Medizinische Versorgung - was muss man leisten können?

  • JEDES Tier hat ein langes schönes Leben verdient. Ich weiß nur nicht, wieso das geliebte Pferd das mehr verdient haben soll, wie ein Schwein oder eine Kuh oder ein Huhn.


    Es ist doch irgendwann keine reine Entscheidung des Herzens mehr, sondern auch der Vernunft.


    Gehen wir davon aus, dass Pferd ist unheilbar krank, die Kosten würden in den folgenden Jahren riesige Dimensionen annehmen - ist bei einer chronischen Geschichte ja kein Problem.


    Man kann jetzt a) sein Hobby vergessen und sich über Jahre hoch verschulden (man muss das mal weiter spinnen, was das für Ausmaße annehmen kann, auch bzgl. Familienplanung, Haus, usw.)
    oder b) sein Pferd in die Scheune stellen, den Abdecker anschauen und ein lautes Peng hören.


    Herzlos? Nun, für nen Wendy-Roman reichts sicher nicht...

  • Worum gehts grad eigentlich?


    Ich dachte die Ausgangslage war so:


    Pferd krank, ich bin pleite, vermittel das Pferd weiter (nein pardon, ich walze Verantwortung ab) in Haende, die es versorgen koennen.
    [Inwieweit es realistisch ist, diese Haende zu finden vermag ich nicht zu beurteilen.]


    ODER


    ich lasse es schlachten.


    Ja, unter der Ausgangslage finde ich das extrem verwerflich.



    Auf einmal geht es aber um kranke Tiere, die noch ewig und drei Tage mit Schmerzen auf der Wiese rumvegetieren. Ist dann ja doch noch mal eine andere Geschichte.


    Generell finde ich es komisch, das Pferd in diesem Zusammenhang Nutztier zu nennen, nur weil man es (zum Spass) reitet und Turniere besucht...

  • @Getier : ganz einfach! Wenn man es nicht stemmen kann, einfach aufs Pferd verzichten.
    Und ja MEIN Pferd ist mir sehr viel wichtiger als das Huhn was auf meinem Teller landet. Ebenso der Hund! Ob sie es mehr verdient haben keine Ahnung, aber sie befinden sich in meiner Obhut und meiner Verantwortung und derer entledige ich mich nicht einfach.
    Was ist das bitte für eine bescheuerte Argumentation.
    Würde gerne mal wissen wie groß der Aufschrei wäre, wenn hier jemand schreiben würde, dass er seinen Hund zum einschläfern bringt weil er zu teuer im unterhalt wurde und seinen Nutzen nicht mehr erfüllen kann...

  • es geht ja nicht um den monatlichen Unterhalt sondern um hohe Tierarztkosten. Was machst du denn wenn das Pferd einem komplizierten Bruch am Bein erleidet, mit OP und Therapien usw. noch gut weiterleben kann, das aber in die Tausende geht?

  • Pferde gelten als Nutztiere (allgemein), weil man sie eben schlachten lassen kann bzw. es eben auch Pferdemastbetriebe gibt, sie dienen einzig als Nahrungsquelle, da ist nix mit ausbilden, reiten und co.
    Solche Betriebe halten natürlich keine Shettys oder "magere" Warmblüter und sind einfach nicht so verbreitet, wie Schweine- und Rindermast.

  • Würde gerne mal wissen wie groß der Aufschrei wäre, wenn hier jemand schreiben würde, dass er seinen Hund zum einschläfern bringt weil er zu teuer im unterhalt wurde und seinen Nutzen nicht mehr erfüllen kann...

    Du, die bescheuerte Argumentation gebe ich gern zurück.


    Es geht nämlich nicht um "ist einfach alt und Unterhalt teuer" (DARAUF sollte sich wirklich jeder einstellen, das ist ja nun der Normalfall) sondern um "Tier kostet auf Dauer sehr viel mehr als andere seiner Art und bringt mich an meine Grenzen". Und warum es DA verwerflich ist einen Schlussstrich zu ziehen, das kommt mir mit dem Gedanken an 100000 Tiere in Mastbetrieben nicht in den Kopf.

  • Zitat

    Denn wenn ich ehrlich bin habe ich ua. deshalb nen Rassehund gekauft, weil ich sowas wie 10.000 € Tierarztkosten nicht stemmen kann und wenns es nicht gerade ein Unfall ist würde mir das auch sehr unwahrscheinlich vorkommen.

    @Nightstalcer


    Das ist der Post, auf den ich mich bezog. Daraus liest sich für mich dass du höhere Summen bei einem Rassehund aufgrund von Krankheiten unwahrscheinlich findest. Und das ist eben einfach fern der Realität, nichts weiter wollte ich mit meinem Post ausdrücken. Und nein, es sind eben nicht nur Mops, Bulldog und Co., sondern auch viele Rassen, von denen man augenscheinlich nicht meinen würde, dass die genetisch kurz vorm Ende stehen oder einfach stark von Erbkrankheiten betroffen oder anfällig für alles Mögliche sind. Schrieb ich ja bereits in meinem vorherigen Beitrag.


    Wo sind denn die zig gesunden Rassen? Ich freue mich immer über neue Erkenntnisse. Nachdem ich mich nun schon einige Jahre mit Zucht im Allgemeinen, Hunderassen und deren Dispositionen befasse, komme ich hier leider zu einem weit weniger positiven Resümee als du. Die paar Untersuchungen sind lachhaft gegen den genetischen Flaschenhals, der in der Zucht teilweise provoziert wird. Dein Hund ist also auf HD, ED, PRA und DM getestet? Hat also gesunde Hüften, wird nicht durch PRA erblinden und nicht an DM erkranken. Das ist natürlich positiv - aber leider ist das nur ein Bruchteil dessen, woran ein Hund (schwer) erkranken kann. Bei dir klingt es irgendwie so, als wären diese doch eher wenigen Absicherungen eine Art Rund um Schutz vor allem.


    Die allermeisten Züchter sind weder Tierärzte noch Populationsgenetiker. Daher finde ich das unerschütterliche Vertrauen in ihr Tun, das ihnen von manchen entgegen gebracht wird, durchaus bedenklich.

  • Ich muss schon staunen, wie sich die Dinge
    hier "schön geschrieben" werden, als hätte
    es nie eine Geldentwertung zur DM gegeben,
    immerhin haben wir alle 50% wenigstens,
    weniger in der Tasche und viele haben mit
    einem treuen Begleiter schon Probleme
    die satten TA-Kosten zu bestreiten, die
    Spritze gen Himmel, kommt immer mehr
    zum Einsatz, 25 Euro sind eine andere
    Hausnummer als 2500 oder 100000 €.


    Zu Hunden: bei Zwinger-Abnahme wird
    die Anzahl der Hunde festgelegt, je nachdem
    welche Größenordnung man hat, plus/minus
    Null kann man vielleicht 2/3 Rentner bis zum
    Ende über die erlaubte Anzahl selbst verantworten,
    nur ein "animal-hoarding" würde ich nicht machen.
    Liest sich alles sehr schön und vernünftig, ist es
    aber beileibe nicht, wobei ich natürlich so manche
    Aussage stark bezweifle.

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