Hallo zusammen,
nach jahrelanger Forumsabstinenz melde ich mich hier mal wieder und hoffe auf eure Hilfe Ich habe mich schon durch diverse Beiträge zu diesem Thema gelesen, jedoch geht das doch immer in Richtung IBD und nicht allgemein um eine (chronische) Colitis. Ich versuche mal das Problem so kurz und übersichtlich wie möglich zu schildern:
- Allgemeine Infos: Hund ist männlich, kastriert, mittlerweile 14 Jahre, normalgewichtig
- Vorerkrankungen: erhöhte Leberwerte, die aber mittlerweile schon seit fast zwei Jahren mit Zentonil und Ursochol sehr gut eingestellt sind
- Fütterung bisher: abwechselnde TroFu- und Nafu-Sorten, die letzten zwei Jahre aber haupsächlich Vetconcept (Trofu+Nafu), Platinum, Real Nature und Pfotenliebe Nafu sowie ab und an Selbstgekochtes
- Probleme in vergangener Zeit (so ca.die letzten 3 Jahre): Immer mal wieder alle paar Monate (Abstand ca.4-6Monate) Infektionen, die zu heftigem Durchfall, Appetitverlust und Abgeschlagenheit geführt haben, allerdings nach kurzer Antibiose (AmoxClav) plus Darmfloraaufbau gut behandelbar waren. Dazwischen wochen-/monatelang keinerlei Durchfall-und Fütterungsprobleme oder andere Auffälligkeiten.
- Aktuellere Probleme: Anfang Januar extremer Durchfall, der sich aber nach zwei Tagen ohne Behandlung (nur Schonkost) von selbst erledigt hat. Seit dem jedoch ca.1x pro Woche/alle 10 Tage ein Schub mit Durchfall plus Schleim plus Blut bzw muss er auch häufig nachts raus um große Kotmengen abzusetzen, jedoch ist das nicht immer Durchfall. Keine Abgeschlagenheit, großer Appetit, auch kein Erbrechen, jedoch nach jeder Fütterung extreme Unruhe, Bedürfnis nach Grasfressen. Kot-Test auf Parasiten (Giardien, Clostridien etc) ist negativ. Ende letzten Jahres wurden sämtliche Bauchspeicheldrüsenwerte geprüft, um dahingehend alles auszuschließen. Alles Paletti, auch keine erhöhten Entzündungsparameter. Aktuell haben wir kein Blutbild machen lassen, da das letzte wiegesagt komplett unauffällig war und noch nicht so lange her ist. Die Tierärztin tippt auf eine chronische Colitis, IBD schließt sie nicht aus, hält es aber für unwahrscheinlich, die dafür nötige Darmspiegelung mit Biopsie möchte ich einem 14 jährigem Hund aber auch eigentlich nicht zumuten. Sonstige Symptome die in Richtung Futtermittelallergie gehen (Rote Ohren, Pfoten schlecken, Juckreiz) hat er alles NICHT.
- Behandlung und Ernährung: Er bekam eine Woche Metronidazol plus kurzwirkendes Cortison, Diarsanyl zum Darmfloraaufbau, weiterhin bekommt er jetzt seit Wochen Symbiopet. Bei akuten Durchfallschüben bekommt er gekochtes Huhn mit Reis oder Kartoffel oder die Schonkostdosen von Hills (ich weiß, die sind auch nicht pralle, aber er verträgt das gut). Desweiteren hat uns die TÄ dringend empfohlen das Royal Canin Gastrointestinal Fibre Response zu füttern, das hat einen sehr hohen Ballaststoffgehalt, den er ihrer Meinung nach unbedingt braucht. Ich bin damit überhaupt nicht glücklich, die Zusammensetzung ist Mist, aber er ist jetz 14 und wenn das die Lösung des Problems wäre könnte ich auch damit leben. Problem bei der ganzen Sache ist, dass er davon Unmengen Kot produziert, sodass wir jetzt schon ganz ganz wenig davon füttern und den Rest mit Pfotenliebe ergänzen. Das ist ja sehr hochwertig und kommt Selbstgekochtem schon sehr nahe, ich versuche damit halt irgendwie diese schlechte Zusammensetzung vom RC auszubügeln.
- Ganz aktuell: Obwohl er wirklich sehr wenig von diesem Trofu bekommt, muss er häufig nachts raus (auch ohne Durchfall) und auch wenn er mal einen Tag nur Dose bekommt ist das nicht prickelnd. Bei Selbstgekochtem ist es aber auch nicht viel besser. Ich glaube also eher dass er einfach schlecht verdaut, wobei es eigentlich eindeutig ein Dickdarmproblem ist und kein Dünndarmproblem. Er hat auch wirklich immer Hunger, eben weil wir ihn mit dem Futter (zumindest Trofu) so einschränken, damit er nicht ständig muss. Am WE gabs wieder einen Tag mit Schleim und Blut. Daher schlägt unsere TÄ nun eine Langzeittherapie mit niedrigdosiertem Metronidazol vor, um zu sehen, wie das anschlägt. Aber irgendwie kann das doch auch nicht die Lösung sein
Meine Überlegung war, es mal mit dem IBDerma Hyposens von Lupovet zu probieren, allerdings hatte ich vor Jahren mal das Speckweg probiert, das gab damals schon so hohe Kotmengen, außerdem jetzt eine Umstellung auf kaltgepresstes Futter, welches nicht so hoch aufgeschlossen ist, bei angeschlagenem Darm? Ich weiß nicht. Mich würde auch interessieren ob es sich doch auch nach Futtermittelallergie anhört, mMn ist es doch eher unwahrscheinlich, dass er nach 14 Jahre plötzlich unverträglich wird (ich weiß, das kann prinzipiell immer passieren), zumal keine sonstigen Symptome dahingehend vorliegen und er ja zwischendurch auch das Futter verträgt. Sieht die TÄ auch so. Und in so hohem Alter eine IBD? Passt auch nicht so recht
Habe jetzt noch von kolloidalem Silber gelesen, das wie AB wirkt, aber die Darmflora heil lässt. Wäre das evtl eine gute Idee? Diese Idee mit dem Langzeit-Metronidazol behagt mir gar nicht…
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass meine Mutter den Hund versorgt, da ich zurzeit im Ausland studiere und meine Handlung-und Beobachtungsmöglichkeiten echt eingeschränkt sind.
Meine Bitte wäre nun einfach eure Ideen/Vorschläge/Erfahrungen/Ratschläge zu diesem Thema zu schreiben,ich habe mich wirklich schon viel belesen, aber es ist einfach ein schwieriges Thema und ich würde mich über rege Beteiligung freuen