Ja, der Titel klingt etwas seltsam, aber was besseres fällt mir zum einen grad nicht ein und zum anderen trifft es eigentlich sehr gut den Kern meiner Frage. Ich habe lange überlegt ob ich einen Thread zu meinem "Problem" erstelle oder nicht, nun mach ich es einfach mal und bin gespannt ob ihr mir weiterhelfen könnt.
Eins Vorweg: Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Hund, ich habe ihn jetzt seit fast 4 Jahren. Er kam mit ca. 3 Jahren aus dem TH zu mir. Er ist mit knapp 2 Jahren in einem ungarischen Partnertierheim unseres örtlichen Tierheims als Fundhund abgegeben worden. Mehr weiß ich nicht über seine Vergangenheit. Er ist insgesamt ein eher ruhiger Hund und in der Wohnung ebenfalls sehr ruhig, er bellt auch nur selten. Er hat sich toll entwickelt, nur eine Sache nervt mich echt. (ok, eigentlich zwei Dinge, seine unfassbare Verfressenheit nervt mich auch ein wenig...) Aber zu meiner eigentlichen Frage:
Ich habe das Gefühl, dass Tomi sehr zum aufpassen und beschützen neigt. Er brummelt und wufft z.B. wenn er etwas "ungewöhnliches" im Hausflur hört. Nicht nur Nachts.
Oft meldet er gar nicht, dann wieder phasenweise recht häufig. Es nervt mich tierisch und ich könnte ihn manchmal wirklich erwürgen wenn es morgens noch vor dem Wecker neben mir plötzlich wufft nur weil der Nachbar die Treppe runter kommt. :|
Recht häufig liegt er im Körbchen, hört etwas, brummt leise. Dann guckt er mich an und kommt langsam zu mir wenn ich ihn lasse, meist mit Beschwichtigungssignalen. Wenn ich ihn nicht zurück schicke setzt er sich sehr nah zu mir (hab ich zu "Testzwecken" mal ausprobiert). Ich dachte immer, er will damit quasi den Aufpasser-Job übernehmen, deswegen schicke ich ihn bei sowas immer wieder ins Körbchen zurück bzw. lasse ihn erst gar nicht aufstehen. Was ich wirklich seltsam finde, ist, dass er das nicht kontinuierlich macht. Ich finde keine Regelmäßigkeit. Wenn es klingelt ist er mittlerweile meist still, ab und ab wird kurz gewufft und dann ist gut. Wenn es klingelt und er ruhig ist, kann er bleiben wo er ist (meist ist das das Sofa), darf aber nicht ohne Erlaubnis zur Tür oder den Besuch begrüßen. Wenn er wufft oder meckert gehts ins Körbchen und er muss da warten bis er ruhig ist.
Für mich ganz blöd war es letztens, als ich ihn mit im Büro hatte. Es ist ein kleiner Verein in dem ich nebenbei noch ein paar Stunden bin und ab und an nehme ich ihn mit. Ich sitze am Schreibtisch, er liegt neben mir. Eine Kollegin, die er nun zwar nicht wirklich gut kennt, aber auch schon öfter getroffen hat kommt rein und er brummt und will aufstehen. Ich lege ihn wieder ab und sage ruhig: Alles gut, Tomi.
Tja, nur Tomi meinte nicht, dass alles gut ist. Er brummte und brummte. Kein "Nein" (kennt er und funktioniert sonst auch), kein gezischtes "Schluss jetzt" (kennt er ebenfalls) half. Ich habe ihn dann schließlich in den Nebenraum gebracht bis er sich beruhigt hat.
Als er aus dem TH zu mir kam, war er Fremden und vor Allem Männern gegenüber sehr mißtrauisch und unsicher. Er hatte auch eine kurze Phase in der er plötzlich Leute, die z.B. an mir vorbei kamen wenn ich auf einer Parkbank saß und mich unterhalten habe, angebellt hat. Auch wenn wir z.B. in einem Café saßen und der Kellner kam, wurde geknurrt. Ich habe in dieser Zeit angefangen seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken oder ihn hinter mich zu bringen und ihn so quasi abzuschirmen bevor er anfängt sich fest zu glotzen oder zu brummeln und zu belohnen wenn er ruhig geblieben ist. Das hat prima funktioniert. Kellner am Tisch, Leute die mich ansprechen etc. sind kein Problem mehr -auch wenn ich mal keine Kekse dabei hab.
Er ist insgesamt ein ziemlich geräuschvoller Hund, er brummt viel und bei den verschiedensten Gelegenheiten.Auch beim spielen ist er sehr laut. Ich finde es grundsätzlich auch nicht so schlimm wenn er aufmerksam ist und ungewöhnliches meldet, aber ich würde mir wünschen, dass er halt den Schnabel hält wenn ich ihm signalisiere, dass alles ok ist. Am besten funktioniert es wenn ich ruhig sage: "Alles gut." Oder "fein aufgepasst" wenn er nur guckt oder nur leise brummelt oder wenn er belohnt wird wenn er ruhig ist. Aber immer klappt es eben auch nicht. Ignorierern hilft nicht, schimpfen auch nicht...
Wenn er dann trotzdem nicht aufhört schicke ich ihn in sein Körbchen. Das ist nur dann blöd, wenn er da schon liegt oder eben keins da ist.
Habt ihr noch Ideen wie ich auf sein Verhalten reagieren kann? Ganz grundsätzlich habe ich mir gedacht, ok, ich zeige ihm, dass er nicht aufpassen und nichts regeln muss weil ich das schon selber kann. Deswegen habe ich Anfangs auch wie beschrieben seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt oder ihn hinter mich genommen. Das hat im Großen und Ganzen auch super geklappt. Bei der Sache mit dem melden dachte ich mir letztendlich: Gut, dann versuche ich ihm zu zeigen, dass ich auch gemerkt habe, dass da was ist, aber signalisiere auch: Danke fürs aufmerksam sein,aber es ist alles ok. Soweit der Plan... Aber wie kann ich das besser umsetzen?
Letztens hat es übrigens vor meinem Schlafzimmerfenster (Erdgeschoss mit Fenster zum Garten) Nachts gerumpelt. Ich saß kerzengrade im Bett. Es war nur der Deckel der Regentonne den es runtergeweht hat,aber ich habe mich echt total erschreckt. Der Hund hat nicht mal den Kopf gehoben. Vielleicht hänge ich ein Schild ins Fenster, dass Einbrecher bitte nur zur Vordertür reinkommen sollen damit mein Wachdackel auch anschlägt. Manchmal fühle ich mich von dem Tier irgendwie veräppelt.