Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

  • das sind in meinen Augen dann aber keine Züchter sondern Vermehrer... sorry wenn ichs so ausdrücke... ein seriöser Züchter ist meist auch ein Liebhaber und tut es nicht des Geldes wegen. Zumindest hätte ich noch keinen seriösen Züchter kennengelernt der meinte "och ja ich mach das nur wegen der Kohle, die Hunde interessieren mich nicht." , das entscheidet eben seriös von Vermerher. In meinen Augen.

    Ja leider, da waren sicher auch Vermehrer dabei - an Anfang weiß man leider nicht alles. Und es gibt sicher auch seriöser Züchter, denen das Geld eben doch sehr wichtig ist. Und das entscheidet nicht über Vermehrer oder Züchter, Züchter müssen Richtlinien einhalten - das heißt aber nicht, dass sie es aus Liebe zum Hund tun. Leider.

    Und auf genau das wollte ich hinaus: Es gibt überall faule Eier, sowohl im TS als auch bei den Züchtern. Pauschal zu sagen, Auslandstierschutz ist unseriös weil die eh alle nur am Geld interessiert sind ist genau so falsch wie alle Züchter über den Kamm zu scheren und zu sagen, die tun das alle aus Liebe zum Hund.


    Ob Hund vom ST oder Züchter muss eh jeder selbst enscheiden, es gibt gute Gründe für beide Seiten. Ich habe leider auch schlechte Erfahrungen mit dem Auslands-TS gemacht, deshalb werde ich trotzdem nicht in Zukunft zum Züchter gehen. Wie gesagt, faule Eier ;)

  • für mich persönlich gehört der Gang zu einem seriösen Züchter mit zum Tierschutz. wenn 10 Menschen Welpen von einem seriösen Züchter nehmen und somit die Ebay, Grabbeltisch ecc. Angebote von Vermehrern ausschlagen, sinkt hier schon die Nachfrage. 10 Menschen sind ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber was wenn aus 10 100 werden und aus 100 1000 usw usw.


    sicherlich "müssen" (bewusst in " " geschrieben bei dem was ich oder einige andere schon erlebt haben) sich an bestimmte Richtlinien halten. Dennoch sind gewisse Züchter in meinen Augen nichts anderes als Vermehrer, wenn auch vielleicht den Richtlininien entsprechend...

  • Exakt, es wird extrem viel Scheiße gebaut mit Lebewesen, die sich nicht wehren können. Von den Ebäy-Kleinanzeigen brauchen wir gar nicht erst anfangen, dass man dort nicht erwarten kann einen psychisch wie physisch gesunden Hund zu bekommen ist, denke ich, den hier Mitlesenden klar.


    Ich sag auch nicht, dass sich keiner einen Hund aus dem (Auslands-)Tierschutz holen soll, weil die alle Aasgeier sind. Ist ja definitiv nicht so, nur tatsächlich ist es leider auch so, dass es ein paar Kurzgeistige gibt, die meinen hier auf einen fahrenden Zug aufspringen zu können und unter Vorwand des Tierschutzes Hunde aus dem Ausland zu holen und hier zu verkaufen, gerade weil die Käufer das weniger hinterfragen, weil es ist ja Tierschutz und man tut den armen Straßenhunden ja was gutes. Ich bezweifle auch, dass man Straßenhunden tatsächlich immer nur gutes tut, wenn man sie in ein gut gemeintes Leben in Mitteleuropa steckt. Gerade Rumänien war in dem Punkt ja nochmal eine andere Nummer wie z.B. Griechenland, da es in Rumänien ja ein Gesetz zur Tötung aller Straßenhunde gab, sollten die nicht vermittelbar sein. Deshalb kam es ja erst zu den Riesentierheimen, bei denen man dann keinem Hund, der dort leben muss, mehr gerecht werden kann. Ich schätze in solchen Situationen ist es leicht, einen angeblichen Tierschutzverein eintragen zu lassen, sodass man völlig problemlos Welpen LKW-Weise nach Deutschland karren und hier gut an den Menschen bringen kann, der das Gefühl hat, etwas für die Hunde im Ausland getan zu haben. So wird wieder mal ein wirklich guter Gedanke von wenigen Idioten pervertiert was die Folge hat, dass viele Menschen dem gesamten Auslandstierschutz sehr kritisch gegenüber stehen, was bei den seriösen Organisationen natürlich auch wieder negativ aufschlägt. Genau das gleiche wie bei Züchtern. Klar ist es leicht eine Hündin zu bekommen, die immer wieder decken zu lassen und mit den Welpen ein nettes Sümmchen zu verdienen. Deshalb kämpfen die seriösen Züchter, die sich schon selbst harte und teilweise sehr teure Regeln auferlegen zur wirklich bewussten Zucht von gesunden Hunden, permanent gegen Vorurteile an, die die Leute haben, weil es so viele Vermehrer gibt.


    Für mich als Interessent beim Hundekauf ist es aber unheimlich schwierig mir im Tierschutz a) eine Organisation zu suchen, die wirklich seriös arbeitet, gerade wenn ich nicht aus der Szene bin und keine persönlichen Kontakte habe, b) einen Hund auszusuchen, der zu mir und meinen Vorstellungen passt und der c) nicht nach einem halben Jahr, wenn er endlich gemerkt hat, hier bin ich zu Hause, hier bleibe ich, plötzlich Verhaltensweisen auspackt, die vorher nichtmal ansatzweise zu erahnen waren. Da ist es wesentlich einfacher, ich suche eine Rasse, die meinen Vorstellungen entspricht und suche gezielt einen Züchter dieser Rassen, der a) alle notwendigen gesundheitlichen Untersuchungen der Elterntiere und evtl. auch der Welpen vornimmt inklusive rassespezifischer Krankheiten, b) die Hunde so sozialisiert, dass der Welpe auf das Leben in meiner Umgebung und Situation schon vorbereitet ist und ich c) sowohl Zuchtstätte als auch Wurf vor der Abholung mehrfach besuchen kann und mir ein Bild der gesamten Situation des Hundes machen kann. Es ist auch einfacher einen solchen Züchter zu finden, da ich erstmal bei den übergeordneten Vereinen schauen kann, an deren Vorgaben sich die Züchter halten müssen. Da ist dann schon einiges einfacher. Klar, komme ich dann zu dem Schäferhundezüchter, der die Hunde dennoch im Zwinger züchtet (auch wenn diese zumindest gesundheitlich komplett durchgecheckt sind) muss ich das mit mir selbst ausmachen, ob ich eine solche Zucht unterstützen möchte. Aber beim Tierschutz ist eben die Frage: Wie bekomme ich denn raus, welche Orga seriös ist und wie es ihr ums Tierwohl geht. Zu großen Orgas finde ich natürlich mehr Infos, aber was ist denn mit einer kleinen Orga, die wirklich liebevoll alle notwendigen Schritte mit ihren Hunden geht, aber im Jahr vielleicht nur ganz wenige vermittelt, weil sie von vorneherein gar nicht viele Tiere aufnimmt. Dann gibt es logischerweise auch nur wenige Meldungen zu diesen Orgas, die aber dennoch sehr gute Arbeit leisten, aber finde ich die? Finden tu ich wohl eher Organisationen die jährlich dutzende bis hunderte Hunde vermitteln und da sind dann wahrscheinlich viele der Meinung, ja, die sind seriös und andere die sagen, sie sinds nicht. Als Käufer habe ich definitiv mehr Sicherheiten beim Züchter.


    Da ich davon ausgehe, dass mein Zweithund noch zu Zollys Lebzeiten einziehen wird, wird mein Weg auf jeden Fall zum Züchter führen, weil ich nicht zwei solcher Überraschungspakete hier haben will. Das heißt nicht, dass hier nie wieder ein Tierschutzhund einziehen wird, aber nur nach ausreichender Vorbereitung und Infosammlung. Und zumindest habe ich für mich die Bedingung getroffen, dass ich den Hund dann außerhalb eines Tierheims auf einer Pflegestelle in einem gewöhnlichen sozialen Umfeld, wie der Hund es ähnlich auvh bei mir vorfinden würde, kennen lernen möchte. Da ich mir die Kompetenzen nicht zutraue zu entscheiden, welcher Hund einer Webseite, auch nach Rücksprache mit den Mitarbeitern der Orga, in mein Leben passen könnte, wenn er vergleichbares noch gar nicht kennen gelernt hat, fällt diese Option für mich schonmal komplett raus. Und der Umweg über ein TH ist eben auch nicht optimal, wie bereits festgestellt, da auch dabziemlich viel Mist laufen kann, plus dass der Hund ein zusätzliches traumatisches Erlebnis hatte, indem er aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen wurde um dann eine weite Strecke in einem kleinen Käfig zurückzulegen um dann in einen anderen Käfig mit völlig neuen WG-Kollegen und Eindrücken gesteckt zu werden.


    Sicher, Risiken gibt es bei allen Arten an einen Hund zu kommen, aber es gibt dennoch Möglichkeiten die einzelnen Risiken gegeneinander abzuwägen und zu entscheiden, welche man eingehen möchte. Deswegen habe ich für mich die Entscheidung getroffen, entweder TS-Hund von einer Pflegestelle oder seriöser Züchter. Selbst als Pflegestelle mich anzubieten, wäre wohl gar keine gute Idee, da ich vermutlich als absoluter Pfegestellenversager enden würde :hust: (und mich vermutlich gerade an die Priblemfälle klammern würde)

  • @JediRitter Da stimme ich dir zu. Leider kann ein Züchter auch das Blaue vom Himmel erzählen und wenn man sich (wie wir damals) noch nicht so gut auskennt, kann man da schnell an die Falschen geraten. Ich kenne leider auch seriöse Züchter, die alle Welpen, die nicht dem Standard der Rasse entsprechen, töten anstatt sie einfach um einen geringeren "Preis" anbieten :rotekarte:


    @Reddy Wie gesagt, jeder muss das selbst entscheiden. Ich verstehe auch, dass man nicht gleich zwei Überaschungspackete daheim haben möchte. Ich kenne Menschen die im TS tätig sind und das bringt den Vorteil, dass man eben auch mitbekommt was eine gute Orga ausmacht und bei wem man lieber die Finger davon lassen sollte.


    Ich könnte auch nie Pflegestelle für Hunde sein, ich würde sie wahrscheinlich alle behalten |)

  • Ich kenne Menschen die im TS tätig sind und das bringt den Vorteil, dass man eben auch mitbekommt was eine gute Orga ausmacht und bei wem man lieber die Finger davon lassen sollte.

    Da beneide ich dich wirklich sehr, das ist auf jeden Fall ein riesen Vorteil und bringt auch ganz viel Sicherheit mit sich. Ich habe diesen Vorteil nicht und muss mich auf meine Recherche-Fähigkeit und Hörensagen verlassen. Das habe ich einmal getan und bin damit an einen Hund gekommen, der in der hiesigen Gesellschaft völlig überfordert ist. Möglicherweise hätte ich beim nächsten Mal mehr "Glück" (ich habe natürlich Riesenglück Zolly zu haben, sie ist ein traumhafter Hund, wenn keine fremden Menschen oder Hunde in der Nähe sind) und würde einen Hund erwischen mit dem alles "easy-going" (überspitzt gesagt) ist und der zusätzlich Zolly noch Rückhalt und Sicherheit gibt, die sich nach wie vor immer noch stärker an anderen Hunden, denen sie vertraut, orientiert als an Menschen. Das ist aber ein sehr großes Vielleicht.
    Genausogut kann ich natürlich auch beim Züchter auf die Nase fallen und der gibt mir gerade den labilsten Hund aus dem Wurf, der sich dann an Zolly orientiert. Bei Chuchip haben wir eine Züchterin an der Hand, die Zolly kennen gelernt hat und gerade auch im Hinblick auf ihre Probleme einen Welpen für uns ausgesucht hat, der einfach von vorne herein komplett gechillt war (und nach wie vor ist) und von dem Zolly auch schon vieles gelernt hat. Außerdem haben wir sie und die beiden Elterntiere und ihre anderen Hunde schon vor dem Decken kennen gelernt und waren mehrfach zu Besuch (vor allem eben Birgit, der Chuchip ja gehört). Nach wie vor besteht sehr viel Kontakt und sie ist für alle Fragen ansprechbar. Für uns also in dem Fall die richtige Entscheidung.


    Hätte ich Zolly nicht, sondern einen "normalen" TS-Hund, würde ich das ganze wahrscheinlich komplett anders sehen, aber ich muss eben alle Entscheidungen, die ich jetzt im Bezug auf Hunde treffe, eben auch mit Blick auf Zolly treffen. Sind halt immer Einzelfallentscheidungen.

  • Für mich persönlich käme ein Hund vom Züchter nicht in Frage.
    Ich finde es gibt genug Hunde die dringend ein neues Zuhause suchen. Da müssen für mich nicht noch welche nachproduziert werden.


    Und der Umweg über ein TH ist eben auch nicht optimal, wie bereits festgestellt, da auch dabziemlich viel Mist laufen kann, plus dass der Hund ein zusätzliches traumatisches Erlebnis hatte,..

    Ich mag das Konzept Tierheim überhaupt nicht.
    Ich würde mir wünschen mehr Menschen würden Hunde von anderen Privatleuten direkt aufnehmen.
    Man kann übers Internet so leicht, so gut kommunizieren.
    Wenn man einen Hund in seiner vertrauten Umgebung kennenlernt, ganz in Ruhe, über einen längeren Zeitraum, kann man Überraschungen zum allergrößten Teil ausschließen und es gibt endlos viele Hunde die so von privat an privat ein neues Zuhause suchen.


    Ich würde mir wünschen es gäbe eine Tendenz zur Abschaffung von Tierheimen.
    Die Hunde die von einer Stunde auf eine andere keine neue Familie finden können würden in meiner "Wunschwelt" in kleinen Pflegestellen untergebracht, ohne diese Rieseneinrichtungen die jedes Tier schocken was dort durch muss.

  • Ich würde mir wünschen mehr Menschen würden Hunde von anderen Privatleuten direkt aufnehmen.
    Man kann übers Internet so leicht, so gut kommunizieren.
    Wenn man einen Hund in seiner vertrauten Umgebung kennenlernt, ganz in Ruhe, über einen längeren Zeitraum, kann man Überraschungen zum allergrößten Teil ausschließen und es gibt endlos viele Hunde die so von privat an privat ein neues Zuhause suchen.


    Ich würde mir wünschen es gäbe eine Tendenz zur Abschaffung von Tierheimen.
    Die Hunde die von einer Stunde auf eine andere keine neue Familie finden können würden in meiner "Wunschwelt" in kleinen Pflegestellen untergebracht, ohne diese Rieseneinrichtungen die jedes Tier schocken was dort durch muss.

    Tiergeim sehe ich halt auch sehr kritisch, da gibt es zwar die Hunde, die recht regelmäßig zum Gassi rausgenommen werden, wenn sie das Glück haben einen Gassigänger zu haben und eben so unproblematisch sind, dass die TH-Leute diese Hunde gehen lasssn, aber eben auch viele, die dort nur verwart werden und das ist eben auch nichts anderes als Zwingerhaltung. Gerade größere (vermutlich städtische) Tierheime haben da ja auch gar nicht die Kapazitäten um die Tiere anders zu halten.


    Leider gibt es eben viel zu wenige Pflegestellen, um die ganzen Tierheimhunde unter zu bringen und wie gesagt, ich würde es mir nicht unbedingt zutrauen. Ich würde dann wohl so enden, wie die eine Pflegestelle, die dann mit über zehn Hunden im Hundeauslauf auftauchte, weil sie gar nicht normal spazieren gehen konnte, weil sie völlig den Überblick verloren hatte. Nicht weil ich das so wollen würde, sondern weil ich mich nicht wieder trennen könnte :ops:

  • ich finde es jetzt ehrlichgesagt schade, daß dieser Thread zu einer Diskussion über (Auslands)Tierschutz und Züchter etc. verkommt :roll:

  • @Cindychill Ich fand die Diskussion sehr angenehm, weil alle eine unterschiedliche Meinung vertreten, aber trotzdem ganz sachlich dabei geblieben sind, deshalb hab ich mir da jetzt auch keine Gedanken zu gemacht.
    Aber du hast natürlich Recht und das ist doch schon recht arg Off-Topic und deshalb sollten wir wohl auch zum eigentlichen Thema zurück kommen.


    Also BTT: Heute Mittag saß ein Mann auf einer Bank auf der eher selten jemand sitzt und ich konnte mit Zolly vorbei gehen indem ich Chuchip und mich zwischen den Mann und Zolly gebracht habe. Da hat Zolly nur noch sehr skeptisch geguckt und ist einen Bogen gelaufen, soweit die Leine das zugelassen hat, ist aber nicht ausgerastet oder hat geknurrt. Klar, sie war nervös, aber mehr auch nicht.
    Später kamen noch drei Radfahrer in kurzer Zeit, die konnten wir völlig problemlos durch absitzen vorbei lassen, obwohl bei dem einen Fahrrad zwei Hunde dabei waren (allerdings treffen wir die fast jeden Tag, weil die auch immer der Rush-Hour ausweichen, also sind die quasi schon "normal"). Der Vorfall am Samstag scheint also erstmal keine großen Folgen nach sich zu ziehen, sonst sind dann oft erstmal alle Radfahrer blöd. Vielleicht hat ihr der Ruhetag gestern geholfen, das besser zu verdauen.

  • Ich fand die Diskussion sehr angenehm, weil alle eine unterschiedliche Meinung vertreten, aber trotzdem ganz sachlich dabei geblieben sind, deshalb hab ich mir da jetzt auch keine Gedanken zu gemacht.
    Aber du hast natürlich Recht und das ist doch schon recht arg Off-Topic und deshalb sollten wir wohl auch zum eigentlichen Thema zurück kommen.

    ja ich bitte darum :) Danke

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