Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Sicher ist unser Weg auch nicht für jeden Hund der richtig, aber bei uns war es so, kommt sicher auch auf die Motivation,... an.

    Wir wohnen ja in Berlin, wenn auch eher randlich 10min. mit dem Bus auf den Acker. Da gibt es Hunde wie Sand am Meer, aber ganz ehrlich lass es insgesamt 50-60 Hunde bei uns im Park sein die man so regelmäßig sieht, davon sind exakt 6 Hunde (1 Labbi, 1 Labbi Mix, 1 Pudel, 1 Berner Sennenhund, 1 Schäfer-Husky-Irgendwas Mix und der neue Setter) für Direktkontakt ohne Mauli aber mit Leine geeignet, alle jubel Jahre kommt mal noch einer dazu. Ein recht schlechter Schnitt. Im Wald und auf dem Acker sehen wir zwischen 20-30Hunde davon sind im Schnitt pro Spaziergang 1-2 geeignet dabei, wobei sie da ja immer Mauli trägt, weil jederzeit ein anderer dazu kommen könnte. Deshalb sind wir da täglich, damit sie eben nicht nur die 6 bekannten hat, sondern auch immer neue kennenlernt und natürlich damit sie frei laufen kann. Wir sind meist erst in recht leeren Ecken wo sie auch ohne Mauli rumspacken kann, wir Nasenarbeit,... machen und dann gehen wir in die Gebiete wo wir sehr sicher auf andere Hunde treffen.

    Wenn man jetzt wo wohnt, wo es weniger Hunde gibt wäre es umso schwieriger.

    Unsere Hunde müssen schon bestimmte Vorraussetzungen erfüllen:

    1. Gewichtsklasse 7kg + nach oben keine Grenze
    2. sensibel und klar in der Kommunikation
    3. kein Hund der aufdreht oder extrem aufdringlich und distanzlos ist
    4. kein Hund der sich provozieren lässt (logisch, wenn Sunny mal abschnappt will ich nicht das der andere drauf geht)
    5. nicht dominant und auch kein "Duckmäuschen" eben "normal"

    Gerade Punkt 2 und 3 sind echt schwierig zu finden. Wir haben noch einige Hunde im Park mit denen wir Trainieren, da würde ich aber keinen Direktkontakt zulassen, weil die dann total hochdrehen und das hat der Pilz nicht so gern, ruhig zusammenstehen geht aber.

    Ich glaub bei 35kg und einer eher ängstlichen Hündin hätt ich auch bedenken, man will ja auch keinen anderen Hund traumatisieren. :D

    Das im März hört sich doch klasse an, berichte dann auf jedenfall mal. Unsere Raufergruppe ist auch nicht so oft, aber es hift ungemein, nicht nur dem Hund sondern auch einem selbst, weil ja oft Angst und Bedenken mitspielen und man ein gutes Auge für den eigenen aber auch andere Hunde bekommt. Gerade wenn man direkt Kontakte eingehen will ist es ja wichtig den anderen Hund vorher gut beurteilen zu können und zu wissen, auf was Basko besonders anspringt, im positiven und negativen Sinne.

    Sunny spielt gern körperlich (rangelen im stehen, rangeln am Boden,...) oder hopst auch mal ein paar meter mit dem rum, ich würde ihr nie einen Hund raussuchen, der eher auf Fangespiele im großem Rahmen steht. Im besten Fall, falls der Hund nur versucht sie zu animieren ignoriert sie das, wird der dabei am wehement und dreht immer wieder seine Bahnen um sie um sie aufzufordern würde sie drauf gehen, bzw. da brech ich dann schon vorher ab. Wir trainieren ja immer noch daran, das sie andere Hunde auch einfach mal spielen lässt ohne sich da einzumischen.

    Ich würd auch gern noch an anderen Gruppen teilnehmen, aber ich hab noch nix passendes gefunden. Bei unserer Trainerin weiß ich jeder Hund der ein Loch machen könnte trägt einen Mauli, die anderen eben nicht. Also selbst die Hündin die Sunny verprügelt hat, weil Sunny nicht auf deren Drohung und sanfte Maßregelung reagiert hat - die ist laut, die hat durchgegriffen, hat den Pilz auf den Boden genagelt,... aber die würde dabei keine Löcher machen. Das gibt mir die Sicherheit eine solche völlig gerechtfertigte Auseinandersetzung auch mal laufen zu lassen, damit der Pilz lernt auch die Grenzen von anderen zu akzeptieren und in dieser Situation auch lernt deeskalierendes Verhalten einzusetzen. Sowas bräuchten wir viel häufiger, weil die Gruppe kennt sie ja, auch wenn immer mal neue dazu kommen, sie ist in dieser Gruppe nie wieder auf zwei spielende Hunde drauf gegangen, das hat sie von dieser Hündin gelernt.

    Ich wünsch euch dabei auf jedenfall ganz viel Spaß und würde mich freuen, wenn du hier dann mal berichten würdest!

    ***

    grPups ich drück euch die Daumen, aber hört sich doch gut an, wenn sie sich ignoriert haben. Hier geht es auch hoch und runter, der gestrige Puscheltag hat sich heute fortgesetzt. Sie ist zwar nicht ausgetickt, weil ich großzügig Bögen gelaufen bin, aber von entspannt waren wir heute weeeeeit entfernt.

  • Bei Brix (Angst und Unsicherheitskandidat, der das nach vorn in Aggression umsetzt) hat der direkte, aber nicht erzwungene Kontakt auch sehr sehr viel gebracht.
    Zum einen, weil er so sehen konnte, dass es tatsächlich Hunde gibt, die auf Drohungen reagieren und ihn dann in Ruhe lassen. Und zum anderen weil er einfach auch viele positive Erfahrungen sammeln konnte.

    Ich bin aber auch in der glücklichen Lage eine tägliche Hunderunde gefunden zu haben, wo immer 20, 25 Hunde mitgehen und wirklich 98% 1A in hündischer Kommunikation und respektvollem Verhalten sind und die perfekten Trainingsobjekte darstellen, bzw. dargestellt haben =)

  • 1. Gewichtsklasse 7kg + nach oben keine Grenze
    2. sensibel und klar in der Kommunikation
    3. kein Hund der aufdreht oder extrem aufdringlich und distanzlos ist
    4. kein Hund der sich provozieren lässt (logisch, wenn Sunny mal abschnappt will ich nicht das der andere drauf geht)
    5. nicht dominant und auch kein "Duckmäuschen" eben "normal"

    Ich lese hier bisher nur so mit, habe allerdings ein Exemplar hier sitzen, der ist genau so, wie du ihn dort beschreibst. Nur die kg-Grenze haben wir mit 7,5kg nur knapp überschritten ;) Falls du also noch immer Trainingspartner suchst, schreib mir gerne eine PN, ich wohne nämlich auch im Berliner Süden.

  • Wir waren heute morgen mit einer Userin aus dem Forum hier ein Leinengassi machen. Endlich mal ein fremder Rüde! Bei unseren sonstigen Bekanntschaften sind es bis auf wenige Ausnahmen nur Hündinnen und uns bekannte Rüden sind sonst kastriert.

    Es ist sehr gut und auch ganz entspannt gelaufen. Kenny findet es nach wie vor blöd wenn eine Hundegruppe stehenbleibt und er warten muss. Da ist ihm normales gehen doch wesentlich lieber.

    Als wir gerade ins Auto einsteigen wollten um uns auf den Rückweg zu machen habe ich einen Hundeverein entdeckt der genau dort ist. Sehr viele Leute mit angeleinten Hunden sind also Richtung Verein gegangen und dann bin ich noch einmal umgedreht und wir sind immer über den Parkplatz gelaufen um vorbeigehen an anderen Hunden zu üben. Hat super geklappt, beide Hunde haben sich benommen und Kenny ist sogar einmal auf der Seite zum Hund hin ganz brav Fuß gelaufen.

    Jetzt müssen wir noch noch den Direktkontakt vom Daniel mit fremden Rüden hinkriegen, dann bin ich erstmal ganz zufrieden.

    Kenny ist meiner Meinung nach "fertig". Also er wird sich nicht mehr sehr viel verbessern können, wir haben viel geschafft und er kann in Gruppen die ihn in Ruhe lassen entspannt mitlaufen und darf neben Daniel auch noch mit dem Hund einer Freundin manchmal spielen. Kenny dreht dabei sehr schnell hoch und wieß dann nicht mehr wie er wieder raus kommt. Deshalb darf er mit keinen fremden Hunden spielen und soll auch keine fremden Hunde "begrüßen".

    Es freut mich, dass in letzter Zeit doch alle hier mal positive Erfahrungen machen. Nachdem ich im Neujahresurlaub Tage hatte wo es gar nicht mehr geklappt hat mit dem Vorbeilaufen bin ich demnach froh, dass wir wieder auf dem alten Trainingsstand sind.

  • Hört sich super an und mit Daniel halt immer weiter Schritt für Schritt.

    Bei uns gibt es immer gute und schlechte Phasen. Gestern hatten wir definitiv ein schlechter Tag...

    Sonnenschein und milde Temperaturen unser Park war also gerammelt voll, Familien mit Kindern ohne Ende - Menschenmassen, keine Ahnung wo die plötzlich alle herkamen, hatte was von einer Pilgerwanderung. Und natürlich die ganzen "Schönwetter-HHs". :ugly:

    Wir schlengelten uns also so durch die Kinderwägen, bogen um die Ecke und da war er, der Spiel und Spaßclub der Frühjahrs- und Sommerhunde. Hunde die Monate lang verschwunden waren, waren plötzlich wieder da. Das war zuviel, an ein Kommando war nicht zu denken und es gab einen Ausbruch der Stufe 8 auf der Pilzchenscala.

    Entsetzte Gesichter von allen Seiten, denn die Hunde waren gut 20m entfernt und auch nur leicht hinter den Büschen zu sehen. Aber allein das dynamische treiben und das Spielbellen hat gereicht, das konnten die Leute ja nicht wissen und so wurden wir entsetzt angeschaut, während die Kinderwagen in großen Bögen um uns herum geführt wurden.

    Meinem Freund war das sichtbar peinlich, ich war damit beschäftigt die kleine Bombe zu beruhigen, das mussten wir jetzt aussitzen, weiterlaufen in dem Zustand ist keine Option und ansprechbar ist sie dann eh nicht mehr.

    Nach 3min. wildem Getöse war es vorbei, der Rückenkam legte sich, die Atemfrequenz ging wieder runter und auch meine Gesichtfarbe normalisierte sich langsam wieder. Ohhhh man!!! :ops:

    Als unser kleines Monster wieder ansprechbar war, sind wir also weiter gelaufen und haben uns nochmal von hinten der Spiel- und Spaßwiese genähert. Entspannt ist anders, es wurde kräftig gepuschelt aber wir sind gut und ohne Gezerre oder Getöse dran vorbeigekommen. :applaus:

  • Oh Gott ja jetzt kommt wieder die Zeit wo die irren Hundehalter aus den Häusern gekrochen kommen :ugly:
    Ich finds ja immer merkwürdig. ich frage mich was die den Winter über mit Ihren Hunden machen ? Gar nix ? Schnelle Runde auf dem Grünstreifen ?

    Am Wochenende war ja auch schickes Wetter und Bella und ich grad auf dem Rückweg vom Wald als um die Ecke ein Schäfermix gehechtet kommt und urplötzlich ohne Leine vor uns steht. Frauchen nicht in Sicht...ah ja ok , Bella schon in Duckstellung und Schnauze lecken aber der andere stand einfach nur da und hat uns angeschaut. Gefühlte Minuten später kam dann auch endlich das Frauchen um die Ecke und hat den Hund gleich abgerufen der oh Wunder auch beim zweiten Mal hieeer zu Frauchen gewetzt ist. Sie hat ihn angeleint und sind dann an uns vorbei. Bella noch etwas nervös hat es aber geschafft im Schleichgang neben mich zu kommen und hat sich dann dort hingesetzt. Man wenn uns mal einer sieht, der denkt ich verprügel meinen Hund so wie die immer im Schleichgang zu mir kommt. Dabei kann sie sich einfach nur schlecht vom anderen Hund abwenden und will ihm nicht den Rücken zukehren und schleicht dann geduckt und immer zu mir und Hund hin und her glotzend neben mich... :ka:

    Ist das bei Euch auch so das es vor allem bei Hunden die einen entgegen kommen so extrem ist. ? Vor allem wenn wir längere Zeit unterwegs keinen getroffen haben und auf einmal kommt uns dann einer entgegen. Da kriegt sie schon auf 20 Meter Entfernung Schleichgang. Sind wir von Beginn an mit anderen unterwegs oder treffen größerer Gruppen macht sie das nicht. Komisch manchmal...

    LG
    Jezz

  • Das frag ich mich auch immer, einige sieht man tatsächlich auf den Grünstreifen, andere sieht man gar nicht mehr, aber vielleicht haben die ihre Zeiten auch nur komplett verschoben, was ich aber teils auch nicht glaube, weil die meisten ja außer Haus berufstätig sind.

    Ja schon, da gibt es verschiedene Abstufungen. Im Freilauf, selbst mit Schlepp, ist es auch nochmal besser. Und in ihrem "Revier" ist es schwerer, ganz besonders bei Hunden die hier neu sind, da tickt sie am Anfang immer aus, haben wir die ein paar mal passiert, hasst sie die immer noch brüllt aber nicht rum wie blöd. Also bei ihr ist definitiv auch eine territoriale Komponente mit dabei. Deshalb sprechen wir auch recht viele Leute an, aber mit allen HHs will man auch nicht reden.

    Und auch wie bei euch, wenn wir vermehrt Hunde treffen geht es besser, dann puschelt und grummelt sie zwar, aber das geht.

    Heute ging es wieder besser, aber mich nerven die Leute die ihren Hund erst kurz nehmen, damit man passieren kann und dann knapp danach die Leine wieder lang lassen, sodass der Hund Sunny sofort am Hintern klebt. Da will man erst ne Party feiern und muss dann abbrechen, weil ihr plötzlich der andere in den Hintern krauchen will und sie das nicht lustig findet.

    Dafür haben wir hier mehrere Spezialisten... Jedesmal denk ich Jayyyy und dann Och neeeee!!!


  • Heute ging es wieder besser, aber mich nerven die Leute die ihren Hund erst kurz nehmen, damit man passieren kann und dann knapp danach die Leine wieder lang lassen, sodass der Hund Sunny sofort am Hintern klebt. Da will man erst ne Party feiern und muss dann abbrechen, weil ihr plötzlich der andere in den Hintern krauchen will und sie das nicht lustig findet.

    Dafür haben wir hier mehrere Spezialisten... Jedesmal denk ich Jayyyy und dann Och neeeee!!!

    Boah, das kenne ich auch. Vor allem, weils ja bei uns von vorn und im Vorbeilaufen idR schon gut geht, aber wenn der Rüde halt an den Arsch will, dann ist Bohei. Und weil sie so nett vorbei läuft, kann man offensichtlich mal schnuffeln lassen, scheinen sich manche HH zu denken. Das nervt. Obwohl sie im Moment sehr entspannt ist, grade im Freilauf, DAS passt ihr nach wie vor nicht.

    Dafür ist grade auf der Abendrunde noch was Nettes passiert: Hier gibt es eine super coole Frau mit zwei Rüden, einem Papillon und einen anderen sehr kleinen Hund. Die ist super, ruft ihre Hunde immer sofort ran und grüßt immer mega nett, selbst, wenn meine ihre am liebsten während der Läufigkeiten aufgefressen hätte. Wir heute also aneinander vorbei, da schnuffelt Lotti dem Papillon ganz freundlich entgegen, und dann haben die richtig geflirtet, das war so unglaublich niedlich, weil der echt unter ihren Bauch passen würde. Aber so ein cooler Hund, wenn es ihr zu wild wurde, dann hat sie kurz geknurrt und er ist sofort zurück gegangen, und auch was für eine coole HH: Sie hat den anderen Rüden einfach angeleint und rausgehalten, damit die zwei sich in Ruhe beschnüffeln können, der würde halt nicht so gut komunizieren und es wäre ja so schön, dass meine jetzt Kontakt aufnehmen wollte, da müssten wir ja ganz vorsichtig sein und so. Fand ich richtig nett! Hoffentlich treffen wir die bald wieder. :hurra:

  • Willkommen dAlis!

    Bin gespannt auf weitere Berichte, wie meistert ihr denn so den Alltag, also lebt ihr eher ländlich oder hast du jeden Tag Konfrontationsprogramm, der Radius den du beschrieben hast ist ja schon recht heftig!


    Dank Dir für den netten Gruß!
    Ja, wie meistern wir unseren Alltag?
    Nachdem sie jetzt schon knapp 4j bei mir ist funktioniert es mittlerweile relativ gut.
    Wie gesagt, wenn ich vor/direkt neben ihr stehen bleibe (aus irgendeinem Grund tut sie sich leichter beim 'ruhig bleiben' wenn wir stehen bleiben u der andere vorbei geht u es nicht umgekehrt ist), schaffen wir eigentlich schon fast alles ohne Zuckaus. Menschen, Autos, Fahrräder u Mopeds sind überhaupt kein Problem mehr (bei 'komischen' Menschen, od wenn's dunkel ist muss ich ein bissl besser aufpassen als tagsüber, aber dann funktioniert auch das. Maximum das ich sie mit einem 'alles gut, ich hab's gesehn' od 'Na!' dran erinnere - schließlich gibt's ja einen supi tollen Kex wenn man kein Theater macht, ne ;-) .)
    Bei anderen Hunden ist es so , dass ich halt schauen muss, wer ist der der uns da entgegen kommt, u wie benimmt er sich.
    Geht der ohne uns zu beachten einfach neben seinen Leuten her, können wir mittlerweile schon oft einfach am Rand stehen bleiben u sie bleibt still, konzentriert sich auf mich, u wartet auf ihren Kex. Wenn der aber Theater macht u sie anschnauz od frech in uns rein rennt (od von seinen Leuten absichtlich zu uns geschickt wird :muede: ), fällt es ihr -wieder, je nachdem wer der ist u wie sehr er sich aufführt- schon noch sehr schwer nicht drauf zu reagieren. Aber selbst wenn sie drauf reagieren sollte, heute kann ich sie wirklich flott abbrechen (entweder indem ich mich vor sie stell, sie ein Stück zurück 'ziehe', ein "böses" 'spinnst!?', od, als 'Notfall-Signal' bevor's mich am A**** setzt hatte ich ein fürchterlich gequietschtes 'mruiiiii' (od so ähnlich :lol: ), aber das brauchte ich zum Glück schon lange nicht mehr!), ganz abgesehen davon, dass selbst ein Anfall, weil wir grad um's Eck mitten in den Feind gerannt sind, nicht mal mehr annähernd so schlimm ist, wie sie sich vor 2j noch über irgendeinen 500m entfernten Hund aufgeregt hat.

    Wir wohnen in einem relativ kleinen Ort. Ca 4.000 Einwohner hat's hier wenn ich mich jetzt nicht irre. Egal in welche Richtung wir von zh aus weg gehen, wir brauchen nie länger als ca 20/25min um irgendwo zu sein wo wir unsere Ruhe haben (unten links 2min bis zum Wald (u dahinter, also ca 10min weiter sind Felder), unten rechts 20/25min bis zur Donau, oben rechts ca 15min sind wieder Felder, u oben links sind wir in ca 15min beim großen Damm). Nachdem ihre 'Individualdistanz' (od vielleicht besser 'Explosionsradius' :roll: ) ja nicht nur 5, 10 od 30m waren, sondern soweit ging wie sie sehen konnte, war das gerade die ersten ca 2j Gold wert!! Hätte ich nicht hier gewohnt sondern in einer großen /größeren Stadt, ich hätte sie unmöglich zu mir nehmen können!! Bei diesem Explosionsradius täglich 60, 70 Hunden zu begegnen.. puhh.. NEIN DANKE!! Va hat sie damals ja eben nicht nur bei Hunden so reagiert, sondern auch bei Menschen, Autos, Mopeds, Fahrrädern, usw, usf. Kurz, alles was man sich nur vorstellen kann - od auch nicht (das einzige womit sie nie Probleme hatte waren kleine Kinder, da steht sie total drauf!). Das wäre mir heute noch viel zu stressig, u damals wäre es wie gesagt einfach nur absolut unmöglich gewesen.

    Üben, bzw 'an dem Problem arbeiten' war/ist auch alles andere als einfach!
    Abgesehen davon, dass ihr Radius so riesig war ist sie ja sofort bei Sichtung von xy explodiert. Von 'Feind xy entdeckt' bis 'BOOOM!!' verging nicht mal eine einzige Sekunde. Rechtzeitig (also vor der Explosion) reagieren u bestätigen war also nicht möglich.
    Ablenken (Futter/Spielzeug/..) hat sie ebenso wenig registriert wie 'verbale Korrektur' (strenges 'Hey!' zb), od anrempeln ( ! -> sowas zählt NICHT zu meinen Erziehungsmethoden! Wenn man aber 45kg Total-Zuckaus an der Leine hat u dabei vielleicht noch keinen Halt unter den Füßen hat weil man zb auf Split steht oä, passiert so ein Rempler schon mal versehentlich wenn man versucht sich auf den Beinen zu halten u gleichzeitig ja nicht die Leine fallen lassen darf.).
    Unser größtes Problem dabei war/ist geeignete 'Übungsobjekte' zu finden.
    Die Leute die geholfen hätten nutzten uns nix weil sie mit deren Hunden kein Problem hatte, u bei den anderen war es eine Mischung aus sie wollten nicht, die wollte ich nicht fragen, od die Hunde waren aus irgendeinem Grund nicht geeignet (weil sie zb zurück gebellt, od gar selbst angefangen haben). Einmal hab ich zwar gedacht das ich jetzt endlich jmd gefunden hab -eine sehr nette Frau mit sehr nettem ruhigem Hund- aber leider hat die sich nicht, bzw nur sehr ungenau an meine 'Anweisungen' gehalten. (Zb hab ich ihr vorher ganz genau erklärt bei welchem Abstand der Stinkstiefel reagiert, welchen Abstand sie halten muss, u wir haben 3 Handzeichen ausgemacht (1× für sie soll genau dort bleiben wo/wie sie ist, 1× für sie soll ein Stück weiter weg, u 1× für ein kleines Stück näher kommen). Erst hat's auch ganz gut funktioniert, ich freu mich, lob den Stinkstiefel u schieb grad Käse u Leberstreichwurst in sie rein, als ich plötzlich von schräg hinter mir das Klappern einer Hundemarke höre. Stinkstiefel springt herum u explodiert, ich dreh mich um u seh das sie sicher 50m näher war als zuvor (u somit nur mehr vielleicht 20m von uns entfernt!). In der Situation konnte ich natürlich nicht wirklich viel machen u hab das ganze dann abgebrochen. Als sie dann ihren Hund in's Auto gebracht hatte hab ich gefragt was das sollte, u sie sagt drauf: 'Naja, sie stand so ruhig neben dir das ich dachte wir kommen einfach ein Stück näher'. Auf meine Frage ob ich vorher nicht deutlich genug erklärt habe wie wichtig es ist das sie sich genau an das hält was ich sage, u das ich mich zu 100% drauf verlassen können muss, hatte sie als Antwort nur 'Naja, aber sie war doch so ruhig' (ich hatte ihr davor aber auch 100x gesagt , dass das Püppi auch aus tiefster Entspannung innerhalb von einer hundertstel Sekunde explodieren kann!)
    Auch super, ein Herr mit Dsh, hier aus dem Ort.
    Wir weichen meterweit in's Gebüsch aus, Stinkstiefel *hust* 'tobt', u anstatt einfach weiter zu gehen kommt er immer näher u erklärt mir 'bleiben sie stehen! Wenn sie immer weg rennen lernt sie es doch nie'.
    Als ich ihn gefragt hab wie er sich das vorstellt, wenn sie sich so aufführt wenn er noch 100m weg ist, ob er dann allen ernstes glaubt das das besser wird wenn er 2m neben mir steht, sagte er zu mir das sein Hund auch immer aufgeregt war, u der das so gelernt hat.
    Also mal unabhängig von dem 'jeder-Hund-ist/lernt-anders-blabla' u das ich gern selbst entscheiden würde wie ich ihr was beibringe, 'aufgeregt' ?? 1.war Madame nicht aufgeregt sondern sie wollte schlicht u einfach seinen Hund mitsamt ihm verdreschen, u 2.kann ich natürlich leicht den Mund aufreißen u mich wichtig machen wenn ich einen Hund hab der wirkt wie wenn er zum Frühstück eine Packung Valium gefressen hätte..... (*Ironie an* einen solchen Hund mit einem explodierenden Stinkstiefel zu vergleichen zeugt natürlich auch von unglaublich großem Hundeverstand *Ironie aus*)

    So, ich muss mal gschwind los.
    Ich hoffe es geht sich aus das ich Abends noch mal was schreiben kann.
    Jedenfalls freu ich mich wirklich das wir uns hier austauschen können! Normalerweise erntet man ja eher Unverständnis, böse/blöde Blicke, od irgendwelche *hust* ganz tolle Ratschläge von 'ich-hab-3-Folgen-vom-Hundeflüsterer-gesehen-u-darum-kenn-ich-mich-jetzt-super-gut-aus'-Leuten. Dagegen ist dieses Thema echt ein Segen

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