Austausch: Über Hunde mit Menschenproblemen

Zitat von Jadra

Bei Marley würde es übrigens nicht unbedingt helfen, wenn ich ihn in die Nähe eines Angstauslösers bringe, indem ich ihn einfach dort mit hinnehme. Klar mache ich das, wenn es sich anbietet, auch mal, aber eben nicht immer. Zum Einen, weil ich ihn nicht zu jedem Menschen/Kind mit Fahrrad/Oma mit Rollator hinbringen kann - die Leute haben sicher nicht alle unbedingt Lust, als Übungsobjekte für meinen Hund zu dienen -, zum Anderen aber auch, weil ich ihn damit in manchen Situationen einfach überfordern würde. Viele Wege führen nach Rom, und oft genug sind es Wegekombinationen, die helfen

Ich mache es ja auch nicht immer, aber schon öfter.Ich setz mich mit ihm z.B. auch mal am Bahnhof hin, was für ihn schon stressig ist. Aber durch oftmaliges, anfangs kurzes Wiederholen immer besser wurde. Richtig gelassen nimmt er es sicher nicht, aber auch nicht mehr panisch. Da fahren eben auch Omis mit Rollator etc mal vorbei. ;-)
Als er getrailt hat, da konnte er das ausblenden, auch Kinder, andere Hunde und so. Das hat bei uns in dem Sinn schon viel gebracht gehabt.
Und ich sage ja auch immer wieder, das es nicht bei jeden gleich ist. Da gibt es keine Patentlösungen, das ist mir schon klar.

Schau mal unter http://www.markertraining.de da ist mein ich auch ein Artikel über Angst verstärken. Und ich finde es ist super erklärt.

Über den Artikel bin ich das erste Mal drauf gestoßen: Angst - und wie sie eben nicht verstärkt wird - Pfotenlesen

@Michi69: Ja, solche "Aushaltsituationen" gibt es hier durchaus auch. Durch Wiederholung kann man da wirklich super was erreichen. Parallel arbeiten wir bei manchen konkreten Angstauslösern, die sich gut kontrollieren lassen, dann eben noch mit Leckerchen.
Ich wollte übrigens auch nochmal sagen, dass ich auf keinen Fall behaupten wollte, dein Weg wäre falsch oder meiner besser oder so! Ich hatte nur irgendwie den Eindruck, wir haben etwas aneinander vorbei geredet, deshalb bin ich da so ausführlich geworden. Aber vielleicht war es auch der Uhrzeit geschuldet, es war ja gestern doch schon recht spät. Ich denke, wir sind uns da alle einig, dass man immer schauen muss, was dem Hund gerade hilft und dass das durchaus sehr unterschiedliche Dinge sein können.

Meiner Hündin hilft es wenn sie sich Trigger aus der Entfernung in Ruhe ansehen kann. Das hab ich mittlerweile einfach auf Signal gelegt. Wenn ich was sehe (oder auch mal wenn ich nix sehe) sag ich schau und sie sieht sich um. Sieht sich die Dinge die da kommen an.
Mein Hund findet sich drehende Räder doof. Mit Motorengeräusch ist es noch gruseliger. Durch unser schau kommen wir mittlerweile entspannt auch an so etwas vorbei.
Ach so, schau beinhaltet bei uns dass wir stehen bleiben und erst weiter gehen wenn sie genug geschaut und sich ihr naschi geholt hat.
Das gute daran, um sich das naschi zu holen muss sie sich vom Trigger abwenden. Ohne das ich da was sagen muss. Würde ich sie da umlenken oder sonst was würde sie das nur hoch fahren. Das geht am Anfang natürlich nur wenn die Distanz groß genug ist.
Bei ihr geht das jetzt schon auf ganz geringe Distanz.

Ob ich hier auch rein passe?
Raja kann nichts mit Fremden Menschen anfangen, sie möchte am liebsten nichts von ihnen wissen.
Sie ignoriert Fremde grundsätzlich, wenn diese allerdings aufs bedrängen (bei mir) gehen knurrt sie, sie alleine würde ausweichen und vermummte, betrunkene will sie angehen Sie würde da stellen und in die Fersen beissen.

Für die BH (Chipkontrolle) haben wir viel, viel trainiert. Sie ist sau verfressen und so hab ich sie von mehreren Frauen ausm Verein, weils da weniger schlimm ist und die Richterin eh weiblich war, füttern lassen. Wir kamen soweit, dass sie sich von einer Frau ausm Verein sogar leicht anfassen ließ.
Ansich muss sie kein Everybodysdarling werden, ich finde gut, dass sie kein Interesse an anderen Menschen hat.
Mein "Problem" sind genau 2 Menschen.
Ich bin oft bei meinem Freund und Raja kann seine beiden Brüder 0 ab. Also sie hasst die wirklich abgrundtief.
Weiß nicht wieso genau, vermute weil die ein sehr selbstbewusstes auftreten haben.
Und nun zu meiner Problemsituation. Wenn beide Hunde (früher auch schon als sie alleine war), mein Freund und ich in seinem Zimmer sind und einer der beiden Brüder klopft, verfällt Raja in ein hysterisches bellen und bekommt sich kaum ein. Sie dreht echt komplett ab und ohne "anschreien" oder am besten einfach am HB nehmen und unter den Schreibtisch packen (wo sie dann vor sich her knurrt) würde sie wohl garnicht mehr aufhören. Wenn die einfach eintreten, wird sie richtig böse, stellt sie und wenn sie nicht gehen, hackt sie in die Fersen. Also sie meint es schon ernster ^^
Das ist jetzt seit 3 Jahren so und wird auch nicht besser. Wenn wir einfach raus gehen spazieren z.B. siehts aus als ob sie garkeine Probleme mit denen hätte, lässt sich an der Leine führen von ihnen usw. Ist also wohl auch was territoriales. Bei der Mutter und Schwester wufft sie beim klopfen, wenn sie dann sieht wer es ist hört sie aber auf. Ansonsten traut sie den Männern auch im Wohnzimmer nicht, wenn die lauter werden, aufstampfen(das kann sie eh nicht ab) oder sowas knurrt sie auch und hat auch schon nach der Ferse geschnappt.

Ich würd das gerne in annehmbare Bahnen lenken, denn so ist das echt nicht mehr zu tragen. Man kann sich nicht Unterhalten so laut und hysterisch bellt sie, Telefonate werden so sehr, sehr peinlich und ich hätte halt gerne, dass sie nicht mehr denkt, sie müsse da irgendwas klären.
Wenn wir "Besuch" bekommen geht sie das ja nichts an.
Sie muss die nicht mögen und sich auch nicht anfassen lassen, soll aber auch kein Aufstand machen oder nach einmal kurz melden aufhören.

Achso Kiyu macht da übrigens nicht mit, eher das Gegenteil. Wenn ich Raja anmecker oder sie am HB nehme geht Kiyu "auf sie los". Sie Maßregelt sie dann sozusagen geht hin und schnappt in die Luft. Das will ich allerdings auch nicht und wird unterbunden. Die soll für uns auch nichts klären ^^

Vielleicht habt ihr irgendwelche Ideen. Schön füttern hat nichts gebracht, sie nimmt Futter, rennt dann aber wieder zurück und bellt wieder.

Ruhezone (Decke, box etc) aufbauen. Das sie ne Zone hat wo keiner dran kann und wo sie sich zurück ziehen kann und wo du sie auch hinschicken/reinschicken kannst.

Hat sie ja unter dem Schreibtisch, sie geht aber lieber auf Konfrontation und will den Feind loswerden
Und schicken lässt sich sich da nicht. Dieser Hund würde bei hinterherrennen eines Kaninchen ins Platz knallen, ebenso wie bei ner geworfenen Fleischwurst usw. aber da hat sie keine Ohren für mich frei

Und wenn du es mit ner box probierst? Und wenn der Feind kommt, der sollte die erste Zeit vielleicht kurz anklingeln lassen, du bringst den Hund mit kausnack oder so in die box. Und dann kommt Feind fein ohne klopfen!?