Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • @Reddy vielen lieben Dank für den ausführlichen Bericht. Auch wenn ich zugebe, der Bericht schockiert mich. Auch ich kenne die Smeura nur als eines der seriösesten TH im Rumänien und meines jetzigen Wissenstands hab ich nur gutes gehört und nur von seriösen Zusammenarbeiten... Sicher, dass die Smeurabetreiber auch von dem Treiben von diesem TH in Deutschland informiert sind? Ich werde eine unserer Mitglieder von BIN darauf ansprechen, sie kennt den Vorsitzenden Matthias Schmidt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er von so einer Aktion wie du sie erlebt hast, sonderlich begeistert sein wird... Vorstellen, dass alle darüber Bescheid wussten, möchte ich mir ehrlich gesagt nicht. Denn das würde heißen, dass eine der größten Tierschutzorgas mit Tätigkeit in Rumänien nicht nach bestem Interesse der Hunde handelt...


    Auslandstierschutz ist einfach ein riesengroßes Thema und sehr vorsichtig zu genießen. Ich bin froh, dass BIN nur mit sehr wenigen, ausgewählten Orgas zusammenarbeitet und Vermittlungshilfe leistet und das aber bis jetzt immer sehr gut geklappt hat. Aus Rumänien haben wir meines Wissens, die letzten Jahre nur einen einzigen Hund geholt, auch mittels Transporter, das hat aber sehr reibungslos geklappt. In Fuerteventura wüsste ich noch ein sehr sehr gutes Shelter, dort kam Marley her, die haben sich hervorragend um Marley gekümmert, mit den Mitteln die sie hatten. Aber ich gebe zu, ohne Empfehlung bzw. bereits Erfahrungen zu haben, würde ich auch keinen Auslandshund von Orgas nehmen. Ich verstehe auch jeden HH, der dsa absolut kritisch hinterfragt. Es wird leider wirklich zu viel Schand betrieben, und das, wie immer, auf Kosten der Tiere.

  • @JediRitter ich denke auch, dass die Leute von der Smeura den besten Job machen, den sie machen können. Wie gesagt, auch mein Tierarzt war ziemlich begeistert, wie gut versorgt Zolly in Rumänien war. Dass die die Welpen nicht sozialisieren und bekuscheln können ist klar bei 4500 Hunden und die meisten scheinen das ja einigermaßen wegzustecken. Hier gibt es eine Menge Rumänen und die sind alle nicht so wie Zolly, klar, die haben ihre Baustellen, sind in der Regel keine klassischen Familienhunde und sind sehr häufig unsicher in Bezug auf Männer. Zolly ist da schon ein Extremfall und ich denke nicht, dass das damals als man sie für den Transport nach Deutschland ausgesucht hat so absehbar war.


    Aber ich war halt recht überrascht, wie das in dem deutschen TH lief, da dieses, wie gesagt,
    einen sehr guten Ruf genießt und sogar als sehr streng gilt. Ob die wussten, dass Zolly problematisch ist und froh waren endlich einen Interessenten zu haben oder ob die mit allen rumänischen Welpen so arbeiten (bzw. gar nicht arbeiten, sie haben wohl auch zu meiner Mutter gesagt, sie hätten den Hund noch nie vorher aus dem Zwinger geholt), kann ich nicht sagen. Aber war halt schon etwas schräg, ich hatte nicht damit gerechnet so einfach einen Hund dort zu bekommen und habe auch anschließend nie wieder etwas von denen gehört. Also Interesse daran, wie es den Hund geht und wie sie sich entwickelt, war definitiv nicht vorhanden.


    Naja, ich hab unheimlich viel mit ihr und durch sie gelernt und werde noch viel mehr lernen und bis dahin jeden Schritt den sie vorwärts macht genießen :herzen1: Es ist echt interessant zu sehen, wie sie sich auch nach vier Jahren noch entwickelt.


    (Wenn da Interesse besteht kann ich dir den Namen von dem TH per PN nennen, will ich hier aber nicht öffentlich, weil ich eben auch nicht weiß, ob och da aus irgendeinem Grund ein Einzelfall bin und will hier niemanden schlecht reden)

  • Hallo Nora,

    Ich hab sie mit fünf Monaten aus dem Tierheim bekommen.

    und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Zolly hat die wichtige Prägezeit in der Smeura verbracht, nichts kennengelernt, keine Menschenkontakte, die sie positiv verknüpfen konnte und das kann man fast nie aufholen.
    Zollys Geschichte ist der von Faro sehr ähnlich, nur ist er in der Perrera (Tötungsstation) auf Mallorca geboren und saß dort 1 1/2 Jahre. Die Probleme, die Zolly hat, sind fast gleich mit denen, die Faro hat.
    Immer sehr schade für die Hunde, doch dass sie es jetzt gut haben, sollte uns das Wichtigste überhaupt sein. Vielleicht legen sie die eine oder andere Macken noch ab.

  • @Reddy doch der Name vom TH würde mich interessieren, das wär lieb wenn du mir den verätst. Keine Sorge, ich werde das auch sehr vorsichtig handhaben und nur mal Bescheid geben und da kein Theater draus machen. Aber mal kurz Bescheid geben, ist sicher nicht verkehrt. Jeder Verein / Orga sollte immer mal wieder sich selbst kritisch betrachten und ein bisschen Erfahrungsberichte bzw. konstruktive Kritik auch aushalten können. Ansonsten kann man sich nicht verbessern und das geht zu Lasten der Hunde.


    Ich sehe das übrigens genauso wie @Joco und Co. Die Prägephase ist einfach unglaublich wichtig. Und ich find es wahnsinnig toll, wie ihr mit euren Hunden umgeht und was ihr alles schon erreicht habt.

  • Auslandtierschutz ist bei mir inzwischen echt ein rotes Tuch.

    Das verstehe ich gut! Ich könnte mich da stundenlang aufregen wegen solcher Organsisationen, die ein schlechtes Licht auf alle anderen werfen :dagegen: Bei Lacey wurden mir auch so ziemlich alle Schwierigkeiten verschwiegen, es hieß er wäre katzenverträglich (haha er hatte sie zum FRESSEN gern, wortwörtlich), kinderverträglich (seine absolut größte Angst, an denen konnte er nicht mal vorbeigehen) usw. Aber es gibt auch tolle Orgas vom Auslands-TS - und ich möchte dich jetzt absolut nicht von deiner Meinung abbringen, nur zur Info - welche super informieren. Ich wollte eigentlich einen anderen Hund (wunderschöne Border Collie Hündin) und hätte sie auch genommen, aber leider war sie recht krank und mir wurde auch gesagt, dass die TA-Kosten hoch sein werden. Da wurde absolut nichts verschwiegen, auch nicht das sie zusätzlich eine Infektionskrankheit hatte, die auch auf andere Hunde übergehen kann. Das war dann leider auch der Grund, sie nicht zu nehmen (wir haben 4 andere Hunde in der Familie) und die Orga hat mit viel Verständnis reagiert - es bringt weder Halter noch Hund etwas, wenn nicht mit offenen Karten gespielt wird.


    Ernie ist von dieser Orga und ist mit 4 Monaten zu mir gekommen. Man hat gemerkt, dass sich die Orga gut um ihn gekümmert hat und die Scheu vor Menschen, die er anfangs stark hatte, wurde mir auch mitgeteilt =)


    @Joco und Co Wunderschöne Hunde :herzen1:

  • @day-flying moth ja klar gibt es Orgas, die toll arbeiten und das wirklich zum Wohl der Tiere machen. Wie gesagt, die Orga wo Zolly ursprünglich her ist, macht auch gute Arbeit (so gut sie es halt leisten können), nur sie Weitervermittlung durch das hiesige TH war ja etwas fragwürdig. Bei mir klingeln nur halt inzwischem alle Alarmglocken, wenn ich höre, Hund aus dem Auslandstierschutz, weil man eben auch hier im Forum immer wieder Fälle liest, wo es den Orgas eben scheinbar nicht um die Tiere sondern das Geld oder das eigene Ego geht. Hauptsache viele Tiere vermittelt, aber obs passt ist zweitrangig. Wie jetzt gerade wieder in dem Fall, wo ein Hund mit Angst vor Jungen und Männern in eine Familie mit vier Kindern vermittelt wurde obwohl man vorher gar nicht getestet hatte, wie sich die Hündin Kindern gegenüber verhält. Aber hauptsache ein Hund mehr in der Liste der vermittelten :muede:


    Wenn ich mir anschaue, wie ein Kumpel von Zolly vermittelt wurde, auch Rumäne, anderes TH. Der Hund war schon in Deutschland, aber der spätere Besitzer durfte ihn nicht sehen, sondern musste anhand eines Fotos entscheiden, welchen er nimmt. Anschließend konnte er dann zwei Wochen testen, ob er den Hund behalten will oder ihn nach den zwei Wochen wieder zurück bringen. Er hatte Glück, der Rüde (wunderschöner Hund übrigens :cuinlove: hab leider kein Foto...) ist zwar ängstlich gegenüber Männern und hat ziemliche Silvesterpanik, ist aber sonst recht unkompliziert und gegenüber Frauen ein richtiger Charmeur :D
    Aber wenn das so die Standards sind in der Vermittlung von Tierschutzhunden, bin ich da inzwischen sehr vorsichtig und rate allen eher bei Hunden zu schauen, die auf Pflegestellen sitzen und die über einen längeren Zeitraum zu besuchen. Tierheim ist halt auch so ne Nummer wo man nicht abschätzen kann, wie sie sich da im eigenen Zuhause zeigen. Gerade da sind dann häufige Spaziergänge sinnvoll um zumindest abschätzen zu können, wie der Hund sich draußen verhält, mit wem oder was er wie verträglich ist, etc. Wie du selbst erfahren musstest, erzählt werden kann da ja vieles.

  • wo es den Orgas eben scheinbar nicht um die Tiere sondern das Geld oder das eigene Ego geht. Hauptsache viele Tiere vermittelt, aber obs passt ist zweitrangig.

    Stimme ich dir definitiv zu, ABER: Das hier passiert leider überall, vor allem bei den Züchtern. 2 Hunde aus unserer Familie sind vom Züchter, und denen beide hats überhaupt nicht interessiert wie die Hunde aufwachsen werden bzw. ob die zukünftigen HH überhaupt dem Hund das bieten können, was er braucht. Es wurden keine Fragen bezügl. Wohnhort oder Zeit für den Hund gefragt, es war wie der Kauf eines Autos. Mir wird ganz schlecht wenn ich oft Anzeigen auf ebay oder ähnlichen Seiten sehe, wo die Hunde wie Produkte gekauft und verkauft werden und es im Prinzip niemanden interessiert, wo der Hund dann letztendlich landen - Hauptsache das Geld passt :shocked:


    Die Schäferhündin unserer Mutter war auch vom Züchter, die kannte absolut nichts außer das Mini-Gehege in dem sie aufgewachsen ist. Die Chi-Hündin meiner Schwester, ebenfalls vom Züchter, ist in einer Garage aufgewachsen und war durch und durch ein Angsthund, eben weil sie nicht sozialisiert wurde und scheinbar auch schlecht behandelt wurde vom Züchter :flucht: Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt, ich finde die Zucht an sich sehr fragwürdig, wo man einen Hund um € 1000 aufwärts kauft wenn anderswo Menschen bezahlt werden, Hunde zu töten :lepra:

  • Stimme ich dir definitiv zu, ABER: Das hier passiert leider überall, vor allem bei den Züchtern. 2 Hunde aus unserer Familie sind vom Züchter, und denen beide hats überhaupt nicht interessiert wie die Hunde aufwachsen werden bzw. ob die zukünftigen HH überhaupt dem Hund das bieten können, was er braucht. Es wurden keine Fragen bezügl. Wohnhort oder Zeit für den Hund gefragt, es war wie der Kauf eines Autos. Mir wird ganz schlecht wenn ich oft Anzeigen auf ebay oder ähnlichen Seiten sehe, wo die Hunde wie Produkte gekauft und verkauft werden und es im Prinzip niemanden interessiert, wo der Hund dann letztendlich landen - Hauptsache das Geld passt :shocked:
    Die Schäferhündin unserer Mutter war auch vom Züchter, die kannte absolut nichts außer das Mini-Gehege in dem sie aufgewachsen ist. Die Chi-Hündin meiner Schwester, ebenfalls vom Züchter, ist in einer Garage aufgewachsen und war durch und durch ein Angsthund, eben weil sie nicht sozialisiert wurde und scheinbar auch schlecht behandelt wurde vom Züchter :flucht: Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt, ich finde die Zucht an sich sehr fragwürdig, wo man einen Hund um € 1000 aufwärts kauft wenn anderswo Menschen bezahlt werden, Hunde zu töten :lepra:

    das sind in meinen Augen dann aber keine Züchter sondern Vermehrer... sorry wenn ichs so ausdrücke... ein seriöser Züchter ist meist auch ein Liebhaber und tut es nicht des Geldes wegen. Zumindest hätte ich noch keinen seriösen Züchter kennengelernt der meinte "och ja ich mach das nur wegen der Kohle, die Hunde interessieren mich nicht." , das entscheidet eben seriös von Vermerher. In meinen Augen.

  • @day-flying moth
    Eine Zucht wie von Dir geschildert halte ich allerdings auch für mehr als fragwürdig. Unter seriösen Züchtern verstehe ich etwas anderes und die lassen sich auch mit etwas Engagement leicht finden.
    1000 EUR aufwärts für einen Welpen halte ich für durchaus gerechtfertigt, wenn die Zuchttiere (und Welpen) gesundheitlich durchgecheckt, auf mögliche Erbkrankheiten getestet sind, bei der Verpaarung auf zu erwartende Charaktereigenschaften, Inzuchtkoeffizient etc. geachtet wird, und die Welpen wirklich gut sozialisiert werden, so wie ich es kennen gelernt habe.
    Nach den Erfahrungen mit @Reddy s Zolly, an deren Anschaffung ich maßgeblich mitbeteiligt war ("ist die süß, die will ich haben") hatte ich Kontakt zum Züchter aufgenommen, bevor die Zuchthündin gedeckt wurde, Eltern (und Großmutter, etc.) kennen gelernt, und danach gezittert, ob beim nächsten oder übernächsten Wurf wohl ein Welpe für mich dabei sein würde. Mein Hund ist allerdings der einzige Züchterhund in meiner Familie, meine Eltern und mein Bruder hatten immer Tierheim- oder von privat abgegebene Hunde, bis auf einen (tollen) Hund von einem Vermehrer, auf den sie herein gefallen sind.
    Dass man also sowohl bei Züchter als auch bei Tierschutzorgas genauer gucken muss, wie gut und seriös sie sind, ist mir inzwischen klar. Eine gute Orga zu erkennen finde ich allerdings schwieriger, als einen guten Züchter.
    Und nach meinen Erfahrungen (und bei der von mir favorisierten Rasse) wird es sehr wahrscheinlich auch beim Hund vom Züchter bleiben, auch wenn ich mich im Bekanntenkreis fragen lassen muss, wie ich denn die Zucbt von Hunden unterstützen kann, wo doch mehr als genug Hunde in Tierheimen und auf Pflegestellen sitzen.


    Blöde Schriftgrößenänderungen beim Handygetipsel

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