Qualzuchten

  • Es ist doch eh müßig zu diskutieren... man hat seine vorgefertigte Meinung, weil man mal drei lahme DSH gesehen hat und die Cruftsbilder kennt, also weiß man wie der Hase läuft.
    Dann kommt noch die alte Mär von den gesunden DDR DSH die im Osten noch vereinzelt rumlaufen und alles andere muss einfach krank sein, weil es auf RTL in einer Reportage gezeigt wurde und auch in den Hundzeitschriften wurde mal die Heulstory von dem Belgier mit dem kranken HZ DSH veröffentlicht, also hat man recht und Punkt.

    Die tausenden gesunden LZ Hunde existieren nicht und in der HZ kann es sowieso keine gesunden Tiere geben, denn das sieht der geschulte Hundefreunde ja auf den ersten Blick.

    Ich finde es ja bemerkenswert, dass bordy sich da immer wieder die Zeit nimmt, so lange die Leute da draußen eine abfallende Kruppe von einem Karpfenrücken nicht unterscheiden können, wäre mir das ehrlich gesagt zu doof.

    Ich glaube niemand bezweifelt,dass es gesunde Deutsche Schäferhunde gibt. Trotzdem darf man ja wohl darüber diskutieren (und wenns das 100. Mal ist), dass es nicht wenige Deutsche Schäferhunde mit stark abfallender Kruppe gibt. Und natürlich gibt es dabei auch einen gesundheitlichen Nachteil, wenn man statt einem Hund mit abfallender Kruppe eben einen mit stark abfallender Kruppe haben möchte.

    Kommt mir n bisschen so vor wie die Besitzer von Französischen Bulldoggen und Co. die darauf bestehen, dass der verkürzte Fang kein Qualzuchtmerkmal ist.
    Doch ist es, eben weil es grade bei zusätzlicher Übertreibung in der Regel auch immer ein gesundheitliches Defizit gibt. Das hängt einfach miteinander zusammen. Und da kann mir zig mal von anderer Seite gesagt werden, dass es auch gesunde Tiere mit solch stark verkürztem Fang gibt. Ich bleib dabei, dass es nur negative Auswirkungen in Bezug auf dieses Körpermerkmal gibt.

    Und nein, ich setzte den DSH nicht der Französischen Bulldogge gleich.

  • Mein Nachbar hält seit seinem Einzug vor 16 Jahren immer Schäferhunde - alle gerade im Rücken und mit toller Hinterhand.

    Leider auch hier HD-Probleme, so dass nicht zum Sport geeignete Hunde bei ihm nach dem Röntgen schnell weg sind. Älter als 9 Jahre wurde bei ihm kein Hund.

    Er ist erstaunt über meine 16jährige Dackelhündin, die nach seinen Aussagen doch noch recht fit ist.

  • Und natürlich gibt es dabei auch einen gesundheitlichen Nachteil, wenn man statt einem Hund mit abfallender Kruppe eben einen mit stark abfallender Kruppe haben möchte.

    Blöd nur, dass gerade die ursprünglich kritisierte Hündin im Bezug zur Rückenlinie gar keine abfallende Kruppe hat.


    Überhaupt kenne ich eigentlich keinen DSH der eine deutlich stärker als nach Standard gewünscht abfallende Kruppe hat. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass ich als Kruppe wirklich nur das bezeichne, was eine ist und nicht alles ab den Schulterblättern.

  • Ich bin nur Laie in dem Thema, würde aber doch kurz gerne was dazu sagen.
    Meine hat ja auch einen abfallenden Rücken, aber mMn nicht so stark wie manche andere.
    Nov ist "normaler Familienhund" hat keine Probleme beim laufen, rennen, springen, etc. Es kommt darauf an, wie sie steht, wie ihr Rücken dabei wirkt.
    Klar, sie ist noch keine 3 Jahre alt, aber ich glaube nicht, das sie starke Probleme bekommt, wenn sie älter wird (welche, die über "normale" Alterserscheinungen hinaus gehen.)...

    Mit ihrer Schwester wird auf Ausstellungen gegangen. Als ich diese beim letzten mal gesehen hab war ich leicht erschrocken, weil ihr Rücken eben deutlich tiefer war als der von meiner Hündin im stehen. Bei ihr wird das extra Trainiert, das Stellen und das sie eben hinten "tiefer" läuft im Ring.

  • dass es nicht wenige Deutsche Schäferhunde mit stark abfallender Kruppe gibt. Und natürlich gibt es dabei auch einen gesundheitlichen Nachteil, wenn man statt einem Hund mit abfallender Kruppe eben einen mit stark abfallender Kruppe haben möchte.

    Definiere doch mal was für dich die Kruppe ist.

  • @Nebula
    Durch das zitieren nicht ganz klar das war gar nicht speziell an dich gerichtet :D sondern eher an die vorher.
    Hab mich schon vorher gefragt warum das diskutiert/drauf rumgeritten wird wo doch immer wieder gesagt wird: im Standard steht nicht züchtet die Hunde so extrem.


    Und was ich auch nicht verstehe:
    Es geht nicht um 2 Crufts Sieger und 3 Hunde die man mal gesehen hat. Es geht darum, dass das Bild von solchen Schäferhunden immer wieder präsent ist. Auch auf großen Veranstaltungen. Sowie im Alltag.
    Ich kenne auch jede Menge DSH die super sind, die nicht extrem gebaut sind. Aber das es eben viele ganz ohne irgendwelche Probleme gibt verleitet mich nicht dazu, solche Bilder und Beobachtungen als Ausnahme ab zu tun.
    Die ganze Rasse hat sicherlich keine Probleme. Aber es sind einige, bei denen es in eine extrem falsche Richtung läuft und das sollte man doch im Interesse der ganzen moderaten DSH aufgreifen und kritisieren.

    Und wie man es jetzt nennt, Karpfenrücken, abfallender Rücken, abfallende Kruppe (wahrscheinlich meint man damit einfach, dass sie deutlich abgesenkt ist durch den Rücken und 'tief'/näher am Boden liegt). Es ist doch wurscht, ob das jeder jetzt haargenau korrekt beschreibt und anatomisch erklären kann. Das ist doch Haarspalterei. Der Punkt ist doch, jeder Laie sieht, dass da bei einige was nicht ganz richtig ist.

  • Danke @expecto.patronum:

    es geht doch gar nicht darum dass es auch viele gesunde, gut laufende DSH gibt.

    Sondern es geht darum dass solche "Kreaturen" wie die Hündin bei Crufts das Bild einer Rasse nach außen hin prägen- und das nun absolut NICHT im positiven Sinne!

    Es geht doch nicht darum pauschal zu sagen "Der DSH ist kaputt"- sondern dagegen anzugehen dass die kaputtgezüchteten Exemplare immer wieder sehr weit vorn im Ring stehen und sogar Crufts gewinnen...

    (mal als Beispiel: es gibt viele viele tolle, gesunde, hübsche Chihuahuas. Und trotzdem denkt "Otto-Normal-Mensch" erst mal an Paris Hiltons Tinkerbell, die ebenso ein zitterndes, dürres Häufchen Elend war)

  • Noch etwas zur Crufts-Siegerin:

    Kritik am Sieg von Schäferhündin bei "Crufts" - Zu deformiert? - Tierecke - krone.at

    Anscheinend ist man mit dieser Entscheidung nicht glücklich und wieder einmal wird überlegt, den DSH für die Ausstellung zu sperren.
    Wegen solcher Auswüchse, die man zu läßt, wird eine ganze Hunderasse diskreditiert. Unfaßbar.

    Vorgestern (?) hab ich da nen Artikel in der Daily Mail gelesen. Sehr ausführlich, und wenn man sich einmal durch das menschliche Drama der Züchter und Handler gekämpft hat waren die Aussagen von Crufts und RSPCA eigentlich auch ganz interessant.

    Glücklich scheint man wirklich nicht zu sein, aber (den Zynismus verzeihe man mir) das darf man in so einer Situation als Veranstalter ja auch nicht. Wer sich da nicht gegen ausspricht bzw. Bestürzung signalisiert befördert sich direkt ins Aus.

    Ich frage mich halt, warum sie nach dem post-Crufts-Drama das in den letzten Jahren ja schon die Regel geworden ist, überhaupt zulassen dass so ein offensichtlich kontroverse-initiierendes Tier den BOB bekommt.
    Man sollte meinen so eine Prestigeveranstaltung wie die Crufts sei stärker durchgeplant (wenigstens durch klares Richter-Briefing, wenn schon nicht durch eine strengere Regulation der Zulassungskriterien) um eben solche absehbaren Auslöser von öffentlicher Entrüstung zu vermeiden. Keiner kann mir erzählen, dass sie in Folge der letzten Jahre wirklich noch nicht mitbekommen haben, dass die Kritiker der Rassehundezucht zuschauen. Bei allen anderen großen und kleinen Preisverleihungen und Wettbewerben der Welt glaube ich zumindest ganz stark daran, dass da vorher über die Sieger gesprochen wird.
    Das heißt vielleicht, dass die Crufts-Richter wirklich völlig selbstständig entscheiden - was einerseits schön und begrüßenswert ist, andersrum lässt es tief blicken auf das, was im Ring Trend ist (aber das ist ja nichts neues).
    UND es lässt irgendwie erahnen, dass der Kennel Club nicht viel von publicity versteht |)


    Und zum Thema vorgefertigte Meinung; Ja, ich habe mal einen offensichtlich völlig kaputten DSH-Junghund getroffen. Einen. Und ich war schockiert, anders kann ich das nicht sagen auch wenn ich das Wort ziemlich blöd finde.
    Ich weiß jetzt, dass es so kaputte Hunde gibt und höre davon eben nicht nur im Internet. Deswegen glaube ich aber noch lange nicht, dass alle Rassevertreter so aussehen oder auch nur 50%.

    Ich habe null Ahnung vom Schäferhund und darum auch keine Überzeugungen in die eine oder andere Richtung (dafür sehe ich zu wenige von diesen Hunden und dafür habe ich viel zu wenig Kontakt zu Haltern, Züchtern oder sonstigen Rassebegeisterten). Ich lese hier mit und bin dankbar für die Diskussion und für jeden der sich die Mühe macht, sachlichen Input beizutragen - vielleicht lässt sich ja was lernen (und ja, ich bin überzeugt wenn man mit Abstand drauf guckt lässt sich auch aus der hundertsten Diskussion zum selben Thema mit Glück noch was lernen)

  • Wenn ich ein Problem angehen möchte, dann sollte ich schon ungefähr wissen wo es denn überhaupt liegt.. und irgendwas von "abfallender Kruppe die im Standard steht" zu erzählen, wenn man offensichtlich nicht mal weiss wo diese liegt, bringt einfach keinen weiter.
    Eine abfallende Kruppe ist nunmal kein Problem und vor allen Dingen auch nicht das, was einen unfunktionalen Körper ausmacht. Das ist in etwa so, wie wenn ich mich hinstelle und sage " boah die ganzen Möpse mit dunklem Gesicht können schlecht atmen, mir doch egal ob das mit der Farbe garnichts zu tun hat, sehe doch genug Möpse mit viel Carbonage die schlecht atmen können!".
    Und nein, im Gegensatz zu einer gewünschten Verkürzung der Organe die die Atemwege beherbergen ist eine abfallende Kruppe nunmal kein Qualzuchtmerkmal, nicht mal in Ansätzen.


    Wenn ich nicht nur allgemein darüber sinnieren möchte wie schlimm alles ist, sondern etwas ändern, sollte man das ganze einigermaßen korrekt Begründen können und auch in der Lage sein Verbesserungsvorschläge zu machen. Ich äussere mich oft genug in SV Kreisen kritisch und mache mich da sicher nicht immer beliebt.. aber immerhin sind die Dinge, die ich äussere absolut klar definiert und nicht ohne weiteres widerlegbar. Und ja, das führt auch dazu das manche ihre Ideale mal hinterfragen oder den nächsten Hund anders auswählen. Dies ist bei Aussagen die fachlich einfach falsch sind nunmal nicht der Fall.

    Viel eher führt dieses destruktive, fachlich falsche Gemoser meistens eher dazu das die Leute entweder dicht machen oder vom Regen in die Traufe kommen, weil sie auf Leute reinfallen die aus dem Hype Geld machen (und dabei ironischer Weise häufig Hunde verkaufen, die deutlich schlechter aufgestellt sind).

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