauffläche gibt es Übungen zur Orientierung, Impulskontrolle, Abruf, etc. Zwischendrin darf er natürlich auch mit anderen Hunden rennen und toben, sofern es sich anbietet und passt.Bummeln an der Schleppleine gibt es bei uns nicht. Wenn wir nur mal "Bummeln" wollen, kann ich sie auch ab machen. Ich benutze die Schleppleine nur zum Training.


    Früh 25 Minuten Leinentrainung auf gewohnten Wegen wäre für meine keine Auslastung. In fremden Gebiet oder in der Innenstadt würde ihr das reichen....

  • Oh vielen Dank fürs draufschubsen, das hab ich wirklich überlesen.


    Und wenn dann einfach morgens ein bisschen Training, Spaß und Spannung dazu kommt, bevor er allein bleiben muss, statt nur Leinenführung?!

  • Wenn ich richtig gelesen hab besteht das Problem sporadisch ja auch nachmittags nach der großen Runde...


    Normalerweise sollte Hund doch müde sein wenn man sich ne Stunde beschäftigt hat, oder? Unsere braucht dann noch ein paar Minuten zum runterkommen, aber dann schläft sie - auch wenn wir weg sind....

  • So, bin wieder da. Ich gehe mal durch.

    RafiLe, verrate mir doch mal, was soll daran schlecht sein, wenn ein junger Hund einer relativ schweren und nicht gerade für seine berauschende Knochengesundheit bekannten Rasse so richtig Kondition aufbaut?

    Dazu zitiere ich mal von den Seiten des DRC:


    "In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann. [...] KURZ: Die meisten Welpen großwüchsiger Rassen werden von ihren Besitzern im 1. Lebensjahr in puncto Bewegung unwissentlich massiv überbeansprucht. Ich persönlich halte einen 20-minütigen, flotten Spaziergang im ersten Lebensjahr schon eher für lang."
    Quelle: http://www.drc.de/gesundheit/welpenbewegung


    Genau diese Hinweise habe ich (unabhängig voneinander) von zwei erfahrenen Züchterinnen (allerdings vom LCD) erhalten. Und wieso sollte mal als frisch gebackener Neuhundehalter nicht dem Rat von Menschen vertrauen, die sich seit Jahren mit der Rasse beschäftigen?


    Newton wird am kommenden Dienstag ein Jahr alt. Laut Tierarzt ist er (bei Weitem) noch nicht ausgewachsen. Er hat mir empfohlen, das HD-/ED-Röntgen bei ihm erst mit 18 Monaten machen zu lassen, da er da ausgewachsen sein müsse.


    Natürlich bin ich jederzeit bereit, Newtons Pensum zu erhöhen, wenn es nötig wird. Aber wieso soll ich einen Hund, der sich, mal überzogen formuliert, in der Wohnung von einem Schlafplatz zum nächsten schleppt, über Gebühr belasten, gerade, wenn er zu einer Rasse gehört, die zu HD/ED neigt?



    Wird denn bisher überhaupt irgendetwas mit dem Hund gemacht, ausser spazieren gehen?

    Genau wenn man sich in den 2 Stunden aktiv beschäftigt und genau das hab ich noch nicht verstanden, wird beim Gassi in den 45 Minuten was getan, oder eben wirklich "nur" gemeinsam durch die Gegend gebummelt.



    Und zur Arbeit geht er mit, bleibt aber im Auto, oder ist das nur ab und an so?
    Was erlebt er denn auf der Arbeit?


    Auf die erste Fragen habe ich dir oben bereits ausführlich geantwortet. Schau mal hier:


    Also für mich ist eigentlich jeder Spaziergang mehr oder minder Training. Bei den 25-Minuten-Runden übe ich mit ihm Leinenführigkeit. Wenn wir den längeren Spaziergang an der Dreisam machen, darf er Stöckchen aus dem Wasser apportieren. Beim längeren Spaziergang auf der Freilauffläche gibt es Übungen zur Orientierung, Impulskontrolle, Abruf, etc. Zwischendrin darf er natürlich auch mit anderen Hunden rennen und toben, sofern es sich anbietet und passt.Bummeln an der Schleppleine gibt es bei uns nicht. Wenn wir nur mal "Bummeln" wollen, kann ich sie auch ab machen. Ich benutze die Schleppleine nur zum Training.


    Noch was zur Beschäftigung außerhalb von Spaziergängen. Newton kommt von Montag bis Freitag mit zur Arbeit. Die ersten beiden Unterrichtsstunden verbringt er pennend im Auto. Meiner Ansicht nach benötigt er diesen Schlaf auch. Denn wenn ich frei habe, verschläft er den kompletten Vormittag. Den restlichen Schultag ist er mit mir im Unterricht. Allerdings läuft das meist so ab, dass er kurz die Schüler begrüßt und sich dann unter dem Stuhl von einem Schüler (oder auch gelegentlich unter dem Pult) zusammenrollt und pennt. Die "Action", die er in den Unterrichtspausen (je 20 min.) hat, reicht ihm offenbar um dann weitere 1,5 Std seelenruhig zu schlafen (obwohl 30 Schüler im Raum sind und es da nicht immer absolut leise ist).


    Edit: Weiterhin haben wir noch ein bis zweimal die Woche Hundeschule. Am Wochenende gibt es meist auch einen Ausflug mit anderen Hunden, wo wir auch schon mal länger als die von mir angegebenen 60 Minuten unterwegs sind. Aber da gibt es kein Training, sondern da darf er einfach mal "Hund" sein. Weiterhin nehme ich Newton eigentlich überall mit hin. Außer natürlich da, wo er nicht mit hin kann (Schwimmbad, Fitnessstudio, Kino, Arzt, etc.) Edit Ende.


    Da Newton mein erster eigener Hund ist und ich davor auch keine Erfahrungen mit der Rasse hatte, habe ich mich zunächst einfach mal an die Informationen gehalten, die ich aus vertrauenswürdigen Quellen (Züchter, Homepages des LCD/DRC, Trainer) beziehen konnte, gehalten. Alle haben mir mehr oder minder dasselbe geraten.


    Wenn Newton vollständig ausgewachsen ist und der Grundgehorsam soweit sitzt, habe ich auch noch vor, Dummy-Training mit ihm anzufangen. Aber vom Ausgewachsen-Sein sind wir locker noch 6 Monate entfernt. Beim Grundgehorsam sind wir gut dabei. Wobei die Züchterin meinte, dass es auch bis zu drei Jahre dauern kann, bis der Labrador geistig "erwachsen" ist.

  • wenn er sonst im Auto früh noch schläft und nur manchmal Zeug zerkaut, dann würde ich das an dem Tag mal auf Langeweile schieben... Vielleicht sieht er beim spazieren früh manchmal etwas, was ihn länger beschäftigt und er nicht gleich zur Ruhe kommt? Ist nur ne Idee vom mir...

  • "In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann. [...] KURZ: Die meisten Welpen großwüchsiger Rassen werden von ihren Besitzern im 1. Lebensjahr in puncto Bewegung unwissentlich massiv überbeansprucht. Ich persönlich halte einen 20-minütigen, flotten Spaziergang im ersten Lebensjahr schon eher für lang."


    Das ist aber eher so zu verstehen, dass man den Hund mit Sport, wie z.B. Agility, am Rad und beim Joggen über viele Kilometer mitlaufen lassen, stundenlange streckenlange Wanderungen usw. überlastet.


    Das heißt nicht, dass der Hund überwiegend in einer Box oder einem Schlafzimmer oder brav unterm Tisch hocken soll. Damit zieht man sich nur einen unterbemuskelten Hund ohne Ausdauer und bewegungsfreudige Lebensfreude groß - und er wird er viel zu früh faul und fett, da er im Lauf der Zeit viel zu träge wird und dann tatsächlich am liebsten rumliegt und pennt. Das ist zwar für den Halter bequem, aber traurig. So viel Potential und Intelligenz wird einfach brach liegen gelassen. Langweiliger reizarmer voraussehbarer Alltag - damit bekommt man jedes Lebewesen "klein" ...


    Klar schlafen manche Hunde viel, aber was sollen sie auch sonst tun, wenn nichts spannendes staffindet? Kopfarbeit, spielerische und geforderte Körperarbeit, Toben mit Artgenossen, seinen Menschen auch mal abwechslungsreich durch den Alltag begleiten und auch einfach mal ein gemütlicher Spaziergang, abhängen in der Natur an der frischen Luft mit Schnüffelorgien ... das alles sollten keine Ausnahmen fürs Wochenende sein, sondern möglichst täglich staffinden.


    Das die meisten Hunde sich fügen und trotz Unterforderung und Langeweile ruhig bleiben, hat nichts damit zu tun, dass das auch gesund ist für ihren Körper und ihren Geist. Manche werden auch einfach "verrückt" - kein Wunder - oder?

  • So ganz ungewöhnlich finde ich es nicht, dass ein junger Hund auch mal Phasen hat, in denen er schlechter allein sein kann.


    Ich würde auch nicht ausschließen, dass er eben doch mal durch Fremdeinflüsse gestört wird - gerade im Auto kann es doch sein, dass er irgendwelche Leute oder andere Hunde hört, ein Martinshorn oder sonstigen Straßenlärm. Genauso in der Wohnung - Nachbarn, Geräusche von draußen, etc. - auch wenn er damit im Normalfall überhaupt kein Problem hat, ist es ja doch was anderes, wenn er alleine ist.


    Dass ein gerade mal 1-jähriger Labbi mit dem gebotenen Programm grundsätzlich unterfordert ist, sehe ich übrigens auch nicht. Jeden Tag mit in die Schule bzw. generell als Begleitung mit dabei, an die 2 Stunden Spaziergänge mit Aufgaben und Action, zusätzlich noch Hundeschule - klingt für mich doch angemessen und ausgewogen.

  • Ja, oder man kann die Kirche auch einfach mal im Dorf lassen, also ehrlich... Du tust so als würde ich meinen Hund dazu zwingen Ruhe zu halten, weil ich zu faul bin, ihn angemessen zu beschäftigen. Wo liest du das bitte raus?


    Du machst aus täglich 90 Minuten in der Box ODER im Schlafzimmer alleine bleiben, dass er "überwiegend" dort gehalten wird. Ein Hund, der jeden zweiten Tag ausgiebig Gelegenheit zum Schwimmen hat ist deiner Meinung nach "unterbemuskelt", hat sicher wenig Ausdauer und wird auf Dauer faul und fett. Ein Tag in der Schule ist für dich also "reizarm"? Super, dann kann ich ja deinen Hund mal mitnehmen und gucken, wie der sich so schlägt, im Schulalltag...


    Naja, ich glaube ich brauche hierauf nicht weiter eingehen. Wenn man sich nicht die Mühe machen möchte, einen Thread gründlich zu lesen bevor man antwortet, kann man sich eigentlich eine Antwort sparen.

    Dass ein gerade mal 1-jähriger Labbi mit dem gebotenen Programm grundsätzlich unterfordert ist, sehe ich übrigens auch nicht. Jeden Tag mit in die Schule bzw. generell als Begleitung mit dabei, an die 2 Stunden Spaziergänge mit Aufgaben und Action, zusätzlich noch Hundeschule - klingt für mich doch angemessen und ausgewogen.


    Eben, das sehe ich genauso. Ich kenne viele Hunde, die deutlich weniger Programm haben. Einfach, weil sie als reine Familienhunde angeschafft wurden und nicht als Sportgerät oder Ausstellungsstück an dem man sich profilieren muss. Ich möchte jetzt damit niemanden angreifen, der mit seinem Hund Sport macht oder auf Ausstellungen geht, sondern möchte nur damit sagen, dass man dieses Modell genauso kritisch sehen kann, wie das Modell "Familienhund".

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