Wie lege ich die Rangordnung fest? Bitte um Hilfe!!!

  • Schön, dass es mit der TS und ihrem Husky besser funktioniert. Beim Lesen des ersten Betrages hab ich schon gedacht 'Au weia!....'


    Ich hab vor kurzem die Channel 4 Serie 'The secret lives of dogs' gesehen (ganz hervorragend, allerdings nur auf English) und da wirklich einen Schlag bekommen, als Wissenschaftler erklärt haben, dass dieses ganze Alpha-gedönse aus einem schlecht angelegten Experiment von 1940 kommt.
    Der Forscher hat damals lauter fremde Wölfe zusammengestopft, die dann in der Tat so lange gekämpft haben, bis einer oben war. So sieht das Leben in einem funktionierenden Wolfrudel aber überhaupt nciht aus.
    Und ausserdem sind wir eine andere Spezies - da gelten eh andere Regeln.


    Ja, natürlich, als Mensch muss man schon die Richtung vorgeben und natürlich kann ein Hund nicht tun und lassen, was er will. Aber idealerweise passiert das miteinander, nicht gegeneinander.
    Ausserdem gibt es dazu noch sehr unterschiedliche Rassen, mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Manche Hunde geiern darauf ihrem Menschen alles recht zu machen (habe ich und das ist auch nicht immer ganz einfach und kann manchmal ziemlich nerven) Andere Hunde orientieren sich im Grossen und Ganzen am Menschen und machen ansonsten 'ihr Ding'.
    Dazwischen gibt es viel Abstufungen und man muss sich da die Rasse schon genau ansehen.
    Huskies sind in manchen Dingen z.B. nicht ganz einfach, aber bei anderen dafür wiederum super easy. Was das tyrannisieren von kleineren Hunde angeht: macht der Husky einer Freundin auch (deshalb winken wir uns nur noch von weitem zu, wenn wir beide Hunde dabei haben) und das machen viele Hunde. Ich glaube, Hunde sind Arschlöcher und Opportunisten - manche mehr, manche weniger. Das muss man dann dem andren Hund zuliebe unterbinden, aber ich glaube so richtig weg bekommt man das nicht.


    Ich lasse mich da aber auch gerne von den Hundeprofis im DF eines besseren belehren :D

  • Ich hab vor kurzem die Channel 4 Serie 'The secret lives of dogs' gesehen (ganz hervorragend, allerdings nur auf English) und da wirklich einen Schlag bekommen, als Wissenschaftler erklärt haben, dass dieses ganze Alpha-gedönse aus einem schlecht angelegten Experiment von 1940 kommt.
    Der Forscher hat damals lauter fremde Wölfe zusammengestopft, die dann in der Tat so lange gekämpft haben, bis einer oben war. So sieht das Leben in einem funktionierenden Wolfrudel aber überhaupt nciht aus.
    Und ausserdem sind wir eine andere Spezies - da gelten eh andere Regeln.


    Ich dachte das sei noch älter :???: der Herr Most (oder so ähnlich) hat sein Buch 1910 geschrieben und sich, soviel ich weiß, auf diese Gehegewölfe bezogen.
    Ist so ungefähr als wenn man in einem Gefängnis das Sozialverhalten des Menschen studiert, das dann auf die gesamte Spezies anwendet und dazu noch auf eine ähnlich Spezies überträgt..

  • Mh, ich glaube das man schon allein nicht das Alphatierchen sein kann, weil man eben ein Mensch ist und der Hund und ein Hund. :)


    Aber es kommt glaub ich auch drauf an was die Definition im einzelnen meint was als 'Rangordnung' bezeichnet wird. Den das der Mensch letztendlich das sagen hat steht zumindest für mich fest. Heißt aber eben nicht das der Hund dann unterdrückt wird. Eher so wie eine Eltern-Kind Beziehung. Der Hund darf sich in einem von mir festgesetzten Rahmen frei bewegen, aber letztlich sag ich natürlich was geht und was nicht geht. Antiautoritäre Erziehung geht beim Hund nämlich nicht. (Und wenn nur bei wenigen Individuen und in der Pampa ;) ) Vielleicht meinen viele Trainer eben genau das mit Ihrer Aussage man muss der 'Rudelführer' sein.


    Zu Husky der TS.
    Leinenaggression kann von vielem kommen. Wenns dafür nen Patentrezept gäbe hätten viele kein Problem mehr. Es kann alles über Futterneid, Schutztrieb, Artgenossen Unverträglichkeit oder Ressourcenverteidigung (du, der Ball, ...) und mehr sein. Kann aber auch an deiner evtl. Nervosität, Einstellung oder ähnlichem liegen. Und je nachdem was der Grund ist, kann man/sollte man unterschiedlich da rangehen.
    Aber ich glaube das würde ich erst mal hintenanstellen und solang Abstand reinbringen. Du hast ja auch geschrieben das sie sich auch vernünftig an der Leine verhalten kann.

  • Aber es kommt glaub ich auch drauf an was die Definition im einzelnen meint was als 'Rangordnung' bezeichnet wird. Den das der Mensch letztendlich das sagen hat steht zumindest für mich fest. Heißt aber eben nicht das der Hund dann unterdrückt wird. Eher so wie eine Eltern-Kind Beziehung. Der Hund darf sich in einem von mir festgesetzten Rahmen frei bewegen, aber letztlich sag ich natürlich was geht und was nicht geht. Antiautoritäre Erziehung geht beim Hund nämlich nicht. (Und wenn nur bei wenigen Individuen und in der Pampa ) Vielleicht meinen viele Trainer eben genau das mit Ihrer Aussage man muss der 'Rudelführer' sein.


    Hach - dankeee - so meinte ich das eigentlich.
    Die Umsetzung würde ich heute anders machen - räume ich auch gern ein, da ich bestimmt meinen Hund nicht unterdrücken will.
    Darüber hinaus lese ich mich gerade ein - hochinteressant, bin im Moment bei Günther Bloch.
    Ich werde mich also von der Formulierung "Rangordnung" wegen der möglichen Fehlinterpretation verabschieden.

  • Anfänger



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    Vor 21 Stunden+2


    Ted714 schrieb: Hallo zusammen
    Ich muss jetzt mal eine vermutlich nicht politisch korrekte Anmerkung machen bzw. Frage stellen:
    Ist das Thema Rangordnung jetzt echt völlig out?
    So ganz kann ich das nicht verstehen. Ich habe aktuell dieses Thema mit meiner Fußhupe (Bolonka, 6 Monate) gar nicht, aber mit unserem Labrador im Jahr 1998 war das durchaus wichtig mit unseren Kleinkindern im Haus. Spätestens als der halbwüchsige verfressene Staubsauger unser Krabbelkind anknurrte, als dieser dessen Kauknochen anfassen wollte. Natürlich habe ich sofort korrigiert (im Nacken gegriffen, Nein gesagt). Danach den älteren Sohn (4) gebeten, den Knochen wieder wegzunehmen. Das Ganze mehrmals mit Korrektur. Dann ging es. Die Situation habe ich zum Anlass genommen, mich über Literatur (PC gab es noch nicht) zu informieren. Auch damals gab es die unterschiedlichsten Auffassungen. Meistens hieß es noch - lasst die Hunde beim Fressen und Schlafen in Ruhe - Kinder weg. Aber auch andere Meinungen, unter dem Stichwort Rangordnung. Mir erschien letzteres schlüssiger. Also habe ich ab sofort dem Hund ständig während des Fressens mal kurz den Napf weggenommen und auch den Sohn dies tun lassen. Zudem durfte der Hund nur noch nach uns durch die Haustür. Und ich habe ihn aus seinem Körbchen gescheucht und die Kinder und ich haben uns reingesetzt.
    Für mich war es ein schlichter Weg, die hier anscheinend so ungeliebte Rangordnung zu klären, ohne den Hund ohne Not zu dominieren oder ihn zu lange unter Druck zu setzen. Das Ergebnis war super.
    Also meine etwas ketzerische Frage - muss ich den Hund immer nur bestechen oder macht es nicht doch auch Sinn, meine Stellung mit einfachen Mitteln ohne großartige Belastung für den Vierbeiner zu klären?
    Viele Grüß


    Ohne große Belastung? Du hast deinen Hund unter pernamenten Stress gesetzt? Der arme Hund musste sich dauernd fragen wann er wieder sein Futter vor der Nase weggerissen bekommt oder wann ein Rotzlöffel wieder ihm seinen Knochen wegnehmen darf.


    Ja, du hast da einen verdammt netten Hund. Andere wären nicht so nett gebleiben und dann hätte es wieder gehießen ´Oh oh diese tollwütige Bestie hat nach meinen Kind gebissen oh oh...´


    Warum muss das Kind den dem Hund den Knochen wegnehmen? Selbst der Popo vom Rudel, also das Tier gaaaaaaaaaanz unten jeglicher sozialer Strukturen darf sein Futter verteidigen. Der "Rudelführer" nennen wir es mal so, würde nicht grundlos hingehen und anderen dessen Futter streitig machen und warum?
    Ja, was hat der Rudelführer den davon wenn er satt ist und sein Rudel zusammenklappert? Bei der nächsten Jagd sind die magersüchtigen Rudelmitglieder dann sicherlich ne besonders große Hilfe.
    Desweiteren sind Hunde durchaus in der Lage zu verstehen das der kleine Stinker vor ihn nicht ernst zu nehmen ist und viele Hunde nehmen es dann mit heiterer Gelassenheit und sind geduldig, aber wenn sie dann mal korrigierend eingreifen....
    Und warum müssen sie das?
    Weil Frauchen denkt; So, mein kleines Kind muss meinen Hund jetzt unbedingt zeigen wo der Hammer hängt und das Fressen wegnehmen.


    Warum darf der Hund kein eigenes Fressen haben? Nicht seinen eigenen Platz wo er liegen darf? So ein Blödsinn


    BieBoss und dAlis gefällt das.


    Hallo,


    recht seltsame Argumente.
    Leute - es ist der Hund ! - meine Kinder stehen bei weitem vor dem Hund.
    Woher kommt denn nur die Annahme, das ein Alpha Hund soweit mitdenkt, dass der Rest der Meute satt wird ? Das ist Quatsch - denkt der nicht die Bohne ! Wobei das Wort " denken" der falsche Begriff ist.
    Klar der knurrt und beißt , wenn irgend ein anderer versuchen würde, an das Futter zu kommen - damit sind wir beim Thema -
    Wenn mich mein Hund bei Vergabe/ Wegnahme des Futters anknurrt - wer ist dann das Alpha Tier - ich oder der Hund ?
    Übrigens find ich die Bezeichnung eines Kindes mit dem Wort Rotzlöffel ähnlich unhöflich wie den Hund als Köder zu betiteln .
    Mehr mag ich nicht sagen ...
    LG Ramona

  • Zitat Juny06:



    Und das weißt du, weil du natürlich seit Jahren freilebende Wölfe und Hunde beobachtest? :lachtot:

  • Und das weißt du, weil du natürlich seit Jahren freilebende Wölfe und Hunde beobachtest? Support Rescue Dogs - Get Lost!


    Hallo,


    trag doch mal was produktives bei - zum Thema !


    KLG Ramona

  • Ach du, hier kamen schon so viele gute, richtige und hilfreiche Beiträge zu dem Thema.
    Man muss sie nur lesen ;)
    Erzähl doch mal woher du deine Kenntnisse über die Rudelstrukturen von Wölfen hast?

  • Das Problem mit dem Wort 'Rudelführer' ist, dass es einfach in derselebn Kiste steckt wie dieses ganze Alphagedöns: Rückenwurf, Schnauzengriff, Alpha muss höhrer liegen, deshalb darf der Hund nicht auf's sofa; man soll vor dem Hund essen (was eigentlich nur Sinn macht, wenn man selber auch Hundefutter frisst) usw usw
    Ich hab sogar schon Leute getroffen, die ihren Hund rammeln
    Äh...o-kay. Die pinkeln dann auch hoffentlich in den Kühlschrank, denn ein Alpha markiert natürlich seine Vorräte.


    Wir sind als Menschen viel zu langsam, viel zu grob und niemals so punktgenau in der körperlichen Massregelung wie ein Hund. IM Zweifel wirkt man auf den Hund dan wie alkoholkranke Eltern auf ein Kind: Ja, man wird geliebt, aber unvermittelt auch angeschrien oder geschlagen - ohne dass man (bzw Hund weiss warum)


    Viel besser als Rudelfühergedöns finde ich die Unterscheidung von Martin Rütter von Aktion und Reaktion bzw Wer initiiert was? Wer bestimmt? Wer passt auf was auf? Wer beansprucht welchen Platz?
    Es gibt Leute, die lassen sich schon ziemlich von ihrem Hund auf der Nase rumtanzen und/oder behandeln wie einen Menschen (Ich zähle mich übrigens dazu. Bei uns läuft es auch gerade irgendwie nicht rund, die Kröte wird immer ungezogener und ich weiss nicht, was ich falsch mache. 1-2 Trainerstunden sind schon vorgesehen)
    Aber vorgeben, was gemacht wird heisst nicht, dass man irgendwelche mumpitzigen Machtspielchen machen muss, die der Hund eh nicht wirklcih verstehen.


    An die Bolonkabesitzerin (Juny06? :( :
    Dein Hund ist erst 6Monate alt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. (kann gerade nicht zurück blättern) Irgendwann ist er erwachsen und wird sehr wohl merken, dass Dein kleines Kind bei Euch im Haushalt nicht wirklich der Chef ist. Und dann sollte Dein Kind echt nicht mehr im and am Napf des Hundes rumfummeln, wenn er frisst. Ansonsten ist das Geschrei evt. mal gross und der Hund dann der aggressive Kinderbeisser - dabei hat er sich (aus Hundesicht) völlig normal verhalten.


    Zwei Sachen zum lesen würde ich Dir gerne empfehlen: einen sehr nett geschriebenen Artikel http://www.sag-nein-zu-gewalt.de/?p=166
    Ein hervorragendes Buch, nach dessen Lektüre man Hunde wirklich sehr viel besser versteht: 'Das andere Ende der Leine'
    Und, falls Dein Englisch reicht die Serie 'Dogs, their secret lives' von Channel 4.
    Und in Turid Rugaas' Buch 'Calming Signals - Beschwichtigungssignale' solltest Du auch mal reinsehen. Ich bin mir sicher, dass Dein Hund evt ein paar davon zeigst, die Du gar nicht mitbekommst.


    Was so auf dem Hundeplatz zusammengeschwätzt wird ist meist veraltet, verzerrt und alles andere als hilfreich

  • Verdammt, hab zu lange gebraucht zum editieren. Bitte entschuldigt die vielen Tipp- und Flüchtigkeitsfehler. Ich finde nicht immer alle auf Anhieb.

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