Verzweiflung pur... Bitte um Rat

  • Bis er genau was gelernt hat?


    Ich habe das allgemein gemeint. Schaut mal in den Lonley Barkers Thread, da sind einige Hunde, wo das Training erst mit Kennel richtig gefruchtet hat. Man kann diesen also wirklich sinnvoll unterstützend einsetzen

  • Ich kenne schon auch Vorteile eines solchen Trainings. Meine Frage war: was soll ein junger Hund lernen, was er nur in einem Käfig lernen kann.


    Einem Hund in ANWESENHEIT eine Auszeit zu geben (ist so halt auch nicht mein Ding), kann ich ja nachvollziehen.


    Hier geht es darum: Was mache ich mit einem Hund, der mir in Abwesenheit die Wohnung auseinandernimmt, den eigenen Kot frisst, die Tapenten von den Wänden reisst.
    Diese vollkommen gestresste Kreatur, nun auch noch in eine Kiste zu sperren, finde ich krass.


    Ich kenne bemühte Hundeanfänger, die monatelang den Kennel schönfüttern und clickern.
    Das wird hier nichts nutzen, klar kann man unter anderem mit einem Boxentraining anfangen, für später.
    Aber an der akuten Situation nutzt es gar nichts.
    Der Hund muss raus aus der Situation, alleine bleiben zu müssen, das geht jetzt aktuell eben nicht.


    Ob es nun nur 3 Tage nicht geht oder länger, dass muss ausprobiert werden.


    Und ein Alleinseintraining ist eben nicht: Montag eine Minute, Dienstag zwei Minuten...und so weiter.


    Das gesellige Tier Hund muss lernen, alleine sein zu ertragen. Also in einem anderen Raum sein, als seine "Mami", wie kleine Menschenkinder. Dazu reicht eine ganz normale Wohnung, dazu reicht ein Tisch unter dem ein Körbchen steht im Nebenraum.....Das muss Hund lernen.
    Neben mir in einem Käfig liegen ist auch kein "alleinseintraining". Das ist ein: ich bringe dich von hoher Anspannung runter" Training. Soweit ich herrauslese, ist das gar nicht das Problem dieses Hundes.

  • Genau das ist die Gefahr dieser sich ständig wiederholenden Käfig-Empfehlung für nahezu jedes Problem, mittlerweile wird nicht einmal mehr differenziert. :verzweifelt:
    Das Gleiche mit der "Anbindetechnik", gleich wird es bagatellisiert, weil EIN Hund im Büro, in Anwesenheit von Menschen KURZ mal angebunden wird, versteht man den Aufschrei sowie den Einwand "tierschutzrelevant" nicht, obwohl der Hund der TE bis zu 7 Stunden komplett alleine und nicht im Büro unter Menschen ist.


    Anbindetechnik und Käfighaltung kann man nicht pauschalisieren, was hier aber immer wieder geschieht. :roll:

  • Moin,


    ich gestehe - ich hab das auch gemacht, meinen Hund angebunden... wir hatten damals die Wahl ihn entweder schnell zu uns zu holen oder noch eine sehr lange Zeit zu warten, er war den Kinder in Spanien zugelaufen. Und als er hier war, hab ich durchaus versucht ihn frei im Raum zu lassen - er machte alles mögliche kaputt...... als er begann meine Bücher aus dem Regal zu holen, was Schluß mit Lustig.


    Ich hab Diego an seinem Platz mit einer Kette, die er nicht durchbeißen konnte - angebunden und das Haus verlassen.


    Ich bin da immer hin und her gerissen gewesen, einmal schätze ich das nicht, einen Kennel etwa - hab ich nie gehabt und will ihn auch nie haben - andererseits muss der Hund aber auch lernen, das man Dinge nicht kaputt macht - wie aber soll er das können - wenn niemand eingreifen kann? Mir fiel damals nichts anderes ein.


    Diego war ziemlich klug, wenn er meine Unitasche sah, warf er sich zu Boden und verweigerte jeden Schritt in Richtung seines Platzes - die ersten paar Mal musste ich ihn tragen, dann sah er meine Tasche und ging in seinen Korb.


    Ich habe relativ schnell versucht ihn weiterhin ohne anzubinden in der Wohnung zu lassen..... mal eben einkaufen oder schnell zum Container - das waren unsere Übungen. Es war aber auch so, das er grundsätzlich schlief, wenn ich dann weg war.... oft genug kam ich heim und fand ihn schlafend.


    Für UNS war es eine gute Methode, Diego habe ich dann, ein halbes Jahr später nie mehr anbinden müssen..... der ging einfach in seinen Korb wenn ich ging und schlief. Ich glaube, manche Hunde steigern sich in das Zerstören einfach rein und wer kann sich das leisten oder will dauerhaft so wohnen? Oder sie lernen für sich - meine Theorie - das sie nur genügend Unfug machen müssen, bis ihr Herrchen wieder kommt, bzw. bellen bis jemand kommt - das sind ja durchaus auch eigene Erfolgserlebnisse, die schwerlich zu unterbrechen sind und vielleicht hab ich mit meinen Hunden immer nur einfach Glück gehabt.


    Versuchen kann man das, man muss eben sehen, was der Hund tut, wenn er angebunden ist und DAS ZIEL muss IMMER sein, das anbinden zu unterlassen oder das einsperren im Kennel. Niemals darf das eine Dauerlösung sein oder immer geschehen....


    Nur eines noch, die innere persönliche Haltung spielt eine Rolle, schwer zu erklären und nicht mal hergetäuscht - aber ich glaube, sie spielt eine Rolle.


    Sundri

  • Das gesellige Tier Hund muss lernen, alleine sein zu ertragen.


    Ich bin mal so frech und nehme mir mal nur diesen Satz heraus ...


    Natürlich kann und muss ein Hund lernen, dass es nichts schlimmes ist "mal" alleine zu bleiben. Er kann gut damit umgehen, wenn er es lernen durfte und seine Bedürfnisse vorher ausreichend gestillt wurden und die Abwesenheit des Menschen nicht regelmäßig über einen solch langen Zeitraum, wie es bei der Threadstarterin der Fall ist, erstreckt. Denn wenn er ein Drittel seines Lebens ohne Ansprache alleine ist, ein weiteres Drittel (also nachts) schlafen und fast den Rest der Zeit auch noch brav im Hintergrund bleiben soll ...


    Dann muss man sich schon fragen, wozu der Hund überhaupt angeschafft wurde ... bei manchen unerfahrenen Hundehaltern hat man schnell den Eindruck, der Hund ist nur eine Last - spätestens in der Pubertät fällt ihnen auf, dass das was schief läuft und es leider nun doch kein braves unkompliziertes Tier wie aus der Werbung ist ...


    Ein Welpe ... ein Jundhund, der Führung / Erziehung will und braucht, wird überwiegend alleine gelassen und ist eigentlich dauernd unterbeschäftigt/unterfordert... was soll das werden?


    Ich habe auch nun seit fast 2 Jahren endlich meinen ersten eigenen Hund seit Welpe ... und ich bin wirklich immer wieder erstaunt, wie viel Zeit es doch kostet (abgesehen von der nicht unerheblichen zusätzlichen Hausarbeit), ihn zu erziehen und ihn zu beschäftigen, damit er zufrieden und ausgeglichen ist. Damit ich überhaupt erwarten kann, dass er nicht aufmüpft, seinem Frust/Bewegungsdrang durch z.B. Zerstörungswut Ausdruck verleiht und dass er sich auch mal im Hintergrund hält - freiwillig und ohne was zu vermissen.


    Ich bin schon in Frührente und hab die Zeit ... und ich bin froh darüber - manchmal brauch ich jede Minute des Tages, damits mir und meinen Mann auch noch gut geht, bei dem ganzen Trubel den ein Hund so mit sich bringt ...


    Klar, man kann eine Fehlentscheidung treffen und sich vorher nicht genug informiert haben - aber da muss man auch die Größe haben, zuzugeben, dass man der Aufgabe dann doch nicht gewachsen ist.


    Ein Hundetrainer kann helfen - ja. Aber die Zeit, die Hilfe auch täglich im Alltag anzuwenden, die wird einem nicht erspart.


    Noch ist der Hund der Threadstarterin jung ... wird er nicht sehr bald wirklich ordentlich gehalten und geführt und erzogen (!), wird wahrscheinlich ein fürchterlicher und ungehorsamer nerviger Rüpel aus ihm, der macht was er will. Und spätestens, wenn ein Baby geboren wird, landet er wahrscheinlich im Tierheim - weil die Familie dann endgültig nicht mehr mit dem Hund zurecht kommt, denn dann bleibt gar keine Zeit und schon gar kein Nerv mehr übrig sein Verhalten zu tolerieren ...


    Und dann ...? Wer will einen älteren größeren unerzogenen Hund?


    Über das Schicksal eines Hundelebens sollte man sich wirklich ordentlich Gedanken machen ... denn es sind so lernfreudige und treue Tiere, aber wenn sie fehlerhaft gehalten werden ... sind es keine wunderbaren Begleiter mehr, sondern eigentlich nur noch arme seelisch verkrüppelte Kreaturen, die doch gar nichts dafür können, dass sie so "unausstehlich" geworden sind.

  • es ist ein Lernprozess, ja wie beim kind.


    1999 kam unsere kleine hündin zu uns und null Ahnung also hundeschule. ( auch wenn heute die Methoden nicht mehr aktuell sind )Aber auch wir mussten arbeiten gehen . Ganztags ( ok ich hatte immer schichtdienst. Aber es funktionierte.
    Und als luna kam, ja die zerstörte aber auch nur weil rauslassen ( Std) im Garten mit Lucy und deren Schwester sie stressten.
    Danach war sie auch alleine mit Lucy.
    Es hört sich hier manchmal an , als müsste man Teilzeit arbeiten um einem Hund gerecht zu werden.
    Sorry aber es geht auch anders
    Es kommt auf die Basis an die ich mir mit dem Hund ,wenn ich da bin erschaffe.
    Klar hier gilt nicht, Feierabend ich brauche eine Auszeit .
    wir gaben jede andere Minute bis zum Schluss an unsere Hunde.haben die Jahre
    ohne dominaz / rangordungsprobleme glücklich genossen. .
    Was ich merke klar bin älter, ich arbeite Zuhause ,Hund immer dabe, das die erziehung schneller geht. ( stubenreinheit der kleinen , fast 1 Jahr


  • Bin da voll bei dir, wollte nur in dem eintönigem Kennel-Verteufeln einwerfen, dass dieser beim Training (nicht beim Wegsperren) tolle Erfolge ermöglich kann und nicht per-se schlecht ist.

  • Ja, das Thema box. Denke es ist wirklich nicht jeder fit darin. Als sanjo kam fragte ein Verwandter : brauchst box ? Ich wieso . Kannte die so gar nicht nur Mutti hatte die für ihre ängstliche hündin zum zurückziehen. Antwort, ja der macht alles kaputt seine 2 sind immer in der box wenn sie außer Haus sind. Mache Ihnen auch nix aus, da sie eh schlafen.ä erklärte dann nur das meiner in die Hundeschule darf und ich mein Kind auhc nicht einsperre.
    aber viele glauben wirklich Mittel der Wahl, mit der box zu haben.
    bitte spreche niemanden an und eine box hat auch viele Vorteile ( ängstlicher Hund etc.

  • Ich hab mir als ich in meine eigene Wohnung zog erst Kater, Hund und dann Kater angeschafft. Dafür das Toby mit 4 Wochen von der Mutter getrennt wurde, kam er super zurecht, lag auch daran das ich ihn mit den Katzen ins Wohnzimmer sperrte wenn ich weg mußte. Toby konnte es nicht verkraften wenn er die ganze Wohnung zur Verfügung hatte oder wenn ich öfter als 3x täglich ihn alleine ließ. Ebenso konnte er nicht in einer fremden Wohnung (beim Freund) alleine bleiben.
    Als ich Ted anschaffte war die erste Generation ausgezogen oder über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich habe zwar Ted die ersten Wochen in einen Welpenstall gepackt, aber eher um (wie hier im Df gelernt) ihn Ruhe beizubringen und das er nicht aus Versehen in die Wohnung macht. Ich hab Dielenfußboden.
    Jedoch war ich fast immer im selben Zimmer wenn er drin war. Nebenbei hab ich jeden Tag immer wieder kurz allein gelassen damit er von Anfang an lernt, das das alleinsein ganz normal ist. Nachdem er aus dem Welpenstall "rausgewachsen" war, wurde der Welpenstall durch ein Hundebett ersetzt und alles klappt wunderbar.
    Ich würde aber nie eine Box oder das anleinen in Erwägung ziehen. Für mich ist das auch schwer nachvollziehbar, das man auf solche Ideen kommt.
    Von 9 Mietsparteien im Haus hier haben 4 Mieter Hunde. Nur einer schlägt kurz an wenn man an der Wohnungstür vorbei geht.
    Auch ist Ted eher schnell gestresst, dazu reicht es schon wenn er bekannte Menschen sieht oder weiß das es jetzt zum Hundeplatz geht. Ehrlich, der Gang zum Hundeplatz ist für mich ein Gewaltmarsch. ;) Ansonsten bin ich mit Teds Leinenführigkeit komplett zufrieden.
    Ich bin auch eher lasch in der Erziehung, aber bin dennoch der Meinung das ein Hund durchaus 10-12 Stunden allein bleiben kann damit ich arbeiten gehen kann. Der Amtstierarzt legte dagegen auch kein Veto ein als übereifrige Nachbarn ihn zu mir schickten, weil ich die Katzen von Freitag abend bis Sonntag früh allein ließ.
    Natürlich ist es schöner wenn man den Hund nicht allein lassen muß. Aber im Rentenalter möchte ich mir keinen Hund mehr anschaffen und vor der Rente ist es meine Pflicht arbeiten zu gehen. Das man kurzzeitig im Büro seinen Hund fixieren muß mit Box oder anleinen (mit Aufsicht) mag ja noch in meinem Schädel, aber alles andere... :ka:

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