Unsicherheit und Aggression gegenüber Besuchern

  • War die Hundetrainerin bei euch um sich das Verhalten eures Hundes anzuschauen, weil ihr Probleme damit habt? Hat sie sich nur das Gebelle angehört oder sich auch Zeit für euren Hund genommen? Und wenn's zum Abschluss nur ein Gassigang auf neutralem Boden mit dir und deinem Hund gewesen wäre um zu sehen, ob er da runterkommt......


    Ich dachte der Maulkorb wäre zum Schutz von Fremden gedacht. Ganz ehrlich: Wenn ich meinem Hund einen Maulkorb ranmachen muss, weil ich sonst Angst habe vor ihm, dass er mich beisst, dann würde ich ihn abgeben, da der Hund diese Angst merkt. Ich glaub nicht, dass dein Hund deine Mutter beißen wollte, sondern dass der Stresspegel in dem Augenblick so hoch war, dass er nicht mehr wählerisch war, was er erwischt. Deshalb wäre mein Ansatz auch der, den Stress zu reduzieren und momentan keine Besuchstrainings zu machen bzw ihn von Besuch fernhalten..


    Der Hund muss Vertrauen aufbauen und auch ihr müsst erst wieder Vertrauen zum Hund aufbauen.


    Natürlich kann ich die Situation nur hier vom Forum beurteilen. Deshalb mein Rat einen kompetenten Einzeltrainer zu holen. Sicherheit steht immer an erster Stelle.


    Tierärztlich durchchecken würde ich ihn auf jeden Fall lassen, ob er Schmerzen hat. Eine simple Ohrentzündung kann einen Hund schon unleidlich machen. Bei psychischen Auffälligkeiten werden auch gern die Schilddrüsenwerte gecheckt.


    LG
    Karin

  • Okay, danke. Nein wir haben keine Angst vor dem Hund, sondern, dass wir uns nicht die ganze Zeit Sorgen machen müssen, wenn er dann im Laufe des Trainings irgendwann zu Besuchern soll, dass er einen Besucher beißt und dadurch die Stimmung halt unnötig angespannt wäre. Meinte da schon beim Training mit Besuch die Besucher ;)
    Ich hab keine Angst vor meinem Hund ;)
    Nein sie hat keinen abschließenden Spaziergang gemacht.
    Am Dienstag geht's zum Impfen und Chippen (war er beides noch nicht, bevor er zu uns kam), da setzen wir die TÄ mal drauf an.
    LG


  • Wir haben uns jetzt auch eine Hundetrainerin zu Rate gezogen, bevor wir jedoch mit dem Training anfangen, gewöhnen wir ihn jetzt an Box und Maulkorb. Die Trainerin meinte auch, dass er, bevor er zu uns gekommen ist schon irgendwas Schlimmes erlebt haben muss, da bei einem so jungen Hund so ein Verhalten eigentlich nicht auftritt.


    Wenn ich das lese, zweifel ich, ob die Hundetrainerin die richtige ist.
    Aus dem Zusammenhang gerissen, ist es natürlich so, dass Hunde "sowas" nicht mit 6 Monaten tun. Aber als Hundetrainer hat man ja oft mit genau den Exemplaren zu tun, die halt schwieriger sind.
    Und, dass der Hund "was Schlimmes" erlebt hat? Ist auch so eine undifferenzierte Pauschalaussage, die nicht zu einem guten Hundetrainer passt.


    Eher ist der Hund doch so wie ein Mix der beiden Rassen. Hier natürlich nicht die besten (erwünschten) Eigenschaften, eben das Kläffen vom Sheltie und das Hackenbeissen vom Aussie.
    Bzw, was wird überhaupt von solch einem Mix gewünscht??? Aber das kannst du ja nicht ändern, nun hast du den "Salat" :-)


    Ich würde dir als Tipp geben, guck dir das Schutzverhalten von der Rasse "Australian shepherd" genau an. Und erziehe den Hund weiter, wie bisher.
    Und ich denke, du brauchst einen langen Atem, aber dann hast du einen tollen Hund. Du wirst ihn nur enger führen müssen als einen einfacheren Hund.

  • <p>Okay, ja die Hundetrainerin meinte auch, dass, wenn er im Bellrausch ist, wir ihn dann mit ner Wasserflasche nassspritzen sollen, um ihn wieder runterzuholen. Ja genau, wenn wir ihm Sicherheit vermitteln wollen... ist klar. Das mit Box und Mauli war aber recht einleuchtend, daher gew&ouml;hnen wir ihn daran und kontaktieren einen anderen Trainer.

  • Ja, das bin ich mir. Lese schon seit Monaten darüber, nein an sich schon seit Jahren nur seit zwei Monaten natürlich viel mehr. Über die Eigenschaften bin ich mir also bewusst und suche halt Tipps, wie ich sie in erwünschte Bahnen lenken kann. Ich fand sein Verhalten nicht sehr ungewöhnlich, halt nur sehr stark ausgeprägt. Die Hundetrainerin meinte halt nur, dass das in dem Alter noch nicht normal wäre, allerdings ist er ja grade in diesem Alter sehr unsicher. Wir werden uns jetzt an eine andere Trainerin wenden, die vielleicht nicht nur auf das Verbellen der Besucher guckt, sondern uns vielleicht Fehler in unserem gesamten Umgang mit dem Hund zeigen kann und wie wir ihm am besten gerecht werden und ihn fordern ohne ihn zu überfordern.

  • Guter Plan ;)


    und wie wir ihm am besten gerecht werden und ihn fordern ohne ihn zu überfordern.


    Im Augenblick ist unterfordern gar nicht möglich. Ich würde die Gassigänge sogar noch deutlich runterschrauben... Nicht so oft, vor allem. Da ist gar keine Zeit zum Verarbeiten, da muss er quasi schon wieder raus.

  • Im Eingangspost fiel mir beim Beschreiben des "Beißens" von weggehenden Besuchern spontan ein, dass das eine Facette aus dem Hütetrieb ist.
    Jemand der geht, wird durch Zwicken in die (Hinter-)Beine dazu gebracht, wieder zur Herde zurück zu gehen.


    An die so gerne diagnostizierten "schlechten Erfahrungen" glaube ich nicht. Eher, dass er recht viel sich selbst überlassen wurde, und keine Grenzen seines (rassespezifischen) Verhaltens (territorialer Wachtrieb, Hüten...) erfahren hat. Er weiß gar nicht, dass das, was sein Instinkt ihm eingibt, in menschlichen Augen "falsch" ist.


    Zimmerkennel finde ich grundsätzlich eine gute Idee, allerdings sollte er das nicht als "Gefängnis" kennenlernen, sondern als Rückzugsort. Von da kann er Besucher ruhig im Auge behalten, aber KEINER darf dort an ihn ran!


    Einen Trainerwechsel halte ich für eine sehr sinnvolle Maßnahme.

  • Nein, ein Gefängnis wird der Kennel für ihn nicht. Er liebt ihn. Da darf keiner an ihn ran, da hat er seine Ruhe und es gibt besondere Leckerchen. Wir müssen den Alltag einfach etwas ruhiger angehen lassen. Ich selber hab auch so ein Problem mit dem zur Ruhe kommen, das überträgt sich natürlich. Wir bringen jetzt etwas mehr Struktur in den Tagesablauf, dass er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort Futter erhält und zu festen Zeiten raus kann und dadurch auch feste Ruhezeiten hat.
    Danke für die vielen Tipps :)

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