Ziehen an der Leine abgewöhnen...

  • Leinenführigkeit beizubringen ist im Grunde nicht schwer, es dauert mitunter nur ziemlich lang und braucht eine Konsequente Handhabung. Wir waren auch mal auf einem Leinenführigkeits Worshop unserer Hundeschule, dort wurde uns dann auch anschaulich erklärt welchen Vorteil der "kurze Ruck" gegenüber den "heranziehen" hat, in dem jeder von uns das eine Ende der Leine in die Hand bekommen haben und unsere Trainerin uns führte, bei einem heranziehen hat keiner Reagiert, man wollte einfach weiter, bei einem kurzen, angemessenen Ruck wurde man aufmerksam und schaute zurück. Ich rede jetzt nicht von einem "Ich schnürr dir die Kehle zu" Ruck, sondern einem, den Hund angemessenen Ruck, bei meinem z.B reicht ein Fingerzucken. Es geht dabei nicht um Disziplinieren, sondern darum, die Aufmerksamkeit zu bekommen und dann entsprechend auf das Verhalten einwirken zu können.
    Und wichtig ist auch, alles braucht seine Zeit. Bis Sam nicht mehr in der Leine hing wenn er andere Hunde sah, dauerte gut 6 Monate, ich habe das selbe gemacht wie du @VetMed was mir dabei sehr geholfen hat, war "Warte" also bleib, wenn Sam bei Hundesichtung anfing zu ziehen gab es den kleinen Ruck wie oben beschrieben, die Aufmerksamkeit war bei mir, und ich gab das Kommando "Warte" stellte mich neben ihn und wartete kurz und löste dann während ich den ersten Schritt machte mit "Komm" das "Warte" auf, zog er wieder hab ich das ganze einfach immer wieder wiederholt, wenn es blöd für ihn lief, dauerte das ganze so lange, dass er nicht hallo sagen konnte. So habe ich aber auch geschafft, dass er in so einer Situation mir mehr aufmerksamkeit schenkt, als dem anderen Hund, was jetzt auch Wunderbar ohne Leine funktioniert.

  • Ein Ruck ist nichts anderes als sinnlose Gewalt. Egal wie sehr man das "sanft" oder "angemessen" (???) oder sonstwie nennt.


    Das schlimmste ist, was die Halter nicht dabei merken zu scheinen: sie stellen den gewünschten Zustand selbst her (lockere Leine, wird ja Schwung geholt, egal wie "sanft") und strafen dann den Hund. Ich meine, noch ungeschickter kann man es eigentlich nicht anstellen.

  • Dann haben wir wohl eine andere Ansicht von Gewalt, den sogesehen wäre ja schon der alleinige zustande kommende Zug an der Leine, ein Akt der Gewalt. wenn der Hund in der Leine hängt, ich mit dem Finger zucke und der Hund damit einen Ruck verspürt und aufmerksam wird, sehe ich das in keinster Weise als Gewalttätigen Akt, wenn der Hund in der Leine hängt und ich mit Schmackes den Arm nach hinten Reiße ist das wieder eine andere Geschichte. Das erste ist angemessen und sanft, dass zweite ist Gewalttätig und der Situation und dem Hund entsprechend unangemessen.

  • Aber wenn du nur ruckst, um Aufmerksamkeit zu bekommen, kannst du den Hund doch erstmal ansprechen? So mach ich es. Reagiert er nicht, tippe ich ihn leicht an. Wenn ein fingerzucken ausreicht um die Aufmerksamkeit des hundes zu bekommen, müsste es mit worten doch auch gehen?

  • Von der Ausgangsposition die ich vorhin beschrieben habe, ist die volle Aufmerksamkeit des Hundes bei dem gesichteten Hund, in der Regel bringen da viele Worte nichts, der Hund möchte zum anderen, dass ist auch völlig verständlich. Wenn er auf der selben höhe wie ich wäre damit ich ihn antippen könnte, wäre auch kein Leinenführigkeitsproblem gegeben, wenn doch musst du den Hund ja mithilfe der Leine trotzdem soweit in deine nähe bringen um ihn antippen zu können und ob man ihn nun mit "Dauerzug" zu sich zieht um ihn antippen zu können um die Aufmerksamkeit zu bekommen oder mit einem kurzen leichten Zug, der für den Hund als Ruck bemerkt wird, die Aufmerksamkeit bekomme bleibt sich doch gleich.

  • Also bei uns ist es so, dass ich in so einer Situation völlig ignoriert werde. Das Problem bei uns ist, dass meiner auch nur ganz selten mal ein Leckerli draußen nimmt. Egal was ich nehme.
    Der kleine Ruck funktioniert manchmal, aber zur Zeit gehe ich ganz unbeeindruckt weiter. Ich spreche ihn zuerst an, "Komm", wenn er darauf nicht reagiert ist es sein Pech..und wenn ich ihn hinter mir herziehen muss..hier gibt es nunmal ein paar Hunde, mit denen ich ihn garnicht gerne zusammenlasse. Nach ein paar Metern geht er dann auch wieder locker, ist aber schon etwas frustriert, sodass er gegen mich zu randalieren anfängt (habe ich das Gefühl) :-/
    Jedes angebotene Alternativverhalten wird ignoriert. Er sprudelt derzeit nur so über vor Energie und Hormonen - Pubertät ist auch was schreckliches ^^

  • Auch "Peng" konnte weder ich noch ne Trainer ihm bisher beibringen. Legt sich einfach nicht auf die Seite. "Einfangen" klappt auch nicht.


    Weil ich nun schon so ausgiebig versucht habe, dir zu erklären, dass es eben sehr viele unterschiedliche Charaktere von Hunden gibt, die du evt. noch nicht kenengelernt hast, möchte ich nochmals etwas zu deinen Zeilen schreiben, weil diese eben typisch sind, wie ich finde.


    Du trainierst über Strafe, aber du erkennst es anscheinend nicht.


    Ich für meinen Teil verstehe nicht, weshalb Trickdog im Hobbybereich über Strafe trainiert werden muss, aber das ist ein anderes Blatt.


    Hier geht es ja um Leinenführigkeit.


    An die TE: hast du schon mal ausprobiert mit Geschirr und Halsband im Wechsel zu arbeiten?


    Geschirr= Hund darf ziehen, Halsband never.


    (ich habe auch hier wieder zwei komplett unterschiedliche Hunde. Einer zieht im Geschirr, wie die Sau und am Halsband nicht, einer zog (jetzt tod) am Halsband wie die Sau und am Geschirr nicht.)


    Meinem jungen Hund habe ich beigebracht, am Halsband niemals zu ziehen. Im Zuggeschirr soll er ziehen und im Führgeschirr kann er mal ziehen, aber nicht wie ein Ochse.


    Du könntest also mit deinem Hund mit Halsband trainieren und es würde sich nicht vermischen, mit Spaziergängen, wo nur noch geübt wird. Und wie soll das mit Kinderwagen überhaupt gehen.

  • Also bei uns ist es so, dass ich in so einer Situation völlig ignoriert werde. Das Problem bei uns ist, dass meiner auch nur ganz selten mal ein Leckerli draußen nimmt. Egal was ich nehme.
    Der kleine Ruck funktioniert manchmal, aber zur Zeit gehe ich ganz unbeeindruckt weiter. Ich spreche ihn zuerst an, "Komm", wenn er darauf nicht reagiert ist es sein Pech..und wenn ich ihn hinter mir herziehen muss..hier gibt es nunmal ein paar Hunde, mit denen ich ihn garnicht gerne zusammenlasse. Nach ein paar Metern geht er dann auch wieder locker, ist aber schon etwas frustriert, sodass er gegen mich zu randalieren anfängt (habe ich das Gefühl) :-/
    Jedes angebotene Alternativverhalten wird ignoriert. Er sprudelt derzeit nur so über vor Energie und Hormonen - Pubertät ist auch was schreckliches ^^


    Du beschreibst dass, was ich oben in epischer Breite beschrieb. Dein Hund geht mit dir in eine Auseinandersetzung. Bezw du gehst mit ihm in eine Auseinandersetztung.
    Je nach Hundetyp kannst du deinen Hund auch soweit bringen, dass richtig kämpft. Du bringst deinen Hund in eine wehrhafte Haltung. Am Ende unterwirft er sich oder er akzeptiert deine Entscheidungen nicht.
    Das ist Training über Strafreize, was du beschreibst. Ich meine das nicht wertend, weil es so auch geht.
    Klar, dass dein Hund keine Alternativverhalten und kein Leckerchen will. Ihr kämpft miteinander.

  • Veto. In diesem Fall ist es das Training über Entzug der Belohnung (anderen Hund beobachten, begrüßen, verhauen wollen... was auch immer der Hund gerade "möchte") und das erzeugt eben Frust. Und wenn ich über Frust arbeite, dann muss der halt irgendwo hin. Je nach Hundetyp irgendwann auch ins Bein des Besitzers ;)

  • Hi VetMed17, Ares war und ist auch total begeistert von Seinesgleichen. Ich habe vor ein paar Wochen begonnen, verstärkt an seiner Impulskontrolle und Frustrationstoleranz zu arbeiten. Bei Hundesichtung achte ich z.B. auf ausreichend Abstand und belohne jegliches ruhige, positive Verhalten (er beobachtet den anderen Hund, ohne zu fixieren und hüpft nicht umher, geht entspannt an der Leine, usw.). Zuerst sage ich unser Markerwort "Brav", er schaut mich dann an und dann kassiert er ein Leckerchen. Allmählich fruchtet es.
    Wir ziehen das konsequent durch, egal welcher Hund uns begegnet und egal zu welcher Tageszeit. Einmal am Tag suche ich ein belebteres Gebiet auf, damit wir intensiv üben können (da muss ich aber aufpassen, nicht dass es ihm zuviel wird, dann würde gar nichts mehr gehen). Auf die Leinenführigkeit achte ich da nicht, die Leine wird an das Geschirr gehängt. (okay, da kommt auch die Schlepp zum Einsatz). Er kriegt fast sein gesamtes Futter draußen.
    Vorher habe ich es nicht so recht glauben können, aber mein Gemütszustand überträgt sich auf ihn. Durch dieses Training lernte auch ich Ruhe zu bewahren und das ist Gold wert...
    Derzeit bin ich sehr zufrieden, doch auch Ares braucht hin und wieder ein deutliches Wort.

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