Junghund außer Rand und Band

  • Ich kann dir sagen, warum ich umdrehe und mich zügig entferne in so einem Moment (allerdings würde ich niemals über eine Straße laufen dabei und versuche langsam zu laufen, wenn ich merke, der andere Halter versucht, seinen Hund einzufangen). Grisu wird extrem unfreundlich und bevor ich um Längen zurück geworfen werde bei Fremdhundkontakten oder der andere Hund was abbekommt, ist dies eine gute Möglichkeit: denn 98% der Hunde drehen dann halbwegs zügig zum Halter ab und laufen nicht einfach immer weiter weg. Ich würde ganz ehrlich an deiner Stelle noch mal über den Aufbau der Schleppleine nachdenken.



    Ich bin normalerweise wirklich ein Freund der Schleppleine, auch bei meinen Windhunden und das obwohl es bei Windhundmenschen oft verpöhnt ist. Aber Ares ist ein Greyhound Jungrüde der fast 40kg auf die Waage bringt. Da fände ich es schon fast fahrlässig eine Schleppleine zu benutzen... wie soll man das gehalten kriegen, wenn der wirklich mal losrennt, ob jetzt wegen eines fremden Hundes oder weil er etwas entdeckt hat, das man jagen kann.

  • Meinst du das ernst? Du lässt so einen Hund also von der Leine, damit es zu diesem "Konflikt" nicht kommt und dann jagt er halt oder startet zu anderen Hunden durch und nach mir die Sintflut?

  • Rafaela, ja, das hat mir die Trainerin bereits gezeigt. Ares verhält sich ruhig, wenn er Hunde sieht- Guddi rein. Ja, das üben wir, bei Hundekontakt fruchtet es noch nicht, dafür bei Menschen. Kann man da im Alltag auch Übungen einbauen, z.B. im Haus? Ja, die Trainerin und ich treffen uns nächste Woche, dann löchere ich sie.
    Bzgl. dem Orientieren beim Halter. Da habe ich schon ein paar Tage nach dem Einzug damit angefangen, dass ich ihm im Freilauf stets lobe und Leckerlies werfe, wenn er mich ansieht oder herkommt. Das scheint er intus zu haben, er guckt dauernd nach mir und kommt oft her. Aber wenn er z.B. gerade umherrennt, kann er sich locker um die 100 m entfernen, um dann wieder zurück zu mir zu starten. :/ Das wollte ich ihm äußerst ungern nehmen.


    Lucy_Lou: das klingt einleuchtend. Aber sie hat auf mein Brüllen null reagiert, läuft neben der Straße entlang, mein Hund AUF der Straß und ich verzweifelt hinterher.
    Hätte sie mir wenigstens eine Erklärung dafür gegeben oder wärelangsamer gegangen. Außerdem wären noch genügend andere Wege da gewesen, nein, es musste die Straße sein- okay, da stand ihr Auto.


    Serasa:
    Bei Hundesichtung hat der Rückruf noch nie geklappt, kein einziges Mal. Ansonsten kommt er freudig zu Frauli und kassiert Lob, Spaß und Leckerlies und mir graust es so vor der Schlepp. Bis jetzt verläuft die Pubertät bis auf wenige Aussetzer gut- bis jetzt...
    Du sagst/schreibst es: er belohnt sich selbst. Ach Mann.


    Ich danke euch.

  • Nö, hab ich das geschrieben?


    Aber wenn so ein Hund losrennt, und mit 10 Meter Schleppleine hat er schlimmstenfalls 20 Meter anlauf, dann reißt es dir den Arm aus.

  • Katrina, das hat mir meine Züchterin auch dringendst empfohlen. "Der reißt dir den Arm aus", sagte sie. Das stimmt. Sieht Ares etwas Interessantes will er dorthin und läuft in die Schlepp. Entweder er reißt sie mir dadurch aus der Hand oder ich stürze zu Boden. Das ist natürlich nicht immer der Fall, aber ist während der Nutzung leider vorgekommen. Es ist unglaublich, welche Kraft er bereits in der ersten Sekunde entwickeln kann, sind dann noch zehn Meter zum Durchstarten da, habe ich keine Chance. Ein kleiner Ruck haut mich nicht von den Latschen, aber es ist gefährlich und er reagiert auf vielerlei Dinge: Vögel, ein im Wind wehendes Blatt, usw. Da will er meist überall hin!

  • Wenn bei Hundesichtung der Rückruf gar nicht klappt, würde ich genau da ansetzen. Wenn es möglich ist, Gegenden aufsuchen, wo viele Hunde unterwegs sind, evtl. Treffen vereinbaren, dass du eine Übungsgrundlage hast. Such den Punkt, an dem Ares noch ansprechbar ist. Bei manchen Hunden sind das 5 Meter, bei anderen 20. Übe den Abruf erst aus kurzer Entfernung, 1-2 Meter, da reicht eine normale Leine aus. Wenn das funktioniert, kannst du die Schlepp dazunehmen und Meter für Meter dazugeben. So musst du nicht riskieren, dass er in eine 10-Meter-Schlepp brettert, wenn du ihm nur zB 3 Meter zur Verfügung stellst. Und so musst du dir jeden weiteren Meter erarbeiten - das dauert und ist anstrengend, aber es lohnt sich.

  • Bevor der nächste Kommentar kommt ob ich das ernst meine… Ich weiß schon wie man ne Schleppleine benutzt, und ich weiß auch, dass ein Hund da nicht zwingenderweise 10m-20m Spielraum hat. Mir wäre mit so einen schweren, schnellen Hund die Schleppleine auch dann zu gefährlich, wenn er nur 4-5m Anlauf hat, aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Ich würde versuchen zumindest ab und an eine eingezäunte Freilauffläche zu besuchen. Oft gibt es dort ja auch feste Zeiten zu denen sich Hundehalter treffen und vielleicht finden sich ein paar mit Hunden in Ares Gewichtsklasse. Dort könntest du auch unter Ablenkung und mit dem nötigen Abstand üben.


    Ansonsten aufmerksam(er) spazieren gehen und Rückruf trainieren, alle anderen Kommandos sind ein Bonus ;-). Schau bei der Auswahl des Freilaufgebietes halt wirklich darauf, dass es gut einsehbar ist und dass du rechtzeitig eingreifen und Ares an die Leine packen kannst. Es bringt ihn bestimmt nicht um, wenn er nicht die komplette Strecke frei laufen kann, sondern nur an bestimmten Stellen zum Toben abgeleint wird. Ansonsten würde so weiterüben wie gehabt, bei Menschen hast du doch schon die ersten Erfolge erzielt.

  • Die Frage wäre natürlich erstmal warum du nicht früher angesetzt hast. Das mit der Schleppleine ist natürlich ein Argument - aber der Hund wog ja nicht von heute auf morgen 40kg. Behaupte ich jetzt mal :)
    Mein Tipp wären auch Freiläufe, andere Hundehalter. Schalte Anzeigen bei eBay Kleinanzeigen, guck vielleicht hier im DF nochmal, bei Facebook. Ohne wirklich Hundekontakt ist ja klar, das dieser immer hochwertiger für ihn wird.
    Ich würde ihn wirklich erstmal sichern, es gibt gute Möglichkeiten die Schleppleine gut zu halten, auch bei einem so schweren Hund. Weil du möchtest wirklich nicht, das er mal richtig einen auf den Deckel bekommt. Dann hast du im schlimmsten Fall einen Leinenpöbler, weil er andere Hunde dann nicht mehr mag.
    Meine Hündin ist übrigens auch zarte 8 Monate alt, hat aber durch blöde Begegnungen und eine unschöne Prägung ein anderes Problem: Sie packt direkt zu bei anderen Hunden, daher halte ich auch immer Abstand. Wenn uns doch ein Hund entgegen kommt hängt meine kleine in der Leine und schreit. Und schreit. Und schreit. Und zittert. :/ Also nimm das in die Hand und freu dich, das es nur Freude ist. Ihr packt das :)

  • Ich habe die Benutzung der schlepp so gelernt, dass man so früh drauf tritt, dass der Hund noch gar kein Momentum entwickeln kann. In die Hand würde ich das Ding niemals nehmen. Kann doch malsein, dass sie unter dem Fuß durch rutscht. Und dann sind auch 30kg Labbbi zuviel.

  • Noch wegen Übungen im Haus. Ares sollte einfach mehr lernen zu warten, glaube ich. Auf sein Futter, auf das Spielzeug, bevor er aufs Sofa darf, bevor er zur Tür raus darf, etc. Alles bekommt er nur über Blickkontakt zu dir.

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