Junghund außer Rand und Band

  • meine Züchter meinten aber, (Windhund)Auslauf nicht unter einem Jahr.


    Wieso das denn nicht? Grade in dem Alter jetzt profitiert er doch von kontrollierten, ausgewählten Sozialkontakten und freiem Spiel.


    Ich fahr mit Janaah, der ja ziemlich genau das Alter von deinem hat und auch alles mit Puls total super findet, regelmäßig auf nen Auslauf.


    Hab ich mit meinen vorherigen Hunden eher nicht gemacht, DeeDee hatte da, wo ich früher gewohnt hab, ziemlich viel Hundekontakte, und meine beiden alten Männer hatten da nicht so ein dolles Interesse dran, aber jetzt hab ich einen Hund für den das ein echtes Highlight ist und sonst wenig Hunekontakte, also mach ich es halt.


    Gut, der Auslauf ist auch einer von den "besseren", wird von einer sehr kompetenten Azawakh-Besitzerin "geleitet" (ihr gehört das Gelände). Da wird sich nicht zu Hetzgruppen zusammengetan und ein "Opfer" (schon gar kein Kleinhund) über die Wiese gehetzt und es wird auch nicht wie blöde gerammelt oder so.


    Aber das ist ein großer Gewinn für mein Kleinchen. Da kann er einfach mal verschiedene Charaktere kennenlernen, man kann auch unter Ablenkung üben und brauch sich dabei keine Sorgen um's gelingen oder nicht gelingen machen, der Hund kann mal richtig Dampf ablassen... meistens ist er nach ner Stunde da auch vom Kopf her fertig - so viele Hunde, so viele Leute, alles so interessant...


    Und ich hab ne hauseigene Spielpartnerin für meinen und finde es trotzdem unerlässlich, dass der Hund auch Kontakte zu Fremdhunden hat, nur eben ausgewählt, nach Absprache bzw eben kontrolliert z.B. auf nem Auslauf.


    Ich mein, er hat das Bedürfnis, zu spielen und zu rennen und hat dolles Interesse an anderen Hunden. Völlig normal und eigentlich ja auch schön.
    Er kann trotzdem nicht immer machen was er will und muss ein bisschen Zucht und Ordnung lernen.
    Ok.


    Das ist aber wesentlich einfacher, wenn er in einem gewissen Rahmen die Möglichkeit hat, auch mal seine Bedürfnisse zu befriedigen. Man kann ihnen leichter verklickern, dass sie jetzt nicht dürfen, wenn sie wenigstens ab und an mal dürfen. Je seltner man was erlaubt (erlauben kann), desto attraktiver wird es für den Hund.



    Ich habe meine Hündin ausschließlich an der Leine geführt und sie nur auf grossen übersichtlichen Wiesen frei laufen gelassen. Ab dem 13. Monat kam das Radtraining und joggen hinzu, mit 20 Monaten ein neuer Windhund. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Der beste Spielkamerad und der beste Auslauf ist ein 2. Windhund. Mit ein Grund warum fast alle Windhund Besitzer mind. 2 Hunde halten.


    Wobei ich glaube, dass ein zweiter Hund hier so ziemlich das überflüsssigste wäre wo geht, so schön es auch ist jetzt mal zwei Hunde zu haben die auch richtig was miteinander anfangen können.
    Ich habs immer so gehalten, dass der als letztes eigezogene Hunde soweit fertig sein musste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte (z.B. dass die schon vorhandenen Hunde bei Hundebegegnungen an der Leine sich benehmen, auch wenn der Neuzugang mal rumflippt) bevor der nächste kam, und ich denk da ist GhAres noch weeeeeeeeeeeeeeit von entfernt.



    Boah, ich hätte sagen sollen, dass ich Distanz halten muss wg. Ares, habe ich aber nicht...
    Beim abendlichen Spaziergang treffen wir Bekannte mit ihrem Eurasierrüden. Ares, an der Leine, entdeckt den Hund, zittert, hechelt und sabbert. Ich konnte ihn nicht einmal mehr loben oder sonstiges. Sie kamen näher und er hat natürlich wieder ein Theater veranstaltet.
    Das war mir eine Lehre! Kein Kontakt, auch nicht zu Menschen. I-wo ist es doof, jeden Bekannten auf Abstand zu halten und sich mit dem Hund in Sicherheit zu bringen (und loben). Es hilft nicht.
    Kann man sonst noch etwas tun, außer Distanz zu wahren und bei ruhigen Verhalten loben? Positive Verstärkung in allen Ehren, aber wäre es nicht angebracht, Ares zu verklickern, dass er sich unmöglich benimmt?
    Ich habe festgestellt, dass ich mit Lob und Leckerlies viel erreiche, aber in gewissen Momenten muss ich ihn bremsen. Dann gibt`s mal ein lautes "Hey!, ja, und es fällt auch eine Zeitung Richtung Hund. Es sind Ausnahmesituationen und anschließend ist es wieder gut.


    Ganz ehrlich, ich würd ihm dann mal so richtig die Meinung geigen. Es muss jeder selber wissen wie er mit seinen Hunden umgeht, aber ich bin kein willenloser Bodenanker am Ende der Leine und ich lasse mich nicht ignorieren. Ehrlich, da bin ich allergisch drauf, wenn der Hund meint er könnte da vorne rumflippern und mich ausblenden.


    Ist jetzt die Frage, ob er wirklich nicht ansprechbar ist weil es schlicht alles ein bisschen viel für ihn ist, oder ob er sich da so reinsteigert, weil du ihn sich reinsteigern lässt, statt seine Aufmerksamkeit aktiv einzufordern und auch mal zu sagen "Nö, Freundchen, so nicht."


    Das kann dir hoffentlich deine Trainerin sagen und dementsprechend kannst du dann entscheiden, ob du wirklich lieber sehr kleinschrittig übst und den Reiz nur langsam steigerst, oder ob du dich einfach mal traust ihm richtig Bescheid zu geben wenn er dich ausblendet.



    Etwas ulkig finde ich die absolute Ablehnung der Schlepp schon.
    Viele Bekannte mit (Not)Windhunden arbeiten ganz selbsverständlich damit, nur bei dem Grey vom Züchter ist es ein absolutes No-go???? :???: :???: :???:


    Ich hab mit meiner ersten Grey/Saluki/X-Mischling (72 cm, 30 kg) auch mit der Schlepp gearbeitet, auch mit gutem Erfolg.
    Allerdings an einem ganz anderen Problem: Er ist halt einfach so in gemütlichem Tempo abgehauen (streunern gegangen) und hat generell nicht für 5 Pfennig gehört, kein Rückruf, keinen Radius eingehalten, nix. Was er NICHT gemacht hat, oder nur sehr selten und dann auch relativ händelbar, waren plötzliche Kaltstarts.
    Ich hatte mir die Handhabe der Schlepp auch von ner Trainerin in einigen Einzelstunden zeigen lassen und bin dann gut zurecht gekommen und es hat auch viel gebracht.


    Von daher dachte ich auch immer, das das schon geht, auch bei Windhunden. Dann hatte ich mal die Galga einer Freundin an der Leine, so ein spanisches Windhunde-Allerlei, ca. 60 cm, etwas über 20 kg, eher kompakt gebaut und stark bemuskelt, so eine richtige Sprintgranate.
    Die hat mich eines besseren belehrt. Ich hatte sie an der 5 m Leine, Handschlaufe in der Hand (wie immer), den Rest der Leine in Schlaufen gelegt in der anderen Hand, sie hatte vielleicht die Hälfte oder zwei Drittel der Leine.
    Sie war vor mir und hat hinter mir ein Kaninchen gesehen und ist sowas von durchgestartet... es hat mich wirklich mit Urgewalt hintenüber von den Füßen gerissen, und das mit nur ca. 5 m Anlauf. Das ich die Leine festhalten konnte war eine Kombi aus Glück und Zufall, das mir dabei nix passiert ist auch. Die Hündin hatte am ganzen Brustkorb riesige Hämatome, obwohl sie ein gut sitzendes Neoprengeschirr trug.


    Da war keine Reaktionszeit und ich möchte mal die Person sehen, die das hätte verhindern können - hinten haben wir alle keine Augen.


    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Es geht schon, bei manchen Windhunden, bei manchen Indikationen. Ich würde es je nach Situation durchaus wieder machen.
    Aber tendenziell, je größer und schwerer der Hund und je sprintstärker, desto vorsichtiger wäre ich damit. Und es gibt nunmal nix sprintlastigeres als nen Greyhound.


    Es gibt auch genug TS-Leute (grade mit Greyhounds) die eindringlichst von der SL abraten und auch einige Leute mit Züchterwindhunden die sie benutzen.


  • Würd ich auch so machen bzw mache ich mit meinem Kleinteil momentan ähnlich. Jedes Mal,
    dass sich diese Geschichten mit einfach zu fremden Hunden hinrennen
    wiederholen, bestätigt er sich selber. Außerdem ist es gefährlich.
    Also, lieber jetzt mal ein paar Monate mehr Aufwand (nicht weniger Freilauf,
    den braucht er und den musst du ihm bieten, nur halt sicher und
    kontrolliert!) und dafür später mehr Freiheiten. Macht sich bezahlt, wirklich.


    Deine
    Worte in Gottes Gehörgang. Ich als Kleinsthundhalterin und ehemalige
    Windipflegeline würde meinen dicken Allerwertesten nicht darauf
    verwetten.
    Für Dich und vor alle Dingen für Ares hoffe ich, daß Du Recht behältst...


    Naja, man weiß nie, was aufgeheizte Situationen mit Gruppendynamik bewirken
    (Gruppenhetzen auf schlecht organisierten Ausläufen z.B.), aber bei
    meinem jetztigen, bestens sozialisierten Saluki-Jungrüden sehe ich auch
    keine größere Gefahr für Kleinhunde als bei jedem anderen großen Hund auch.



    Ich
    kenne aber Galgo Español-, Whippet- und auch Greyhound-Züchter und
    -Halter, und da macht man sich halt so seine Gedanken und guckt hin, wie
    die Hunde so ticken... denn sie SIND anders als andere Rassen, keine Hunde, von denen ich jetzt kognitiv viel erwarten würde (Du schreibst in dem Windhund-Thread ja selber vom 10g-Hirn Deines Hundes J), sondern in allererster Linie Rennmaschinen.


    Wie bitte? Ich glaub ich hab mich verlesen. Es sollte ja wohl langsam mal
    klar sein, dass Ausbildbarkeit nix mit Intelligenz zu tun hat...

  • Ich denke Du selbst wirst diese Situation nicht mehr bereinigen können. Gehorsamsübungen sollten nun von Trainern überwacht und vorgeführt werden. Auch sollte das Verhalten des Hundes geprüft werden.....

  • also mein bulli is sicher auch nicht der hellste.ich muss halt dinge mit ihm öfter üben als ichs mit einem anderen machen msste,aber es geht allemal.


    ausdauer des halters ist hier gefragt,auch wenn man manchmal denkt es würde nie was werden.mir wurde schon oft gesagt bestimmte rassen könne man nicht erziehen,man bräuchte es daher garnicht erst zu versuchen.darunter zählt die bulldogge.

  • Marula, jetzt bin ich gerade am Zweifeln, ob sie ein Jahr gesagt haben, aber noch raten sie davon ab. Ares` Bruder wurde in einem Windhundauslauf reingezerrt, niemand hat aufgepasst und dann ist`s passiert: die Hundemeute hat den jungen Greyhound verfolgt und er hat sich während der Flucht das Bein gebrochen. Die Züchter waren stinksauer.
    Ich benutze nun tägl. die Schlepp, langsam klappt`s besser. Gestern konnten wir super an seiner Impulskontrolle arbeiten. Ares hat auch Hunde gesehen, die ein paar Meter von ihm entfernt waren. Ich war erstaunt, denn er hat sich gesittet verhalten. Ich möchte nicht den Tag vor dem Abend loben, doch ich glaube, das Problem ist nicht so ausgeprägt, wie ich zuerst glaubte.
    Sein Verhalten war tadellos- okay, wenn die Hunde zu nah kamen (ca. 2, 3 m), konnte er sich nicht mehr beherrschen. Wir müssen halt trainieren.


    Wg. dem Anschiss, wenn er nicht mehr ansprechbar ist: meine Trainerin lehnt eine derartige Zurechtweisung ab, darum kann und wird sie mir wohl da nicht weiterhelfen.
    Ich bin ein Fan von langsamen, positiven Training. Aaaaber es gab gestern einen Zwischenfall (zwei Hunde ohne Leine stürmten auf uns zu), da war ich...na ja, grob. Ich schubste ihn zur Seite, um sie abblocken zu können und zerrte ihn mit einem lauten "HEY!" mit. Er hat`s verkraftet...


    Dass ich nun verstärkt aufpasse und den Freilauf anders gestalte, ist eh klar. Es darf nicht mehr passieren, dass er auf andere Hunde unkontrolliert hinrennt- und das wird es auch nicht mehr!


    Ich brauche keinen Trainer für Gehorsamsübungen und dergleichen. Mit der Trainerin üben wir nur den Rückruf bei Hundesichtung und ich mache bei "Social walks" mit, damit Ares u.a. Kontakt zu Artgenossen hat.

  • Marula, jetzt bin ich gerade am Zweifeln, ob sie ein Jahr gesagt haben, aber noch raten sie davon ab. Ares` Bruder wurde in einem Windhundauslauf reingezerrt, niemand hat aufgepasst und dann ist`s passiert: die Hundemeute hat den jungen Greyhound verfolgt und er hat sich während der Flucht das Bein gebrochen. Die Züchter waren stinksauer.


    Ok, das ist natürlich scheiße und ich hab auch schon viele doofe Stories von Ausläufen gehört. Es funktioniert halt nicht, zig Hunde einfach zusammen zu schmeißen und zu erwarten, dass sie "schön spielen".
    Aber gut organisiert, mit ner übersichtlichen Gruppe (möglichst immer die gleichen Hunde) und mit Leuten, die ihre Hunde im Griff haben und kein Problem damit haben daziwschen zu gehen wenn's zu dolle wird, ist das an sich eine schöne Sache, grade für einen Junghund.

  • In einem Auslauf habe ich vor einiger Zeit angefragt, aber die sind voll und Ares- jung und dumm- würde leider nur Unruhe in ihre Gruppe bringen. Ich kann`s verstehen... :pfeif:

  • Toll,


    du setzt alle guten Tipps um.
    Und nun beschreib doch mal, wie du jetzt doch auf die Schleppleine gekommen bist, bzw. wie du trainierst.

  • Liv, ich wollte der Schleppleine noch einen Versuch geben. Seit ein paar Tagen wird sie nun genutzt, mittlerweile komme ich damit besser zurecht. Die 10 m nutzt er meist eh nicht aus und ich scanne die Umgebung, damit kein Unglück geschieht. Bei Unsicherheit sammle ich Ares ein, bloß nichts riskieren...
    Beim morgendlichen Spaziergang kommt die Schlepp zum Einsatz, da sind wir in belebteren Gegenden unterwegs.Wir treffen auf Hunde, Menschen, Pferde (aber auch Vögel, Katzen und Blätter), etc. Sobald Ares z.B. einen Hund an der Leine gesehen hat und er verhält sich ruhig, wird er belohnt. Jedes erwünschte Verhalten lobe ich. Wenn es möglich ist, halte ich immer einen gewissen Abstand ein und falls es sich anbietet marschieren wir denjenigen (Reiter, Hunde an der Leine) auch hinterher. Er macht sich gut, bei Hunden fällt es ihm noch schwer, wenn sie zu nah an ihm vorbeigehen (ab 2, 3 m wird es kritisch)- aber es wird! So hat`s mir die Trainerin gezeigt.
    Am Abend darf er toben. Bietet es sich an, lege ich eine kurze Übungseinheit ein, doch in erster Linie soll er, bzw. wir, Spaß haben.
    Es wäre klüger gewesen, wenn ich schon eher damit angefangen hätte. Vorher fand er Spaziergänger und dergleichen spannend, da wir auf unseren Wegen kaum welche trafen. Jetzt, wo er sie tägl. sieht, sind Menschen absolut kein Thema mehr.
    Ansonsten, klar, ein wenig Grundgehorsam und die Termine bei der Trainerin. Bei ihr hat Ares Kontakt zu Artgenossen und wir "verfeinern" das Training mit "social walks".
    Ich bin hochmotiviert!

  • Schleppleine an Abby habe ich nur selten genutzt.


    Einmal nicht aufgepasst, sie hat irgendwelche Kaninchen hinter mir entdeckt, ich sehe ihren Blick und packe mit beiden Händen (Handschuhe an!) an die Leine - zack lag ich im Dreck und sie hat sich die Beine aufgerissen.


    Achja, die Länge der SL war "nur" 5m und die konnte sie nicht mal voll ausnutzen xD


    Asra konnte auch in 10m rein brettern - kein Vergleich zu Abby's Start. Obwohl beide fast gleich wiegen, vielleicht 200g Unterschied.


    Miese Sache, dass ihr keinen netten Windhundauslauf in der Nähe habt. Ares ist jung und hat wohl richtig Bock mit ein paar Hundekumpels zu rocken.


    Gänzlich verbieten würde wohl nicht viel bringen, also die social walks hören sich gut an.


    Und Kopf hoch - die Pubertät wird irgendwann um gehen, dann ist er nur noch ein halber Stinker ;)


    Asra hätte ich in ihrer Pubertät auch an die Wand klatschen können - jetzt ist sie ein Goldstück.

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