Hund ist mit Stein im Mund nicht zu bändigen

  • Hi,


    ich habe ein kleines Problem mit meinem Labradorwelpe Yoshi. Yoshi ist jetzt 8 Monate alt und seit 3 Monaten bei mir. Seit ich ihn habe bringt er mir mit großer Leidenschaft große Steine. Anfangs konnte ich ihm mit einem NEIN die Aufnahme verbieten oder auch ein Tausch gegen ein Leckerlie war kein Problem. Auch bei Stöcken, Spielzeug oder Futter war das überhaupt kein Problem. Seit einiger Zeit hat sich sein verhalten allerdings bei Steinen und Stöcken geändert. Wenn er nun einen großen Stein oder einen "wirklich tollen Stock" sieht habe ich mit NEIN oder AUS kaum noch die Kontrolle über ihn. Sobald er es im Maul hat lässt er sich sehr schwer einfangen, berühren oder abrufen. KOMM, AUS und NEIN funktionierten vorher relativ gut und auch wenn er nichts im Maul hat hört er eigentlich ganz gut. Ganz schlimm wird es wenn andere Hunde mit ins Spiel kommen. Er spielt liebend gern mit anderen Hunden doch sobald er aber einen größeren Stein oder eben auch manche Stöcke im Mund hat lässt er sich null abrufen, zu mir locken oder macht sonst irgendwie den Eindruck das er mich wahr nimmt. Auch vor anderen Hunden rennt er dann nur noch weg weil er Angst hat, dass ihm jemand seinen Stein wegnimmt.
    Jetzt habe ich ein wenig im Internet rumgelesen und mehre Lösungsansätze gefunden aber würde ganz gern noch ein paar Erfahrungen zu diesem Thema hören.
    Das erste wäre natürlich ein Maulkorb. Doch lernt er dadurch auch, dass er nichts mehr aufnehmen soll oder geht das fröhlich weiter sobald ich ihm den Maulkorb wieder abnehme? So kann er ja auch nicht schön mit anderer Hunden spielen.
    Dann wäre noch die Wurfkette bei der ich aber irgendwie kein so gutes Gefühl habe. Zumal mir das gar nicht bringt falls er schon etwas im Maul hat. Andere Hundebestitzer sagen ich sollte es ignorieren weil er ein Welpe ist und er würde es von allein irgendwann sein lassen. Wir üben natürlich zusätzlich jeden Tag KOMM, AUS ect und da klappt es immer einwandfrei...


    Hat jemand Erfahrung damit und kann mir einen Ratschlag geben?


    Vielen Dank

  • Maulkorb wäre auch meine Wahl gewesen. Einfach auch wegen der Gefahr der Verschluckens. Finde ich super gefährlich. Außerdem baut sich so meiner Meinung nach eine Verhaltenskette auf, die dann schwer wieder abzutrainieren ist.


    maulkorb drauf ist natürlich nicht die Lösung, du muss weiterhin den Abruf üben und auch weiterhin 'aus' mithilfe von Tauschgeschäften.


    Von Wurfkette halte ich gar nichts, mit ein bisschen Glück kommt er dann gar nicht mehr und ignorieren würde ich ebenfalls nicht aus den genannten Gründen. Die Pupertät lässt in dem Alter ja auch so langsam Grüßen.

  • Hey :)


    Also mit Wurfketten würde ich in keinem Falle arbeiten - das kann sich ganz flott in völlig unerwünschte Richtungen entwickeln.


    Er scheint ja sehr großes Interesse an Objekte zu haben und sehr gerne zu apportieren (wie es sich für einen Retriever ja auch quasi gehört :D ).
    Machst du etwas mit ihm gezielt in diese Richtung? Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man das Interesse für Apportarbeit kanalisiert, also ihn BEWUSST arbeiten lässt, ihm und Euch dieses Ventil helfen könnte, unerwünschte Gegenstände nicht mehr zu apportieren. Eben, weil er einen "Job" hab.


    So lange würde ich jede Möglichkeit, dass er Steine und andre Dinge aufnimmt, unterbinden. Wenn du merkst, er will nun wieder etwas aufnehmen, würde ich ihm eine Alternative anbieten (einen Dummy o.ä.). Also so, dass er tragen DARF, aber du entscheidest, WAS er trägt. Das könnte erstmal ein erster Schritt sein, der Euch in eine gute Richtung bringt.


    LG :)
    Kathi

  • Ich glaube dein Kleiner ist einfach in der Pubertät und testet Grenzen aus. Ich denke viel von dem Problem wird sich mit der Zeit wirklich von allein geben.
    Was ist, wenn du mit etwas wirklich verlockendem tauschst? Zwischen Leckerli und Leberwurst oder Pansen liegen für meine Hündin Welten.
    Zusätzlich war meine Hündin während dieser Phase an der Schlepp, sodass ich bessere Kontrolle über sie hatte und sie "heranangeln" konnte, wenn es ganz hart kam.


    Viel Erfolg!

  • Ja so dachte ich mir das auch aber ich habe das Problem das ich gar nicht mehr bis zum Tausch komme da er vor mir wegrennt. Er will glaube ich, dass ich mit ihm spiele. Stöckchen werfen klappt ja auch. Nur bei den Steinen flippt er so aus. Das "Positive" ist, dass er nur große Steine nimmt die er nicht verschlucken kann. Sogar wenn ich ihn mit einem Leckerlie locke bleibt er von mir fern. Und das bei nem Labi... ;-) Ich denke der Maulkorb ist eingutes Werkzeug die Aktion zu unterbinden aber bringt ihm leider nicht bei, dass er Steine einfach nicht aufzuheben hat. Vielleicht wäre auch ignorieren ein Weg. Wenn er keine Beachtung findet mit diesem Verhalten hört er evtl. von allein damit auf. Bis jetzt renn ich mit einem Leckerlie hinter ihm her und versuch irgendwie an seinen Stein zu kommen. Klar das er das irgendwasnn als Spiel sieht und ich mache mir meine Kommandos damit kaputt.

  • Daher meinte ich: schau, dass er gar nicht erst an Steine kommt und fang das Verhalten rechtzeitig ab. Dann musst du gar nicht tauschen ;)

  • Biet ihm ein Tauschgeschäft an, besonderes Leckerli. Je mehr du dich aufregst, desto interessanter werden die Steine für ihn.
    Ich hatte früher ein ähnlichrs Problem mit einem meiner Rüden, nur waren es bei ihm Papiertaschentücher, die er so interessant fand.
    Spätestens mit 18-20 Monaten hat es aufgehört.

  • Also erstmal ist dein Labrador mit 8 Monaten kein Welpe mehr, sondern bereits ein Teenager, der deutlich in die Pubertät kommt.
    In dieser Phase testet dein Hund aus, wer hier eigentlich der "Chef" ist. Dass dabei auch bereits gelernte und sicher beherrschte Befehle wieder in Frage gestellt werden ist normal.
    Besonders jetzt ist es wichtig, dass du klar vorgibst, was du wie möchtest und das auch konsequent durchsetzt.
    Aber bitte niemals mit Gewalt (also mit der Wurfkette zB), sondern mit Belohnung und Geduld.
    Steine (damit sind seine Zähne bald völlig kaputt!) und auch Stöcke (sind gefährlich!) würde ich persönlich grundsätzlich verbieten und auch absolut im Ansatz unterbinden.
    Weil dein Labrador aber als Apportierhund gerne etwas im Maul hat biete ihm Alternativen an: "Stopf" ihm das Maul mit einem Dummy, mit einem Safe-Stix, mit einem Gummispielzeug, dessen Verwendung und Einsatz DU kontrollierst.
    Vielleicht ist es auch notwendig ihn gerade in der ersten Pubertätsphase, wenn er nicht mehr sicher abrufbar ist, wirklich an der Leine zu lassen.
    In einer Hundeschule könntet ihr zwei an diesen Problemen arbeiten und das ist dringend nötig, denn mit Ignorieren und "Auswachsen lassen" werden sich diese Probleme weiter verschlimmern.

  • Steine aufnehmen find ich ja nicht schön wegen den Zähnchen. Nicht das ein Zahn noch abbricht weil du ja "große Steine" schreibst. Ted fährt jede Woche mit Öffis und muss daher Maulkorb tragen und ist es somit gewohnt. Sämtliches schönfüttern hat jedoch nicht geholfen, er hasst das Ding!
    Mein Trainingsansatz wäre:
    Man könnte sagen je kürzer die Leine desto besser läuft Ted und nimmt mich besser wahr. Soll heißen, gönn deinem Hund erstmal keinen Freilauf, sondern geh mit ihm an der Leine spazieren. Nicht eng an den Körper, aber recht nah bei dir. So kannst du den Boden abscannen und gegebenenfalls den Hund rechtzeitig blocken, so das er nicht mehr an das Objekt seiner Begierde rankommt und dann ihn dran vorbeiführen.
    Wir haben hier einen städtischen Hundeplatz, der frei von Stöckchen oder Steinen ist, dort bekommt Ted seinen Freilauf und Hundekontakt. Hast du was vergleichbares in der Nähe, so das man da dem Hund den Freilauf gönnen kann?

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