Unser Hund pinkelt immer, wenn er sich freut oder Angst hat

  • Hallo,


    unser Hund ist ein Jack Rusell und er ist 1 Jahr alt.


    Problem ist wenn wir zum Beispiel nach Hause kommen und er begrüßt uns, dann pinkelt er vor freude.
    Oder morgens nach dem aufstehen das gleiche problem wenn er uns begrüßt.
    Auch wenn er was angestellt hat und wir mit ihm schimpfen und er hat angst.


    Hoffe ihr könnt uns helfen. Er hat das problem von anfang an gehabt.



    Lg
    Björn

  • 1. Seit wann habt ihr ihn?
    2. Woher habt ihr ihn?
    3. Für was schimpft ihr ihn aus?
    4. Habt ihre euch schon mit eurer und seiner Körpersprache susneinandergesetzt?
    5. wie arbeitet ihr im allgemeinen (Positiv, Strafe, Rudelgedöns usw.)?

  • Hunde pinkeln nicht aus Freude. Das aufgedrehte Verhalten inklusive Pfütze zeigt, dass Euer Hund total unsicher ist und nicht einschätzen kann was Ihr in der Situation von ihm wollt. Er sichert sivh wie ein kleiner Welpe in einer gruseligen Begrüßungssituation ab, die er nicht einschätzen kann, damit ihm nichts passiert.


    Es klingt hart, aber leider zeigt das, dass Euer Hund das Begrüßen sehr unangenehm findet und die Situation ihn absolut überfordert.


    Ändern kann man das, indem man sich im Alltag aus Hundesicht "logisch" verhält und die Situation selbst ändert. Hilfreich ist für solche Hunde, wenn sie ein Verhalten lernen, mit dem sie sich zurückziehen können und es sich sogar noch für sie lohnt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • 1. Nach 8 Wochen haben wir ihn bekommen, also vor 10 Moanten
    2. Von einem Züchter vom Bauernhof, wir haben dort schon mal einen Hund geholt, der hat das problem gar nicht, er ist ein halb Bruder von ihm (gleicher Vater)
    3. Wenn wir essen und er bettelt am Tisch
    4. Wie meinst du das?
    5. Sitz, bleib, gib Pfote. Belohnung mit Leckerchen


    Lg

  • Okay dann von vorne.


    Wie Corinna bereits erklärt hat zeugt das Verhalten nicht von Freude. Der Hunde beschwichtigt aus Überforderung. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Aufzuchtsbedingungen nicht optimal waren.
    Wenn man so einen unsicheren Hund hat ist es sehr praktisch sich mit der hündischen Kommunikation auseinander zu setzen. Auch was wie Körpersprache von einem selbst bedeutet. Hunde kommunizieren sehr fein. Knurren ist meistens schon eine sehr hohe Eskalationsstufe. Vorher kommen sehr viele für viele Menschen schwer zu erkennende Signale.
    Ein Beispiel für menschliche Kommunikation. Viele Menschen beugen sich über Hunde um sie zu streicheln. Das ist eigentlich eine Bedrohungsgeste für den Hund. Wissen viele aber nicht. Ich empfehle einfach mal das Buch 'Das andere Ende der Leine' von Patricia irgendwas. Wäre sinnvoll sich das anzuschauen.
    Hier gibt es auch einen Thread zur hündischen Kommunikation ich suche später mal.


    Und nein, ich meine wie ihr arbeitet, nicht was er kann. Wie bringt ihr neue Sachen bei? Also bei Sitz, hat er dann eine Belohung bekommen wenn er es richtig gemacht hat oder eine Strafe wenn er es nicht gemacht hat?
    Bei so einem Hund würde ich zwecks Unsicherheit und Vertrauen positiv arbeiten.


    Ihr schimpft nur wenn er am Tisch bettelt?


    Wie reagiert ihr wenn er pinkelt?
    Wie sieht die Begrüßung aus?

  • Also jetzt mal genau erklärt...


    Als Welpe hat er nicht wie andere Hunde, sondern viel mehr in die Wohnung gemacht. Jedesmal wenn er draussen gemacht hat und rein kam, machte er wieder.... Das ging länger so... Folge daraus war, dass meine Nerven blank lagen und ich schimpfte so das er sich duckte... Die Tierärztin meinte zunächst das es sich geben würde... Da es das aber nicht tat, ging ich wieder hin und was war... er hatte eine Blasenentzündung... bekam eine Antibiose und es wurde besser... Wenn wir nach Hause kommen oder Besuch kommt freut er sich... wenn wir nichts sagen klappt es fast gut, dass er nicht pinkelt... sprechen wir ihn an, pinkelt er.


    Ich bin der Meinung, weil ich ihn als Welpe so oft ausgeschimpft habe, dass das in seinem Gehirn verwurzelt ist und er das deshalb nun so macht ?! Ob das so sein kann ???


    Es war besser, aber seit ca 4 Wochen (Wir waren beide sehr krank über 4 Wochen) sehr krank. Seit dem ist es wieder schlimmer geworden. Wenn er zu mir kommt und ich ihn streichel und dann anspreche dann kann es passieren, dass er wieder etwas verliert ... dann schimpfe ich nicht, dnn ist es eher ein: Och Milo... und ich fühle mit ihm.. er tut mir leid!!!


    Manchmal ist es so... wenn er sich über etwas freut... dann schaut er grundsätzlich unter sich, ob nichts raus gekommen ist... ist nichts raus gekommen spielt er weiter oder er sucht den Boden nach Pipi ab!


    Er hat bei mir sitz gelernt und wurde immer dafür mit Leckerchen belohnt und nie beschimpft wenn es nicht klappte, aber davon abgesehen... ich habe nur drei Versuche gebraucht... genau wie einen Ball werfen und er bringt ihn mir zurück... legt ihn ab und ich werfe erneut... klappt super.


    Er ist ein sehr lieber unser Milo, macht nichts kaputt von Anfang an nicht, ist sehr anschmiegsam und benötigt somit auch nie schimpfe.


    Tagsüber lassen wir ihn und seinen Bruder zusammen (max. zwischen 2 und 4 Stunden)! Sie zanken und lieben sich! Mal knurrt derm mal der andere! Sie machen das sehr gut unter sich aus... sie lecken sich gegenseititg die Ohren, rangeln usw.


    So nun bin ich mal gespannt, was Ihr dazu sagt!


    Lg
    Iris

  • Mhm okay, also grundsätzlich hört sich dass gar nicht 'so schlimm' an.


    Das mit dem Stubenreinheit beibringen war sicherlich suboptimal. Eigentlich schimpft man da gar nicht, wie du aber ja schon erkannt hast. Dass das eure ganze Beziehung zerstört hat glaube ich nicht.


    Ich persönlich würde ihn aber weder bemitleiden, noch sonst eine Reaktion zeigen. Auch Mitleid können Hunde nicht einordnen und es kann zu einer Verstärkung der gezeigten Verhaltensweise kommen.


    Die Unsicherheit bei der Begrüßung, wie man da konkret dran arbeiten kann (außer dass ihre schweigt) kann Corinna sicherlich bessere Tipps geben. Ich würde ihn vor allem ignorieren. Auf seinen Platz schicken könnt ihr ja wieder nicht, ohne dass er verunsichert ist. Oder könnt ihr das Kommando ohne laut aussprechen und das verunsichert ihn nicht? Ich würde ihm halt auch die stressige Begrüßung ersparen und das alle entspannen. Dazu müsste man halt ein Alternativverhalten antrainieren,

  • Hallo,


    ich würde ihn einfach in Zukunft bei Rückkunft zuhause total ignorieren. Die Hündin von meinen Eltern macht auch "Begrüßungspipi".
    Wenn ich zuhause Besuch abstatte, ignoriere ich sie solange, bis sie sich beruhigt hat. Dann macht sie das nicht.


    Liebe Grüße,
    Rafaela

  • Der Hund zeigt noch immer ein ganz typisches Welpen-Verhalten. Denn das "Pinkeln" bei Begrüßung zeigen die meisten Welpen als Unterwerfungsgeste/Beschwichtigungssignal gegenüber ihren Rudelmitgliedern an.


    Dieses Verhalten zeigen viele Hunde auch gegenüber ihren Menschen; zumindest bis zum Erwachsenwerden.


    Danach kann sich das "Pinkeln" völlig legen, oder aber der Hund hat es so verinnerlich, dass es langfristig anhält. Grund dafür: der Hund ist eher feinfühlig, unsicher seinen Menschen gegenüber, in einer Erwartungshaltung gegenüber seinen Menschen. Seine Menschen haben in solchen Situationen mit Aufschrei, Schimpfen reagiert.


    Ihr müsst Euch mit Euerer Körpersprache zurück halten und das Pinkeln ignorieren, auch Situationen vermeiden, wo er das tut. Wenn Du merkst, dass er wieder in diese Gestik verfällt (bereits im Ansatz), den Hund nicht mehr anschauen, wortlos weg drehen. Erst recht nicht streicheln.


    Insgesamt weniger körperlicher Einsatz (streicheln über den Kopf vermeiden) gegenüber den Hund; mehr verbal kommunizieren.

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