Hund läuft plötzlich weg

  • Zweihundert Meter dürfte sich mein Hund aber nicht von mir entfernen. Zehn bis zwanzig Meter, dann ist Schluß!
    Wenn der Hund sich 200-300 m weit entfernt, ist er nicht mehr im Einwirkungsbereich des Halters.

  • Hallo,


    um herauszufinden, was deinen Hund bewegt, abzuhauen, müsstest du schon ein wenig mehr beschreiben, wie eure Spaziergänge gestaltet werden.
    Gehst du nur "stupide" Gassi und euer Hund darf Zeitung lesen oder was macht ihr unterwegs?
    Geht ihr immer dieselbe Strecke?
    Natürlich muss man einen Hund während des Spaziergangs nicht kontinuierlich bespaßen, aber wenn du ihn genau beobachtest, wirst du eigentlich feststellen, ab wenn ihm etwas langweilig wird, denn genau dann besteht die "Gefahr", dass er abdüst.
    Du merkst es daran, dass er sich nicht mehr für dich interessiert, nur noch seinen "Rüssel" am Boden und seine Augen woanders hat.
    Das ist für mich ein Zeichen, wieder mit dem Hund aktiver zu werden.
    Dafür musst du keine Agility-Ausrüstung mitschleppen, manchmal reicht es, wenn du z.B. ein paar Leckerchen ins Gras wirfst, die dein Hund emsig suchen muss.
    Oder mach ein wenig action, indem du Lauf - und Fangspiele machst, deinen Hund musst du motivieren, ihr solltet Spaß haben.
    Gemeinsamkeiten fördern die Bindung, eine zu geringe Bindung beeinflusst den Rückruf.
    Wenn dein Hund in deiner Nähe bleibt, ist das im Grunde die halbe Miete, der erfolgreiche Rückruf ist damit verbunden, zumindest besser als wenn der Kerle schon in den Obstwiesen sein eigenes Ding dreht.
    Welche Motivation hat dein Hund überhaupt, zu dir zu kommen?


    Rufe ihn erst gar nicht, wenn du sowieso keine Chance hast, dass er kommt.
    Für einen erfolgreichen Rückruf benötigst du zunächst die Aufmerksamkeit des Hundes, die kannst du nicht bekommen, wenn er schon 200 - 300 Meter weit weg ist und seine Interessen verfolgt.
    Du musst also verhindern, dass er die Beine in die Hand nimmt.
    Nimm du die Beine in die Hand, werde aktiv.
    Mit der Schleppleine sicherst du nur deinen Hund, nimmst ihm seinen bisherigen Erfolg, wenn du jedoch die Strategie nicht änderst, nutzt dir die Schleppleine für den Rückruf in Zukunft (Freilauf) nichts.
    Ich rate dir, für den Rückruf ein neues Wort zu nehmen, also anstatt z. B. "komm", heißt es nun "hier".
    "Hier" wird neu konditioniert, bewaffne dich mit z.B. kleinen Stücken Fleischwurst/Käse/gekochten Hühnerherzen, damit belohnst du das Herankommen des Hundes, kommt er in deine Richtung, feuerst du ihn richtig an, dabei läufst du rückwärts, vom Hund weg.
    Ist er bei dir angekommen, knuddelst du ihn durch, lobst und belohnst ihn.
    Rufe ihn nicht zu oft, auch das wird auf Dauer langweilig.
    Weniger ist manchmal mehr.


    LG Themis


  • Natürlich muss man einen Hund während des Spaziergangs nicht kontinuierlich bespaßen, aber wenn du ihn genau beobachtest, wirst du eigentlich feststellen, ab wenn ihm etwas langweilig wird, denn genau dann besteht die "Gefahr", dass er abdüst.
    Du merkst es daran, dass er sich nicht mehr für dich interessiert, nur noch seinen "Rüssel" am Boden und seine Augen woanders hat.
    Das ist für mich ein Zeichen, wieder mit dem Hund aktiver zu werden.


    Dazu eine Frage:
    Ist das echt Langeweile?
    Also wenn sie schnuppern und sich die Gegend anschauen?
    Ich dachte bisher immer, es sei schön für einen Hund auch mal frei Schnauze laufen zu können?
    Zwischendrin mal auf Baumstämme hopsen lassen, oder Mauseloch zeigen zum buddeln. Ja auch hinter einem Baum verstecken, oder fangen spielen, aber:
    Auch mal eine Stunde ihren Weg gehen lassen - ohne Kommandos oder Spiele.

  • Ist das echt Langeweile?
    Also wenn sie schnuppern und sich die Gegend anschauen?
    Ich dachte bisher immer, es sei schön für einen Hund auch mal frei Schnauze laufen zu können?
    Zwischendrin mal auf Baumstämme hopsen lassen, oder Mauseloch zeigen zum buddeln. Ja auch hinter einem Baum verstecken, oder fangen spielen, aber:
    Auch mal eine Stunde ihren Weg gehen lassen - ohne Kommandos oder Spiele.


    Natürlich ist es schön, wenn Hunde auch frei nach Schnauze laufen und schnuppern können, deswegen schrieb ich, dass man einen Hund nicht kontinuierlich beschäftigen muss!
    Nur wenn man so gar nichts unterwegs macht und das nie, dann wird das auf Dauer langweilig.
    Ich gehe auch durchaus mal spazieren, ohne den Hund auch nur einmal zu bespaßen, aber das eben nicht immer.
    Du beschreibst doch jede Menge Aktivitäten, das ist doch viel.

  • Ok, war da jetzt echt unsicher! Wie oft meint man es richtig zu machen um dann fest zu stellen, dass er ganze Arm bereits im Klo hängt.


    Als Maßnahme gegen den Ausreißer ist das ein logischer Tipp, wusste nur nicht, ob den Hundis generell öde ist, wenn sie so daher Dackeln

  • Nein, generell ist das nicht öde.
    Ich meine auch, dass einem Hund auch mal öde sein darf.
    Damit muss er auch klar kommen, aber wenn er aus Langeweile ständig abdüst, sich deswegen verselbstständigt und sich nicht mehr abrufen lässt, sollte man etwas ändern.
    Eigentlich, zumindest sind das meine Feststellungen, merkt man, wenn der Hund droht, abzuhauen, er wird plötzlich immer schneller, entfernt sich langsam, aber sicher, immer mehr, bis er aus dem Einwirkungsbereich ist.
    Dann nimmt der Vierbeiner seinen Halter nicht mehr wahr, dieser brüllt sich dann die Kehle aus dem Hals und der Hund ist nicht mehr zugänglich.


    Zum erfolgreichen Rückruf gehört meiner Ansicht mehr, als "nur" rufen und mit einem Schulterklopfen sowie einem öden Leckerlie belohnen.

  • huhu,


    hattest du ihn zufällig mal mit Superrückruf mit Jackpot trainiert? Meiner hatte sich daraus seine eigene Verhaltenskette aufgebaut.


    ja, mit der Hundepfeife, die wirkt leider in manchen Situationen auch nicht mehr...

  • Hallo,


    wir machen immer Spielchen (Stöckchen holen, mal rennen, sitz und dann abrufen und belohnen, etc.) und laufen auch untersch. Strecken.
    Es gibt auch leckerlies z.B. für bei Fuss laufen, mal Seitenwechsel, etc.
    Der Rückruf klappt oft immer öfter aber nicht mehr , vor allem wenn eben etwas anderes Interessanter ist.
    Heute waren wir auf ne Wiese, da lang ein gerupfter Vogel. Zunächst sind wir dran vorbeigegangen, nach ein paar Hundert Meter rennt er plötzlich dahin zurück, keine Chance ihn zurückzurufen. Bin dann hinterher und hab ihn geholt...


    LG Tom



  • Hallo,


    Der Rückruf klappt oft immer öfter aber nicht mehr , vor allem wenn eben etwas anderes Interessanter ist.
    Heute waren wir auf ne Wiese, da lang ein gerupfter Vogel. Zunächst sind wir dran vorbeigegangen, nach ein paar Hundert Meter rennt er plötzlich dahin zurück, keine Chance ihn zurückzurufen. Bin dann hinterher und hab ihn geholt...


    Ja das ist so eine Sache,
    Der Anrieb zurück oder eben zu dir zu kommen muss stärker sein. als alles andere.
    Da der Hund schon groß ist und er mit diesms Verhalten bereit erfolgreich war ist schlecht zu raten.
    Das Zurückkommen war das Erste was ich mit meinem Hund vom ersten Tag an übte :
    Im Garten ( oder auch mal auf der Wiese ) mind. 2 Personen aus der Familie ( oder mehr ).
    Abwechselnd wurde er von jemanden mit "Hier" gerufen und dann überschwenglich gelobt / begrüßt - dass lief ohne "Leckerlis", täglich wiederholt und mehrere Minuten geübt.
    Nix war schöner für den, als auf rufen sofort los zu rennen, um begrüßt zu werden. Das ist auch heute noch so.
    Ich hatte den Vorteil, dass er noch als Welpe in seiner Prägephase war.
    Versucht es doch mal so ihn abwechselnd zu rufen, vorerst in kleinem Rahmen ( wen vorhanden: zu Hause im Garten ).
    Wie gesagt , da er groß ist würde ich nunmehr mit Leckerlis arbeiten, aber nicht nur.
    Eine kleines Spiel , eine " kleine Rauferei" , alles was ihn motiviert und Spass macht sollte passieren wenn er beim " Hier", zu euch kommt und dass immer !


    LG Ramona

  • Mich erinnert das Verhalten etwas an meinen Bandit, der einfach sehr autonom unterwegs ist.
    Nur weil er " schon gross " ist würde ich nicht weniger mit Leckerchen belohnen.
    Ich würde einfach nochmal mein Training überdenken und viel hochfrequenter belohnen, und auf der anderen Seite verhindern, dass er " sein Ding " machen kann. Möglicherweise einfach öfter mal die Leine dran machen.

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