Abrufen lernen bei Spaziergang mit Zweithund

  • Ich weiß zwar, dass Schäferhunde zu den Hütehunden gehören, hätte allerdings nicht gedacht, dass dieses Verhalten noch so ausgeprägt vorhanden ist...wieder was
    gelernt. Danke!
    Relativiert sich ein bißchen, ich kenne nur eine Schäferhündin wirklich gut und sie hält sich für ne Katze in Schäferhundoptik. :lol:


    Meine Aussiejunghündin macht das auch, sie ist sieben Monate alt. Vor ein paar Wochen war das noch deutlich ausgeprägter, durchs üben wird es besser und besser.
    Richtiges Verhalten belohne ich, bei ihr zum Teil mit Leckerlies und ansonsten zum Objekt der Begierde dürfen....für sie DIE Belohnung.
    Dazwischen immer wieder warten und warten und warten......Geduld und Ruhe bringt letztlich am meisten, überwiegend ist sie dann an der Schlepp, manchmal auch an der kurzen Leine, dann fällt der Spaziergang allerdings kürzer aus, weil das fürs Hirn schon anstrengend ist.
    Einmal am Tag gehe ich mit ihr mit einem unserer anderen Hunde gemeinsam spazieren, sonst mit ihr alleine bzw. ist sie ansonsten im Freilauf mit den anderen aufm Hof, was ich ebenso ganz nebenbei zum üben nutze....immer mal wieder "anhalten" und inne halten, z.B. indem ich ihr in den Weg laufe, im passenden Moment rufe, die anderen rufe (dann kommt sie auch) und für jedes richtige Verhalten belohnen, wie oben beschrieben. Im Alltag ergeben sich "tausend" Möglichkeiten, einfach nutzen.
    Mittlerweile hört sie schon ziemlich zuverlässig und ihr Fokus hat sich verschoben...vorher war es so wie bei Dir. Kannte ich so extrem vorher nicht, mein Aussiebub war als Welpe im Verhältnis an mir stärker interessiert, als an der Umwelt.
    Fand bzw. finde es bei ihr aber nicht ernsthaft problematisch, irgendwas "muss" man ja zum üben haben. :D Ansonsten ist sie, vor allem im Haus, sehr unkompliziert und einfach.


    Zieht und zerrt sie an der Leine, reinspringen wie ne Wildsau ist auch beliebt xD und ja, dieses reinhetzen in die Leine kenne ich auch....klingt unspektakulär, ich warte einfach, auch wenn das vor ein paar Wochen noch gefühlt drei Tage dauerte, bis es was brachte.
    Sobald sie auch nur kurz z.B. zu mir blickt, inne hält, den Druck minimal rausnimmt, sowas eben, gehts weiter, oft noch begleitet von Leckerlies.
    Ich lasse mich davon nicht stressen, nützt eh nix, mehrmals am Tag würde ich das zeitlich natürlich nicht hinbekommen, deswegen auch nur einen gemeinsamen Gang pro Tag.


    Mittlerweile "fragt" sie immer öfter (per angucken), ob sie "darf", wenn sie was interessantes entdeckt hat, da mus ich natürlich ziemlich schnell sein (gebe meist "okay", weil bessere Belohnung" für sie), um mir die zarten Anfänge nicht selbst zu versauen. Unterm Strich klappt das so bei uns, wir sind auf einem guten Weg.

  • Meiner ist keine Hüti und macht das Gleiche.


    Ich hab mir ehrlichgesagt da gar keine großen Sorgen gemacht. Beide laufen gelassen, Janosch gerufen, Leo kam sofort mit, dann bekamen beide Leckerlie. Wenn Leo nur auf Janosch geguckt hat, aber bei mir war, gabs halt ne Hand voll Leckerlie vor die Schnute, bevor er Janosch bedrängt.


    Was ich mir auch dachte bei dir (habs im Welpen-Thread gelesen) wie schaffst du es eigentlich so oft getrennt zu gehen? Vielleicht ist es auch Gewöhnungssache. Statt 2-3x zusammen, jeden Tag? Dann kannst du häufiger üben wenn die ältere Hündin dabei ist. Durch Einzelaktivitäten, z.B. auf dem Hundeplatz, wird sie sich trotzdem an dich binden.

  • Danke für die Antworten :)
    Das Problem beim Belohnen ist halt, dass Aika in solchen Situationen keine Leckerlies nimmt...
    Was natürlich blöd ist..
    Was ich allerdings machen könnte, dass ich ihr die ganz ganz tollen Dinge (Frolic, Würstchen) gebe, die sie sonst eig nicht bekommt, weil sie ja eher ungesund sind.
    Darauf fährt sie natürlich voll ab...


    @Nathy Das was du machst, hört sich echt gut an.
    Ich hab mit Aika das schon öfter probiert, dass ich "Schau" sage oder "Aika" und wenn sie mich anschaut, darf sie zu Suki.. Nur meist kämpfen wir 15min und sie starrt stur auf Suki. -.-



    Also morgens und nach der Arbeit gehe ich mit beiden nur ganz kurz (ca. 20 min). Aika läuft brav an der Leine und schnuppert viel herum und Suki bekommt einen Ball und es gibt Action pur. Das genieße ich eigentlich sehr, weil ich auf beide Hunde optimal eingehen kann.
    Nur wenn ich Stress habe, gehe ich mit beiden gemeinsam.
    Abends kommt dann mein Freund heim und geht mit Suki eine große Runde und Aika und ich gehen nochmal eine kleine.
    Daher funktioniert das ganz gut. Natürlich wäre es super, wenn mein Freund und ich öfter gemeinsam mit beiden gehen könnten.. Gerade gehen wir abends immer in verschiedene Richtungen :D


    Aber ich werde e öfter gemeinsam gehen müssen, um das zu trainieren, wird nix helfen. Ist nämlich furchtbar anstrengend... Ständig stehen bleiben, ständig genervt sein.. Meist sind nach so einem Spaziergang Aika und ich total mies drauf.. Nur Suki springt noch voller guter Laune durch die Gegend :D

  • Ohje :)
    Fühl dich mal gedrückt, das war ganz genau dasselbe in grün bei mir!! Möpsle (BC-Junghündin) ist jetzt knappe 9 Monate alt. Und es WIRD besser. Ja, sie hat immer noch ihren "jetzt unbedingt"-Flash mit meinem jüngeren Rüden (da sehe ich das, was Corinna beschreibt), aber er wird kürzer, und ich finde Gegenmittel. Ich schicke sie zB zuerst weiter und leine ihn etwas später ab. Wenn sie sich ein bissel selber bespaßt hat (sie rennt eine kleine Strecke... sucht sich zB ein Stöckchen und trägt das kurz rum), nervt sie ihn nicht mehr so sehr. Ich kann sie immer besser abrufen bzw. ihr auf Entfernung vermitteln "jetzt reicht's". Am Anfang war ich auch ziemlich verzweifelt, denn sie wollte immer unbedingt VOR den Jungs sein, damit aber mehr als eine Schleppleinenlänge von mir weg, also kaum noch zu kontrollieren. Ich habe die Gänge mit ihr alleine dann für viel Abruftraining genutzt, mit ganz tollen Belohnungen, denn alleine geht sie natürlich nicht so weit weg - ich hab sie aber auch nur sehr selektiv abgeleint. Und wir haben ein bissel UO geübt (ich mag das), kann man überall machen und ist super für die Bindung.
    Es ist einfach eine ungünstige Lernsituation, eine extreme Ablenkung, daher dauert das Lernen viel länger und ist weniger effektiv. Aber es passiert trotzdem! Bleib dran!
    Ach ja, und nicht wundern, wenn während erster Läufigkeit und Pubertät dann wieder alles weg ist *seufz*
    Für mich waren die gemeinsamen Spaziergänge in der ersten Zeit auch purer Stress, ich kann dich echt verstehen! Aber der Jungspund kann einfach nix dafür... wir machen es uns selber schwer xD
    Andererseits MÜSSEN sie es auch lernen, ich kann ja nicht ewig getrennt gehen, bzw. gibt es ja auch genügend andere Ablenkungen, bei denen sie auch hören müssen.
    Viel Erfolg weiterhin, bleib dran!
    Silvia

  • Ich würde die gemeinsamen Spaziergänge komplette entschleunigen. Ruhiges an der Leine laufen für beide bis die das so verinnerlicht haben, dass es auch ohne Leine richtig ruhig zugeht, kein Gerenne, kein Gerase, kein unsinnigen Hetzübungen.

  • Hallo,


    ich hatte hier auch zwei Jungspunde. Als der Schäfer kam war der Border gerade mal 7 Monate, aber er hörte perfekt auf den Rückruf.
    Der Welpe war so auf den größeren fixiert das ich schon dachte das sie niemals kommen würde wenn sie alleine ist. Fehlanzeige.
    Es klappte super, aber ich habe mir auch keine Gedanken gemacht. Ich habe es genossen den Border zu rufen und zwei Hunde kamen freudig an. Manchmal hatte ich das Gefühl das Schäfertier lernt nie seinen Namen. :pfeif: Das ging fast ein Jahr so wenn die beiden zusammen waren.
    Heute kann ich sie einzeln rufen, kann mit beiden gleichzeitig auf dem Hundeplatz arbeiten und brauche selten ein Kommando 2x. Ich bin froh das ich mir keinen Stress gemacht habe und dem Border dankbar das er mir viel Arbeit abgenommen hat.
    Meine Schäfermaus kennt übrigens ihren Namen ganz genau. :bindafür:


    LG Terrortöle

  • @Irene


    Ich sage gar nichts großartig zu ihr.
    Es hat sich letztlich so ergeben, dass die kleinste Orientierung zu mir ohne spezifisches Kommando "einfach" belohnt wird und dadurch hat es sich "von alleine" regelrecht automatisiert, irgendwie brauche ich dafür gar kein Kommando, macht sie ja "alleine".


    Sie hatte eine Phase, beim "nach draussen gehen" im Haus:
    "Uiiii, toll, wir gehen raus!" *kläff*spring*renn*kläff* "Mach schneller, loooooohooooos, schneller!" *kläff*kläff* Nebenbei die einzige Situation, in der sie bellt bzw. gebellt hat.
    Da hat sie vor Aufregung kein Leckerlie genommen, den Irrsinn raus zu nehmen, war relativ einfach. Ich stehe an der Türe und warte. Sobald sie ruhig war, ging die Türe auf, sie hat sehr schnell verstanden, dass ruhiges Verhalten am Schnellsten zum Ziel führt. Sie darf dann draussen auch erstmal ne Runde hohl drehen....die Türe geht "nach hinten" raus, da ist alles eingezäunt.
    Mittlerweile wird selbst das "hohl drehen" draussen deutlich weniger, im Haus hat sie das nur kurz vorm rausgehen gemacht, die Phase ist zumindest vorerst rum....kann ja nochmal
    wieder kommen. :D
    Sie läuft nun zur Türe und setzt sich hin, guckt mich zwar, wenn ich mir die Stiefel anziehe, ein bissel ungeduldig/genervt an, bleibt aber brav sitzen...sie kann sich für ihr Alter -wenn sie will xD - schon gut beherrschen...die Hummeln im Hintern sind unsichtbar und doch sichtbar...ich finde das total lustig anzusehen. Klimpert mit den Äugleins, megaufmerksamer Blick, Popo wie festgenagelt aufm Boden: "Ich sitze hier voll brav....und? Was fehlt? Ich sitze hier und sitze und Duuuuuu?"


    Schäferhunde sind doch auch ziemlich pfiffig, ich kann mir gut vorstellen, wenn Du den längeren "Abwarte-Atem" hast und winzige Orientierungen von ihr zu Dir belohnst, wird es nach und nach besser. Als Belohnung würde ich, wenn sie keine Leckerlies nimmt, dann eher den Akt der Begierde wählen, kann man ja auch mit Schlepp machen, um die Kontrolle zu behalten. Das hat bei Midna große Sprünge nach vorne gebracht, weil das für sie deutlich wichtiger ist, als "doofe Leckerlies".


    Ich weiß ja nicht, was Du daheim für Möglichkeiten hast? Uns hat das zuhause drausen üben insofern viel gebracht, dass sie durch die eingezäunte Weide eh nicht weg kann und ich dadurch flexibel und entspannt das gezielt geübt habe...mit viiiiiiel Zeit. Das hat für die Spaziergänge ne Menge gebracht, weil sie in Ruhe das "Grundprinzip" verstehen konnte.


    Ansonsten vertrete ich die Ansicht, dass eine gesunde Mischung wichtig ist, tendenziell überwiegt hier die Langweile und Ruhe, sie durfte und darf aber auch welpenmäßig und nun junghundetypisch ein bissel abdrehen und rennen. Finde das sogar wichtig und gerade nach nem "hohl drehen", kann man super das "runter kommen" üben. Sie kann auf 390 sein und zwei Minuten später entspannt rumsitzen.

  • Danke für die ganzen Tipps! :)


    Das sie zu Suki darf wenn sie brav zu mir kumt ist eine super Idee... Hab das heute ein paar Mal gemacht.
    Suki war im Garten und ich bin mit Aika an der Leine reingekommen... Sobald Aika sich zu mir umgedreht hat, hab ich sie gelobt und abgeleint.
    Das hatte sie nach 2,3 Mal sofort gecheckt :D


    Wäre super wenn ich das so auch beim Spaziergang umsetzen kann ;)

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